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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Das Album wird insgesamt 35 Minuten dauern - nicht unbedingt viel, aber immerhin weitaus mehr Material als bei PUBLIC ENEMIES. (Quelle: Facebook)
  2. Der verbesserte Klang macht das Album für mich zum Pflichtkauf - und die miese alte Varèse-CD kann in die Tonne.
  3. Auf BLACK SWAN bin ich auch heiß, allerdings fast noch mehr auf den Film als auf die Musik - wird aber in jedem Fall angehört.
  4. Vollste Zustimmung, aber der Score hat finde ich auch auf Tonträger seine Reize, gerade "In Motion" oder das mehrmals im Film verwendete "Main Title"-Stück (exakter Titel ist mir gerade entfallen...).
  5. Finde seine LOTR-Scores im musikalischen Satz einfach zu simpel und zu "pampig"-aufgeblasen - kontrapunktisch passiert einfach nicht viel, dafür werden andauernd Stimmen gedoppelt. Und das klingt eben auch so: massig, aber irgendwie hohl. Shores Stil hat mit Spätromantik eben einfach nicht viel zu tun - für LOTR hat er sich verbogen und spätromantischen Pomp komponiert, den er so eigentlich gar nicht richtig "kann". Deswegen finde ich es auch so schlimm, dass Shore (der eigentlich aus der modernistischen Horror- und Thrillerecke stammt) alle Anerkennung nur für seine LOTR-Musiken bekommt, obwohl er im Horror- und Thrillergenre (THE CELL, THE FLY, NAKED LUNCH...) einfach viel besser ist.
  6. HÄXAN (Benjamin Christensen, 1922) Der pseudo-dokumentarische dänische Film über den Glauben an Hexen, Teufel und Geister durch die Jahrhunderte zählt zu den frühesten Horrorfilmen überhaupt und fasziniert trotz der ein oder anderen Länge mit richtig gut gemachten Masken- und Licht-Effekten. Schaurig etwa die kleinen, auf Besen reitenden Hexen, die über die bewegte Einstellung einer Miniatur-Stadt geblendet sind, oder auch die kurze Hexensabbat-Sequenz, in der sich kleine Hexen und Teufelchen gegenseitig anzüngeln und sich am Allerwertesten herumlecken - die für das frühe dänische Kino so typischen, grotesk-anstößigen Elemente. Das alles in wunderschönen, düsteren Kulissen und gespickt mit atmosphärischen Rauch- und Lichteffekten. Christensen beleuchtet das Thema Hexenkult in einzelnen Kapiteln vom Mittelalter bis in die heutige Zeit und spannt schließlich den Bogen zu Freud und Psychoanalyse: was damals als Besessenheit und Hexerei galt, ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Hysterie, bzw. eine nachweisbare psychische Erkrankung. Am Ende lässt Christensen dann jedoch doch noch einmal Zweifel an der Rationalität aufkommen, indem er eine Aussage einer seiner Darstellerinnen zitiert: "The Devil is real. I have seen him sitting at my bedside." Für mich als Fan des Horrorgenres ein äußerst interessanter kleiner Film, aber auch filmhistorisch aufgrund der zahlreichen optischen Effekte durchaus bedeutend. In Deutschland ist der Film bisher leider nicht auf DVD erschienen, aber mit der amerikanischen VÖ in der Criterion Collection gibt es eine gute Alternative. Ansonsten ist der Film aber auch public domain und damit wohl auch an zahlreichen Stellen im Internet zu finden.
  7. Ich erwarte auch nichts Unmögliches. Alex North hat es bei einem Disney(!)-Film hinbekommen, eine hochgradig originelle, einzigartige Fantasymusik zu schreiben (in einer Zeit, in der Modernismus gerade gar nicht mehr en vogue war) und wenn ich an dieser Stelle auch andere Genres in die Diskussion miteinbeziehen darf, ließen sich eine ganze Reihe von Komponisten heranziehen, die in ihrem Werk kontinuierlich mit den jeweiligen musikalischen Genre-Konventionen brachen und etwas ganz und gar Eigenständiges ablieferten. In meinen Augen sollte das Streben nach Originalität etwas absolut Selbstverständliches für einen Komponisten (oder Künstler allgemein) sein - andernfalls sind es für mich eben keine ernstzunehmenden Kunstschaffenden mehr.
  8. Obwohl ich absolut kein Fan von Shores LOTR-Musiken bin, freue ich mich durchaus für alle Fans und auch für Shore selbst, dass er das Projekt nun wirklich in Angriff nehmen kann. Vielleicht gefällt mir dann THE HOBBIT ja auch etwas besser...
  9. Ist doch wunderbar, dass es von TORA! TORA! TORA! die Originaleinspielung ist - die ist doch weitaus besser als die Neueinspielung, bei der haufenweise Details der Instrumentierung untergehen.
  10. Sehr erfreulich - und obwohl ich Liam Neeson durchaus sehr mag, Daniel Day-Lewis ist fast noch der bessere Mime. Könnte dann vielleicht eine ähnliche Bombenperformance wie in THERE WILL BE BLOOD werden, auch wenn die Charaktere natürlich höchst unterschiedlich sind.
  11. Kamens Tod 2003 war neben dem Tod Goldsmiths der für mich persönlich traurigste Moment in meiner bisherigen Zeit als Filmmusikhörer. Ich wurde im November 2003 gefirmt und ich weiß noch, dass ich bei der Feier in der Kirche an Michael gedacht und auch geweint habe. Sein Tod ging mir deshalb besonders nahe, da ich mit seiner Musik (und kurz darauf mit der Goldenthals) erst so richtig zur Filmmusik gefunden habe. Scores wie EVENT HORIZON, ROBIN HOOD, WHAT DREAMS MAY COME und LICENCE TO KILL standen ganz am Anfang meiner Leidenschaft und gehören bis heute zu meinen liebsten und am meisten gehörten Filmscores. Kamen war eine enorm prägnante und eigenständige Stimme in der Filmmusik der 80er und 90er, und aus seiner Zeit eigentlich nicht wegzudenken. Sein melodisches Talent war größer als bei fast allen seiner Kollegen, von Silvestri, über JNH bishin zu Elfman. Kurzum: ein wunderbares musikalisches Genie, das der Musikwelt (und mir) seit 2003 schmerzlich fehlt. Einer von unzähligen, wunderschönen, zu Tränen rührenden Momenten in Kamens filmmusikalischem Werk - das Liebesthema in "Pam", aus LICENCE TO KILL (ca. ab 2:30): [ame=http://www.youtube.com/watch?v=nMHw6poVo2k]YouTube - Broadcast Yourself.[/ame] Bitte laut hören!
  12. Ein Selbstzitat bezieht sich eigentlich nur auf eine Tonfolge, eine Melodie. Ganze Stile und musikalische Idiome haben da weitaus prägenderen Charakter. Ein Komponist kann eine Tonfolge "nach sich" klingen lassen, das ist überhaupt keine Schwierigkeit - bei einer fremden Handschrift funktioniert das aber nicht. Schade für dich, so bietet ein Score wie THE BUTCHER BOY in seinen rund 20 Minuten mehr Ideen und originelle Einfälle als die meisten modernen Genre-Musiken über volle 80 Minuten CD-Kapazität - und wenn ich bereits nach den Hörclips urteilen darf, wohl ganz besonders viel mehr als NARNIA 3. Da bleibe ich dann "auch" lieber beim Guten.
  13. Meinst du die Tatsache, dass er teils von sich selbst abschreibt? Das tut er - das Phänomen des Selbstzitats findet sich aber bei fast allen Komponisten, selbst in der Klassik. Noch nicht einmal Horner würde ich das vorwerfen, an seinen schwächeren Scores insbesondere der letzten Zeit (etwa AVATAR) habe ich ganz andere Dinge auszusetzen: nämlich z.B. die Trendhaftigkeit der Ethno-Stilismen, womit wir auch wieder beim Thema wären.
  14. Das würde ich auch mal gerne wissen - kenne zwar die Varèse-Ausgabe, aber die von Intrada nicht.
  15. Aus der heutigen Perspektive: doch! Tradition bedeutet im heutigen Hollywood nämlich leider nichts mehr Positives: wer orientiert sich in einem romantisch-abenteurlichen Score denn heutzutage noch an Richard Strauss oder Gustav Mahler? Niemand mehr. Heute orientiert man sich für so etwas an den populären Schablonen, die sich auf Williams, JNH und Konsorten beziehen. Auf so eine "innerfilmmusikalische" Tradition habe ich wirklich keinen Bock mehr. Dann wirklich lieber Goldenthal - der mag zwar teils von sich selbst abschreiben, bleibt dabei aber wenigstens seinem eigenen Stil treu und hechtet nicht irgendwelchen filmmusikalischen Trends und Marken hinterher. EDIT: Nochmal zur Verdeutlichung... mir geht es hier nicht um irgendwelche Selbstzitate oder auch Übernahme von ganzen Themen - mir geht um die große, stilistische Vereinheitlichung, die Herausbildung von Trends, denen sich viele Komponisten unterwerfen. "Es muss halt nach Fantasy klingen" - muss es das denn immer? Alex North hat mit DRAGONSLAYER auch eine Musik für einen Fantasyfilm komponiert, die gar nicht zu den gängigen Mustern zählt, anhand derer man "Fantasy-Filmmusik" identifiziert. Ergo: alles ist möglich, aber keiner will es.
  16. Ich finde es halt etwas schade, dass sich der Geschmack vieler heutzutage so "konventionalisiert" hat und dermaßen auf Markenbildungen in Filmmusiken abgefahren wird. Insbesondere das Fantasy-Genre fordert immer mehr eine bestimmte musikalische Schablone, die Williams mit HARRY POTTER, Shore mit LORD OF THE RINGS oder James Newton Howard in durchaus vielen seiner Scores vorgezeichnet haben. Das wird immer und immer wieder nachgeäfft, die Individualität bleibt dagegen total auf der Strecke. Nicht zuletzt aus diesem Grund bevorzuge ich ja auch das Horror- und Thrillergenre (manchmal auch einfach nur den Independent-Film, siehe etwa THERE WILL BE BLOOD), weil da das Originelle und Abseitige zumindest manchmal noch eine Chance bekommt.
  17. Die beiden Gordon-Scores DAYBREAKERS und MAO´S LAST DANCER stecken, was handwerkliche Finesse und Originalität betrifft, eigentlich alles in die Tasche, was dieses und letztes Jahr erschienen ist. Was die Narnia-Clips betrifft, finde ich es ja mal wieder höchst amüsant, dass sich auf irgendein kleines, unbedeutendes Selbstzitat eingeschossen wird, allerdings die Tatsache, dass die Musik einfach nur fürchterlich konventionell und uneigenständig klingt, völlig außer Acht gelassen wird. Ein bisschen Elfman, ein bisschen Williams, ein bisschen JNH und Powell - und das soll dann was Besonderes sein? Ist halt mal wieder genau das, was man zu einem Schema-F-Fantasyfilm, an dem eine gewisse Stange Kohle hängt, erwarten darf - Originalität oder gar Experiment gehören schon mal nicht dazu. Dass dagegen kaum jemand mehr etwas sagt (und andererseits eher gegen wirklich Originelles, wie es wohl THE TEMPEST werden wird, gemault wird), zeigt mal wieder, wie sehr die meisten Filmmusikhörer heutzutage im Hollywood-Mainstream versunken sind und den berüchtigten "Tellerrand" völlig aus dem Auge verloren haben. Danke, das bringt es eigentlich exakt auf den Punkt.
  18. Finde auch absolut nicht, dass Serras GOLDENEYE misslungen wäre. Im Film funktioniert die Musik prima, gibt ihm in den nötigen Szenen die entsprechende Kälte und die romantischen Momente (etwa in der Monaco-Sequenz) sind ja schon regelrecht barryesque-altmodisch und daher typisch Bond. Arnolds Arbeit für die Bond-Filme finde ich da in ihrer Gesamtheit (!) viel langweiliger, da er bisher fast jeden Film gleich vertont hat, mit beinahe schon schablonenhafter Routine. Jeder neue Bond-Score ein Abziehbildchen des Vorhergehenden. Da hab ich lieber individuelle Bond-Scores wie GOLDENEYE oder (meiner Meinung nach eine der besten Bondmusiken überhaupt) Kamens LICENCE TO KILL.
  19. Varèses Ausgabe von FIRST BLOOD ist eine der klanglich miesesten Veröffentlichungen des Labels - in Anbetracht des "Alters" des Scores absolut grausig. Insbesondere "The Razor", klanglich eine reinste Zumutung. Falls das nun besser sein sollte, greife ich auf jeden Fall noch einmal zu.
  20. Sagen wir mal so: Gurken wie DEPARTED kann er sich sparen, Perlen wie THE AVIATOR oder SHUTTER ISLAND sind dagegen hochwillkommen. Alles Gute, Marty.
  21. Ich denke, viele haben ein Problem damit, dass es keine großorchestrale Musik wurde bzw. das Orchester wohl nur recht sparsam eingesetzt und eher Wert auf Solistisches gelegt wurde. Irgendwie war das aber nach den ersten Beschreibungen auf Facebook schon klar: ein "kleiner" Goldenthal im Stil von THE BUTCHER BOY, mit den Pop/Rock-Einflüssen aus THE GREEN BIRD oder den experimentelleren (!) Passagen aus TITUS, etwa "Pickled Heads". Goldenthal ist halt nicht "nur" INTERVIEW WITH THE VAMPIRE oder BATMAN FOREVER - das, was BigMacGyver exzentrisch nennt, ist halt auch wesentlicher Bestandteil seines musikalischen Idioms. Das Schrullig-Groteske eben, mit Bezügen zu Popkultur und Polystilistik, ein ganz und gar postmoderner Komponist, bei dem einfach jeder "Scheiß" zusammengewürfelt wird. Und die E-Gitarre und das Saxophon sind doch mittlerweile schon so typisch Goldenthal, für mich gar nicht mehr aus seiner Musik wegzudenken. Schön, dass beide Instrumente hier wieder voll zur Geltung kommen.
  22. Klingt schon mal wesentlich origineller und abwechslungsreicher als PUBLIC ENEMIES. Die Harmonik ist typisch Goldenthal, dazu die obligatorischen E-Gitarren, das Saxophon, der groteske, mit Dissonanzen durchzogene Pop-Rock und die typischen, wellenförmigen Minimalismen (in "Hell is Empty" auch vom Streichorchester gespielt). Und die vokalen Parts gefallen mir in ihrer Expressivität auch sehr. Mein Eindruck ist also durchaus sehr positiv, freue mich auf das Album.
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