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Der beliebteste Soundtrack 2021 / Nominierungen
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in 2021
FEAR STREET PART 1: 1994, Marco Beltrami, Marcus Trumpp -
Puh, also bis auf ein, zwei Tracks auch wieder sehr enttäuschend: die soliden thematischen Passagen sind aus der ersten Musik übernommen - nett ist ansonsten die optimistische Schlussvariation über das Familienthema ("A Grateful Family"), und evtl. der kammermusikalisch angehauchte Actiontrack "Watch Us Run". Insgesamt aber: verzichtbar. Lieber FEAR STREET hören.
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Ich höre natürlich auch viel lieber HELLBOY oder anderes von Beltrami, aber das muss mich ja nicht daran hindern, anzuerkennen, dass es hier endlich mal wieder einen etwas stärkeren Beltrami zu hören gibt - zumindest im Vergleich mit dem Durchschnitt der letzten Jahre. Oder hörst du hier keine Unterschiede zu bspw. A QUIET PLACE 2?
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Selber schuld. Einer der deutlich besseren Beltramis der letzten Jahre. Warum du gerade nach den ersten vier Tracks, die ja dramaturgisch für sich schon ein sehr schlüssiges Ganzes abgeben, ausgemacht hast, verstehe ich überhaupt nicht. Mit "Berman is the Key" gibt es auch seit Jahren endlich mal wieder einen recht stimmigen Actiontrack mit modernistischen Spitzen von Beltrami. Überhaupt würde ich sagen: sein bester SCREAM-Score seit SCREAM 3.
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Mastorakis, nice! Zusammen mit Stanley Myers hat Zimmer für den einige seiner frühesten Scores geschrieben. Für's Filmkollektiv Frankfurt schwebt mir ja schon seit längerem eine Mastorakis-Retro mit seinen 80er-Genrefilmen und Hans Zimmer als Stargast vor... wer weiß, vielleicht mag Hans ja mal für einen Wochenend-Trip zurück in den Taunus.
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Ich höre den Score gerade mal wieder in Vorbereitung auf den Nachfolger (ich befürchte ja schon Schlimmstes...), und meine damalige Einschätzung hat sich nochmals verfestigt. Es ist echt schade, dass Beltrami seine Geräuschkompositionen mittlerweile fast nur noch elektronisch realisiert, mit dumpfem Gewummere, Verzerrungen und sonstigen elektronisch manipulierten Effekten. Das Schöne an der avantgardistischen Klangkomposition, wie er sie noch Ende der 90er/Anfang der 2000er Jahre kultiviert hat (in Scores wie SCREAM 3 oder MIMIC) ist eben, dass die unkonventionellen Sounds dem traditionellen Instrumentarium des Orchesters entlockt werden, und nicht der DAW. Der Synthesizer und der manipulierte Soundeffekt sind da höchstens zusätzliche Klangfarbe. In "It Hears You" sorgen immerhin die Streicher für ein wenig typische Beltrami-Rhythmisierung (bei 1:00 mit schön stolpernden Triolen, und 1:15) - der größte Teil des Tracks besteht allerdings aus der nervenzerrenden 'braaam'-Zimmer-Tradition post INCEPTION. Auch in OLD MAN schnarrt hin und wieder die Bläsersektion in einem Penderecki-haften Dickicht vor sich hin, wird aber leider allzu schnell wieder vom elektronischen Gewummere überlagert. Alles schon sehr frustrierend anzuhören. Am schönsten finde ich nach wie vor die melodischen Passagen mit dem Familienthema ("A Quiet Family", "A Quiet Life"). Der solistische Einsatz der Close-Miking-Klaviere und -Klaviersaiten hat was, die verstimmten Viertelton-Effekte ebenfalls - allerdings: bin das nur ich, oder ist das Familienthema ziemlich überdeutlich an das Clarice-Starling-Thema aus HANNIBAL angelehnt?
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Das MATRIX-Konzept (oder ein MATRIX-nahes Konzept) könnten Tykwer/Heil sicher nicht in dieser Form umsetzen. Das hervorstechende Stilmerkmal der Scores ist ja die Verbindung von (Post-)Minimalismus und Modernismus - und letzterer setzt einen gewissen Akademismus voraus, den Davis als zeitgenössischer Konzertkomponist klar mitgebracht hat. Mit Tykwer/Heil wird es sich evtl. rein auf die minimalistischen Elemente konzentrieren, und da ist die Gefahr schon groß, dass der MATRIX-Sound seine Distinktionsmerkmale verliert. Reinen Minimalismus gibt's ja heute überall.
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veröffentlichung Intrada: The Public Eye (Jerry Goldsmith)
Sebastian Schwittay antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
Für mich ist FACE OF A FUGITIVE insgesamt auch die am wenigsten interessante Musik der vier Intrada-Erst-VÖs der letzten Zeit. Aber gut, auch dieser Score gibt spannende Einblicke in Goldsmiths Komponisten-Werkstatt bei den kleineren Studios dieser Zeit. Warum sollte ich denn eine Meinung für wertlos halten? Ich habe nichts dagegen, wenn den Leuten Score X oder Y nicht gefällt. Andererseits frage ich mich, was solche Geschmacksbekundungen argumentativ zur Diskussion um die Frage beitragen, ob solche Veröffentlichungen gerechtfertigt sind oder nicht. Es wäre schön, wenn man diese Veröffentlichungen etwas objektiver aus der historischen Perspektive (jenseits von Geschmacksfragen) betrachten würde. Ich fände es übrigens auch sehr schön, wenn mehr von Alex North kommen würde - wie du weißt, gehört auch er zu den Komponisten, mit denen ich mich besonders gerne beschäftige, und die meine Vorliebe für's Eigensinnig-Modern(istisch)e treffen. Aber ich möchte das eben nicht mit der Goldsmith-Frage verknüpfen. Wenn eine Sache eine andere "verhindert", die erste Sache ihre Aufmerksamkeit aber dennoch verdient, bringt es nichts, dagegen zu schießen. Das führt nur zu dem, was ich kritisiere: dass man den Gegenstand selbst aus den Augen verliert und sich nur noch in Diskussionen über Veröffentlichungspolitik ergeht. Dabei wäre es doch spannender, sich mit der Musik selbst zu beschäftigen. Hast du den letztjährigen FANNY LYE DELIVER'D von Thomas Clay gehört? Auch eine ausgesprochen gelungene und ausdrucksstarke Musik. -
veröffentlichung Intrada: The Public Eye (Jerry Goldsmith)
Sebastian Schwittay antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
Du argumentierst immer nur mit dem, was nicht kommt. Mit dem, was dir fehlt. Nur weil kein Korngold kommt, heißt das doch nicht, dass die Goldsmith-Erstveröffentlichungen weniger wichtig oder interessant wären. Und wie ich geschrieben habe: die Vielfalt und künstlerische Qualität seines Schaffens rechtfertigt die komplette Erschließung, mindestens in solcher Form, dass alle Musiken in irgendeiner editorischen Form vorliegen. Lass doch bitte diesen (durchaus berechtigten) Missmut über zu viele Expandierungen nicht an den wichtigen und erfreulichen Erstveröffentlichungen aus. Nein. Und an so einem Punkt fände ich es schön, wenn man wieder mehr am Gegenstand argumentieren würde. Der extreme, kalte Modernismus der Thrillervertonungen zwischen 1971 und 1974, wie er in THE DON IS DEAD exemplarisch aufscheint, sowie die frühen Verschmelzungen von Orchestersatz mit Synthesizerpulsen in Suspense-Passagen (siehe der "Main Title" des DON) stellen eine absolute Bereicherung für die Goldsmith-Diskographie dar, weil aus diesen Jahren - bedingt durch die vielen TV-Arbeiten - noch verhältnismäßig wenig editorisch abgebildet ist. Ähnliches gilt nun für SHAMUS, zumindest für die zeitliche Periode. Und auch TAKE HER, SHE'S MINE ist für die Untersuchung von Goldsmiths Comedy-Idiomen absolut essentiell, ist es doch immerhin eine der ersten, ausgeprägt polystilistischen Komödienvertonungen seines Schaffens, die sowohl für Scores wie THE TROUBLE WITH ANGELS als auch für Einzelkompositionen wie "Fire Sale" aus VON RYAN'S EXPRESS grundlegende Blaupausen bilden. Wenn du so sehr gegen Kanonisierung und Einengung der Perspektiven im filmmusikkulturellen Bereich bist, solltest du eigentlich gerade dieser Konzentration auf die (vermeintlich minimalen) Lücken in der Abbildung von Goldsmiths Schaffen mit mehr Wertschätzung begegnen. Lieber doch ein ganz neuer Fokus auf THE DON IS DEAD oder FACE OF A FUGITIVE als die vielfach veröffentlichten Klassiker ständig als "Hauptschauplätze", an denen alles zusammenläuft, zu propagieren, oder? Ich wüsste nicht, wieso man bei Fragen der wissenschaftlichen Erschließung eines Gesamtschaffens auf die persönlichen Ansichten des untersuchten Künstlers Wert legen sollte. Wissenschaftliche Erschließung ist Archäologie, sie will abbilden, was vorhanden ist - die Aufgabe der Auswahl kommt höchstens einem Kurator zu. -
veröffentlichung Intrada: The Public Eye (Jerry Goldsmith)
Sebastian Schwittay antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
Großartig, was Intrada da in den letzten 2 Jahren geleistet hat, wirklich großartig. Ich könnte mir vorstellen, dass die Aktivitäten der "Goldsmith Odyssey"-Macher hier entscheidend zum neu erwachten Goldsmith-Erstveröffentlichungs-Hype beigetragen haben. Aber was ist denn nun "gruslig" daran? Es sind doch zweifellos absolut verdienstvolle und wichtige Veröffentlichungen, von einem der zweifellos herausragenden (Film-)Komponisten des 20. Jahrhunderts. Was spricht dagegen, sein Werk möglichst umfassend zu erschließen? THE MAN und BLACK PATCH dürfen (nein, müssen!) sehr gerne auch noch kommen. Goldsmiths Werk ist so komplex und facettenreich, dass jeder zusätzliche, bislang unbekannte Baustein ein Gewinn ist. Verstehe auch gar nicht, was der Antrieb dahinter ist, die Bedeutung solcher Veröffentlichungen immer mit Verweisen auf den eigenen Geschmack zu relativieren. Ist eine Goldsmith-Erstveröffentlichung weniger verdienstvoll, wenn die Musik nicht von der Klasse eines POTA oder STAR TREK: THE MOTION PICTURE ist? Ich finde diese so offen demonstrierte, reduktive und konsumorientierte Einstellung etwas irritierend. (Die Kritik an der Kanonisierung kann ich im Grunde nachvollziehen - aber wie schon gesagt: Goldsmiths Schaffen gehört zu den ergiebigsten Werkkorpora, die es im Filmmusikbereich je gegeben hat, also besteht auch eine Rechtfertigung für eine möglichst komplette Erschließung.) -
Gibt noch gar keinen Thread... Am 9. Juni erscheint auf Gordons Label seine bereits 2019 aufgenommene Musik zum Outback-Abenteuerfilm BUCKLEY'S CHANCE. Regisseur Tim Brown wollte für den Film einen Score im Geist der 80er Jahre: Habe die Musik bereits hören können, und das 55-minütige Album ist wirklich äußerst hörenswert. Es gibt ein ausladendes, schwelgerisches Abenteuerthema in 3/4 mit absoluten Ohrwurmqualitäten, Herb-Dramatisches mit exotischem Touch, sehr farbiger Einsatz von Percussion (Guiro, Rassel, Marimba, diverse Trommeln), und einige harsche Actionmomente mit treibenden Ostinati der tiefen Streicher und gleißenden Akzenten von Holz- und Blechbläsern. Wie immer bei Gordon extrem feinsinnig gearbeitet und brillant instrumentiert. Bisschen schade ist, dass sich einiges wiederholt - würde man die Wiederholungen rausnehmen, wären es sicher 15 Minuten weniger Musik. Ansonsten ein toller Score, bisher der beste des Jahrgangs.
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Ja. Sind ja noch ganz neu im Geschäft.
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Fast noch interessanter: Schade, da hatte ich mich drauf gefreut. Kommt dann wahrscheinlich von Omni.
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veröffentlichung Intrada: Shamus (Jerry Goldsmith)
Sebastian Schwittay antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
Puh, auf Facebook wird schon wieder gemosert. Buuh, nur 25 Minuten, viel zu kurz... Meine Güte: das ist eine Erstveröffentlichung einer lange verschollen geglaubten Musik, allein dafür hat sich Intrada schon den CD-Preis von uns verdient. Diese Knauserei von Sammlern mit regelmäßigem Einkommen kann ich bei solchen Projekten echt nicht nachvollziehen. Ich habe pro Monat knapp 600 Euro zur Verfügung und meckere nicht bei sowas. Wenn's einem nicht wichtig ist, lässt man die CD ziehen - ganz einfach. -
veröffentlichung Intrada: Shamus (Jerry Goldsmith)
Sebastian Schwittay antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
Du und dein HiFi-Optimierungsdrang. Du würdest einen Film aus den 50ern am liebsten auch in Dolby Atmos sehen, was? Wird aber schon Stereo sein, schätze ich. -
veröffentlichung Intrada: Shamus (Jerry Goldsmith)
Sebastian Schwittay antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich liebe im "Main Title" die Stelle, wo Goldsmith sein Früh-70er-typisches, helles Xylophon auf dem Moment einsetzen lässt, wo Reynolds die Glühbirne anschaltet und davon geblendet wird. Super Detailarbeit. -
veröffentlichung Intrada: Shamus (Jerry Goldsmith)
Sebastian Schwittay antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
Unfassbar, die wollen es echt zu Ende bringen. Dann kommen wohl Ende des Jahres noch THE MAN und BLACK PATCH, und dann ist der Kino-Goldsmith durch.