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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Die Zarathustra-Veröffentlichungen kamen bisher alle auch auf CD.
  2. Mit einem neuen Goldenthal-Score auf CD hätte ich in diesem Scheißjahr echt nicht mehr gerechnet. Unglaublich! Und dann noch gute 36 Minuten! So lang waren auf CD weder THE TEMPEST, noch PUBLIC ENEMIES, S.W.A.T., THE GOOD THIEF oder FRIDA. Das ist der längste neue Goldenthal auf CD seit FINAL FANTASY. Außerdem der erste Spielfilm seit 10 (!) Jahren, zu dem mal wieder ein Score von ihm veröffentlicht wird. Zu OUR SOULS AT NIGHT kam 2017 ja nichts (war aber auch ein völlig unauffälliger Country-Score). Und A MIDSUMMER NIGHT'S DREAM war ja kein Film, sondern nur eine Aufnahme von Julie Taymors Theaterinszenierung.
  3. Hmm, da hätten sie auch noch zwei Jährchen warten und den Score jetzt erstmals erweitert veröffentlichen können... Als absoluter Liebhaber des Scores werde ich da wohl nochmal zugreifen müssen. Hmpf.
  4. Bestialisch, wie die Fans auf Seite 12 andeuten, dass die Kosten des FIERCE CREATURES-Albums besser in ein paar Minuten mehr AIR FORCE ONE investiert gewesen wären... Komplettierungs- und Erweiterungswahn über Vielfalt des Veröffentlichungsprogramms. Ich weiß schon, warum mir die Fan-Blase schon immer so unsympathisch war. Wenn es nach denen gegangen wäre, wäre der Markt schon in den 90ern eine einzige, öde Monokultur von ausgequetschten Fan-Favorites gewesen.
  5. Der Score scheint doch etwas unterschätzt zu sein. Eine der besonders inspirierten, späten Arbeiten von Bernstein, ähnlich frisch wie Goldsmiths später LOONEY TUNES. Kein letzter Abgesang wie bei Goldsmith, aber doch irgendwie das letzte Mal Vollgas...
  6. Deswegen von Nolan am besten INTERSTELLAR schauen (und vielleicht noch INSOMNIA), und den Rest eher links liegen lassen. So fährt man als Cineast, dem ein emotionaler Kern in Genrefilmen wichtig ist, am besten. Ich hab auch schon Schiss vor TENET. Ich schaue ihn mir natürlich an, aber mehr als technokratische Hirnwichserei erwarte ich nicht.
  7. 45 Minuten, soviel hätte ich aus dem Film gar nicht vermutet. Und dann auch noch eine Alternativ-Version der großartigen Main-Title-Sequenz mit dabei... toll! Klangqualität ist auch spitze.
  8. "Posterity" klingt doch zumindest ganz interessant. Wenn da halt nur ein bisschen gekonnt modernistischer Orchestersatz dabei wäre (wie in Elliot Goldenthals S.W.A.T. etwa), hätte das vielleicht eins der spannendsten Vertonungskonzepte des Jahres werden können... Schade, dass Experimentiergeist heute nur noch die Synthesizer-Ebene betrifft.
  9. Der sehenswerte Film von Richard Fleischer ist ja letztens auch bei Explosive Media auf Bluray erschienen. (Die gehen gerade auch die gesamte Fleischer-Filmographie durch.)
  10. Das hatte ich auch schon auf der Liste, nur noch nicht durchgesehen. Die Infos zu den deutschsprachigen Filmmusikblättern und -magazinen der 80er und 90er (und die Blätter selbst, danke Stefan Jania ) sind natürlich auch enorm hilfreich, vielen Dank euch!
  11. Aber der läuft doch nie schnittgenau in deinem Kopf mit. Eher als abstrakter Eindruck. Und deswegen wird Filmmusik auf einem Album auch formal bearbeitet, geschnitten, gekürzt oder auch erweitert - weil man eben keinen Film dazu sieht, sondern den Film nur als abstraktes Programm im Hinterkopf oder in der Erinnerung hat. Man hört in diesem Moment (nur) die Musik, man bewegt sich in einem anderen Medium, mit anderen (hier: musikalischen) Gesetzmäßigkeiten. Und die erfordern gewisse Anpassungen. Ich sehe die Trendwede auch in diesem Zeitraum Ende der 90er Jahre. Mit dem Siegeszug von DVD und Internet nähert sich die Filmmusikkultur wieder mehr dem Film an - und das beeinflusst die ganze Editionspraxis bis heute.
  12. Ich wende mich mal an euch, in der Hoffnung, vom ein oder anderen noch ein paar spannende Anregungen zu bekommen... Ich schreibe dieses Jahr meine Masterarbeit (die Zeit des ewigen Studentenlebens muss nun auch endlich mal ein Ende finden...), und werde mich dort mit einem akademisch bislang wenig beackerten Thema auseinandersetzen, das auch hier immer wieder für hitzige Diskussionen sorgt: Filmmusikkultur im Spannungsfeld zwischen "FILMmusik" und "FilmMUSIK" - also eine (historisch angelegte) Darstellung der Entwicklung einer Sammler- und Fanszene, die Filmmusik ab den 70er/80er Jahren zunehmend als eigenständige Kunst und (Sammel-)Kultur, als losgelöst und emanzipiert vom Film betrachtet. Festmachen möchte ich dies mit einem Fokus auf die Editionspraxis, genauer am Phänomen "Höralbum", denn dort hat sich der Gedanke, Filmmusik zu einer eigenen, sinfonischen Kunstform zu erheben, am deutlichsten manifestiert. Am Ende soll die Arbeit schließlich aufzeigen, wie sich ab den späten 90er Jahren mit "Complete Scores", DVD-Iso-Scores und historischen Komplettveröffentlichungen älterer Filmmusik der editorische und kulturelle Schwerpunkt langsam wieder zurück zum Film verlagert, und das Konzept einer isolierten Filmmusikkultur (inkl. des "Höralbums") immer mehr an Bedeutung verliert (bzw. sich auf andere Gebiete wie Konzerte verlagert, siehe Robert Townsons neue Tätigkeitsfelder nach der "CD-Ära"). Der vorläufige Titel der Arbeit: "Filmmusikkultur zwischen Emanzipierungsbewegung und (Rück-)Anschluss an die Filmkultur seit der Jahrtausendwende, am Beispiel von filmmusikalischer Editionspraxis und Sammelkultur". Quellentechnisch werde ich mich bei dieser historischen Darstellung wohl vermehrt auf Internetquellen stützen (v.a. zur Geschichte der US-Labels: Varèse Sarabande und Intrada waren ja wichtige Protagonisten dieser Entwicklung, Filmmusik als eigene Subkultur jenseits des Films zu etablieren; ihrer Zusammenarbeit mit Komponisten, der Internetkultur der Message Boards), aber man benötigt im Kontext einer solchen wissenschaftlichen Arbeit natürlich auch gedruckte Quellen. Im Band "Celluloid Symphonies: Texts and Contexts in Film Music History" gibt es z.B. einige historische Übersichten zur Geschichte der Auskopplung von Filmmusik und zur Vermarktung als "Album" (Stichwort Mancini), und auch in anderen Publikationen wird man zum allgemeinen historischen Background fündig. Zur konkreten Filmmusik-Subkultur ab den 80ern findet man allerdings wenig. Das ist natürlich alles mehr oder weniger Feldforschung, und ich denke, dass ich hier auch auf die Printausgaben der englisch- und deutschsprachigen Magazine zurückgreifen muss (FSM, Filmmusik-Dienst)... Falls euch noch anderes Quellenmaterial aus der Hochphase dieser Entwicklung zum Thema FilmMUSIK, Höralbum, Labelgeschichte, etc. einfällt, wäre ich für Anregungen dankbar. Gerne auch andere Gedanken zum Thema - nebenan tobt ja gerade sehr passend wieder eine Diskussion über Editionsfragen.
  13. Ich habe meine LAND BEFORE TIME damals verschenkt (ich glaube sogar an Oliver? ), weil ich den Score so gut wie nie angehört habe. Mittlerweile bereue ich es etwas. Wenn der nochmal kommen sollte, schlage ich vielleicht sogar zu. Von CASPER reicht mir das alte Album vollkommen.
  14. Finde den auch massiv überschätzt. Verstehe nicht, wieso der in der Cineasten-Bubble 2015 so enorm eingeschlagen hat. Letzten Endes ist der, wie du richtig sagst, in fast allen filmischen Bereichen nur eine Affirmation des lauten, plumpen Multiplex-Kinos unserer Zeit.
  15. Die Bootleg-Ausgabe von Pony Tail? Ich habe den Film erst vor zwei, drei Jahren gesehen, aber seltsamerweise viele Einzelheiten schon wieder vergessen, inklusive der Horner-Musik. Strange, da ich den Film eigentlich ziemlich fesselnd fand. Dem Score werde ich nochmal einen Hörbesuch abstatten - Horner ist ja eh gerade prominent vertreten bei mir: 48 HRS. (Horner) - allerdings nur auf YouTube, ohne das Intrada-Album zu besitzen... wer einen Tipp hat, wo man den noch zu humanen Preisen (am besten OVP) finden kann, gerne her damit CLEAR AND PRESENT DANGER (Horner) THE PELICAN BRIEF (Horner) PROOF OF LIFE (Elfman) RICOCHET (Silvestri)
  16. IN EINEM JAHR MIT 13 MONDEN (Rainer Werner Fassbinder, BRD 1978) In Fassbinders Frankfurt gibt es kein privates Scheitern, nur gesellschaftlich Begründetes. Einer meiner liebsten (oder sagen wir besser: geschätzt, denn „lieb“ ist hier nichts) Frankfurt-Filme überhaupt, der sich voll und ganz mit meiner eigenen, tristen bis schmerzhaften Erfahrung dieser Stadt deckt. Wer es als sensibler Mensch in einer Stadt wie Frankfurt verpasst, sich individuelle und verlässliche safe spaces einzurichten, die ihm Schutz vor der eiskalten Übergriffigkeit der sozialen und ökonomischen Gegensätze gewähren, läuft Gefahr, so qualvoll zugrunde zu gehen wie Elvira Weishaupt in diesem wohl niederschmetterndsten deutschen Film der Nachkriegszeit. Ein heftiger Re-Watch auf 35mm, direkt am Ort des Geschehens, im Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt – während einer dystopisch zugespitzten Zeit, die der Film auf unheimliche Weise vorwegzunehmen scheint. CLEAR AND PRESENT DANGER (Phillip Noyce, USA 1994) Einer der schwerfälligsten und formlosesten Polit-Actionthriller der 90er Jahre, und vielleicht die schwächste der drei „klassischen“ Clancy-Verfilmungen bis 1994. Während Noyces und Fords Jack-Ryan-Einstand PATRIOT GAMES mit einem aufwühlenden dramatischen Konflikt und einem nicht uninteressanten Blick auf den Nordirland-Konflikt aufwartet, langweilt der träge 140-Minüter CLEAR AND PRESENT DANGER mit unendlichen Auslassungen mittelalter weißer Männer über Bankkonten und Geldwäsche, und findet erst nach knapp einer Stunde zu einem ersten (seltsam willkürlich gesetzten) filmischen Kulminationspunkt. Überhaupt mangelt es dem Drehbuch von Zaillian/Milius/Stewart sowohl an rhythmischer Proportion als auch an einem einigermaßen spannenden Figurenensemble. Am Ende stolpert Ford nur mehr durch eine Anhäufung blasser Nebenfiguren und trockener, verkomplizierter Storystränge, sodass auch die schlussendliche Auflösung des Konflikts dem Zuschauer so egal bleibt wie die Krawattenfarben der zahlreichen Anzugträger, die den Film en masse bevölkern. James Horners Musik ist für sich genommen solide, kommt im Film aber nur an wenigen Stellen wirklich zur Geltung (vor allem in der „Deleting the Evidence“-Sequenz), und vertont den exotischen Schauplatz Kolumbien leider denkbar uninspiriert (über ein Dauer-Staccato der Shakuhachi-Flöte kommt der „Exotismus“ der Vertonung selten hinaus). Auch musikalisch ist der Vorgänger PATRIOT GAMES am Ende deutlich charakterstärker.
  17. Ich gab mich betont unsicher, weil ich gerne selbst mehr über Horner und sein Werk erfahren, und die Kenner seines Schaffens gerne zu Beiträgen, Ein- und Widersprüchen motivieren möchte. Ich selbst habe überhaupt erst 2018 angefangen, mich ansatzweise näher mit seinem Werk zu befassen (ich habe ihn zugunsten meiner eigenen "Spezialgebiete" - Goldsmith, Goldenthal, North und Co. - fast 20 Jahre lang ignoriert und mich, wenn überhaupt, nur mit einigen kanonischen Scores wie ALIENS oder BRAINSTORM befasst), und stehe auch jetzt eher noch am Anfang. Ich bin neugierig, und wende mich hier eher fragend an jene, die sich mit Horner wesentlich besser auskennen als ich - siehe auch meinen Thread zum Klavier- und Percussion-Crash von vor zwei Jahren, wo ich mich an die Kenner gewandt habe. Deswegen die vielen unwissenden Floskeln, Stefan. Ich möchte Wissen sammeln. (Meine Zurückhaltung wäre allerdings gar nicht nötig gewesen, wie ich nun sehe - ich hatte alle Zitate und Anekdoten einigermaßen korrekt abgespeichert. Einzige Korrektur: es ging beim Porsche nicht um ein Halteverbot, sondern um das Nachfüllen einer Parkuhr.) https://web.archive.org/web/20061017145603/http://www.filmscoremonthly.com/articles/1998/22_Jan---Iceberg_Ahead_More_Titanic.asp (Wurde damals im WOLFMAN-Thread hier im Board zitiert.) Was ich allerdings sicher weiß, ist, wie sich Asperger-Autisten verhalten, da ich aus persönlicher Erfahrung sprechen kann. Betroffene tendieren dazu, soziale und zwischenmenschliche Standards aus den Augen zu verlieren, Leute unentwegt mit ihren Spezialinteressen und spitzfindigen Analysen zu nerven ("little-professor-syndrome") und zuweilen eine gehörige Portion Arroganz zu versprühen - oft, ohne es selbst zu merken. Das meine ich mit "sich scheiße verhalten". Ich selbst habe das bei mir über die Jahre einigermaßen in den Griff bekommen, aber dir wird das aus der Board-Vergangenheit trotzdem bekannt vorkommen, nehme ich an. Wenn ich Horner für seine Krankheit "kritisiere", dann kritisiere ich mich auch selbst. Folglich ist es sicher nicht abwertend, sondern absolut neutral gemeint.
  18. Naja, eben daran, dass der Score entweder kaum erwähnt wird, und wenn doch, eher unter "lesser Horner" eingeordnet wird. Und hier im Thread gab's ja auch keine wirklich positive Stimme damals (Alex, Csongor, Munro und BigMacGyver waren alle eher underimpressed).
  19. Ich glaube, die Anekdote stammte sogar von Lukas Kendall, und der hatte es schon aus erster Hand, meine ich. Anyway, Horner ist tot, und nun eine historische Figur. Ich halte von diesem "lasst ihn in Frieden ruhen" und dieser falschen Vorsichtigkeit in der Beschäftigung mit Künstlerpersönlichkeiten nicht viel. Die Wissenschaft und Geschichtsschreibung beschäftigt sich seit jeher nicht nur mit dem Werk, sondern auch mit der Person des Künstlers. Wir kannten ihn alle nicht, und wir haben keinerlei Verpflichtung, sein Andenken "sauber" zu halten und bestimmte Aspekte seiner Person NICHT zu thematisieren.
  20. Habe das Intrada-Album bei Tarantula glücklicherweise noch abgreifen können - zehn Jahre nach Veröffentlichung! - , und es letztes Wochenende etwas näher studiert. Den Film habe ich 2018 zum ersten Mal gesehen (ich schrieb hier dazu), und fand den Score dort schon recht knackig. Nun, von CD gehört, muss ich sagen: der setzt sich mühelos an die Spitze von Horners 80er-Jahre-Muskel- und Testosteron-Output im Actiongenre (zumindest, wenn man ALIENS außen vor lässt, und sich auf Gegenwarts-Actioner wie COMMANDO, RED HEAT, 48 HRS. und Co. beschränkt). Ein schön ruppiger Score, der das Horner-typische Klim-Bim der Schlagwerksektion reizvoll auf die Spitze treibt, und in den Dschungel-Sequenzen einige beeindruckende klangliche Ausbrüche vorweisen kann ("Pan Over Hill / Wilkes in Tunnel"). Catchy und effektvoll auch das rhythmisch ungerade 4/4 + 5/4 Vietnam-Location-Thema ("Main Title", "Steal the Sucker"), dessen anschwellende Bläserfigur bereits "Going After Newt" aus ALIENS vorwegnimmt (und hier wohl tatsächlich das erste Mal in Horners Schaffen zu hören ist - in WOLFEN und STAR TREK II, die gerne als Ursprung dieser Idee angeführt werden, habe ich sie nirgends ausfindig machen können). Der komödiantische Militärmarsch in "Airport", "Tag" und den "End Credits" ist etwas albern, wird aber immerhin von einigen hübschen rhythmischen Schlenkern aufgebrochen, und die fein verzierte Trompetenstimme ist auch nice. Bin echt froh, mir den noch geangelt zu haben - angesichts der recht zugkräftigen Actiontracks am Ende (wiederum frühe Blaupausen für "Combat Drop" und "Bishop's Countdown") wundere ich mich auch etwas, dass der bei Horner-Fans allgemein so schlecht wegkommt.
  21. Seine Frau meinte in einem Interview, dass er am Asperger-Syndrom litt. Macht auch irgendwie Sinn, wenn man seine Äußerungen und eigenbrötlerischen Verhaltensweisen alle zusammenaddiert. Gab es da nicht auch mal die Geschichte, dass er in den 90ern bei einer Scoring Session - völlig vertieft in seine Musik - irgendeinen Praktikanten oder Angestellten recht arrogant angewiesen hat, seinen Porsche aus dem Halteverbot zu fahren? So ein tendenziell antisoziales Verhalten, während der Betroffene total in "seiner Welt" ist, und gar nicht bemerkt, dass er sich scheiße verhält, ist halt auch sehr typisch fürs Autismus-Spektrum.
  22. Stimmt, die Passage in "Deconstructing Dad" hatte ich gar nicht mehr parat. Da kommt der Asperger-Autist voll durch.
  23. Ich erinnere mich an irgendein Zitat, dass er vor THE HAND keinerlei Ahnung hatte, wer Jerry Goldsmith und John Williams überhaupt sind. Und HUMANOIDS war noch ein Jahr vorher. Ist aber wohl eh alles mit Vorsicht zu genießen - ist ja vieles sehr widersprüchlich, was er im Laufe seiner Karriere geäußert hat.
  24. Horners frühen HUMANOIDS kannte ich bislang nur aus dem Film, jetzt habe ich mich mal etwas genauer mit der Musik beschäftigt. Schon irgendwie ein ziemlicher Flickenteppich, bei dem man merkt, dass sich ein frisch ausgebildeter Konzerthallen-Modernist mal schön an einem B-Movie austoben wollte. Da ist alles drin, was das Ligeti-, Penderecki-, Bartók- und Lutoslawski-Studium hergibt. Eine Sensibilität für schimmernde Impressionismen und irisierende Klangwirkungen zeichnet sich allerdings auch schon ab - und natürlich auch schon der Hang zum Klassikklau (das Trompetenmotiv im "Main Title" ist eine Abwandlung von Charles Ives' "The Unanswered Question", das ein Jahr später noch direkter und unverhohlener in WOLFEN zitiert wird). Und auch seinen Goldsmith kannte Horner - entgegen anders lautender Behauptungen von ihm - wohl sehr genau, denn in "The Buck-O" kopiert er einen Takt aus ALIEN ("The Droid") mehr oder weniger notengetreu (1:36). Trotz allem: unterhaltsame Sache. (Album habe ich nur digital, werde ich aber bei Gelegenheit mal der physischen Sammlung einverleiben.)
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