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In der Hölle laufen bestimmt die ganze Zeit John-Powell-Scores in Komplettfassungen. So stelle zumindest ich mir das Inferno vor.
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Finde es immer wieder interessant, dass gerade die eher untypischen Scores, die seinen markanten Stil nur sehr am Rande aufblitzen lassen, deine besondere Zustimmung finden. FORD V FERRARI und LOGAN waren ja auch eher Musiken, die sich sehr dem Zeitgeschmack fügen, und seinen Stil eher verstecken als deutlich auszuformulieren. Ähnliches gilt für TROUBLE WITH THE CURVE (auch einer deiner Favoriten, wenn ich mich recht erinnere). Wo stehen für dich eigentlich die Arbeiten in seinem typischeren, schroffen Stil wie MIMIC, FLIGHT OF THE PHOENIX oder KNOWING? A GOOD DAY TO DIE HARD und THE THING waren allerdings auch Gemeinschaftsprojekte, und waren in dem anspruchsvoll-modernistischen Idiom gehalten, das man von Beltrami zu diesem Zeitpunkt noch gewohnt war. Auf der anderen Seite ist UNDERWATER von Brandon Roberts co-komponiert, der in DIE HARD 5 die mitunter virtuosesten Cues geschrieben hat ("Triple Vodka Rhapsody") - und trotzdem ist UNDERWATER generisches Sounddesign. Ich glaube also nicht, dass die Stilaufweichung auf Co-Komponisten und Arbeitsteilung zurückzuführen ist, sondern tatsächlich eher auf die Projekte. Es ist einfach nichts mehr dabei, was einen Score wie I, ROBOT oder FLIGHT OF THE PHOENIX gestatten würde. GODS OF EGYPT war das letzte derartige Projekt.
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Sperrig? Ich höre mich zurzeit wieder ein wenig durch Beltramis Frühwerk, und bin dahingehend vielleicht etwas "verwöhnt", aber sperrig finde ich an diesem sehr zeitgemäßen Horror-Sounddesign wirklich gar nichts. Es fügt sich - wie du richtig sagst - völlig glatt und reibungslos ins Gesamtbild. Glatt und reibungslos ist auch das erste, was mir generell zur Beschreibung der Musik einfällt. Generisches großorchestrales Getöse auf der einen Seite, bei dem ich Beltramis Personalstil nur noch mit Mühe heraushöre (seine kantigen Modernismen der frühen 2000er sind einem glatten Gleichmacher-Orchestersound gewichen), und schablonenhaften emotionalen Passagen auf der anderen Seite, die kaum noch musikalische Ambitionen erkennen lassen (man denke an vergleichbare Stücke wie das "JC Theme" aus TERMINATOR 3, das noch als ausdrucksstarke Passacaglia (!) gestaltet war). Es ist echt trist, wie Beltrami immer mehr zum Dienstleister für reine Gebrauchsmusik wird, er sich und seine Stimme völlig auflöst in der Anonymität dieser Tage. Seine Musik klingt auch kaum noch nach Kino, eher nach blasser Serienmusik - SCARY STORIES TO TELL IN THE DARK war auch schon so eine herbe Enttäuschung. Wenn nicht gerade John Moore, Alex Proyas oder Tommy Lee Jones auf dem Regiestuhl sitzen, scheint er kaum noch künstlerische Energie in seine Filmarbeiten zu stecken. Leider ist bis auf Weiteres auch kein spannendes Projekt mehr für ihn in Aussicht. Kein SCREAM, Alex Proyas macht nichts mehr, John Moores THE ENGLISHMAN liegt auf Eis, und Del Toro scheint endgültig zu Desplat gewechselt zu sein. Trübe Aussichten.
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Mal wieder Beltrami-Wochen: MIMIC (Marco Beltrami) THE WATCHER (Marco Beltrami) FLIGHT OF THE PHOENIX (Marco Beltrami) - größtenteils die auf CD unveröffentlichten Parts, die auf seiner Homepage zu finden sind ❤️ BLADE II (Marco Beltrami) FUNERAL HOME (Jerry Fielding)
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Die intensivsten "Horrorpassagen" sind IMO die klanglichen Dickichte aus Col-Legno-Streichern, wuselnden Holzbläsern, Klavier und E-Gitarre in "Appellatron" - den Track habe ich schon mit 12 rauf- und runtergehört, bis ich jede Stimme auswendig kannte. Bis heute auch eins meiner absolut liebsten Goldenthal-Stücke.
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The Trial of the Chicago 7 von Daniel Pemberton
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ja? Finde ich eigentlich gar nicht so sehr. Daher wundert es mich auch, dass du bei diesem - abgesehen von ein, zwei Tracks - extrem minimalen Score so begeistert reagierst. Nimm mal den ersten und letzten Score-Track, und evtl. noch "Blood on the Streets" raus. Da bleibt kaum noch was. -
The Trial of the Chicago 7 von Daniel Pemberton
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Da hast du aber nur den ersten Track gehört, oder? Fast der gesamte Rest: schwerfällig-monotones Underscoring, das selten mal über Liegetöne und Terzen-Gewaber hinauskommt. Bisschen Beat drunter, manchmal etwas lauter ("Take the Hill", "Blood on the Streets"), mit minutenlang ausgehaltenen Akkorden. Echt schwach. Aber ich muss zugeben, mir erschließt sich eh nicht so recht, was alle an Pemberton finden. MOTHERLESS BROOKLYN war klanglich durchaus spannend, aber inhaltlich und strukturell auch sehr zäh. Hatte seit letztem Jahr nicht das Bedürfnis, den nochmal anzuwerfen. -
Die "Prelude no. 10" für größeres Streichensemble (bei Minute 23) ist klasse! ❤️ Hoffentlich wird der Zyklus mal veröffentlicht. Tolles Interview auch - über seinen Lehrer Jacob Druckman muss ich mal näher informieren, von dem kenne ich noch gar nichts.
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Das "Agitato Dolorosa" ist aber schon etwas noch beeindruckender, gerade was den Horror-Aspekt betrifft.
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veröffentlichung THE GLORIAS - Elliot Goldenthal
Sebastian Schwittay antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Danke! Hast ihn noch nicht auf Spotify angehört? Bislang ist das physische Release noch nicht angekündigt worden, obwohl ich eigentlich schon davon ausgehe, dass es noch kommt (möglicherweise erst, wenn sich die Pandemie beruhigt hat). -
veröffentlichung THE GLORIAS - Elliot Goldenthal
Sebastian Schwittay antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ein Text von mir zum Score: https://20thcenturyfilmscore.wordpress.com/2020/10/04/elliot-goldenthal-the-glorias/ Die Gelegenheit nutze ich auch gleich, um einen schon länger geplanten Filmmusik-Blog einzuweihen, auf dem ich in Zukunft mein nerdiges Gelaber über Modernismus/Avantgarde in der Filmmusik veröffentlichen werde. (Aktuelle Filmmusik wird dort aber wohl eher die Ausnahme bleiben.) -
Was ich da substanziell höre, sind vor allem anschwellende Posaunen-Akzente und einen Streicher/Synthesizer-Puls zu Beginn. Finde ich jetzt nicht ungewöhnlich. Durch das sirenenhafte Tierhorn (?) wird es etwas harscher als Arnold und Newman, ansonsten klingt da nichts sonderlich distinguiert oder eigen. Ist halt wie die Wahl zwischen Pest und Cholera: entweder die ausgemolkene Arnold-Retro-Schiene - oder anonymes Sounddesign wie oben im Video. Oder eine trübe Mischung aus beidem.
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1-2 Jahre ohne hohle Blockbuster halte ich - obwohl es mir für die Kinos leid tut - für eine erfrischende Idee. Ich versuche auch, die Situation immer mehr als Chance zu begreifen: wenn nächsten Herbst alle großen Kinoketten ausgehungert sind, wäre das ein guter Zeitpunkt, das ganze System der Tentpole-Produktionen zu reformieren. Die großen Kinoketten mögen dann zwar tot sein, aber nicht das Kino als (abstrakte) Kulturstätte. Kinos wird es immer geben, wenn eben auch nur kleinere - das Programm könnte dann endlich wieder auf mittelbudgetierte und kleinere Produktionen umgestellt werden, an denen kein halbes Bruttoinlandsprodukt hängt. Dann wäre Genrekino wieder im kleineren Rahmen möglich, und die Ära der tristen, durchkalkulierten Megaproduktionen, die nur noch den maximalen Konsens suchen, vorbei. Oder hast du an Bond, STAR WARS und Marvel noch Freude?
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So blass und gesichtslos wie schon mal die Gunbarrel-Sequenz ausfällt, vermute ich dahinter eh kein großes Jahreshighlight. Schade, dass seit Arnold überhaupt keine musikalische Individualität mehr möglich ist in der Reihe... gerade die Gunbarrel-Sequenz war doch immer eine wunderbare Möglichkeit für den Komponisten, sofort seine persönliche Stimme zu etablieren (siehe Conti, Kamen, Serra). Seit 1997 dominiert dieser glatte Retro-Schick, ohne nennenswerte Abweichung.
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Schade, dass es keinen Wut-Smiley gibt. Den hätte ich diesem Beitrag nämlich gerne gegeben. Natürlich sind solche Filme wie DUNE oder auch der neue Bond für's Kino gemacht, und sollten verschoben werden, bis es wieder möglich ist, sie im Kino zu zeigen. Solche Filme im Streaming zu verheizen, ist die übelste Option, die man sich vorstellen kann, zumal solche Filme auf dem kleinen Flatscreen daheim kaum mehr Wirkung entfalten (siehe den hohlen TENET, der seine Überwältigungsmaschinerie einfach braucht, sonst fällt er in sich zusammen wie ein Kartenhäuschen im Wind). Und selbst gute Filme verlieren ohne Kinosaal und -leinwand einfach unfassbar viel von ihrem Wirkpotenzial. Merke ich momentan auch selbst wieder... schaue mir gerade so gut wie nichts Aktuelles an, da eh nur Netflix-Kram, und zuhause macht mir das einfach keinen Spaß.
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Die Williams-Einspielung kannte ich noch gar nicht. Salonen war mir immer viel zu schnell, Gerhardt eigentlich auch (und darüber hinaus zu krachig). Mir gefällt dieses etwas gezügeltere Tempo bei Williams ausgezeichnet, er leuchtet das Stück viel analytischer aus als Gerhardt und Salonen. Auch wenn's nicht ganz der Filmversion entspricht. Gibt's die Einspielung irgendwo auf CD? Eventuell habe ich eine neue Lieblingseinspielung des Stücks gefunden...
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veröffentlichung THE GLORIAS - Elliot Goldenthal
Sebastian Schwittay antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Interview mit Goldenthal zum Score: http://www.btlnews.com/industry-sector/film/elliot-goldenthal-the-glorias/ Die Sorge, dass der Score wegen der momentanen Situation nur mit Samples und/oder wenigen Einzelinstrumenten eingespielt sein könnte, hat sich zerschlagen: Goldenthal hat die Musik schon im Sommer 2019 aufgenommen.