-
Gesamte Inhalte
9.918 -
Benutzer seit
-
Letzter Besuch
Alle Inhalte von Sebastian Schwittay
-
Das schon mal auf jeden Fall. (Funktions-)Harmonische Zusammenhänge findest du da eigentlich nicht mehr, sprich die Musik ist atonal. Aber auch auf der rein klanglichen Ebene bricht die Musik mit allen Traditionen - dem Orchester werden ganz neuartige klangliche Facetten abgewonnen, brachiale Klangmischungen und -ballungen überschreiten beinahe die Grenze zum reinen Lärm. Außerdem von Bedeutung ist das futuristische Element der Musik: Varèse war zeit seines Lebens daran interessiert, das Industrie-Zeitalter in Musik zu übersetzen, sprich eine Art bruitistische "Maschinen-Musik" zu machen. In seinen späteren Werken befasste er sich dann auch überwiegend mit elektronischer Klangerzeugung. Neben (oder sogar noch vor) Stockhausen war er hier einer der absoluten Vorreiter auf diesem Gebiet. Ein sehr interessantes, faszinierendes Werk ist übrigens auch die "Ionisation für 43 Schlaginstrumente" von 1929 - wenn man von einem Satz aus der Schostakowitsch-Oper "Die Nase" absieht, ist das die erste Komposition, die nur für Schlaginstrumente konzipiert ist. Es geht nur noch um Klangfarbe und perkussive Klangerzeugung - bis auf die letzten paar Takte sind in der Partitur keine Tonhöhen mehr vorgeschrieben.
-
- Howard Shore macht eine "The Fly"-Oper
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Wieso schwache kulturelle Zeit? Wo hast du denn die Karten bestellt bzw. gibt es überhaupt noch welche? Wäre sehr dankbar für jede Information, würde da auch sehr gerne hin. -
Oder THERE WILL BE BLOOD, NO COUNTRY FOR OLD MEN, IN BRUGES... hochwertiges, anspruchsvolles Kino gibt es wirklich noch genug. Sehe die Situation hier auch eher gelassen. Und was das Mainstream-Kino betrifft, so habe ich lange keinen so spaßigen, unterhaltsamen, perfekt gemachten Film mehr gesehen wie INDIANA JONES 4. Meiner Meinung nach ist Steven Spielberg immer noch die absolute Spitze des Mainstreams (wobei man ja bei INDY eigentlich - aus heutiger Sicht - gar nicht mehr wirklich von Mainstream sprechen kann, so arbeitet der Film doch wirklich sehr gegen die Trends der modernen Blockbuster-Ästhetik).
-
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Hö? Haben wir verschiedene CDs? -
Arcana für großes Orchester, 1925-27 (Edgar Varèse) Eins von Varèses Werken für Riesenorchester, die während seiner ersten Jahre in Amerika entstanden sind. Ungeheuer brachiale, monströs-wuchernde, futuristisch-abstrakte Musik für riesige Orchesterbesetzung, inklusive der Varèse-typischen Sirenen. "Befreiter, entfesselter Klang", damit lässt sich die Musik wohl am besten beschreiben. Für mich persönlich hat es auch was von einer rituellen Beschwörung einer urwüchsigen, gewaltigen (Natur-)Kraft - wenn man es so sieht, steht die Musik durchaus auch ein wenig Stravinskys "Sacre du Printemps" nahe, wenngleich bei Varèse natürlich alles noch weitaus extremer und radikaler konzipiert ist. Absolute Befreiung des Klangs eben.
-
Danny Elfman vertont WANTED
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Nun, so schlecht klingen die Ausschnitte nicht - einige sehr kraftvolle Passagen drin, Orchester gibt es da eigentlich genug, ist halt alles nur stark synthetisch durchsetzt. Klingt auf jeden Fall viel, viel besser als dieser kurze Ausschnitt auf der Film-Website. -
Eure Errungenschaften im Juni 2008
Sebastian Schwittay antwortete auf Soundtrack Composers Thema in Filmmusik Diskussion
Oh, dein erster Goldenthal? Glückwunsch, tolle Musik! -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
THE HAPPENING (James Newton Howard) Tia, interessant und recht stimmungsvoll fängt´s an, aber schon nach wenigen Tracks verläuft sich alles in recht uninspiriertem, vor sich hin dümpelndem Suspense-Scoring. Das Solo-Cello vermag zwischendrin einige nette Akzente zu setzen, kommt aber insgesamt viel zu kurz - was man da alles hätte machen können... (*) Einsame Höhepunkte der Musik: "Central Park", in dem mit leichter Percussion (Handtrommel, Glocken- bzw. Windspiel) sehr geschickt eine "in der Luft liegende" Bedrohung musikalisch umgesetzt wird, sowie die "End Title Suite", das wohl einzige Stück auf der CD, wo es mal actionmäßig ein wenig zur Sache geht (allerdings auch nur im Mittelteil). Insgesamt also eine ziemlich enttäuschende Musik. Qualitativ weit entfernt von den anderen Shyamalan-Scores. ____________________ (*) Mal ein wenig Repertoire aus dem 20. Jahrhundert: - Schostakowitsch: Cello-Konzerte Nr. 1 und 2 - Lachenmann: "Pression" für einen Cellisten - Penderecki: "Capriccio per Siegfried Palm" für Violoncello solo - Lutoslawski: "Konzert für Violoncello und Orchester" Meine Güte, interessante Vorbilder hätte Howard doch genug gehabt, aber nein, es MUSS wieder das Standard-Dümpel-Scoring sein... Ich könnt´ heulen... -
RIO CONCHOS zählt zu Goldsmiths besten Western-Musiken (neben 100 RIFLES und WILD ROVERS) und ist wohl überhaupt die beste Goldsmith-Musik der frühen Sechziger. Das FSM-Album mit der Originaleinspielung ist ausverkauft, die Neueinspielung unter Goldsmith mittlerweile wohl auch. Beim Intrada-Release, um das es hier geht, handelt es sich um eine (erweiterte) Wiederveröffentlichung der Neueinspielung. Meine absolute Empfehlung für diese brillante Musik - dagegen kann der Young einstecken.
-
Was habt ihr zuletzt gesehen?
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Neben INDY 4 in der letzten Zeit im Kino gesehen: STREET KINGS (David Ayer) War recht überrascht: ein eigentlich recht spannender, harter Cop-Thriller mit gar nicht mal so uninteressantem Score von Graeme Revell - ein paar Mal setzt er sogar präpariertes Klavier ein. IRON MAN (Jon Favreau) Hab ich mir eigentlich nur wegen Robert Downey Jr. angeschaut - bin also mit den niedrigsten Erwartungen in den Film rein und selbst die wurden unterboten... Ein stinklangweiliger, schlecht geschriebener, geistloser Abklatsch von ohnehin schon mittelmäßigen Comic-Blockbustern wie SPIDER-MAN oder FANTASTIC FOUR, dazu ein miserabler Score von Ramin wie auch immer. Für mich der bisherige Total-Flop 2008. IN BRUGES (Martin McDonagh) Tia, was soll man sagen, einfach toll! Colin Farrell, Brendan Gleeson und Ralph Fiennes als Auftragskiller auf Sight-Seeing-Tour im belgischen Brügge. Wunderbar absurde, beinahe surreal anmutende Gangster-Komödie mit herrlich schrägen Dialogen und ultra-blutigen Gewaltspitzen. Und warum sich Blut, Fleisch und Hirn ausgerechnet über das Kopfsteinpflaster eines kleinen belgischen Touristen-Nests ergießen: wahrscheinlich weil´s nachts kälter ist als draußen. Fett! -
CLOVERFIELD Overture (Giacchino) Beim ersten Hören klingt das ja ganz interessant und schön altmodisch - ist aber eigentlich nichts weiter als eine recht blasse Ifukube-Kopie, in der auch harmonisch so gut wie nichts passiert. Bin gespannt, wann Giacchino endlich mal eine prägnante eigene Stimme entwickelt...
-
James Newton Howard - The Happening
Sebastian Schwittay antwortete auf BigMacGyvers Thema in Scores & Veröffentlichungen
Dito. Hoffentlich kommt meine morgen. Bin mittlerweile auch schon tierisch heiß auf den Film - endlich schlägt Shyamalan mal wieder eine etwas härtere Gangart ein. -
Sonstiges - Alexander Courage gestorben
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Komponisten Diskussion
... -
Sehr traurig. THE FIRM gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen.
-
Meine neueste DVD / Blu-ray
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
In den letzten Wochen bei mir neu: - TETSUO (Shinya Tsukamoto) - CREEPSHOW (George A. Romero) - Österreichische Uncut-DVD - THERE WILL BE BLOOD (Paul Thomas Anderson) - US-DVD -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
THE RETURN OF A MAN CALLED HORSE (Laurence Rosenthal) Beeindruckender Western-Score mit wundervollem, ausladend-romantischem Hauptthema und äußerst ungewöhnlichen Vermischungen von traditioneller Copland-Americana mit indianischer Folklore. Klingt teilweise richtig beängstigend. Highlight des Scores: das sechsminütige "The Sun Vow". Toller Score, dicke Empfehlung! -
Danny Elfman vertont WANTED
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Findest du? Also ich befürchte diesem ätherischen Gebrumme nach zu urteilen das Schlimmste... -
Meine Güte, sieht das beschissen aus... Nun denn, erwarte mir von Film und Score sowieso nicht das Geringste - fand den 2003er HULK absolut in Ordnung; gute Darsteller, wenige aber dafür toll gemachte Actionszenen und ein prima Elfman-Score. Wenn das in irgendeiner Weise getoppt werden sollte, fress ich einen Besen.
-
Kann Carsten nur zustimmen - spitzen Film, hab mich lange nicht mehr so amüsiert im Kino. Schon herrlich, was man sich in den großen Actionszenen hat alles einfallen lassen. Gegen Ende wird es etwas arg "over the top" - hat mich aber nicht sonderlich gestört; dafür war alles Vorhergegangene einfach zu spaßig und spannend anzusehen, als dass man hier noch groß kritisieren müsste. Insbesondere die Motorrad-Verfolgung relativ am Anfang des Films macht den allergrößten Spaß und beschwört erfolgreich den Geist der alten Indy-Abenteuer herauf. Für mich wirklich ein perfekter Unterhaltungsfilm und den vorhergehenden Filmen in keinster Weise unterlegen. Schau´ ihn mir heute Abend gleich nochmal an.
-
Seit wann ist TEMPLE OF DOOM denn ein Totalausfall? Oder verstehe ich da jetzt was falsch? Kenne zwar Teil 4 noch nicht (wird sich morgen ändern), aber TEMPLE ist bis dato mein absoluter Lieblings-Indy.