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Eure Errungenschaften im August 2009
Sebastian Schwittay antwortete auf Munros Thema in Filmmusik Diskussion
Finde ich gar nicht. Eine schön kernige Actionmusik mit gut eingearbeiteter Folklore. Unter seinen "kleineren" Arbeiten der Siebziger gehört der IMO zu den Besten. THE LAND BEFORE TIME... ohje, das Album steht bei mir im Regal rum, vor Jahren einmal gehört und seitdem nicht mehr. Und es wird seltener und begehrter... eigentlich könnte ich damit ja ein wenig Geld verdienen, aber ich warte wohl noch etwas. -
Brian Tyler - FINAL DESTINATION 4
Sebastian Schwittay antwortete auf Doms Thema in Scores & Veröffentlichungen
Die Vorgänger-Scores klangen wenigstens schön luftig und waren recht ökonomisch und farbig instrumentiert, aber das hier klingt mal wieder ganz typisch nach dem, was momentan so "in" ist in Hollywood: undifferenziert lauter, krachiger Klangmatsch. Aber mit Dynamik hatte Tyler ja schon von Anfang an so seine Probleme... -
Marco Beltrami - REPO MAN
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Der Film wurde jetzt umbenannt in REPO MEN. Kinostart soll irgendwann Anfang 2010 sein. -
Nach Dmitri Schostakowitsch möchte ich einem weiteren Komponisten der russischen bzw. sowjetischen Musik einen eigenen Thread widmen: dem Russland-Deutschen Alfred Schnittke. Schnittke, der neben Sofia Gubaidulina und Edison Denissow zu den wichtigsten russischen Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt, wurde 1934 in Engels, der Hauptstadt der Wolgadeutschen Republik geboren. Sein Vater, Harry Schnittke, war ein aus Frankfurt am Main stammender, jüdischer Journalist, der in den 20er Jahren in die Wolgadeutsche Republik emigrierte. Nach der Geburt seines Sohnes (die Mutter war Deutschlehrerin in Engels) lebte die Familie erst in Moskau, in den späten Vierzigern dann auch einige Jahre in Wien. Dort hatte der junge Alfred erstmals intensiven Kontakt mit klassischer Musik. Nach seiner Rückkehr in die Sowjetunion studierte er in den Fünfziger Jahren am Moskauer Konservatorium Komposition. Musikalisch war die Studienzeit Schnittkes (die 50er und frühen 60er Jahre) geprägt von der intensiven Suche nach einer eigenen musikalischen Sprache. Zuerst setzte er sich mit der klassischen Moderne und der Zweiten Wiener Schule um Schönberg auseinander, später mit ganz zeitgenössischen Strömungen wie dem Serialismus und der Aleatorik. Auch seinem Landsmann Schostakowitsch fühlte sich Schnittke eng verbunden, was beim Hören vieler seiner Frühwerke deutlich wird. Die Frühwerke sind dementsprechend meist an der gemäßigt modernen, epischen Tonsprache Schostakowitschs orientiert (1. Violinkonzert), oft jedoch auch seriellen Techniken verpflichtet (2. Violinkonzert, 1. Streichquartett). Zu einer völlig eigenständigen Kompositionsmethode fand Schnittke jedoch erst Ende der 60er Jahre mit der Komposition der berühmten 2. Violinsonate, "Quasi una sonata". Das von Schnittke formulierte Kompositionsprinzip der Polystilistik findet hier erstmals durchgehend Anwendung: die Gegenüberstellung und Kombination von völlig verschiedenen, entgegengesetzten Stilrichtungen aus verschiedensten Epochen und die neuen Bedeutungsebenen, die sich aus diesen "Material-Konfrontationen" ergeben. Das "Alte" (von Schnittke oft humorvoll als "geschminkte Leichen" bezeichnet) trifft das "Neue", und das "Neue" trifft das "Alte", und es ergeben sich völlig neue musikalische Dimensionen. Das bewusste Spiel mit der musikalischen Vergangenheit, mit völlig unterschiedlichen Epochen, Stilen und Zitaten treibt Schnittke mit der 1. Sinfonie (uraufgeführt 1974) auf die Spitze - das riesige, 70-minütige Werk steht exemplarisch für Schnittkes collagenartige Polystilistik und zählt zweifellos zu den gewaltigsten und wichtigsten Werken der russischen Sinfonik. Allein der zweite Satz ist ein schier unvorstellbares Hör-Erlebnis: von einem barocken Satzmodell geht Schnittke sofort über zu einer ruppig-banalen Marschmelodie, die dann völlig zerpflückt und immer wieder von avantgardistischer Klangkomposition durchbrochen wird. Nur einzelne Fragmente des Marsches sind zu hören, während es dazwischen modern und dissonant brodelt - schließlich setzt sich der Marsch wieder zusammen, erklingt also ganz am Stück, bricht dann aber auf dem Höhepunkt zusammen und explodiert in einem kakophonen Klangausbruch. Dieses bunte Treiben, in dem u.a. auch Wagners Walkürenritt zitiert wird, mündet schließlich in eine freie Jazz-Improvisation für Violine und Klavier. Alles drin also, in dieser "Un-Sinfonie", wie sie Schnittke einmal selbst bezeichnet hat. Was ihn bei allem klanglichen Unterschied zu Schostakowitsch dennoch stark mit seinem großen Vorbild verbindet, ist (und das lässt sich an der 1. Sinfonie wunderbar aufzeigen!) das Nebeneinander von "hoher" Kunstmusik und "banalen", einfachen Formen der Gebrauchs- und Unterhaltungsmusik wie Märsche, Walzer-Melodien, Tangos oder auch Jazz. Schnittke selbst sagte hierzu auch, dass es ihm ein großen Anliegen sei, die Spaltung zwischen E- und U-Musik aufzuheben, auch wenn er sich "dabei den Hals breche". Eine gelungene Einspielung der 1. Sinfonie gibt es z.B. auf dem Label BIS, welches eine ganze Reihe von hochwertigen Schnittke-Einspielungen herausgebracht hat: Alfred Schnittke: Sinfonie Nr. 1 Neben seinen insgesamt neun Sinfonien sind es auch insbesondere seine sechs Concerti grossi, an denen seine polystilistische Kompositionsmethode besonders deutlich wird. Das historische, genauer gesagt barocke Modell des Concerto grosso nutzte Schnittke vielfach als Experimentierfeld, auf dem er seine viele seiner wohl kühnsten und originellsten Werke schuf. Am wichtigsten ist hier wohl das erste Concerto grosso aus dem Jahre 1977, mit dem Schnittke einen seiner größten Erfolge im Ausland feierte (bei den zuständigen Behörden in der Sowjetunion war Schnittkes Musik zu dieser Zeit wegen ihres experimentellen Charakters nicht sonderlich beliebt, wurde sogar häufig mit Aufführungsverboten belegt!). Im ersten Concerto grosso lässt Schnittke drei Stilebenen aufeinanderprallen: barocke Stilismen und Formschemata, modernistische Elemente wie Mikrotonalität, sowie letztlich auch Spiegelungen und Brechungen der Unterhaltungs- und Volksmusik (ein Tango, eine auf dem präparierten Klavier gespielte, volksliedhafte Choral-Melodie als "Klammer", die am Anfang und am Ende auftaucht). Ein wirklich spannendes, fast etwas morbid-humorvolles Stück, das für Schnittke-Einsteiger IMO bestens geeignet ist. Gibt es günstig bei Deutsche Grammophon, zusammen mit der 2. Violinsonate "Quasi una sonata", und zwei weiteren, kleineren Werken aus Schnittkes Feder: Alfred Schnittke: Concerto grosso Nr. 1 u.a. Ganz besonders gern mag ich auch das zweite Concerto grosso, welches die Concerto-Tradition à la Bach mit Jazz-Elementen und Zitaten aus dem Weihnachtslied "Stille Nacht" kombiniert. Neben dem für Schnittke typischen Cembalo erklingen hier auch E-Gitarren und ein Drum-Set. Auf YouTube gibt es den ersten Satz zu hören, der zweifellos zum Faszinierendsten gehört, was Schnittke je geschrieben hat: [ame=http://www.youtube.com/watch?v=da6QHYdweNA]YouTube - Alfred Schnittke â Concerti Grossi Nr. 2 (1/4)[/ame] Das ist Schnittkes Polystilistik in Reinform - subtiler handhabt es der Komponist in seinen vier Streichquartetten: während das erste Quartett in die frühe serielle Schaffensperiode fällt, sind die Quartette 2 und 3 bereits der Polystilistik zuzuordnen. Besonders interessant ist das 3. Streichquartett (mein absolutes Lieblings-Streichquartett!), dessen thematisches Material zu großen Teilen aus Zitaten besteht. Gleich im ersten Satz exponiert Schnittke drei verschiedene Zitate aus drei Jahrhunderten Musikgeschichte, die dann im Verlauf verarbeitet werden: zum Einen eine Kadenzwendung aus Orlando di Lassos "Stabat Mater" (16. Jahrhundert), dann das Thema aus Beethovens großer Quartettfuge op. 133 (19. Jahrhundert) und schließlich Schostakowitschs D-Es-C-H-Motiv (20. Jahrhundert). Aus dieser einfachen Zitat-Montage entwickelt Schnittke nach und nach etwas völlig Eigenständiges, ein hochkomplexes, zugleich aber auch ungebändigt emotionales Werk, in dem schrillste dramatische Ausbrüche neben melancholischen, fast traumwandlerisch-lyrischen Passagen stehen. Schnittkes große Kunst besteht hier darin, das "Alte" (die Zitate) in völlig neuen Kontexten zu beleuchten und eine Musik zu schaffen, die nicht wie ein Stil-Mischmasch, sondern einzig und allein nach Schnittke klingt. Was die Streichquartette betrifft, empfehle ich die Komplettaufnahme aller vier Quartette (inklusive zweier kleinerer Werke für Streichquartett) vom Kronos Quartet: Alfred Schnittke: Streichquartette Abschließend noch etwas zu einem Bereich, der in Schnittkes kompositorischem Schaffen eine ganz besondere Rolle einnimmt: die Filmmusik. Da viele seiner komplexen Konzertwerke in der Sowjetunion nicht selten schief beäugt, ja sogar verboten wurden, musste sich Schnittke (wie seinerzeit auch Schostakowitsch) seinen Lebensunterhalt in erster Linie mit Filmmusik verdienen. Sein filmmusikalisches Schaffen umfasst hierbei so viele Werke, wie bei keinem anderen sowjetischen Komponisten: zu über 60 Filmen schrieb Schnittke Filmmusiken, die meisten in den 70er und 80er Jahren. Schnittke sah die Filmmusik jedoch nicht nur als bloßen Broterwerb, sondern viel eher als attraktives Betätigungsfeld, auf dem er diverse polystilistische Ideen "im Kleinen" erproben konnte. Der Film war hierfür das perfekte Medium - denn keine Musik basiert mehr auf kontrastreichen Stilkreuzungen wie die Filmmusik. Der Berliner Dirigent Frank Strobel, dem wir u.a. schon die Neueinspielung und Neuausgabe von Sergeij Prokofiews ALEXANDER NEWSKIJ zu verdanken haben, widmet sich seit 2004 der Neuaufnahme verschiedener Schnittke-Filmmusiken - bis dato sind bereits 4 CDs mit Suiten aus insgesamt 10 Filmmusiken auf dem Capriccio-Label erschienen: Alfred Schnittke: Film Music Vol. I Alfred Schnittke: Film Music Vol. II Alfred Schnittke: Film Music Vol. III Alfred Schnittke: Film Music Vol. IV Großartige Alben mit fast durchgehend großartiger Filmmusik zu Dramen, Komödien, Kinder-, Märchen- und Zeichentrickfilmen. Leichter zugänglich als viele seiner Konzertwerke, aber dennoch äußerst bunt und experimentell präsentiert sich seine Filmmusik, in der ebenfalls verschiedenste musikalische Stilismen gegenübergestellt und teils grotesk, teils humoristisch-satirisch verfremdet werden. Auf FilmmusikWelt läuft derzeit ein Special zu Schnittkes Filmmusik - Jonas Uchtmann hat bereits die ersten beiden Capriccio-Alben besprochen, in Kürze erscheinen auch Texte zu den Volumes III und IV: FilmmusikWelt.de - Zwischen Genie und Agonie – Die Filmmusik Alfred Schnittkes (Teil 1) Die IMO interessantesten Scores sind hier "Die Kommissarin" (Vol. 1), "Die Glasharmonika" (Vol. 2) und "Sport, Sport, Sport" (Vol. IV). Näheres zu den jeweiligen Musiken ist in den Texten nachzulesen. Schnittke war lange Zeit sehr krank, hatte drei Schlaganfälle und starb schließlich schon 1998 im Alter von nur 64 Jahren in Hamburg. Seine späte Musik der 90er Jahre ist (auch ähnlich wie bei Schostakowitsch) von einer kargen Sparsamkeit und Zurückgenommenheit geprägt, die nicht Jedermanns Geschmack trifft. Die von mir vorgestellten Werke sollten aber für diejenigen, die von Schnittke noch nichts kennen, gut geeignet sein - ausgelassene, experimentelle Polystilistik, mal tragisch-dramatisch, mal richtig witzig (wie im Falle des zweiten Concerto grosso) und in jedem Fall die Beschäftigung wert. Allen, die Interesse haben, wünsche ich viel Spaß beim Hören und Kennenlernen von Schnittkes einzigartiger und hochinteressanter Musik!
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Eure Errungenschaften im August 2009
Sebastian Schwittay antwortete auf Munros Thema in Filmmusik Diskussion
Eigentlich schon im Juli eingetroffen: Alfred Schnittke: Film Music Vol. I-IV (Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin - Frank Strobel) Grandiose Scheiben! -
Stimmt, Thomas, das kommt zwar alles im MV/RC-nahen Klanggewand daher, hat aber wesentlich mehr Drive als die meisten Scores, die hier (stilistisch) Pate gestanden haben. Mein Track der Woche war "Lamia" aus Chris Youngs DRAG ME TO HELL. Über die atmosphärischen Chor-Cluster, in denen vereinzelt "Reste" eines Dur-Akkords hörbar sind, legen sich bald fiese, atonale Einwürfe der E-Orgel, bis schließlich ein brachialer Klangaufbau mitsamt im Hintergrund flüsterndem und schreiendem (!) Chor einsetzt, der in eine groteske, tänzerisch anmutende Passage mündet, zu der im Film ein vom Lamia besessener Séance-Teilnehmer über einem brennenden Tisch durch die Luft tänzelt. Diesen "Tanz" verfremdet Young immer weiter, lässt über dem Rhythmus nur noch dissonante Staccato-Fetzen der Trompeten wirbeln und irritiert mit triolischen Bläser-Kaskaden. Schließlich löst sich alles in einer epischen Klimax auf. Für mich ein perfekter Young-Track, pendelnd zwischen experimenteller Klangkomposition und grotesker Banalität. [ame=http://www.youtube.com/watch?v=7mjayqlb4hY]YouTube - 04. Lamia - DRAG ME TO HELL[/ame]
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Ich kann mir kaum vorstellen, dass Scott hier eine einigermaßen vernünftige Komponisten-Wahl treffen wird. Wahrscheinlich läuft´s hier nach dem "Don´t do that Goldsmith shit again"-Prinzip ab und Streitenfeld/Zimmer/Gregson-Williams muss irgendeine unauffällige Sound-Soße unter die Bilder legen - aber was soll´s, ist mir eigentlich egal, die Alien-Reihe hat uns schon mehr als genug herausragende Musik beschert.
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Meine neueste DVD / Blu-ray
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Hm, ok, versuchen kann ich´s ja mal... wenngleich der Media Markt, in dem ich das Ding gekauft habe, auch nicht gerade um die Ecke ist. -
Meine neueste DVD / Blu-ray
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Gestern eine Premiere gehabt: SKY CAPTAIN AND THE WORLD OF TOMORROW gekauft, Folie entfernt und leere DVD-Hülle in Händen gehalten. Keine DVD drin. Da ich nicht nachweisen kann, dass ich die DVD nicht einfach rausgenommen habe, kann ich mein Geld auch nicht zurückverlangen. Waren aber auch nur 7,99, also nicht allzu dramatisch - ärgerlich ist´s natürlich trotzdem. -
Die Storys, die ich bisher gelesen habe, fand ich nicht sonderlich umwerfend. Teilweise doch ziemlich banal und klischeebeladen - im Kurzgeschichten-Fach war King früher definitiv besser. Eine seiner älteren Geschichten hat er aber auch mit reingenommen, und zwar "Die Höllenkatze".
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Der große Gruß- und Geburtstagsthread
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Auch von mir ein herzliches Willkommen, Nobiag! Hast ja schon ein paar richtig tolle Scores in deiner Sammlung - THE LOST WORLD und THE FLY gehören auch zu meinen absoluten Lieblingsscores. -
"Sunset" (Stephen King) Kings neuer Kurzgeschichten-Band.
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Ist das nicht ein David Bowie-Song? Hab die Melodie noch irgendwie aus CHRISTIANE F. in Erinnerung... Ich kann Werbung auch nicht ab, macht mich teils richtig aggressiv. Ich handhabe es da meist wie BigMac und drehe den Ton ab.
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Meine neueste DVD / Blu-ray
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Bei mir auch - nur auf DVD. Ist sogar ein kleines Special zu Shores Musik mit dabei. -
FSM veröffentlicht Star Trek 2: The Wrath of Khan
Sebastian Schwittay antwortete auf BigMacGyvers Thema in Scores & Veröffentlichungen
Hm, das Cover ist wirklich toll geraten - die Musik habe ich aber schon auf der alten GNP-CD. Und da ich die Musik sowieso nicht allzu oft höre, werde ich wohl (vorerst) beim alten Album bleiben. -
Der große Gruß- und Geburtstagsthread
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Herzliche Geburtstagsgrüße an Jan Boltze alias MarSco, unseren fies-gemeinen Kritiker, der heute 29 wird. Alles Gute! -
Die Eisenbahn, sie kommt! Aaaachtung an der Bahnsteigkante!
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Filmmusik Diskussion
Ein Klassik-Klassiker wurde noch nicht genannt: "Pacific 231" von Arthur Honegger, eine der wohl berühmtesten Eisenbahn-"Vertonungen" der Musikgeschichte. Hier wurde, soweit mir bekannt, auch zum ersten Mal eine derartige Rhythmus-Beschleunigung komponiert, wie sie für anfahrende Lokomotiven charakteristisch ist. "Different Trains" ist für ein Live-Streichquartett und "pre-recorded sounds", in diesem Falle Sprachsamples und vereinzelte Zug-Geräusche. Die Sprachsamples werden direkt ins musikalische Geschehen (Rhythmus, Melodie) eingebunden. Das ist auch das Besondere an dem Werk - schade, dass du gerade das als störendes "Reingelaber" empfindest. Rhythmisch weckt die Musik natürlich auch Assoziationen an Züge - noch mehr ist es aber das der Komposition zugrunde liegende "Programm": Reich fuhr in den Vierzigern viel mit dem Zug durch Amerika; wenn er in Europa gelebt hätte, wäre er aber als Jude vermutlich in ganz anderen Zügen (Stichwort Deportation) gefahren. Daher auch der Titel "Different Trains". Ohja, und da besonders "On The Move / Runaway"! Einer der Top-Train-Tracks von Goldsmith. In THE CASSANDRA CROSSING, welcher ja auch in einem Zug spielt, gibt es ebenfalls rhythmische Verweise auf den im Handlungsmittelpunkt stehenden Zug, allerdings eher vereinzelt. -
Hier läuft der famose "Times Square" aus Leonard Bernsteins "On the Town" - einfach herrlich Gershwinesque, macht irre Spaß! Hier als Youtube-Video: [ame=http://www.youtube.com/watch?v=KzRELG6IGgQ]YouTube - CSO: L. Bernstein - "Time Square" from 'On The Town'[/ame]
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Alan Silvestri - G.I. JOE
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich habe in meinem Beitrag zu den Clips durchaus differenziert. Außerdem bin ich ja auch (noch) durchaus positiv auf den Score eingestellt - ich freue mich auf ihn und erwarte die CD mit Spannung. Aber ich mache mir eben nichts vor und gestehe mir ein, wenn mir etwas doch nicht gefällt, auch bei Komponisten, die ich allgemein sehr mag. -
Der große Gruß- und Geburtstagsthread
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Schließe mich den Glückwünschen an - alles Gute! -
Alan Silvestri - G.I. JOE
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Naja, wenn du es schaffst, in 4 x 30-Sekunden-Clips aus einem 70-Minuten-Score Positives reinzuinterpretieren... -
Elliot Goldenthal: Interview with a Vampire
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Auf satztechnischer Ebene ist die Musik oft gar nicht allzu komplex, aufgrund der bei Goldenthal häufig vorherrschenden, minimalistischen Kompositionsweise. Da prägen die Struktur nicht selten Dreiklangsbrechungen und Orgelpunkte, was nicht wirklich "komplex" im Sinne einer mehrstimmigen Satzstruktur ist. Sehr virtuose Stellen gibt´s natürlich trotzdem, insbesondere in den Bläserparts des "Abduction"-Scherzos. (Wenn du allerdings nach einer explizit satztechnisch sehr komplexen Goldenthal-Partitur fragst, würde ich ALIEN³ nennen.) Das wirklich Interessante der Musik ist meines Erachtens viel mehr die Vermischung der verschiedenen Stilebenen und eben das Kollisionskonzept, das in diesem Score (und in COBB) das erste Mal wirklich konsequent angewandt wurde. Die groteske Verzerrung traditioneller Formen und Gattungen wie Tarantella oder Rezitativ (um nur zwei von vielen Beispielen zu nennen) ist eine weitere, sehr interessante Facette dieses Konzepts. Außerdem wartet der Score mit einer Fülle von (Klang-)Effekten auf, die später prägend sowohl für Goldenthals eigene Musiken, als auch für andere Scores insbesondere des Horror-Genres wurden. Wenn man so will, wurde INTERVIEW in all diesen Punkten zu einer Art Schablone für viele spätere Goldenthal-Arbeiten. In Goldenthals Gesamtschaffen würde ich INTERVIEW WITH THE VAMPIRE noch ein kleines Stück hinter seinen Highlights ALIEN³, COBB und seiner großartigen Ballettmusik OTHELLO sehen - zu den sehr guten Goldenthal-Scores gehört er aber trotzdem auf jeden Fall. -
Alan Silvestri - G.I. JOE
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Entweder sind die Ansprüche ins Bodenlose gesunken, oder... wie auch immer, mir sagen die Clips nicht viel. Der erste Actiontrack klingt mit seiner überlauten Percussion mal wieder fürchterlich unnatürlich (warum reicht eigentlich nicht das Schlagwerk des Orchesters, wieso muss immer synthetisch aufgeplustert werden?) und die banale Harmonik in "I, Promise" ist nicht weit weg von Jablonsky und Co.. Der letzte Clip macht hingegen Hoffnung, das klingt einigermaßen passabel nach dem klassischem Silvestri, wie ich ihn kenne und schätze. -
Der große Gruß- und Geburtstagsthread
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Herzliche Geburtstagsgrüße nach Berlin, Carsten! :konfused: