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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Ich sehe einfach keinen "detailierten Realismus" bei Zemeckis. Alles, nicht nur die fürchterlich gestalteten Gesichter, sieht seltsam künstlich und seifig aus. Bei den TINTIN-Bildern habe ich jetzt einen wesentlich stärkeren Eindruck von fotorealistischer Detailiertheit - vom generellen künstlerischen Konzept (also davon, dass die Figuren immer noch wie Comicfiguren aussehen) rede ich jetzt gar nicht. Bevor hier wieder stumpfsinnig gegen Santaolalla gebasht wird, sollte man sich vielleicht mal ein wenig eingehender mit der Karriere dieses Mannes beschäftigen: Santaolalla fungiert nämlich nicht nur als Filmkomponist, sondern auch als Talent-Förderer sowie als Produzent und Organisator von Musikprojekten in Lateinamerika - unter anderem gestaltete und produzierte er das großartige Kronos-Quartett-Album "Nuevo". Seine Verdienste in der lateinamerikanischen Musik- und Kulturszene sollte man wirklich nicht außer Acht lassen. Aber das nur am Rande.
  2. So ist es - Beltrami kultiviert in seiner Musik einen ziemlich harschen Modernismus, was ihn wohl zu einem der wenigen Hollywood-Komponisten macht, deren Stil absolut für das Horror- und Thrillergenre prädestiniert ist. Für einen Pixar-Film müsste sich Beltrami nur verbiegen, denke ich... Ich hoffe auch sehr auf einen modernen, dissonanten, rhythmischen Horrorscore in der Tradition von KNOWING - und wenn die Macher der Musikabteilung ein ordentliches Budget eingeräumt haben, ist das schonmal ein gutes Zeichen.
  3. Absolute Zustimmung. Bestärkt mich weiter in meiner negativen Meinung über LaLaLand. Auch über BATMAN & ROBIN wurde viel fabuliert - letztlich war alles nur heiße Luft und es kam (und kommt wohl auch) gar nix.
  4. Klar, meine Beurteilungen sind generell immer abhängig von der Person, die dahinter steht. Mir gefallen diese Bilder sehr - das Wasser sieht klasse aus, die Umgebungsdetails, Schatten, etc. ebenso. Auf mich wirkt das realistischer und besser gemacht als die künstlichen Bilder in BEOWULF oder A CHRISTMAS CAROL, denen durchgehend ein digitaler "Plastik-Look" anhaftet. Wenn das nicht in dein Zemeckis-Weltbild passt, ignoriere es einfach.
  5. Werde mir das Ganze nächstes WE mal zu Gemüte führen - diese Woche werde ich wohl nicht dazu kommen.
  6. Da Animation und Computereffekte nicht mein Spezialgebiet sind, kann ich nur sagen, was in meinen Augen besser oder schlechter aussieht. Und mit der Animation meinte ich natürlich in erster Linie die Gestaltung, wie sie auch auf eben diesen unbewegten Bildern zu sehen ist. Und wenn ich mir da irgendein Charakter-Standbild aus BEOWULF anschaue und neben diese beiden Stills aus TINTIN stelle, habe ich einen klaren Favoriten. Darüber hinaus kannst du deine rotzige und besserwisserische Art durchaus mal etwas zügeln - sorry, aber mittlerweile kann ich Bernd und das, was er von dir hält, durchaus nachvollziehen.
  7. Ich hatte es zwar noch nie mit Tim und Struppi, aber die Bilder gefallen mir. Scheint viel Arbeit und Liebe in die Animation gesteckt worden zu sein, denn das hier sieht in jedem Fall realistischer und plastischer aus als z.B. alles, was ich bisher bei Zemeckis gesehen habe.
  8. Das (viel zu pompöse) Batman-Thema der Zimmer/JNH-Scores zu BATMAN BEGINS und THE DARK KNIGHT finde ich auch eher daneben, auch im Film. Das passt einfach nicht ins filmische Konzept. Was mich überzeugt, ist das brodelnde Underscoring, insbesondere in THE DARK KNIGHT - das ist, wie ich finde, eben nicht am Film vorbei komponiert, sondern trifft die Atmosphäre der entsprechenden Szenen genau. Die dauernde, nervöse Chromatik sowie die klangliche Monotonie und Leere der Joker-Musik reflektieren schon ganz eindeutig Details der Handlung und der Message des Films.
  9. Ich habe den neuen POTTER-Score zwar noch nicht gehört (ehrlich gesagt interessiert mich das Franchise auch herzlich wenig), jedoch sollte man sich, wie ich finde, durchaus mal die Frage stellen, ob gute Musik eingängiges thematisches Material überhaupt benötigt. Ich selbst stelle mir die Frage eigentlich gar nicht, da ich nicht so sehr aus der romantischen, sondern eher aus der modernistischen Ecke komme, wo Leitmotive und große Themen sowieso eher selten wichtige Rollen spielen. Stravinskys SACRE arbeitet ja auch nicht mit Themen, sondern eher auf kleingliedriger motivischer Ebene - wenn der neue POTTER stimmungsmäßig (wieder) dunkler daherkommt, passt das vielleicht auch ziemlich gut, wer weiß? Was ich den Hörclips auf jeden Fall entnehmen kann, ist, dass sich die musikalische Faktur insgesamt schon wesentlich differenzierter und komplexer gestaltet als bei Hooper. Und das ist doch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
  10. HELLRAISER ungeschnitten auf einer offiziellen DVD wäre wirklich mal was Feines - obwohl der Film seine Schwächen hat, Barkers SM-Visionen der Hölle sind schon einzigartig im Horrorgenre. Den zweiten Teil bräuchte ich aber schon nicht mehr, ein absolutes C-Movie, genau wie alles Folgende...
  11. EXIT THROUGH THE GIFT SHOP (Banksy) Interessante Doku über den britischen Street-Art-Künstler Banksy, die sich dann jedoch mehr und mehr zu einer Doku über den Macher selbst entwickelt, der nach seinem Zusammentreffen mit Banksy selbst zum Street-Art-Künstler wird. Witzig und unterhaltsam gemachter Kunstfilm, der interessante Einblicke in die Szene gewährt. Durchaus sehenswert. RED (Robert Schwentke) Ironische Reflexionen über das Actiongenre gab es schon viele - und etwas besonders Eigenständiges bekommt man mit Robert Schwentkes Actionkomödie über vier CIA-Pensionäre, die noch einmal richtig gefordert werden, auch nicht wirklich geboten. Massig Genre-Standards, Humor von der Stange - aber immerhin: Arthouse-Queen Helen Mirren mit Maschinenpistole und Scharfschützengewehr (Kulturschock!) sorgt durchaus für den ein oder anderen Lacher. [REC]² (Jaume Balagueró, Paco Plaza) Tia, leider nicht der Rede wert: die Fortsetzung macht das Gleiche wie der Vorgänger - nur eben etwas schlechter. Zu viel Action, zu viel EXORCIST, und die Schockwirkung des Originals ist auch verflogen. Enttäuschung.
  12. Oder einen dunklen, je nach Blickwinkel. Ich finde, FORREST GUMP ist eine der kitschigsten, überschätztesten Silvestri-Musiken der Neunziger und Scores wie MOUSE HUNT oder JUDGE DREDD weit unterlegen. Ein Versuch einer Top-Ten: - CLEOPATRA (Alex North) - eine der aufregendsten, unkonventionellsten und psychologisch tiefschürfendsten Filmmusiken, die ich kenne - TORA! TORA! TORA! (Jerry Goldsmith) - mein absoluter Goldsmith-Favorit; grandioses Hauptthema und die grimmigste Mischung aus Modernismus und asiatischem Kolorit, die es bei Goldsmith je gab - THE CASSANDRA CROSSING (Jerry Goldsmith) - zweifellos sein herbster und brutalster Actionscore; Höhepunkt des 70er-Goldsmith - COBB (Elliot Goldenthal) - Musterbeispiel für Goldenthals "composition as collision; polystilistisches Meisterstück - INTERVIEW WITH THE VAMPIRE (Elliot Goldenthal) - Hysterie und Eleganz; die Vampir-Musik schlechthin - INDIANA JONES AND THE TEMPLE OF DOOM (John Williams) - Williams´ schillerndste, facettenreichste Abenteuermusik, reich an Themen und brillanten musikalischen Setpieces - THE CELL (Howard Shore) - eine der originellsten Horrorfilm-Partituren aller Zeiten, gibt nichts Vergleichbares - SE7EN (Howard Shore) - tiefschwarz, kraftvoll und an Düsternis nicht zu überbieten - SALEM´S LOT (Christopher Gordon) - großartige Balance zwischen Avantgarde und ergreifender, tröstend-sakraler Melodik; außerdem meine liebsten filmmusikalischen Chor-Momente ever - EVENT HORIZON (Michael Kamen) - meine erste Filmmusik und für mich bis heute "scary as hell" Horror und Suspense herrschen vor, ich weiß - doch das Genre stachelt die Komponisten bis heute zu Höchstleistungen an.
  13. Hallo, seit einigen Minuten ist mein Benutzerbild nicht mehr zu sehen, nur noch ein kleines Bild-Symbol - woran liegt das? Gruß, Sebastian
  14. Ganz so extrem sehe ich es zwar nicht, doch komme ich nicht drum herum, nun irgendwie eine gewisse Zustimmung auszudrücken. Ein Film, der ausschließlich auf visueller Ebene funktioniert, kann einfach nicht zweimal in großem Stil fortgesetzt werden, das funktioniert nicht. Zumindest nicht, wenn weiterhin ein dermaßenes Charakter- und Story-Vakuum wie im ersten Teil herrscht.
  15. Ja, schönes Foto - habe ich die Tage auch auf Facebook rumschwirren sehen.
  16. THE SOCIAL NETWORK (David Fincher) Fincher is back! Großartig geschrieben, brillant gespielt, vielschichtig und zutiefst tragisch. Ein Fincher-Film von der Klasse eines ZODIAC oder FIGHT CLUB - wird wohl dieses Jahr zurecht einer der großen Oscar-Favoriten sein. Mehr zum Film in meinem neuen Blog ReFlex. Filmkritiken, in dem ich ab jetzt regelmäßig Filmkommentare zu aktuellen und älteren Filmen posten werde.
  17. Bei mir dürfte das wohl Goldsmiths INCHON sein - habe die Intrada-Ausgabe damals leider verpasst.
  18. Das Original finde ich, wie schon gesagt, ziemlich überschätzt, einer der schwächsten Filme von Verhoeven - arg viel uninteressanter kann es eigentlich gar nicht werden. Und wenn es jemand in Hollywood hinbekommt, einen zumindest interessanten Score in Goldsmith-Nachfolge zu schreiben, dann Beltrami.
  19. Ich finde Kaminskis Kameraarbeit und vor allem sein Licht wunderbar - passt aber halt eben eher zu ernsthafteren Spielberg-Filmen wie MUNICH, WAR OF THE WORLDS oder MINORITY REPORT. Aber das sind sowieso die besseren Spielbergs. Wenn ich das Ganze mal mit dem konventionellen Hochglanz eines Dean Cundey vergleiche... da ist Kaminski doch ein wesentlich ernsthafterer, interessanterer Bildgestalter.
  20. Sehr schön gespielt! Das Ganze jetzt noch auf einem ordentlich Klavier, und es wäre perfekt.
  21. Ich habe oben schon geschrieben, dass Filmmusik unter zwei Aspekten untersucht werden muss - unter kompositorischen Aspekten (z.B. für Rezensionen von CD-Alben) und was die Wirkung innerhalb des Films betrifft. Und da kann es durchaus sein, dass es Divergenzen gibt. Ich finde, die zahlreichen Parallel-Montagen (etwa kurz bevor der Joker die Party im Penthouse hochgehen lässt) oder auch die Sequenz zu Beginn, zwischen dem Banküberfall und der Parkhaus-Szene, sind mit der dunklen, treibend-minimalistischen Musik schon sehr spannend untermalt und tragen einiges zur unheilvollen Atmosphäre im krisengebeutelten Gotham City bei. Ähnlich verhält es sich meiner Meinung nach mit den langsam aufsteigenden Glissandi der E-Gitarre in den Joker-Sequenzen. Die aus dem Nihilismus des Joker resultierende, seelische Monotonie spiegelt sich in diesen musikalisch ebenfalls monotonen Passagen recht interessant wider. Wie hättest du diese Szenen denn wirkungsvoller untermalt? Mit einem voll ausorchestrierten Satz à la Williams? Was INCEPTION betrifft, so finde ich die immer wiederholten, echohaften "Klangwände" als musikalisches Sinnbild für Wiederhall (im psychologischen Sinne) auch recht originell. Als Komposition an sich ist es simpel und kaum der Rede wert, genau wie das Joker-Material aus THE DARK KNIGHT - als semantische Schicht innerhalb des Films aber absolut wirkungsvoll und damit angemessen.
  22. Na klasse, noch mehr TRANSFORMERS, nur dieses Mal von Spielberg...
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