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"Sündenbock" Computerspiele und FSK-18-Filme
Sebastian Schwittay antwortete auf ToneDefs Thema in Off Topic
Tatsächlich, Spielberg verrissen? Und das in den 70ern und 80ern? Nun denn, dann können es keine guten Kritiken gewesen sein, denn in diesem Zeitraum (und eigentlich auch noch heute) hat Spielberg brillantes Unterhaltungskino mit Anspruch gefertigt - von JAWS, CLOSE ENCOUNTERS, 1941, über die INDY- oder JURASSIC PARK-Filme bishin zu neueren Sachen wie MINORITY REPORT, die ebenfalls klasse sind. Meines Erachtens ist Spielberg zwar ein Regisseur des Mainstreams - aber den fabriziert er einfach nur perfekt. Aber man sollte eben offen sein: nur (relativ) leichtes Kino à la Spielberg wird auf die Dauer einseitig; den "Problemfilmen", wie du sie nennst, sollte man auch Aufmerksamkeit schenken. Und auch wenn so ein Film mal nicht so unterhält wie ein INDIANA JONES: er bringt einen vielleicht zum Nachdenken. Und das ist doch auch was wert, oder? Schubert war zu Lebzeiten kaum populär, viele seiner Werke wurden erst lange nach seinem Tod uraufgeführt - er selbst wollte gar nicht großartig im Rampenlicht stehen, musste meist gar zu Konzerten überredet werden. Seine h-moll-Sinfonie beispielsweise wurde erst über 30 Jahre nach seinem Tod uraufgeführt. Ähnlich verhält es sich mit der Großen C-Dur-Sinfonie (uraufgeführt erst ca. 10 Jahre nach seinem Tod). Schostakowitsch schrieb viele seine Werke für die Schublade, da sie unter Stalin niemals hätten aufgeführt werden können. Man hätte ihn für Kompositionen wie die grotesk-apokalyptische vierte Sinfonie oder das erste Violinkonzert wahrscheinlich sofort in den Gulag deportiert... Und in späten Jahren, als Stalin endlich weg war und er einigermaßen frei komponieren durfte, sagte er den Musikern, die sein letztes Streichquartett aufführten: Spielen sie es so trostlos und karg, dass "die Fliegen tot vom Himmel fallen und das Publikum vor lauter Langeweile den Saal verlässt". Soviel zum Thema "Kunst als Unterhaltung"... Natürlich genießt man die Musik. Aber es ist nicht so, dass man sich einfach so hinsetzt und sich unterhalten bzw. berieseln lässt. Das ist bei anspruchsvoller Kunst wie dieser auch gar nicht möglich - sie fordert immer zum Reflektieren auf, zur Auseinandersetzung. Naja, und da wieder meine Frage: wieso wegen ein paar Idioten (!) den Künstlern Vorschriften machen und sie in ihrer freien Äußerung beschränken? Damit fällt man vor den Idioten auf die Knie und straft die, die sich differenziert und normal mit Kunst auseinandersetzen. -
Marco Beltrami vertont Knowing
Sebastian Schwittay antwortete auf Minks Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie ist das Album zu lang... Die Musik ist gut, keine Frage, aber im Mittelteil hängt es irgendwie ein bisschen durch. Dennoch: Cues wie "Door Jam" und "New World Round" gehören zum Interessantesten, was es von Beltrami bisher zu hören gab, wirklich gut. -
Marco Beltrami vertont Knowing
Sebastian Schwittay antwortete auf Minks Thema in Scores & Veröffentlichungen
Yeah, vollste Zustimmung, das ist doch endlich mal wieder was! Motivisch gut durchgearbeitete, clevere Actionmusik à la I, ROBOT! Allerdings noch viel düsterer und dissonanter. Thumbs up! KNOWING (Marco Beltrami) -
"Sündenbock" Computerspiele und FSK-18-Filme
Sebastian Schwittay antwortete auf ToneDefs Thema in Off Topic
Ok, schauen wir mal... Polanskis DER MIETER, Fellinis STADT DER FRAUEN, Tarantinos RESERVOIR DOGS? Alle hier in Deutschland erst ab 18 Jahren, alles großartige Filme, ja Meisterwerke, und Meilensteine der Filmgeschichte. Die würdest du alle nicht verkaufen wollen? Was ich damit sagen (oder besser fragen) will: was hat die Altersfreigabe eines Films mit seiner Qualität bzw. mit seinem Wert zu tun? Ich hätte als Händler lieber den ab 18 freigegebenen Polanski-Film im Regal als irgendeine sinnentleerte, doofe Teenie-Komödie, die den Stempel "FSK ab 6" trägt... Weil die Schnittauflagen von der FSK kommen. Gegen reine Altersfreigaben ist ja gar nichts einzuwenden, sondern gegen Kürzungen und Verbote. Meiner Meinung nach sollte es mit einem einfachen FSK-18 doch genug sein, oder? Wieso noch großartig schneiden und verbieten? Mit 18 Jahren hat man die Volljährigkeit erreicht, ist erwachsen und mündig und darf selbst entscheiden, was man sich ansieht und was nicht. Und mal ehrlich: wenn ich aus einem Film wie SAW sämtliche Gewaltspitzen herausschneide, ist es immer noch kein Film für Kinder und Jugendliche. Wie ich bereits gesagt habe: mit Altersfreigaben müsste es doch in Ordnung sein. Wieso in aller Welt müssen wir die normale Verbreitung einschränken, und damit auch denen den Zugang zu den entsprechenden Medien erschweren oder im schlimmsten Fall untersagen, die absolut berechtigt sind, sie zu konsumieren? Und wenn manche Kunst deiner Meinung nach auch erwachsene Labile negativ beeinflusst - wieso dann wegen einer Gruppe Labiler alle gefestigten Persönlichkeiten bevormunden? Was soll das? -
Goldenthal ist überhaupt immer sehr kreativ beim Benennen seiner Tracks... Weitere Beispiele wären "Pig für Elise" aus THE BUTCHER BOY, in dem er Beethovens "Für Elise" persifliert, oder das "AK-47 Scherzo" aus S.W.A.T. . Bin gespannt, was für Titel er sich für den PUBLIC ENEMIES-Score einfallen lässt.
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"Sündenbock" Computerspiele und FSK-18-Filme
Sebastian Schwittay antwortete auf ToneDefs Thema in Off Topic
Seien wir doch mal ehrlich: der Vetrieb bzw. Verleih interessiert sich in erster Linie fürs Geld - "Auteur"-Filmemacher wie Cronenberg, Truffaut und Konsorten auch? Der Vertrieb, der schneidet, um durch eine FSK-16-Fassung mehr Geld einzunehmen, ist eben nicht wirklich der wahre "Schöpfer" des Films und damit auch nie der von dir angesprochene "Kunstverteidiger". Jetzt muss selbst der gute Peckinpah dran glauben... Naja. Peckinpah war ein linker Gewaltkritiker, aber was soll´s, das glaubst du ja sowieso alles nicht... Auch wenn du das komisch finden solltest: die Antwort lautet "ja". Ich schaue jeden Film grundsätzlich komplett, auch den Abspann, weil er zum Film gehört - wenn´s mir nicht gefällt, schaue ich ihn eben kein zweites Mal. Du darfst schauen, was du willst, aber ich kann nur wiederholen, was dir hier im Board nun schon viele gesagt haben: dir entgeht einiges. Du scheinst einen ganz schönen Groll zu hegen. Einen Groll gegen Bildung, gegen Kultur, gar fast gegen alles, was mit dem menschlichen Geist zu tun hat. Hast du schlechte Erfahrungen gemacht mit "Intellektuellen"? Fühlst du dich irgendwie ausgestoßen oder benachteiligt auf beruflicher oder privater Ebene? Nur so kann ich mir deine Haltung erklären, die in jeder geistigen und intellektuellen Aktivität etwas Negatives und Elitäres zu erkennen glaubt. Niemand hier will dir irgendetwas Böses. Du brauchst nicht andauernd gegen irgendeinen "intellektuellen", "studierten" Feind Stellung zu beziehen. Kunst und Kultur ist für alle da, auch für dich. Das ist nunmal einfach falsch. Glaubst du, ein Schubert, Mahler oder Schostakowitsch hat komponiert, um den Zuhörern zu gefallen? Glaubst du, es geht immer nur um das reine Entertaining? Da liegst du ganz schön daneben, denn Kunst ist in erster Linie Ausdruck, oft ganz und gar notwendiger Ausdruck, mit dem etwas verarbeitet wird und mit dem sich der Künstler mit etwas auseinandersetzt, das ihn beschäftigt. Sicher gibt es in der Filmbranche einige, denen es nur um die Kohle geht - aber ein Großteil der Filmemacher steht in erster Linie hinter ihrem Film, und das mit Leidenschaft. Ich glaube, du weißt ganz genau, wie das gemeint war. Es sollte verdeutlichen, dass ich der Meinung bin, das Herausschneiden von Szenen, egal welchen Inhalts, sei eine Beschneidung der Äußerung des Künstlers. Hier auch meine Antwort auf Alex´ Frage, wie weit Kunst gehen darf: meiner Meinung bis dahin, wo ausdrücklich zur Gewalt aufgerufen wird. Das ist die Grenze. So lange allerdings nicht zur Gewalt aufgerufen bzw. die Rechte anderer verletzt werden, sollte man Kunst tolerieren - auch wenn sie einem nicht in den Kram passt. Aber was rede ich: die meisten denken (zum Glück) sowieso so... sonst wären etwa die Werke Marquis de Sades noch heute verboten. Die Filme von Leni Riefenstahl sind im Übrigen mit Sicherheit Kunst. Diskussionswürdig, ideologisch fragwürdig, aber auf jeden Fall sind es Kunstwerke. Das wird dir vermutlich auch ein Steven Spielberg bestätigen, dessen modernes Blockbuster-Kino nicht unmaßgeblich von dieser Ästhetik beeinflusst ist. -
Marco Beltrami vertont Knowing
Sebastian Schwittay antwortete auf Minks Thema in Scores & Veröffentlichungen
Hui, ich höre gerade noch bei Itunes in die anderen Tracks rein und das klingt wirklich ziemlich interessant... Vorfreude steigt weiter! -
Marco Beltrami vertont Knowing
Sebastian Schwittay antwortete auf Minks Thema in Scores & Veröffentlichungen
Hab bisher drei Tracks aus der Musik gehört und ich war auch recht angetan - hatte was von I, ROBOT, zum Teil auch erfrischend modernistisch ("Moose on the Loose"). Bin sehr auf das komplette Album gespannt. -
Ich mag WARGAMES auch sehr. War total happy, als Intrada den letztes Jahr endlich rausgebracht hat. Schön zackiges, vom tiefen Blech dominiertes Actionscoring - allerdings mag ich auch die 80er-Disco-Synthie-Tracks wie "Video Fever" und "History Lesson" irgendwie ganz gerne. NICK OF TIME hat mir damals im Film auch gut gefallen, an Einzelheiten kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Muss mich mal auf die Suche nach der CD machen...
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Der große Gruß- und Geburtstagsthread
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Alles Gute nachträglich unserem Board-Wassermann Aquarius - und auch von mir ein Willkommen im Board, Sascha! -
Komponisten und ihre "Gurken"
Sebastian Schwittay antwortete auf Thomas Nofzs Thema in Filmmusik Diskussion
lol² -
Komponisten und ihre "Gurken"
Sebastian Schwittay antwortete auf Thomas Nofzs Thema in Filmmusik Diskussion
Zustimmung bzgl. dem Film, wirklich eine absolut übersehenswerte Baller-Orgie. Ganz anders als der clevere erste Teil... Allerdings würde ich kaum sagen, dass die zweite RAMBO-Musik besser ist als die erste. FIRST BLOOD ist eine exquisite, bis ins kleinste rhythmische Detail brillant durchstrukturierte Musik, den sollte man echt nicht unterschätzen - der Score zum zweiten Teil ist sicher auch gut, aber, wenn man auf´s Detail achtet, doch schon ein ganzes Stück "grober" und routinierter gefertigt. Ja, das Silva-Screen-Album klingt klasse, ein wirklich verdammt knackiger Mix! -
Meine neueste DVD / Blu-ray
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
In nem kleinen Laden für günstige 9,90 Euro gefunden: ROBOCOP - MGM Gold Edition (Paul Verhoeven) Ein durchaus sehr blutiger Actionreißer, der mir allerdings trotz seiner gesellschaftskritischen und satirischen Züge nicht sooo besonders gut gefällt. Da mag ich STARSHIP TROOPERS und auch TOTAL RECALL lieber... Poledouris´ Musik ist aber ganz fein, der RoboCop-Marsch schwirrt mir seit Tagen im Ohr rum. -
Komponisten und ihre "Gurken"
Sebastian Schwittay antwortete auf Thomas Nofzs Thema in Filmmusik Diskussion
Ich hab die "Gurken" jetzt auch als "schlechte Filme" verstanden, nicht unbedingt als unbekannte Low-Budget-Movies. So gibt es viele kleine, "obskure" und geringbudgetierte Filme, die weitaus interessanter und besser sind als mäßiger Hochglanz-Kram wie INDEPENDENCE DAY. BATMAN & ROBIN würde ich auch unbedingt nennen wollen - auch ein "Blockbuster" mit großem Budget, aber ein wirklich unendlich mieser Film. Goldenthals Musik hingegen kann sich hören lassen. PS: Wie kann man die GREMLINS nur nicht mögen? Ts ts... -
Blutiges Zelluloid: Horror- und Actionfilme
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Film & Fernsehen
Wunderbar. Deine Ansichten haben mit alldem aber nicht viel gemein. Ich brauche hier nichts und niemanden zu "diffamieren": wer anderen Menschen ihr Recht auf Leben abspricht sowie Vergeltung und Rache propagiert (siehe nächstes Zitat), der ist ein radikaler und obendrein ziemlich ungebildeter Stammtischler, der lieber lautstark mit Hetzparolen um sich wirft als mal für einen Moment innezuhalten und nachzudenken. Und dann auch noch die Bibel heranziehen, als Rechtfertigung für Rache und Gewalt... Da kann ich echt nur noch verständnislos mit dem Kopf schütteln, sorry. Was die Spiele betrifft, kann ich nicht viel beitragen, da ich davon zu wenig Ahnung habe und auch kein wirklicher Fan von solchen Sachen bin. Ob ein Ballerspiel Kunst ist... keine Ahnung - diese Beurteilung überlasse ich anderen, die mehr Ahnung davon haben. Was Menschsein und Menschenrecht betrifft, muss ich dir allerdings sagen: jeder halbwegs vernünftige und gebildete Mensch sollte heutzutage wissen, dass die Menschenrechte für alle gelten, auch für die, die Schlimmstes getan haben. Ein Mensch bleibt ein Mensch, egal was er tut. Und so sollte er auch behandelt werden. Wir leben nicht mehr im Mittelalter. Wenn die Leute in deinem Umkreis alle so denken, tut es mir wirklich Leid für dich. Es gibt auch außerhalb "spezieller Kreise", wie du oben mit den Internet- und Forenkreisen angedeutet hast, intelligente Menschen, die zu Reflexion und vernünftigem, menschlichen Denken fähig sind - begib dich einfach mal auf die Suche. Mich zumindest schmerzt der Tod aller 16 Menschen, die an diesem traurigen Tag unsinnigerweise ihr Leben verloren haben. -
Ein wunderschöner Film - Tommy Lee Jones ist nicht nur ein großartiger Schauspieler, er stellt mit BURIALS auch sein Können hinter der Kamera unter Beweis. Ok, hier der nächste Screenshot:
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Der große Gruß- und Geburtstagsthread
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Wünsche auch alles Gute! -
Blutiges Zelluloid: Horror- und Actionfilme
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Film & Fernsehen
Muss ich wohl das "friedliebende Geschöpf" wieder aus der Tasche kramen, Onkel? Als das sehe ich dich übrigens spätestens jetzt nicht mehr. Deine Aussagen sind menschenverachtend und schlicht widerwärtig. Bedauernswert, dass es Menschen gibt, die sich mit schöner Kunst wie (Film-)Musik beschäftigen und gleichzeitig solch radikal-reaktionäre, unmenschliche Ansichten vertreten. Wenn ich das obige Zitat nochmal so lese, kommt es mir hoch. Diese deutlichen Worte sind mir unangenehm, aber das musste ich jetzt einfach mal sagen. -
"Sündenbock" Computerspiele und FSK-18-Filme
Sebastian Schwittay antwortete auf ToneDefs Thema in Off Topic
Musst mich nicht als Sau bezeichnen. Was Kunst-Freiheit und -Unfreiheit betrifft, beschäftige ich mich nicht in erster Linie mit Filmen - eins meiner Hauptinteressengebiete innerhalb dieses Problemfelds ist Zensur und kulturelle Repression in der Sowjetunion der Stalin-Ära. Und auch sonst empfinde ich Zensur im Bereich der bildenden Kunst oder der Musik (die es übrigens auch in der BRD gibt, man denke nur an die Kontroverse um die Inszenierung von Mozarts "Idomeneo" an den Deutschen Oper Berlin im Jahr 2006) als mindestens ebenso gefährlich und verachtenswert wie die Filmzensur. Über Schnitte in einem Film, die Handlungs- oder Dialogszenen kürzen, würde ich mich im Übrigen in ähnlicher Weise beschweren. Ich mag die INDY-Filme durchaus sehr - aber Gewalt als folgenlos und unterhaltsam darzustellen, ist wesentlich bedenklicher als sie als das darzustellen, was sie ist: grauenhaft. Das von Quinlan gerade angeführte Beispiel aus PAN´S LABYRINTH finde ich da sehr gut gewählt. Nur am Rande: es gibt keine "deutsche Version" (mehr) von DIE HARD - die erhältlichen deutschen DVDs beinhalten alle die gleiche (relativ blutige)Original-Schnittfassung. In meinen "Schädel" geht schon mal gar nix, mein Freund. Zügele doch bitte deine (unterschwellig aggressive) Wortwahl, du friedliebendes Geschöpf. Ein Glück jedenfalls, dass du nicht entscheidest, was Kunst ist und was nicht. Sicher. Natürlich nicht mit dem gleichen Anspruch oder der gleichen Wertigkeit einer Mahler-Sinfonie, aber es ist und bleibt eine kreative Äußerung eines Einzelnen (Küblböck) oder eine Summe kreativer Äußerungen Vieler (Pilcher-Film), vom Drehbuch über Fotografie bishin zur Filmmusik. Ein weiteres Glück, dass nicht jeder verurteilt, verdammt und leichtfertig dem Kunststatus abspricht, was ihm nicht gefällt - so wie du. Hat das irgendjemand bestritten? Dass du zu meinem Absatz bzgl. Reglementierung und (insbesondere) Instrumentalisierung von Kunst nicht Stellung genommen hast, habe ich fast erwartet. Kunst darf sich natürlich "kümmern", ist sogar sehr begrüßenswert, wenn sie das tut - aber sie muss es nicht. Frag mal einen Psychologen, was Kunst bzw. Kreativität ist, wofür sie gut ist und ob sie im Kern ihres Wesens irgendwelche "Aufgaben" zu erfüllen hat. Wenn du dich entsprechend informiert hast, reden wir weiter. Gewalt ist fundamentaler Bestandteil jeder menschlichen Gesellschaft, ist es und war es immer. Im Industrie-Zeitalter, im Alten Rom und in der Steinzeit. Falls du das nicht glaubst, kannst du zu dem Thema ja mal bei Heinrich Popitz oder anderen Soziologen nachlesen, die sich mit der Problematik befasst haben. -
The Three Burials of Melquiades Estrada?
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"Sündenbock" Computerspiele und FSK-18-Filme
Sebastian Schwittay antwortete auf ToneDefs Thema in Off Topic
Ich denke, hier geht es um Grundlegendes: das Herausschneiden von Szenen aus einem Film bedeutet die Verstümmelung von Kunst. Der Regisseur hat die Szene gedreht und sie in den endgültigen Cut des Films aufgenommen, folglich soll sie auch gesehen werden. Das Herausschneiden dieser Szene beschneidet direkt die Äußerung des Filmschaffenden. Der Inhalt der Szene spielt dabei in erster Linie keine Rolle - ob da jetzt eine Gewalthandlung gezeigt wird oder ein Dialog stattfindet, völlig nebensächlich. Es geht allein um die Tatsache, dass der Künstler dem Betrachter nicht das zeigen kann, was er ihm zeigen will. Ganz allgemein sollte letztlich niemand außer dem Künstler selbst das Recht haben, ein Kunstwerk umzugestalten, zu kürzen oder anderweitig zu verändern. Und wenn jetzt wieder das Argument kommt, dass diese Kunst gefälligst nicht so blutig oder brutal oder sonst irgendetwas sein soll: Kunst muss sich nicht rechtfertigen. Kunst hat per se keine Verantwortung, sondern ist ein ziemlich egoistischer Akt. Kunst ist Äußerung. Expression. In der Sowjetunion und in vielen anderen Diktaturen musste Kunst in eine ganz bestimmte Richtung gehen, sollte nur Positives ausstrahlen, dem Volk Kraft geben, usw. . Das ist eine Denke, die zu vermeiden ist, aber leider etwa vom FilmmusikOnkel anscheinend immer noch vertreten wird. Kunst ist frei und ungebunden und hat keinen ideologischen oder politischen Zwecken zu dienen. Es ist freier, kreativer Ausdruck. Was an Romeros NIGHT OF THE LIVING DEAD und durchaus auch an seinen Fortsetzungen wertvoll ist, hat Alexander sehr schön dargestellt, dem ist nichts hinzuzufügen. Ich schaue mir DAWN OF THE DEAD (1978) auch nicht besonders gerne an, weil mir der Film eine Spur zu blutig ist (mir tut es fast selbst weh, wenn ich sehe, wie den Rockern der Darm rausgerissen wird) - aber verdammt nochmal, ich ignoriere wegen dieser Befindlichkeiten (!) nicht den künstlerischen Wert und die gesellschaftskritischen Inhalte des Werks. -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Ha, genau dem habe ich heute Vormittag auch gelauscht. Zwischendrin in den ruhigen Passagen immer mal wieder etwas arg kitschig, aber das flotte Actionscoring ist echt unterhaltsam und handwerklich top. Goldsmith eben - zum größten Müll immer noch gute Musik. -
"Sündenbock" Computerspiele und FSK-18-Filme
Sebastian Schwittay antwortete auf ToneDefs Thema in Off Topic
Ich kann nicht nachvollziehen, wo das Problem bestehen soll, wenn jemand Filme schätzt, die die Situation unserer heutigen Gesellschaft widerspiegeln. Reflexion und Auseinandersetzung sind doch gerade sehr begrüßenswert und wichtig. Die Auseinandersetzung mit einem Problem verstärkt es nicht, sondern trägt dazu bei, es zu verstehen. Und nur was verstanden wird, kann auch "angegangen" werden. -
"Sündenbock" Computerspiele und FSK-18-Filme
Sebastian Schwittay antwortete auf ToneDefs Thema in Off Topic
Ja, jetzt geht es leider wieder los. Wasser auf die Mühlen der Aktionisten und Populisten... Mein Beileid sämtlichen Beteiligten.