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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Nun ist aber mal gut... Was soll denn bitte an dieser Klangqualität besonders schlecht sein? Du meinst vielleicht generell das trockene, harte Close-Miking-Klangbild, aber so klingen nun mal die meisten Filmmusik-Aufnahmen aus den Sechzigern. Und innerhalb dieser gegebenen Voraussetzungen klingt das nun Gebotene doch absolut zufriedenstellend und deutlich besser als bei Columbia/Legacy. Generell scheinen hier ziemlich viele mit dem markanten Sound der Aufnahmen aus dieser Zeit Probleme zu haben. Das, was hier so lapidar als "Gruftsound" abgetan wird, hat meist weniger mit schlechtem Klang, sondern viel mehr mit der speziellen Aufnahme- und Klangästhetik dieser Zeit zu tun (Stichwort Close-Miking, Anordnung der Musiker, etc.).
  2. Interessante Entwicklungen... am Ende also doch Elfman im Film und wohl auch so oder so auf CD. Ist doch alles in Butter.
  3. Ein wenig habe ich aber das Gefühl, dass nur dann groß verteidigt wird, wenn eine gewisse Anzahl an Leuten hier im Board auch hinter der Musik und dem Komponisten steht. Gegen das durchgehende Rahman- und Santaolalla-Bashing habt ihr Moderatoren eigentlich noch nie eure Stimme erhoben...
  4. BLUE MAX, THE (COMPLETE SCORE) Label: Intrada Special Collection Volume 120 Date: 1966 Tracks: 30 Time = 65:33 At last! World premiere release of Jerry Goldsmith's complete soundtrack, widely regarded as an all-time great. Intrada gains access to all original stereo mixes made at Shepperton Studios in London plus multi-track mixes made at 20th Century Fox, presents previously unreleased cues, correct takes & assemblies plus best stereo imaging to date. Previous releases were incomplete plus either processed sound to address hiss (reducing stereo image) or assembled with incorrect mixes (resulting in jarring edits). Intrada CD improves both, also presents first release of "The Balloon" (where Stachel takes initial assignment to shoot down observation balloon) plus introduces final "Exit Music" intended for roadshow presentations. Also hear "Love Theme" as composer intended for first time since 1966 Mainstream LP, with orchestral intro, coda plus composer's preferred assembly of "First Blood/First Victory" as he composed it. Graphics by Joe Sikoryak, detailed notes by Julie Kirgo complete package. Jerry Goldsmith conducts. Intrada Special Collection release limited to 2500 copies! BLUE MAX, THE (COMPLETE SCORE) Prima!
  5. Na, Pope wird mit Sicherheit mehr drauf haben als Haslinger. Wird dann vielleicht doch noch eine ganz solide Musik...
  6. Daybreakers DAYBREAKERS (Christopher Gordon) Ich komme aus dem Schwärmen eigentlich gar nicht mehr heraus... eine ganz tolle Musik, die noch dazu wunderbar intelligent konzipiert ist. Die dunkel-dissonante, oktatonische Vampirwelt-Musik, die in "Nightfall" eingeleitet wird, bestimmt große Teile der ersten Score-Hälfte, bis schließlich das Menschen- und Hoffnungs-Thema immer mehr Einzug hält und die Musik immer mehr aufhellt. Im grandiosen "Spreading the Cure" und dem Finale ("Daybreak", im Gegensatz zu "Nightfall") erlangt die nicht-oktatonische, ganz traditionell Dur/moll-tonale Menschen-Musik schließlich die Oberhand und alles endet in strahlendem, sonnendurchflutetem Dur. Vom "Nightfall" bis zum "Daybreak", von der Nacht zum Tag, durch die Dunkelheit zu den Sternen - per aspera ad astra. Abgesehen vom Konzept überzeugt auch die technische Raffinesse der Musik, ganz besonders gefallen mir die kanonischen Techniken, die Gordon häufig im Bläsersatz anwendet - als Beispiele seien etwa der Beginn von "Drought" oder der Höhepunkt von "Spreading the Cure" ab 5:30 genannt. Überhaupt arbeitet Gordon mit den Bläsern sehr liebevoll, man merkt, dass das seine liebste Instrumentengruppe ist. Auch das Horn hat viele solistische Momente, was auf sein Hornkonzert verweist. Total verliebt habe ich mich in diese eine, wunderbar hart gespielte Hornlinie am Ende von "Fermentation Tank". Und dieser gedämpfte Blechchoral zu Beginn von "Blood Brothers", hach... trotz der recht dissonanten Oktatonik kommen da wunderschöne harmonische Färbungen rein. Alles echte Gänsehautmomente.
  7. Tia, unsere Helden sind eben alle gar keine wirklichen Promis - eigentlich ist das aber auch gut so, denn so bleiben sie (vielleicht) etwas bodenständiger als die aufgemotzten menschlichen Karossen, die so über die roten Teppiche Hollywoods tuckern.
  8. Ganz interessant fand ich einen Aspekt, der mir schon im Film aufgefallen ist: in der Filmszene, die auch auf dem Cover abgebildet ist, verwendet Beltrami einen glissandierenden Streichercluster, ähnlich wie Jonny Greenwood zu Beginn von THERE WILL BE BLOOD. Beltrami hat den Track mit genau dieser Stelle auf dem Soundtrack nun "There Will Be Bombs" genannt. Ganz lustiger Bezug eigentlich.
  9. Oh, Sarde, welch ein seltener Gast hier im Thread... Ich habe letztens mal wieder seinen LE LOCATAIRE gehört - wunderschönes Thema, überhaupt eines der melancholischsten Themen, das ich kenne. Und dazu originelle, experimentelle Suspense-Musik. Spitzenscore. Hier läuft gerade: Mao´s Last Dancer MAO´S LAST DANCER (Christopher Gordon) Läuft zusammen mit DAYBREAKERS seit 2 Wochen rauf und runter. Gordon sorgt mit seinen beiden neuen Scores für die lang erwartete Wiederbelebung und Wiederbeseelung der aktuellen Filmmusik. MAO´S LAST DANCER ist hier ohne Zweifel die gelungenste asiatisch geprägte Filmmusik seit Williams´ MEMOIRS OF A GEISHA. Ein wunderschönes, toll variiertes Thema, absolut authentische Instrumentierung und tolle Mischungen des asiatischen Kolorits mit westlich-dicker Sinfonik ("Turning Points", "Madam´s Model Ballet"). Schön auch das kleine, an Erik Satie angelehnte "Pas de deux" oder der oktatonische "Free Dance", der in seiner Halbton-Ganzton-Tonalität den Link zu DAYBREAKERS und seinem Hornkonzert herstellt. Letztlich kann ich nur sagen: bravo, Chris! Eine der besten Musiken aus 2009, vielleicht nicht sogar DIE beste - knapp vor KNOWING, DRAG ME TO HELL und UP. (DAYBREAKERS würde ich schon zu 2010 zählen.)
  10. Der Globe für DAS WEIßE BAND freut mich auch am meisten. Aber wie gesagt, INGLOURIOUS BASTERDS hätte mehr bekommen müssen.
  11. Verdient, kann man da nur sagen. Und ein Glück, dass es nicht AVATAR geworden ist. Ebenfalls sehr verdient: DAS WEIßE BAND von Haneke ist bester ausländischer Film. Etwas schade fand ich hingegen, dass INGLOURIOUS BASTERDS (ohne Frage Tarantinos bester Film seit RESERVOIR DOGS) insgesamt sehr wenig abbekam. Christoph Waltz natürlich, aber was ist mit Drehbuch und Regie...?
  12. Wer den Score noch gar nicht sein Eigen nennt, sollte hier natürlich unbedingt zuschlagen. Ein wunderbarer, impressionistisch-Debussy/Ravel-hafter Goldsmith, aber auch mit sehr mitreißenden Actionpassagen ("Is Ten Too Old"!). Werde mir die FSM-CD wohl auch gönnen, mich interessiert die Originaleinspielung - aber allzu eilig ist es nicht, 5000 Exemplare werden wohl lange halten, insbesondere bei einem weniger populären Goldsmith wie ISLANDS IN THE STREAM.
  13. Nun zum dritten mal? Naja... Ist es denn jetzt die Film-Einspielung, oder wie? Weiß jedenfalls nicht so recht, ob ich den Score nochmal brauche... Edit: Jepp, die Originaleinspielung und nicht das Re-Recording, das es bisher auf CD gab von Intrada. Immerhin...
  14. Streichquartett Nr. 8 c-moll (Dmitri Schostakowitsch) Schostakowitschs bitteres, in nur 3 Tagen niedergeschriebenes Kammermusik-Meisterwerk, gewidmet dem "Gedächtnis der Opfer des Faschismus und des Krieges". Ein menschlich-musikalisches Monument.
  15. Ein Track auf der PREDATOR 2-CD ist auch viel zu leise, weiß aber jetzt nicht aus dem Stand, welcher. Wohl auch ein Fehler. Insgesamt ist der Score aber keinesfalls lahm - die stark experimentelle Einfärbung mit der umfangreicheren Schlagzeug-Besetzung und den verfremdeten Saxophon-Klängen hat doch was. Eine art exotisch-verstörendes Update des ersten Scores.
  16. Ein Hitchcock-artiger Thrillerscore von Desplat? Das könnte ja wirklich mal eine seltene Abwechslung vom mittlerweile recht abgedroschenen Feenzauber-Klingeling aus seiner Feder werden...
  17. Das ist aber alles gesampelt, also mit Sicherheit noch kein fertiger Score.
  18. Naja, mein bevorzugtes "Jagdgebiet" ist die Filmmusik des Silver Age (ca. Mitte 50er bis Anfang 80er) bzw. die Musik von modern ausgerichteten Komponisten wie Alex North, Jerry Goldsmith oder Leonard Rosenman, die dem spätromantisch-üppigen Golden-Age-Sound eine eher reduzierte, sperrige, an die musikalischen Entwicklungen des 20. Jahrhundert anknüpfende Tonsprache entgegensetzten. Ab ca. 1980 war das dann wieder vorbei und mit John Williams´ Golden-Age-Revival-Score STAR WARS wurde die Filmmusik wieder leichter und konventioneller, nicht selten sogar richtig kitschig (macht sich ja sogar im 80er-Schaffen Goldsmiths bemerkbar). Daher sind die Achtziger bis auf einige Ausnahmen (Shore, Corigliano, manches von Silvestri) auch nicht unbedingt mein Jahrzehnt, was Filmmusik betrifft. Vieles von z.B. Basil Poledouris kenne ich auch noch gar nicht genau, habe aber auch kein allzu großes Interesse, mich damit zu befassen - alles, was ich bisher etwa aus Scores wie CONAN oder CHERRY 2000 kenne (nur Passagen), finde ich doch eher flach und macht mich wenig an. In den Neunzigern gibt es dann wieder vermehrt "gegen den Strich" gebürstete, originellere Filmmusik, etwa die postmodernen Collagen Elliot Goldenthals oder viele Scores von Howard Shore. Das setzt sich dann bis in die 2000er Jahre fort, teilweise fortgeführt von jüngeren Komponisten wie Marco Beltrami oder Christopher Gordon (nicht mehr jung, aber jedenfalls noch nicht lange im Geschäft) - all diese Leute stehen auch im Zentrum meines Interesses. Bisher wenig erforscht habe ich, wie auch BigMac, das Schaffen Ennio Morricones - ich kenne die allerwichtigsten Scores, aber das macht eben wirklich maximal 5 % seines Schaffens aus. Ansonsten habe ich mich mit einzelnen Komponisten des Golden Age noch nicht genauer befasst, teilweise auch wegen einfachen Nicht-Gefallens. Franz Waxman oder Hugo Friedhofer mag ich zwar sehr - aber Miklós Rózsa ist z.B. so ein Kandidat, mit dem ich bisher noch nicht warm geworden bin und von dem ich folglich auch noch nicht allzu viel kenne. Wird vielleicht noch irgendwann... Zusammenfassend also, was ich bisher noch nicht "abgedeckt" habe: 80er-Mainstream, Morricone, Rózsa und manch anderer (zu) üppiger Golden Ager
  19. Finde auch, dass es nur besser werden kann: die bisherigen SPIDER-MAN-Filme gehören meines Erachtens zu den uninteressantesten Comic-Verfilmungen überhaupt. Und wenn Christopher Young keine Musik mehr dazu schreibt, bin ich auch zufrieden. Der Mann bekommt im Actiongenre einfach nix Gescheites gebacken.
  20. Ja, Jan, ist ja wohl völlig klar, dass mit Halbton-Ganzton-Leiter eine oktatonische Skala gemeint ist, bei der sich immer ein Halbton-Schritt mit einem Ganztonschritt abwechselt... Messiaens zweiter Modus. DAYBREAKERS ist quasi der Prototyp des ersten Satzes seines Hornkonzerts.
  21. Mir ist das sowas von egal, wer den neuen Potter-Score schreibt... meiner Meinung nach eine der uninteressantesten Filmreihen überhaupt, und von den Scores finde ich auch nur den dritten von Williams wirklich klasse. Sollen sie mal machen, was sie für richtig halten... glaube auch kaum, dass im Falle Williams nochmal so eine originelle Musik ensteht wie bei Teil 3.
  22. Nun, Osvaldo Golijov ist ein recht origineller Komponist, dem könnte man eine Nominierung durchaus wünschen. Seine Kooperationen mit dem Kronos Quartet sind hochinteressant, ich verweise nur auf das großartige Album NUEVO. Aber ich denke, im Newcomer-Bereich wird es auf A SINGLE MAN und/oder THE LAST STATION hinauslaufen. Die anderen Filme, zu denen weniger populäre Komponisten die Musik geschrieben haben, sind wohl einfach zu unbekannt.
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