Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

Mitglied
  • Gesamte Inhalte

    9.819
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Meine Güte, auf cinemusic.net und MovieWave gibt´s ellenlange Analysen zum Score und dazu absolut überzogene Bewertungen. Guter und interessanter Score, keine Frage, aber das Meisterwerk ist er nun auch wieder nicht... Da sieht man mal wieder, wie subjektiv und oft rein willkürlich auf den englischsprachigen Filmmusik-Seiten bewertet wird.
  2. Dass Cronenbergs Filme seit SPIDER ruhiger und konventioneller geworden sind, stört mich eigentlich wenig - A HISTORY OF VIOLENCE finde ich ja absolut klasse, einer meiner absoluten Lieblingsfilme von ihm. Was mich an EASTERN PROMISES stört, ist die fehlende Tiefe und die Tatsache, dass es keinen Freiraum für Interpretationen gibt. Der Film setzt dem Zuschauer eine 0815-Story vor, die er schlucken muss. Fertig. Wären da nicht die überragenden Darsteller, wäre der Film ein besserer "Tatort". PS: FAST COMPANY fehlt mir noch.
  3. Die 24 Präludien und Fugen von Schostakowitsch, mit Vladimir Ashkenazy am Klavier.
  4. Ja - THE BROOD finde ich hier auch am interessantesten, dicht gefolgt von SHIVERS. RABID hat die interessante Idee mit dem Stachel in der Achselhöhle, aber darüberhinaus einige Längen und dramaturgische Schwächen - den würde ich insgesamt auch zu den schwächsten Cronenberg-Filmen zählen. Sehr sehenswert sind allerdings seine beiden Frühwerke STEREO und CRIMES OF THE FUTURE, beides pseudo-dokumentarische Stummfilme über bizarre psychologische Experimente in futuristischen medizinischen Instituten. Extrem schwere Kost, aber hochinteressant. Gibt´s beide zusammen auf einer britischen (?) DVD, die aber auch auf amazon.de erhältlich ist: [ame=http://www.amazon.de/Stereo-Crimes-Future-David-Cronenberg/dp/9058492575/ref=sr_1_10?ie=UTF8&s=dvd&qid=1199317801&sr=1-10]Stereo / Crimes of the Future (OmU): Amazon.de: David Cronenberg: DVD & Blu-ray[/ame] So, jetzt zu den letzten Filmen, die ich gesehen habe: 3:10 TO YUMA (James Mangold) Knackiger, altmodischer Western mit ordentlich Blei und Staub - herausragender Russell Crowe. Ganz anders als der psychologische THE ASSASSINATION OF JESSE JAMES, wesentlich actionreicher, aber trotzdem klasse. Beltramis luftiger Score hat im Film prima gewirkt, werde ich mir wohl zulegen. BEOWULF (Robert Zemeckis) Tricktechnisch durchaus beeindruckend, aber inhaltlich ziemlich simpel und oberflächlich. Hat mir wenig gegeben. EASTERN PROMISES (David Cronenberg) Ich war vom neuen Cronenberg etwas enttäuscht. War A HISTORY OF VIOLENCE noch ein vielschichtiger Thriller, der die Auswirkungen von Gewalt auf die Gesellschaft und individuelle psychologische Verdrängungsmechanismen clever analysiert hat, kam mir EASTERN PROMISES inhaltlich viel zu schlicht daher. Die simple Story hat kaum allegorische Qualitäten, keine Metaphern, wie sonst bei Cronenberg üblich. Der Film machte auf mich den Eindruck einer toll gespielten, aber letztendlich doch etwas inhaltslosen Momentaufnahme aus dem Leben der Russenmafia in London, hinter der keine Aussage, kein prägnanter Hintergrundgedanke steht. Zwei weitere Filme, die ich schon vor einigen Wochen gesehen habe, aber trotzdem nicht unerwähnt bleiben sollen: MR. BROOKS (Bruce A. Evans) Sehr düsterer, kühler, blutiger Thriller über einen Killer (Kevin Costner) und sein Alter Ego (William Hurt). Passagenweise etwas arg überkonstruiert, aber durchaus spannend und gut gespielt. Außerdem eine originelle Idee, die zwei Persönlichkeiten eines Geisteskranken mit zwei unterschiedlichen, unabhängig voneinander agierenden Darstellern zu besetzen. GONE BABY GONE (Ben Affleck) Das intensive, brillant gespielte Sozialdrama über eine Kindesentführung gehört für mich zu den absoluten Kino-Highlights des Jahres 2007. Regie-Debütant Affleck liefert eine beklemmende Milieu-Studie, die sich den sozialen Randgruppen der amerikanischen Gesellschaft widmet und mit viel Fingerspitzengefühl heikle moralische Konflikte analysiert. Ein reifer, intelligenter Film, der zum Nachdenken anregt.
  5. Ein kleiner Tipp vielleicht?
  6. Zu Weihnachten bekommen: - TWIN PEAKS Gold Box (David Lynch, Mark Frost) - INLAND EMPIRE (David Lynch)
  7. Filmmusik: 1. Elliot Goldenthal (den stößt bei mir noch nicht mal Jerry vom ersten Platz ) 2. Jerry Goldsmith (dürfte klar sein) 3. Howard Shore (alles außer seinen LOTR-Scores) 4. Alex North (innovativ, sperrig, spannend) 5. Leonard Rosenman (siehe North) 6. Christopher Gordon (ein echter Könner, den Hollywood dringend braucht) 7. Alan Silvestri (hat mich schon des Öfteren enttäuscht, aber ich mag den Silvestri-Sound einfach wahnsinnig gerne) 8. John Williams (v.a. die moderneren Arbeiten à la CLOSE ENCOUNTERS oder MINORITY REPORT) 9. Michael Kamen (bin mit EVENT HORIZON zur Filmmusik gekommen und mit seinen DIE HARD-Scores groß geworden) 10. Marco Beltrami (einer der besten der "jungen Garde", stilistisch gefällt mir die Mischung aus Goldsmith und Goldenthal sehr) Klassik: 1. Dmitri Schostakowitsch (ein Universum für sich...) 2. Krzysztof Penderecki (ich liebe seine avantgardistischen Klangkompositionen über alles, v.a. das "Polymorphia für 48 Streicher") 3. Richard Strauss (für mich der Romantiker schlechthin *schmacht*) 4. Charles Ives (hochgradig innovativer Witzbold) 5. Béla Bartók (herb und dennoch unglaublich gefühlvoll) 6. György Ligeti (immer auf der Suche nach Neuem, bis zuletzt - einer der größten Innovatoren der Nachkriegs-Avantgarde) 7. Edgar Varèse (echte "Zukunftsmusik", klingt selbst heute noch wie aus einer anderen Welt) 8. Alfred Schnittke (Sackgasse Postmoderne? Schnittke hat das Beste draus gemacht) 9. Arnold Schönberg (ich finde, die poetisch-romantischen Dimensionen der Atonalität sind bei Schönberg nicht von der Hand zu weisen) 10. John Cage (man mag zu seinen musikphilosophischen Experimenten stehen, wie man will - diskussionswürdig und spannend sind sie allemal)
  8. - ALIEN (Jerry Goldsmith) - THE LOST WORLD (John Williams) - THE GOLDEN COMPASS (Alexandre Desplat) - Sinfonie Nr. 4 (Dmitri Schostakowitsch) - Cellokonzert Nr. 1 (Dmitri Schostakowitsch)
  9. Naja, gerade in der Hinsicht ist THE GOLDEN COMPASS ja mal eine recht interessante Abwechslung. Muss ja nicht immer alles nach dem gleichen Schema vertont werden.
  10. GONE BABY GONE ist hier sogar zweimal nominiert, das freut mich. ZODIAC wurde allerdings auch hier wieder völlig übersehen...
  11. Genau so ist es. "Q" ist dran.
  12. Definitiv! Sobald wieder Knete am Start ist, wird der geordert. HINDENBURG, MAX DUGAN, ZODIAC und jetzt ATPM - ein tolles Shire-Jahr.
  13. Warum ist hier eigentlich immer nur von Golden und New Age die Rede? Zwischendrin gibt´s da noch sowas wie das Silver Age - und gerade die 60er und 70er waren m.E. filmmusikalisch am interessantesten (Goldsmith, North, Williams, Shire...).
  14. So, hab die CD jetzt zwei mal komplett durch. Wie bereits gesagt, durchaus ungewöhnlicher Ansatz, sehr klarer, transparenter Orchestersatz, nur an wenigen Stellen übertriebener Bombast (das sind dann auch die schwächsten Stellen der Musik, z.B. "Battle with the Tartars"). Allerdings ist die CD einen Deut zu lang - ein 40-minütiger Albumschnitt, der alle schwächeren und redundanteren Passagen umschifft, hätte IMO besser gewirkt. Alles in allem aber eine schöne, sehr solide Musik mit schönen Themen, v.a. das hintergründige Motiv für Mrs. Coulter ist mir sehr positiv aufgefallen. Im Film hat´s aber etwas besser gewirkt als solo von CD. 3,5 Sterne wären das von meiner Seite.
  15. Japp, der letzte Teil aus "Pickled Heads" - ist in TITUS zu hören, als der Kerl mit Lautsprecher und das kleine rothaarige Mädel in ihrem Wägelchen angefahren kommen und Titus die abgetrennten Köpfe seiner Söhne präsentieren. @ Bülent: Oh, eine Cronenberg- und Lynch-Review-Reihe, das liest man gern! Deiner Meinung bin ich aber nicht immer, muss ich zugeben... Der Film ist wirklich verdammt schwer verdaulich, hatte da auch anfangs meine Probleme mit. Aber Cronenberg definiert hier quasi erstmals eins seiner Lieblingsthemen, und zwar die Veränderung des menschlichen Körpers durch Technik (heraus kommt dabei das "neue Fleisch" - ein wichtiges Motiv in Cronenbergs Schaffen, und bis eXistenZ in fast jedem Film anzutreffen). Shores Musik gehört abseits des Films schon eher zu seinen schwächeren Arbeiten, im Film wirkt sie aber durchaus ganz passabel. Ach ja, ich hoffe, du hast die Unrated-Fassung des Films gesehen - nur da kommen die Splatter-Szenen so richtig schön zur Geltung. Den finde ich auch sehr interessant, v.a. wegen des "Cronenberg-meets-Kafka"-Feelings. Wirklich sehr kafkaesker Film ("Die Verwandlung" lässt grüßen), sehr verstörend und extrem originell. Shores Musik ist klasse, gehört zu seinen besten Scores, kann ich Jan nur zustimmen. Merkwürdig, ich kenne bisher niemanden außer mir, der diesen Film mag. Neben DEAD RINGERS (übrigens volle Zustimmung, Bülent, ein Meisterwerk!) und A HISTORY OF VIOLENCE mein absoluter Lieblings-Cronenberg. Einfach unglaublich, wie einfühlsam Cronenberg ein solches Tabu-Thema filmisch umsetzt. Außerdem übertragt Cronenberg sein Motiv der "Fleisch-Technik-Verbindung" erstmals auch auf die Sexualität, dargestellt im Höhepunkt des Films, dem Geschlechtsakt zwischen dem Protagonisten James Ballard und der durch diverse Unfälle total verschienten, sozusagen "modifizierten" Gabrielle. Ein extremer, passagenweise durchaus auch "ekliger", aber ungemein beeindruckender Film, wie ich finde. Shores Musik wirkt zumindest im filmischen Kontext sehr gut, die verwendeten E-Gitarren spiegeln den kühl-metallischen Look des Films und die nihilistische Grundstimmung sehr gut wider. Auf CD ist das sicher einer der schwierigsten Shore-Scores überhaupt, aber schlecht finde ich den keinesfalls. Sodelle, bin mal auf deine nächsten Lynch-Reviews gespannt - aber schone bitte meinen Blutdruck ein bisschen und schreib nicht wieder solche Verrisse wie zu BLUE VELVET... *herzkaschperbekomm*
  16. Nope, geht aber in die richtige Richtung.
  17. So, nicht allzu schwierig:
  18. Mir gefällt das Konzept auch, aber die (abgedroschene) "Handlung" nicht. Da hilft auch eine neue Verpackung nichts mehr. Für mich eigentlich der gleiche Fall wie BEOWULF: das "wie" ist wichtiger als das "was"...
  19. *beschwer* Konnte es leider nicht vorhersehen, dass ich längere Zeit nicht ins Board konnte - in den Tagen hat mein Studium angefangen, und da war gleich heftig viel los. Ich hoffe, du siehst es mir nach. Der aktuelle Screenshot vom Alex sieht mir übrigens verdächtig nach einer der OP-Szenen aus THE MAN WITH TWO BRAINS aus ("... und die Katze raus!" ).
  20. - NIGHTMARE ON ELM STREET-Collection (Wes Craven u.a.) - THE THREE BURIALS OF MELQUIADES ESTRADA (Tommy Lee Jones)
  21. Nein, eben nicht. Der Score hat viele Themen, aber sie werden nicht verarbeitet. Ich glaube, du meinst mit "Verarbeitung" etwas anderes als ich. Mit der Analyse, die bei BEOWULF wenig bringt, meinte ich im Übrigen eine rein musikalische, die eben auf jene nicht vorhandene sinfonische Verarbeitung des thematischen Material abzielt. Ich bin, wenn du so willst, auch ein Silvestri-"Fan" - ich höre mir zumindest jeden neuen Score von ihm an und zähle ihn auch zu meinen Lieblingskomponisten. Dennoch kann ich es mir selbst eingestehen, wenn einer meiner Lieblingskomponisten mal eine Gurke raushaut (wobei ich ja gar nicht soweit gehen würde, BEOWULF als komplette Gurke zu bezeichnen..). Diese kritische Haltung vermisse ich bei dir völlig - manchmal kommt es mir wirklich so vor, als ob du in jede noch so unoriginelle Routine-Arbeit Silvestris zwanghaft die größten musikalischen Kunstgriffe hineininterpretieren willst. Bei BEOWULF gibt es die aber nicht: es ist keine kompositorische Meisterleistung, eine Handvoll simpler Melodien zu schreiben und diese unzählige Male unverändert aneinanderzureihen, ebenso wenig ist es eins, ein bereits in einem anderen Score entwickeltes, durchaus originelles Klangkonzept ein weiteres Mal zu verwursten (ich beziehe mich hier auf die äußerst auffälligen stilistischen Parallelen zu VAN HELSING). Da hat Silvestri in seiner Karriere doch wirklich schon wesentlich Originelleres hinbekommen.
  22. So ist das halt mit der Musikwissenschaft. Im Studium geht´s genauso zu, wenn nicht gar noch penibler - und da wird eben nicht nur gehört, sondern auch (bzw. sogar zu großen Teilen) mit dem Notentext gearbeitet. Kannst dir also vorstellen, was es bedeutet, eine Beethoven-Sinfonie zu analysieren... Beim aktuellen Silvestri empfinde ich so etwas aber schon fast etwas absurd, da das thematische Material eigentlich so gut wie überhaupt nicht verarbeitet wird und auch schon in seiner simplen Grundgestalt wenig Anlass zum Analysieren gibt. Man kann Silvestri letztlich auf jeden Fall zugute halten, dass seine Musik ein thematisch-motivisches Fundament besitzt (sprich, es gibt Themen, sogar genug) - aber er macht musikalisch eben so gut wie nichts draus. Hinzu kommt, dass er stilistisch einen mehr oder weniger dreisten VAN HELSING-Rip-Off liefert; das ärgert mich persönlich sogar am meisten. Als Silvestri-Liebhaber muss ich aber zugeben, dass es wenigstens einen Track gibt, der mich sehr mitreißt: "I Did Not Win The Race", v.a. die brutale, an JUDGE DREDD erinnernde Marsch-Einleitung mit Sprechgesang des Männerchors und rhythmischen Akzenten der Stabglocken. Das macht schon Laune.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung