Sebastian Schwittay

Oha, meinst du die Handvoll Kurz-Rezis, die ich vor Jahren für amazon.de geschrieben habe? Oh Gott, wie peinlich... das ist unheimlicher Quark. Besuch lieber unsere Seite, FilmmusikWelt (Link siehe Signatur), da schreibe ich seit 2003 (Besseres).

Ich fasse das eher als Kompliment auf. Bei seiner Amazon-Rezension zu Goldenthals COBB habe ich übrigens wirklich das Gefühl, dass einige Gedanken und Interpretationsansätze meiner FilmmusikWelt-Rezension entnommen sind (sein Text erschien nur wenige Wochen nach meinem). Hier die Links zu den beiden Texten: motodevil: [ame=http://www.amazon.de/gp/product/customer-reviews/B000008O3M/ref=dp_nav_1/028-5013359-1576530?ie=UTF8&n=290380&s=music]Amazon.de: Kundenrezensionen: Cobb[/ame] Schwittay: http://www.filmmusikwelt.de/index.php?D=60d1cd024986b51390444b1027776f02&V=file&file=1026579fee3f8dbb0b615da1516cbcd8

Korrekt.

Ich. Meine ersten Score-CDs waren: - EVENT HORIZON (Kamen) - SPHERE (Goldenthal) - AIR FORCE ONE (Goldsmith) Ziemlich genau in dieser Reihenfolge. Mein erster MV-Score war THE ROCK - aber den habe ich mir erst zwei Jahre nachdem ich 1997/-98 in die Filmmusik eingestiegen bin, gekauft.

Wie wär´s denn mal mit einer Goldsmith-Top-Ten? Hab mir letzte Woche mal aus Langeweile meine zehn Favoriten zusammengestellt: 1. TORA! TORA! TORA! 2. THE MEPHISTO WALTZ 3. 100 RIFLES 4. PLANET OF THE APES 5. DAMIEN: OMEN II 6. PAPILLON 7. THE CASSANDRA CROSSING 8. MAGIC 9. GREMLINS 2 - THE NEW BATCH 10. LOONEY TUNES - BACK IN ACTION Beim letzten Platz schwanke ich immer ein wenig zwischen LOONEY TUNES, BALLAD OF CABLE HOGUE und THE ILLUSTRATED MAN. Der Rest ist, wenn man so will, etabliert.

Bitte näher erläutern.

Die Anzahl seiner Nominierungen ist schon okay (sind zumindest schon drei an der Zahl), aber die Tatsache, dass er 1994 gegen THE LION KING und 1996 gegen THE ENGLISH PATIENT verliert und 2003 ausgerechnet für seine sicher nicht schlechte, aber doch sehr einschmeichelnde und im Vergleich zu MICHAEL COLLINS oder INTERVIEW WITH THE VAMPIRE nicht wirklich meisterhafte FRIDA-Musik die Gold-Statue erhält, ist schon fragwürdig. Da merkt man deutlich, dass die Academy schwierigeren Filmmusiken, die sich nicht in kitschige Rührseligkeit ergießen, keineswegs aufgeschlossen gegenüber steht. Ist für mich bis heute ein Wunder, dass Goldsmith seinen Oscar für THE OMEN, und nicht etwa für HOOSIERS bekommen hat. Ja, das populistische Klammern an gewisse Trends, welches schließlich darüber entscheidet, wer den Goldjungen bekommt und wer leer ausgeht - ein weiterer Kritikpunkt. Washingtons Leistung in TRAINING DAY ist ganz und gar nichts besonderes und erst recht nichts auszeichnungswürdiges. Ich bin ein Rassist, klarer Fall.

Ich verweise an dieser Stelle mal dezent auf die Gordon/Gerrard-Arbeit SALEM´S LOT - die vokalen, von Gerrard gesungenen Teile sind weit entfernt vom angesprochenen Ethno-Gejammer à la GLADIATOR oder TEARS OF THE SUN.

Oh, vergessen: dir natürlich auch viel Spaß mit deinen Geburtstags-Scores. (Waren´s mehrere oder nur POTC 2?)

Ich rätsle schon seit einiger Zeit, ob sich unter diesem Pseudonym vielleicht unser lieber Thomas Muething versteckt. Die Ansichten von Thomas und dem mysteriösen "motodevil" zu verschiedenen Filmmusiken ähneln sich doch ziemlich. Schlecht finde ich seine Amazon-Rezensionen aber keinesfalls, da macht sich schon einiges an Fachwissen bemerkbar. Zudem gut und unterhaltsam geschrieben.

War vergangene Woche nicht im Board, deswegen leider erst jetzt ein paar herzliche Glückwünsche an Sayarin und Jonas! Dem letzteren auch viel Spaß mit seinen Geburtstags-Scores - sind wahrlich einige Perlschen dabei.

Vom lieben Herrn Badelt würde ich gerne mal wieder etwas vergleichbar Originelles und Spritziges wie den "Gourmet Valse Tartare" aus HANNIBAL hören - schade, dass sich manche Komponisten nur Mühe geben, wenn sie erst ganz am Anfang ihrer Karriere stehen... Aus wirtschaftlicher Sicht wird Badelt mit seinem derzeitigen musikalischen Kurs bestimmt eine Zukunft haben, aus künstlerischer Sicht aber kaum.

Hab gerade nochmal reingehört - das ist es sicher nicht. Wird dann wohl entweder von Raznor oder von Badalamenti stammen. Wie auch immer, sehr schade, dass das Stück auf der CD fehlt.

Habe die Club-CD, auf der auch der von Goldsmith komponierte Prolog enthalten ist. Und der ist wahrlich ein Ohrenschmauss. Anfangs konnte ich mit dem Stück nur wenig anfangen, aber nach einigen Hördurchgängen schälen sich die Qualitäten dieses klassizistisch-schwelgerischen Mini-Meisterwerks allzu deutlich heraus. Stell dir Michelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle als Musik vor und du hast einen wagen Eindruck, was dich erwartet. Ein kunstvoll verzierter, edler musikalischer Traum, einfach hinreißend.

Oha, dann war das doch schon etwas länger her, dass ich das Teil für einen annehmbaren Preis erspäht hab... 25 bis 35 Euro ist der Score aber auch nicht wert, dafür bietet er im Vergleich zum ersten Score fast gar nichts Neues. Dann doch lieber den Dritten.

Man ließ mich mit der CD nun leider im Regen stehen - das Angebot gilt also wieder. Preissenkung auf 7,50 Euro inkl. Versand. Das bisherige, rege Interesse an der CD haut mich übrigens fast um. Also bitte, wenn schon ein Score wie DAYLIGHT weggeht, dürfte doch auch diese exquisite Musik einen Käufer finden, insbesondere für diesen Schnäppchenpreis - und ich kann mir kaum vorstellen, dass den Score schon alle Forumsuser in der Sammlung haben.

Ist die CD schon so selten? Habe die vor gar nicht allzu langer Zeit noch bei amazon.de rumschwirren sehen, neu von Amazon für 16,99 Euro. Habe die damals auch für diesen Preis bekommen.

Ja, die holprigen Übergänge zwischen den einzelnen, sehr verschiedenen Stücken und der dadurch entstehende, extreme Eklektizismus sind sehr irritierend. Außerdem sind die meisten "Score"-Tracks gar nicht im Film zu hören. Und die Passagen des Scores, die im Film zu hören sind, fehlen hingegen auf der CD wieder. Schon ein sehr komisches Album. Ach ja, und noch eine Frage: Stammt die orchestrale, modernistisch-dissonante Musik, die während der düsteren Sex-Szene zwischen Fred und René zu hören ist, ebenfalls von Badalamenti oder ist das was anderes? Die pulsierende Flächigkeit erinnert ein wenig an Penderecki bzw. Ligeti... Wäre ja nicht das erste Mal, dass Lynch Auszüge aus Werken dieser beiden Herren verwendet (siehe WILD AT HEART). Lynch ist selbst großer Fan von Pendereckis Musik.

Könnte durchaus sein, zumal einige der Darsteller, die in diesem Clip zu sehen sind, auch im INLAND EMPIRE-Cast auftauchen. Allerdings habe ich hier und da auch gehört, dass es sich nur um ein kleines Internet-DV-Projekt handeln könnte (für Lynchs Homepage vielleicht). Auf der ROOM TO DREAM-DVD wird leider auch nicht verraten, ob die Szene Teil von INLAND EMPIRE sein wird... Übrigens, hier eins der ersten Bilder aus dem Film (für Mini-DV erstaunlich scharfes, sauberes Bild): Was Badalamentis Musik betrifft: Ich kenne bis auf einige Ausnahmen nur seine Scores zu den Lynch-Filmen - im Film ausgesprochen wirkungsvoll und atmosphärisch, auf CD hör´ ich mir, mal abgesehen von BLUE VELVET und dem wunderschönen THE STRAIGHT STORY, aber nur selten einen dieser Scores an. Bei MULHOLLAND DRIVE, LOST HIGHWAY und WILD AT HEART stehen dann sowieso eher die Songs im dramaturgischen Vordergrund. PS: Ist sonst noch jemand der Meinung, dass der Albumschnitt beim LOST HIGHWAY-Soundtrack total misslungen ist?

Der Score gefällt mir genauso gut wie BATMAN FOREVER, nur brauche ich nicht zweimal fast den gleichen Score - insbesondere nicht, wenn ihn jemand viel dringender haben möchte als ich. Und da es ein Bootleg ist, dessen Klang zudem nicht gerade frisch ausfällt, habe ich es dieser Person eben nicht gebrannt, sondern geschenkt. War für mich auch weniger Arbeit.

Z.b. "Eye To Eye" (ab der Stelle, wo die leicht überschatteten, durch Snare Drums rhythmisch pointierten heroischen Abschnitte einsetzen - den genauen Zeit-Index habe ich jetzt nicht, aber du kennst das Stück bestimmt) sowie die letzten ein, zwei Minuten aus "Journey To The Island". Die hier verwendeten Motive finden sich alle in ähnlicher, leicht abgewandelter Form in "Return To Boston". Außerdem ist die marschartige Form des Actionscorings aus diesem WOTW-Cue von Williams schon hinlänglich bekannt.

WOTW ist für ungeübte Ohren schon ein schwieriger Score, aber für Williams passagenweise doch ziemlich ungewöhnlich und erfrischend. Er hat schon seit Ewigkeiten nicht mehr so kompromisslos modernistisch komponiert wie in diesem Score. Was gegen Ende von "Confrontation With Ogilvy" zu hören ist, kann sogar durchaus als Novum in Williams´ Schaffen angesehen werden - derartig brutale Bläser-Cluster und einschneidend-scharfkantige perkussive Effekte findet man sonst in fast keinem anderen, großorchestral angelegten Score von ihm. Naja, gerade dieser Cue gehört zu den konventionellsten (und auch uninteressantesten) Passagen auf dem Album, der am wenigsten Innovatives oder Neuartiges mit sich bringt. Könnte beinahe direkt aus JURASSIC PARK übernommen worden sein.

North, ein toller Komponist, obgleich ich mir seine Musik ehrlich gesagt weniger anhöre als die der beiden anderen "wilden Modernen", Rosenman und Goldsmith. Ich schätze vor allem seinen erfrischenden Jazz-Score zu A STREETCAR NAMED DESIRE (THE SOUND & THE FURY muss ich mir auch mal zulegen), seine schroff-kantige Partitur zu Kubricks 2001 sowie natürlich den meisterhaften THE SHOES OF THE FISHERMAN. Nächster North-Einkauf wird sein bei Prometheus erschienener Western-Score zu BITE THE BULLET sein. Interessant ist auch seine im Renaissance-Idiom gehaltene Musik zu THE AGONY AND THE ECSTASY, obwohl mir da noch ein wenig der emotionale Zugang fehlt. Muss ich noch einige Male rotieren lassen.

Alles klar, dann werde ich mal nach den DVDs zu PRINCE OF DARKNESS und THE THING Ausschau halten - allerdings ist THE THING nur gekürzt auf DVD erschienen, oder? Und damit das nicht falsch rüberkommt: Ich schätze Carpenter als Filmemacher sehr, die filmhistorische Bedeutung seiner Werke ist mir bewusst. Neben David Cronenberg, John Landis und David Lynch gehört er zu den bedeutendsten und einflussreichsten Horror-Filmern unserer Zeit, keine Frage. Mit seinen Klassikern HALLOWEEN, THE FOG und CHRISTINE kann ich eben nur wenig bis gar nichts anfangen, da mir persönlich der "normale" ( ) Horror einer greifbaren Bedrohung durch Serienkiller, Zombies oder lebendige Maschinen nicht wirklich Angst einjagt. Ich bevorzuge da eher das Abstrakte und Ungreifbare, welches Carpenter in IN THE MOUTH OF MADNESS thematisiert hat. Und was CHRISTINE betrifft, fand ich schon Kings Vorlage reichlich ermüdend und zahnlos. Da hat sich Carpenter nicht unbedingt am besten King-Roman vergriffen.

Sinfonie Nr. 2 für Streichorchester (John Corigliano)