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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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  1. Ja, eben deswegen warte ich ja auch noch ab und hoffe weiter. Meine Aussagen bezogen sich nur auf diesen Clip, aber der dämpft meine Vorfreude durchaus etwas. Sicher gab es auch bei Silvestri langgezogene, statische Passagen, in denen weniger passiert, aber Silvestri glich genau das durch seine recht differenzierte, detailliert-feine Instrumentierung aus. Bei Debneys klingt es dagegen eher roh und undifferenziert - wie so oft bei ihm.
  2. Ja, irgendwie sehe ich das auch so, obwohl ich es gar nicht wirklich wahrhaben möchte... De facto haben wir hier viel monotones Staccato, statische Harmonik und Percussion-Crashs, die im Vergleich zur perkussiven Exotik der Silvestri-Partitur eher ziemlich hohl daherkommen. Zwischen Debney und Silvestri scheint halt doch noch eine Klasse zu liegen.
  3. Chor höre ich da nirgends. Die ab 1:34 immer wiederholte 3-Noten-Folge hat durchaus ein bisschen was von Silvestris PREDATOR-Musiken. Ansonsten klingt´s nicht besonders charakteristisch - eher etwas routiniert und schematisch, so à la END OF DAYS oder so, vor allem was diese ewigen Streicher-Staccati auf einem Akkord betrifft... Naja, abwarten, hier möchte ich mir meine paar Fünkchen Vorfreude noch erhalten.
  4. Das dürfte die nichtssagendste, harmonisch uninteressanteste Komposition sein, die ich von Howard Shore je gehört habe. Fängt ja schonmal gut an.
  5. Ohne jetzt wieder der Spielverderber sein zu wollen: das Cover sieht doch einfach nur furchtbar aus. Und 70 Minuten scheinen mir auch wieder etwas viel...
  6. Klingt passagenweise ganz nett, etwas interessanter als AVATAR. Ein bisschen 80er-Cheese kommt teils durch... vielleicht als Anspielung auf die Conti-Musiken.
  7. STREET TRASH (Jim Muro) Der bekannte Kameramann und Steadicam-Operator Jim Muro (TITANIC, TERMINATOR 2, OPEN RANGE... ) drehte 1987 diese obszöne Schlachtplatte von einem Film, die nahezu jedes existierende Tabu der zivilisierten Welt aufs Korn nimmt - oder gleich ganz über Bord wirft. Auf einem zum Obdachlosen-Lager umfunktionierten Schrottplatz spielt sich die wirre Handlung des Films ab, die dem Zuschauer innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl skurillster Charaktere vorstellt: einen feisten, übergewichtigen Schrottplatz-Boss, der sich pausenlos an seinen weiblichen Angestellten vergreift; den brutalen "Boss" der Penner-Kommune, der mit einer verdreckten Crack-Nutte auf dem Schoß in einem Autowrack vor sich hin vegetiert und jede Nacht von Vietnam träumt; einen korrupten Polizisten, der das Pennerlager ins Visier genommen hat und bei seinen Untersuchungen reichlich üble Methoden anwendet; und zwei vom Pech verfolgte Brüder, die einfach nur versuchen, sich irgendwie durch den Tag zu schlagen (die "Helden" und "Identifikationsfiguren" des Films). Handlungstechnisch umrahmt wird diese groteske "Sozialstudie" von einem 60 Jahre alten Schnaps, den ein kleiner Ladenverkäufer in seinem Keller findet und an die durch die Straßen vagabundierenden Obdachlosen verscherbelt. Doch das Gebräu hat es in sich: wer es kostet, zerschmilzt sofort zu buntem Brei. Und das passiert im Film einige Male, ob zwischen den Autowracks der Pennersiedlung, auf einem kleinen Balkon über dem stark frequentierten New Yorker Bürgersteig - oder auf dem Klo ("Things in New York are about to go down the toilet..."). In kürzester Zeit ist unter den Pennern die Hölle los, die Angst regiert und besagter Polizist macht sich auf, die glibbrigen Todesfälle zu untersuchen. Was folgt, sind 90 Minuten "worst taste": es wird geschmolzen, erbrochen, vergewaltigt, gemordet und mit Geschlechtsteilen Fußball gespielt, dass es dem Liebhaber der schönen Künste die Schuhe auszieht. Ein Happy End gibt es trotzdem, wenn am Ende alle bösen Schufte entweder von den beiden Protagonisten im Splatter-Finale handlich zerlegt oder vom Killerschnaps dahingerafft wurden. Muros Film ist ein Frontal-Angriff auf den guten Geschmack - eine mit Gedärm, Fäkalien und hochprozentigem Alkohol gefüllte filmische Handgranate, die jedoch trotz allen Drecks und Schleims wunderbar originell und unbeschwert daherkommt und letztlich weniger den Eindruck eines schlechten C-Films, sondern viel mehr den eines anarchistischen Experimentalfilms vermittelt. Hinzu kommt eine durchaus beachtliche Kameraarbeit mit teils beeindruckenden Steadicam-Aufnahmen, die den wohl einzigen stilistischen Link zu Muros späteren Arbeiten bildet. Insgesamt ein total kaputtes, aber gerade deswegen vielleicht so faszinierendes Filmerlebnis... Wenn ihr die Gelegenheit habt, schnuppert mal rein - ihr werdet es bereuen!
  8. Aktuell hatten DAYBREAKERS und THE WOLFMAN zwar sehr lange Alben (die durchaus berechtigt waren, so konnte man die musikalische Entwicklung bei beiden Scores über 60-70 Minuten sehr gut nachvollziehen), aber allgemein bin ich wirklich alles andere als ein Freund von dermaßen langen Alben, geschweige denn von Komplettfassungen. Bei den großen Meisterwerken ist das in Ordnung, aber jedem Sommer-Action-Score? Ich kann 70 Minuten Debney/Silvestri/JNH jedenfalls nicht am Stück hören (hab das gerade letztens wieder bei meinem JNH-Lieblingsscore THE FUGITIVE in der LaLa-Komplettfassung festgestellt), sogar bei Williams fällt mir das hin und wieder schwer. Ich finde, das muss einen schon wirklich sehr fesseln, um da durchgehend am Ball zu bleiben. Wie gesagt, ein dreiviertelstündiges Album wäre mir mal wieder sehr recht. Auch beim A-TEAM, beim Shore-TWILIGHT oder bei Debneys PREDATORS - ach nee, letzterer soll ja auch ein "long listen" beschert bekommen. Naja...
  9. Hm, gerade der Ausschnitt aus der "Airbender Suite" klingt doch eigentlich ziemlich vielversprechend. Wäre vielleicht mal wieder ein gut durchfließendes Höralbum - ich hätte da nix gegen.
  10. Aber leider nur in der ersten Hälfte - gegen Ende mutiert das Ganze zum debilen Actionfilm.
  11. Was für ein Mumpitz... Fand den Score schon in der 45-Minuten-Fassung eher mittelmäßig, da brauche ich jetzt bestimmt keine zwei CDs von. Da spare ich mein Geld lieber und warte weiter auf Norths SPARTACUS.
  12. Gestern von der Filmbörse mit nach Hause geschleift: DAWN OF THE DEAD (George A. Romero, 1978) Endlich mal eine gescheite DVD des Films besorgt: XT-Video-Special-Edition mit Euro-Cut und Ultimate-Final-Cut. L'ALDILÀ aka GEISTERSTADT DER ZOMBIES (Lucio Fulci, 1981) Fulcis wohl bester Film, auch von XT-Video (mit Holocover). SUGAR HILL (Paul Maslansky, 1974) BUG (Jeannot Szwarc, 1975) DRACULA´S DOG (Albert Band, 1978)
  13. Schade, freue mich durchaus auf den Film. Hätte nicht gedacht, dass er gegenüber dem ersten Teil jetzt so abfällt. Noch viel mieser ist aber mit Sicherheit dieser moderne Vertreter des "Zombie"-Genres: MULBERRY STREET (Jim Mickle) In diesem Großstadt-/Mietshaus-Horrorthriller von 2006 werden Menschen von Ratten gebissen und mutieren in der Folge zu fleischfressenden Rattenmenschen. Was wohl eher in ein witziges 50er-Jahre-C-Movie gepasst hätte, wird hier bierernst mit Bezügen zu NIGHT OF THE LIVING DEAD und anderen Zombie-Klassikern inszeniert, "veredelt" mit Laiendarstellern, schlechter Beleuchtung (man erkennt nichts, noch nicht einmal die Bluteffekte) und einer so miesen Kameraführung, dass man denkt, dem Kameramann fällt gleich sein Gerät aus der Hand. Alles in allem also echter Schund - da hätte ich wohl genauso gut den "Grand Prix" schauen können.
  14. Ich kannte das Mädel bis gestern wirklich noch nicht. Kommt vielleicht daher, dass ich seit Monaten eigentlich so gut wie kein Fernsehen mehr laufen habe. Tragisch finde ich das für mich aber nicht, denn viel scheint mir nicht entgangen zu sein. Dieser Song ist in meinen Ohren fürchterlicher 08/15-Deutschland-sucht-den-Superstar-Pop - einer der Gründe, warum ich von zeitgenössischer Popmusik nichts halte.
  15. Stimmt natürlich - wie konnte ich BLUE VELVET vergessen...
  16. Der Film ist zwar "nur" gutes Popcornkino - aber der "Deacon" ist eine der besten schauspielerischen Leistungen seiner Karriere.
  17. Mein Lieblingstrack aus JURASSIC PARK ist "Dennis Steals the Embryo" - am besten im Doppelpack mit "The Conspirators" aus JFK. Das ist Williams, wie ich ihn mag.
  18. Schwierig zu sagen, ob er überbewertet wurde - ich würde sagen, höchstens um einen halben Stern. Der Score ist der beste, motivisch am cleversten gearbeitete Elfman seit BIG FISH, seinen SPIDER-MAN-Scores und PLANET OF THE APES. Und er ist ALICE IN WONDERLAND durchaus überlegen - er verfügt zwar über kein so prägnantes Ohrwurm-Thema wie ALICE, aber die pausenlose Verarbeitung des der Musik zugrunde liegenden Werwolf-Motivs macht den Score ungeheuer vielschichtig und abwechslungsreich. 4,5 Sterne würde ich schon geben - ALICE dagegen glatte 4.
  19. Einer meiner Lieblingsschauspieler und eine echte New-Hollywood-Legende. Traurig, traurig.
  20. Irgendwie schade, die klassische Musik so komplett aus dem eigenen Blickfeld auszuschließen, so entgeht einem bei jeder Filmmusik doch eine komplette inhaltliche und kontextuelle Dimension. Die individuellen Neuerungen haben besagte Komponisten schon eher in ihren Filmmusiken vollbracht. Insbesondere Goldsmith, der ja kaum für den Konzertsaal komponiert hat ("Christus Apollo" und die "Music for Orchestra" sind da wohl die bekanntesten Werke) - allerdings finde ich schon, dass auch Goldsmith durchaus Neues gewagt hat. Sicher sind bei ihm die Vorbilder einfacher zu identifizieren als bei Herrmann oder North, aber wenn man sich mal seine ganz eigene, von Exotismus und Folklorismus geprägte Art der Klangkomposition in Scores wie ALIEN oder THE MEPHISTO WALTZ anhört, muss man schon sagen, dass hier zwar Vorbilder zu Grunde liegen, aber dennoch eine völlig eigenständige Klangsprache entwickelt wird. Das ist nicht einfach nur Penderecki oder Strawinsky*, sondern geht schon ziemlich weit darüber hinaus. *Hierzu mal als Vergleich: "The Exorcism" aus Youngs THE EXORCISM OF EMILY ROSE als direkte "Penderecki-Adaption" und "The Attack On The Car" aus Williams´ WAR OF THE WORLDS als direkte "Strawinsky-Adaption". Dagegen klingen die genannten Goldsmith-Werke doch schon ein ganzes Stückchen eigenständiger. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass die Musiken von Young und Williams nichts taugen würden, im Gegenteil.
  21. Hoffentlich wird der Score nix, dann muss ich mir diese Torfköppe nicht ins Regal stellen... *twilightfansprovozier* Im Ernst: Sie hätten einfach nur dieses Plakatmotiv mit der Mondsichel nehmen sollen, anstatt wieder diese drei Augenweiden nebeneinanderzuklatschen. Sah schon beim Score-Album des zweiten Teils einfach nur billig aus.
  22. Nö. Das Beste der letzten fünf Jahre ist das, was sich an weniger populären Richtungen der E-Musik orientiert und somit auch "weniger altbacken" klingt - Charles-Ives-Hommagen bei David Shire (ZODIAC), angedeutete Messiaen- und Bartók-Bezüge bei Jonny Greenwood (THERE WILL BE BLOOD) sowie Skalen-basierte, oktatonische Kompositionen mit ausgereiften dramaturgischen Konzepten bei Christopher Gordon (DAYBREAKERS, siehe Signatur). Gab´s auch alles schon vorher, hat aber immerhin in der Filmmusik irgendwie Seltenheitswert. Dazu ist es eben handwerklich klasse gemacht, da klassisch ausgebildete Komponisten hinter den Werken stehen. Ansonsten: ein paar "kleine" schöne Dinge passieren filmmusikalisch ja immer noch, wenngleich selbst die mittlerweile selten werden. PS: Es darf gerne verschoben werden.
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