Sebastian Schwittay

Heute Abend, 23:55 Uhr, ZDF: MULHOLLAND DRIVE (David Lynch) - 2001 Mit: Naomi Watts, Laura Harring, Justin Theroux, u.a. Musik: Angelo Badalamenti Lynchs Opus Magnum, ohne Werbeunterbrechungen. Pflichtprogramm!

Wenn du wüsstest, zu was für einem Eklat so eine Formulierung führen kann... Ein sehr verdienter Gewinner jedenfalls - wunderbare Musik von Glass.

Hat aber auch viel von den Ballettmusiken Stravinskys. Sehr expressive, und dadurch emotional sehr fesselnde "klassische" Werke (genauer gesagt eher im Bereich Moderne und Spätromantik anzusiedeln) sind außerdem: - "De Natura Sonoris #1" (Krzysztof Penderecki) - "Le Sacre Du Printemps" (Igor Stravinsky) - "Eine Alpensinfonie op. 64" (Richard Strauss) - "Don Quixote op. 35" (Richard Strauss) Und, nicht zu vergessen, natürlich auch die außerfilmmusikalischen Werke von Elliot Goldenthal (v.a. das großartige Ballett OTHELLO und das spritzig-fantasievolle Bühnenwerk JUAN DARIÉN - A CARNIVAL MASS), sowie die zwölftönische "Music for Orchestra" von Jerry Goldsmith aus dem Jahr 1970.

*THUMBS UP* Großartiger Film!

Mein Rechner ist unter der Woche oft genug aus - morgen (bzw. heute) bleibt er an.

Aha, Shires ZODIAC hat also keine Themen... Ich würde an deiner Stelle nochmal in die CD reinhören.

Viele Glückwünsche und alles Gute an eminess, sowie natürlich an den Kollegen Noe.

HANNIBAL fand ich eigentlich recht gelungen - sehr atmosphärisch, tolles Setting (Florenz), durchaus interessante Charaktere. Anders als SILENCE OF THE LAMBS, und auch sicher nicht so herausragend, aber auf jeden Fall besser und interessanter als so manch anderes von Scott (G.I. JANE, WHITE SQUALL, BLACK RAIN, GLADIATOR). Eigentlich ist Scott, wie ich finde, generell einer der überschätztesten Regisseure in Hollywood. Abgesehen von ALIEN und HANNIBAL fand ich Scotts Filme bisher eher durchschnittlich bis dümmlich.

PAN´S LABYRINTH (Guillermo del Toro) Nette, schön ausgestattete und recht unterhaltsame Mischung aus Fantasyfilm und Kriegsdrama, aber beileibe kein Meisterwerk, wie von allen Seiten behauptet. Die moralische Aussage des Finales (Grausamkeit mit Grausamkeit vergelten) hinterließ außerdem einen sehr unschönen, beißenden Nachgeschmack. Allzu begeistert war ich letzten Endes nicht, muss ich kein zweites Mal sehen. THE LAST KING OF SCOTLAND (Kevin MacDonald) Durchaus spannender, gegen Ende ziemlich fieser und überraschend blutiger Thriller mit einem herausragenden, zurecht mit dem Oscar ausgezeichneten Forest Whitaker. Abgesehen von einigen kleineren Schwächen (ein paar Durchhänger im Mittelteil, die blasse Figur des jungen Arztes) ein recht sehenswerter und packender Polit-Psychothriller. Überraschend ordentlich fand ich den Score von Alex Heffes. Werde bei Gelegenheit mal in die CD reinhören.

Bei mir neu: - FUNNY GAMES (Michael Haneke) - Michael Haneke-Trilogie (mit drei etwas früheren Werken des Regisseurs)

Ich kann BigMacGyver hier nur zustimmen. Eine für heutige Scoring-Verhältnisse erfrischend ökonomische, sparsame, aber dennoch thematisch-motivisch gehaltvolle und clever konstruierte Thriller-Vertonung, die zudem unverwechselbar nach ihrem Komponisten klingt. Vier bis viereinhalb Sterne (von sechs) sind da m.E. schon drin. Ronin, du kritisierst doch immer den filmmusikalischen Einheitsbrei dieser Tage - und dann zerreißt du ausgerechnet einen Score in der Luft, welcher gar nicht weiter von diesem entfernt sein könnte. Versteh´ ich nicht.

In der letzten Woche angekommen: - ZODIAC (Shire) - THE HINDENBURG (Shire) - MAX DUGAN RETURNS / I ´OUGHT TO BE IN PICTURES (Shire, Hamlisch)

Ja, finde das Cover auch klasse, eins der interessantesten Varèse-Cover der letzten Zeit.

Auch von mir alles Gute!

So schnell kann´s gehen - korrekt.

Auch von mir viele Glückwünsche und ein fettes "Prosit!" zum Geburtstag, Danny! Lass es krachen!

So, hat leider doch etwas länger gedauert, aber dafür jetzt was einfaches:

Heute Abend gibt's ein neues Bild.

Ein filmmusikalisches Genre, welches insbesondere in den letzten Jahren von ausgelutschten Klischees und schrottig-lärmenden Billig-Scores ziemlich in den Dreck gezogen wurde. Dennoch war Horror schon immer mein persönliches Lieblingsgenre, sowohl im Bereich Film als auch Filmmusik. Hier mal meine All-Time-Favorites: - THE MEPHISTO WALTZ (Jerry Goldsmith) - SALEM'S LOT (Christopher Gordon) - WAR OF THE WORLDS (John Williams) - IN DREAMS (Elliot Goldenthal) - SPHERE (Elliot Goldenthal) - EVENT HORIZON (Michael Kamen) - THE FLY (Howard Shore) - THE CELL (Howard Shore) - ALTERED STATES (John Corigliano) - HELLRAISER (Christopher Young) - THE EXORCISM OF EMILY ROSE (Christopher Young) - IN THE MOUTH OF MADNESS (John Carpenter) Und wie sieht euer "Horror-Best-Of" aus?

Der Varèse-Club wird mit jeder Staffel uninteressanter... Selbst der Goldsmith ist stinklangweilig. Ich zumindest brauche von dem Kram nix. Gerade die Achtziger finde ich filmmusikalisch extrem schwach. Von einigen hervorragenden Williams-, wenigen hervorragenden Goldsmith-Arbeiten und vereinzelten Lichtblicken von Shore (THE FLY) oder Horner (BRAINSTORM) abgesehen, fällt mir nur wenig ein, was ich als "sehr gut" bezeichnen würde. Ziemlich viel Bieder-Konventionelles, ohne Biss, ohne Würze, dafür mit umso mehr Synthie-Pop. Die Fünfziger, Sechziger und Siebziger waren da schon die interessanteren, "mutigeren" Filmmusik-Jahrzehnte.

NOTES ON A SCANDAL (Philip Glass)

Superb, superb - kann zwar auch nur Strichmännchen malen und hab daher keine rechte Ahnung vom Malen/Zeichnen, aber das sieht alles schon verdammt professionell aus. Prima!

Ich finde meinen Denkfehler nicht und verstehe Alex´ Erklärung auch nicht wirklich...

THE GOOD GERMAN (Steven Soderbergh) Entgegen der vielen negativen Kritiken, die es bisher zum Film gab, muss ich wirklich sagen: sehr gelungen! Ein stimmungsvoller, edel fotografierter und herrlich altmodischer Noir-Krimi mit einer unterkühlten, aber dennoch faszinierenden Cate Blanchett. Insgesamt erinnerte mich der Film etwas an Soderberghs ebenfalls in Schwarz-Weiß gedrehten KAFKA, insbesondere was die vielen schrullig-bizarren Nebenfiguren betrifft. Thomas Newmans ohnehin schon erstklassige Musik wirkt im Film einfach nur brillant - kein Vergleich zur stimmig-soliden, aber kaum herausragenden Filmwirkung von Santaolallas BABEL. In Mannheim läuft der Film in der zweiten Woche nur noch recht spät am Abend, in Heidelberg läuft er gar nicht. Ich glaube nicht, dass sich der Film lange in den Kinos halten wird - deswegen schnellstmöglich anschauen, ein wirklich reizvolles, nostalgisches 40er-Jahre-Kinoerlebnis.

Ich komme da auch auf 55 Euro.