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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Merkwürdig, sonst ist Oliver Stone doch immer so extrem Amerika-kritisch eingestellt. Kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass er mit WTC jetzt dermaßen patriotische Heldenverehrung liefert.
  2. Noch bombastischer als das JNH-Vehikel? Bitte nicht... Im Übrigen würde ich Howard Shore trotz der beträchtlichen Anzahl an wirklich sehr guten, erfrischend-innovativen Filmmusiken in seinem Gesamtwerk keinesfalls über Goldsmith stellen. Dafür hat er für die Filmmusik noch nicht so viel getan, hat einfach (noch!) nicht die filmmusikhistorische Bedeutung eines Goldsmith. Auch was das Handwerk betrifft, gibt es hier und da noch ein paar Schwachpunkte. Wenn er jedoch ähnlich progressiv weitermacht wie bisher und sich zudem technisch noch ein paar Schritte weiterentwickelt, könnte er neben Elliot Goldenthal durchaus zum "Goldsmith der Zukunft" werden oder zumindest diesem Idealbild am nähesten kommen. Denn es gibt momentan keinen Filmmusikkomponisten, der ähnlich kreativ, innovativ und ambitioniert an die Vertonung seiner Filme herangeht wie Shore (mal abgesehen von Goldenthal, aber von dem hört man ja in letzter Zeit kaum etwas). Zur Orchestration aber Folgendes: Es ist zwar sehr bemerkenswert, dass Shore all seine Filmkompositionen eigenhändig orchestriert, aber das konnte Goldsmith genauso, nicht selten mit herausragendem Ergebnis (siehe THE CASSANDRA CROSSING, welcher mit zu seinen besten Actionscores der Siebziger zählt). Auch in dieser Hinsicht kannst du Shore also nicht über Goldsmith stellen. EDIT: Die beiden letzten Absätze beziehen sich natürlich nicht mehr auf die Beiträge von Brushguy, sondern auf die von Melomanie. Nur damit keine Missverständnisse entstehen.
  3. Na, da sind wir uns ja mal einig. Spitzenscore, zudem von Goldi ganz alleine orchestriert (*zurorchestrationsdebatteschiel*).
  4. Shores THE GAME ist wahrlich eine sehr interessante Sache. Besonderes Merkmal des Scores sind die hohen, atonalen Klavierausschmückungen während zahlreicher Suspense-Passagen - entfalten im Film eine enorm schaurige Wirkung. Auch das entspannte, leicht jazzig angehauchte Hauptthema im ersten Cue ist sehr gelungen, ein echter Ohrwurm.
  5. 250 Euronen? Ein ganz normaler Preis für THE WIND AND THE LION...
  6. Ich finde es ziemlich schade, dass Shores Oeuvre von vielen sehr gerne auf die LOTR-Musiken reduziert wird. Aussagen wie "Er war halt vorher nix besonderes" finde ich da schon etwas ärgerlich. Zudem bin ich der Meinung, dass LOTR weit davon entfernt ist, Shores bestes Werk zu sein. Scores wie THE CELL, THE FLY, THE AVIATOR, SE7EN oder NAKED LUNCH sind nicht nur musikalisch weitaus komplexer (Stichworte: Kontrapunkt, Rhythmik, Polytonalität), die einzelnen Klangkonzepte fallen zudem viel erfrischender und aufregender aus als das ewige, pathetische Unisono-Getrampel der LOTR-Scores. Shore war vor (THE CELL und viele andere!) und nach LOTR (THE AVIATOR!) etwas Besonderes. Die LOTR-Scores würde ich aber, besonders im Kontext seines bisherigen Schaffens, eher zu den uninteressanteren Arbeiten zählen. Mal ganz davon abgesehen, dass er mit dieser Anbiederung ans Massenpublikum seine individuelle, erfrischend ungewöhnliche musikalische Stimme auf gewisse Weise selbst verraten hat. Interessant in diesem Zusammenhang auch die Reaktion vieler LOTR-Shore-Fans auf den AVIATOR: viel wurde gemeckert, die Musik sei nicht mehr so episch-ausladend, melodisch und üppig wie LOTR - obwohl DAS der wirkliche Shore ist, wie er von seinen Anhängern der "alten Stunde" gekannt und geschätzt wird. Ich zumindest hoffe, dass er sich in Zukunft nicht weiter den biederen Hollywood-Konventionen hingibt, sondern den gleichen progressiven Experimentiergeist an den Tag legt, wie er es bei NAKED LUNCH, THE CELL und THE AVIATOR getan hat. Genau das hat er wohl auch bei KING KONG versucht - mit dem entsprechenden Resultat. JNH hat schließlich eine Filmmusik komponiert, die LOTR in Sachen konzeptioneller Blässe und Anbiederungsfaktor in nichts nachsteht.
  7. Sorry, aber jetzt muss ich die Administratoren doch mal ein wenig kritisieren: die Verschieberei von einzelnen Thread-Teilen wird langsam ganz schön unübersichtlich und chaotisch. Was ist denn daran so fürchterlich, wenn sich eine Diskussion in eine andere Richtung entwickelt? Das ist normal und ganz natürlich und bedarf nicht einer solchen, mittlerweile schon ziemlich restriktiv anmutenden Reglementierung. So, und jetzt bitte auslagern in einen Extra-Thread, ist ja Off Topic.
  8. Hatte er damals schon so weiße Haare? Ich tippe eher auf irgendwas aus den Achtzigern. SUPERGIRL?
  9. Naja, bei mir ist stilistisch nix großartig hängen geblieben, aber ich kann die Scores bei Gelegenheit ja mal wieder einwerfen. Vielleicht schält sich dann doch noch das ein oder andere heraus.
  10. Immer noch: TWIN PEAKS von Mark Frost und David Lynch. Die faszinierendste Kleinstadt Amerikas. Hoffentlich erscheint jetzt bald mal die zweite Staffel auf DVD. Vielleicht, wenn Lynchs INLAND EMPIRE in die Kinos kommt (9. November).
  11. Klar, da hast du natürlich Recht. Aber thegeigergroups Äußerung "Der Score ist Schrott" klingt weniger nach einer subjektiven Geschmacksäußerung, sondern viel mehr nach einer Behauptung (siehe "ist"). Und Behauptungen muss man eben begründen, das ist überall so. Naja, beenden wir die Diskussion hier, die erhoffte Begründung der Behauptung, THE MUMMY sei ein "Schrottscore", kommt wohl eh' nicht mehr.
  12. Arvo Pärt mag ich auch sehr gerne, insbesondere sein schwebend-losgelöstes, für mich irgendwie "ländliches" "Fratres". Vielen Dank für die Tipps, mit dem Komponisten werde ich mich mal näher beschäftigen. Sein Name ist mir schon seit längerem ein Begriff, aber ich kenne bis auf SANTA CLAUSE bisher nichts von ihm (selbst SANTA CLAUSE kenne ich nur aus dem Film). Stefans Beschreibung von THE HIDDEN klingt durchaus interessant - gibt es die CD noch?
  13. Mir sind nur seine Scores zu FROM HELL und ARACHNOPHOBIA bekannt - handwerklich sehr solide, ein paar nette Momente, aber komplett auf CD eher uninteressant. Einen prägnanten Personalstil sucht man da auch vergebens.
  14. Danke für den Tipp, werde ich im Auge behalten!
  15. Uff! Habe für die FRIGHTENERS seinerzeit gut das 3- bis 4-fache blechen müssen. *beneid*
  16. Interessant. Ist dieses Arrangement irgendwie auf CD greifbar?
  17. Finde den Film auch prima - keinesfalls schlechter als der erste, anders eben. Gibt seit etwa einem Jahr eine schöne 2-DVD-Special Edition, mit viel interessantem Bonusmaterial. Für PREDATOR-Fans auf jeden Fall eine Anschaffung wert! Ich finde die Einspielung eigentlich sehr frisch und lebendig. Übrigens auch ein schöner Score zum Abkühlen - Jazz hat allgemein so was Erfrischendes, finde ich.
  18. Da haste Recht. Jar Jar Binks war mit Abstand das nervigste Vieh im SW-Universum. Gefolgt von Jabbas Schoßhündchen. Was sind eigentlich eure Lieblings-Themen und -Motive der STAR WARS-Reihe? Könnte man ja noch hinzufügen. Meine wären: - Ewoks-Theme - Yoda´s Theme - Jabba´s Theme
  19. Schwierig, schwierig, ich schwanke zwischen EMPIRE STRIKES BACK (v.a. wegen "Battle of Hoth" und "Asteroid Field") und RETURN OF THE JEDI (natürlich wegen den von Sayarin schon erwähnten, grandiosen "Battle"-Cues). Da ich ROTJ jedoch noch einen Tick lieber höre, geht meine Stimme an den. Die neuen SW-Scores geben IMO viel weniger her, obwohl es natürlich trotzdem noch überdurchschnittliche, gute Filmmusiken sind. Allerdings ist mir EPISODE I insgesamt zu verspielt und albern, EPISODE II bietet außer dem schönen Liebesthema nicht allzu viel und EPISODE III macht auf mich eher den Eindruck, als hätte Williams irgendwie keine Lust mehr gehabt. Also, mein persönlicher Favorit steht fest, siehe oben.
  20. Nu beruhig dich mal wieder. Niemand muss hier irgendetwas gut oder schlecht finden, aber wenn man merkwürdige Behauptungen aufstellt, muss man diese auch begründen (auch wenn das in diesem Fall auf sachlicher Ebene kaum möglich ist). Und ich hoffe doch, dass wir unsere Posts auch bei Meinungsverschiedenheiten weiterhin lesen werden, sonst hat ein Forum wirklich wenig Sinn. So, zum Kern: Abgesehen von den durchaus harschen Formulierungen, die im Zusammenhang mit THE MUMMY gefallen sind, ist die Behauptung, THE MUMMY sei ein "Schrottscore", zudem völlig haltlos und kaum vernünftig belegbar. Goldsmith ist mit dem Score eine der frischesten und energiegeladensten Filmmusiken seines Spätwerks gelungen, die Verschmelzung des exotischen Klangkolorits mit der (durchaus konventionellen) Orchestersprache seines Spätwerks ist sowohl kompositorisch als auch was die handwerkliche Umsetzung angeht absolut überzeugend und die melodischen Einfälle können durch die Bank zu Goldsmiths Prägnantesten der Neunziger Jahre gezählt werden. Und was sich im Schlagwerksektor tut, ist in den meisten Fällen wirklich nur eines: virtuos. Und jetzt zum Alterswerk Goldsmiths im Allgemeinen: Es ist faktisch falsch, zu behaupten, Goldsmith sei in den letzten Jahren seiner Karriere "schlechter" geworden. Wenn du damit die mangelnde Inspiration meinst, könnte ich dir (eingeschränkt*) recht geben, aber aus technischer und kompositorischer Sicht bewegte sich Goldsmith in den späten Neunzigern und danach auf demselben hohen Niveau wie Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre. Was im goldsmith'schen Spätwerk etwa wie ein einfacher Ausklang eines Streicher-Liegetons klingt, ist in den meisten Fällen ein mehrfach gestaffelter, komplex auseinanderlaufender Streichersatz. Von den diffizilen, rhythmisch anspruchsvollen Ostinato-Strukturen in Scores wie TIMELINE, der bis ins kleinste Detail durchdachten, verschachtelten Motivarbeit in STAR TREK: NEMESIS oder den komplexen, avantgardistischen (und sogar ziemlich innovativen!) Klangstrukturen in HOLLOW MAN wollen wir gar nicht erst anfangen. Abschließend möchte ich festhalten, dass der frühe Goldsmith der Sechziger und Siebziger natürlich auch bei mir häufiger den Weg in den Player findet - insbesondere, da ich auf Innovation und das Beschreiten ungewöhnlicher, neuer musikalischer Wege großen Wert lege. Aber was die kompositorisch-technische Ebene anbelangt, findest du in Goldsmiths Spätwerk ähnlich schillernde Perlen. Und was die Anzahl an uninteressanten Scores betrifft: die war bei Goldsmith in den Sechzigern und Siebzigern auch nicht unbedingt niedriger als in den letzten Jahren seines Schaffens. ALONG CAME A SPIDER, THE LAST CASTLE, EXECUTIVE DECISION... sonst fiele mir ab 1995 nicht mehr viel ein, was "unterdurchschnittlich" oder gar "schlecht" sein soll. Eine beträchtliche Anzahl der Goldsmith-Gurken tummelt sich, wie schon erwähnt, sowieso in den späten Achtzigern - und nicht (!) im wirklichen Goldsmith-Spätwerk von 1995 bis 2004. Also, ist Goldsmith in den letzten Jahren seiner Karriere "schlechter" geworden? Was Inspiration, Innovation und Experimentierfreudigkeit anbelangt: JA und NEIN (siehe ganz unten). Was das kompositorische, technische Niveau anbelangt: ein klares NEIN. _________________________ * LOONEY TUNES, HOLLOW MAN, THE MUMMY, THE EDGE, THE GHOST AND THE DARKNESS, ... uninspiriert?
  21. Stimmt natürlich. BASIC INSTINCT, STAR TREK V und THE BURBS könnte man da auch noch hinzufügen. Deswegen ja auch die "schlechte" Phase in Anführungszeichen - denn selbst da gab es zwischendurch immer mal wieder hervorragende Scores.
  22. Mach ich. Und zwischenzeitlich gehst du mal auf Folgendes ein, was du (überraschenderweise...) bis jetzt vermieden hast: "So, und jetzt belege uns bitte nochmal, was an THE MUMMY schlecht sein soll, denn ohne vernünftige Argumentation klingt das vor dir Geschriebene wirklich nur nach den undifferenzierten Äußerungen eines Fans." Mal sehen, ob es dir gelingt.
  23. @ ckappes: Tia, schwierig - einerseits gibt es in PREDATOR 2 keinerlei neues thematisches oder motivisches Material, andererseits fällt die Percussion und die Instrumentierung im zweiten Score viel erfrischender und farbiger aus als im ersten PREDATOR. Außerdem geht Silvestri in PREDATOR 2 insgesamt viel experimenteller vor, verwendet interessante Klang-Verfremdungen, dissonante Saxophon-Einschübe und natürlich allerlei exotisches Instrumentarium wie Rasseln, Peitschen und Handtrommeln. Der erste PREDATOR setzt eher auf militärisch-wuchtiges Actionscoring, die ausgeprägte Klangexotik aus PREDATOR 2 findet man hier noch nicht. Schlechter als Teil 2 ist dieser aber keinesfalls - eher sogar noch besser, weil PREDATOR 2 eben (bis auf die stark experimentell-exotische Note) viel thematisch-motivisches Material aus dem ersten PREDATOR einfach nur aufwärmt und identisch wiederverwendet. Ich würde mir längerfristig sowohl PREDATOR als auch PREDATOR 2 zulegen, sind beide eine Empfehlung wert. Und der Vergleich zwischen den Scores ist durchaus interessant.
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