Sebastian Schwittay

Keine Frage, SALEM´S LOT dürfte das Edelste unter den Nominierten sein. Eine erstklassige Filmmusik, viel zu schade für´s Fernsehen.

Tia, ich finde den Score eher unterdurchschnittlich, extrem blass und austauschbar. Kein eigenständiger Charakter, monoton wummerndes Actionscoring und viel Klangdesign. Wer´s genauer nachlesen möchte, kann dies in meiner Score-Rezension unter diesem Link tun: http://www.filmmusikwelt.de/index.php?D=60d1cd024986b51390444b1027776f02&V=file&file=e4bb7e308db16a6198fc424721beba1f Gruß, Sebastian

Klingt wirklich hervorragend, mit etwas Glück wird das die erste Musik dieses Jahres, die das Prädikat "sehr gut" verdient hat!

Ein herzliches Willkommen auch von mir, Carlo!

Dankeschön!

Mein Name ist Sebastian Schwittay (ne, oder? ), bin heute 17 Jahre alt geworden und wohne in Heidelberg. Ich höre seit etwa 8 Jahren Filmmusik - Michael Kamens DIE HARD-Scores sowie sein Score zu EVENT HORIZON haben mich damals außerordentlich fasziniert und ab diesem Moment wusste ich eigentlich, dass die Musik im Film eine meiner großen Leidenschaften werden würde. Im Bereich Musik (und auch Film) schätze ich experimentelle Werke sehr, mein Augenmerk richtet sich hier vor allem auf den Bereich der Moderne. Dementsprechend ist mein Lieblingsfilmkomponist auch Elliot Goldenthal. Außerhalb der Filmmusik beschäftige ich mich gerne mit der Musik Krzystof Pendereckis, hin und wieder höre ich auch Schönberg, Stravinsky oder Bartók. Im Bereich Film liebe ich die Werke von David Lynch, David Cronenberg und David Fincher, kann aber auch mit spielbergschem Edelkitsch was anfangen. Kommt auf die Stimmung an. Ich mache auch selbst Musik, spiele Klavier und komponiere auch hin und wieder für dieses Instrument. Des Weiteren schreibe ich gerne (Kurzgeschichten, kleine Drehbücher) - im Allgemeinen interessiere ich mich für alle Arten von (moderner) Kunst, wie nicht schwer festzustellen ist. Lesen tue ich auch ganz gerne, bevorzugt Stephen King und Franz Kafka. Tia, mehr fällt mir jetzt zu mir nicht ein... Gruß, Sebastian

Ich kann Dimitri im Ganzen eigentlich zustimmen. Klingt nicht sonderlich inspiriert - außerdem zu viel Zimmer und zu wenig Howard. Naja, war ja zu erwarten, dass den Produzenten Zimmers Actionscoring massentauglicher erscheint.

xXx2 klingt stellenweise wirklich gut, sehr fetzig. Erinnert wahrhaft ein bisschen an Elliot Goldenthals S.W.A.T., obwohl der schon noch ein Stückchen besser zu sein scheint.

Frueher habe ich alles Moegliche und Unmoegliche gekauft (pro Monat bis zu 10 oder 12 CDs), mittlerweile sind es pro Monat gerade mal noch 2-3 Scores, also nicht mehr als 40-50 Euro. Damals war es aber weitaus mehr, manchmal ueber 150 Euro. Ich muss momentan sowieso etwas sparen - nicht aufgrund Geldmangels, sondern weil mein CD-Regal rammelvoll ist.

Deine Auswahl ist wirklich prima, Goldenthals ALIEN 3 gehoert sowieso zu den besten Filmmusiken der letzten 20 Jahre und auch Shores SE7EN hoere ich ausserordentlich gerne. Ansonsten ist es eher schwierig, die besten Scores aufzulisten, aber ich versuche mal, ein paar Favoriten zusammenzuschreiben: - COBB, INTERVIEW WITH THE VAMPIRE, ALIEN 3, BATMAN FOREVER (Elliot Goldenthal) > im Grunde ist alles von dem Komponisten herausragend... - TORA! TORA! TORA!, PLANET OF THE APES, OMEN-Trilogy, THE MEPHISTO WALTZ (Jerry Goldsmith) > auch hier gibt es noch unzaehlige geniale Goldsmith-Musiken zu nennen - THE CELL, THE FLY, SE7EN (Howard Shore) > besonders THE CELL ist ein echtes Erlebnis, bahnbrechend! - STAR WARS-Trilogy, INDY 2 (John Williams) - BACK TO THE FUTURE-Trilogy (Alan Silvestri) - PREDATOR (Alan Silvestri) - DIE HARD (Michael Kamen) - AMERICAN BEAUTY (Thomas Newman) - THE FUGITIVE (James Newton Howard) - NEEDFUL THINGS (Patrick Doyle) - SLEEPY HOLLOW, BATMAN RETURNS, BIG FISH (Danny Elfman) - besonders letzterer ist wunderschoen und haette den Oscar durchaus verdient... Aktuelle Scores, die ich absolut klasse finde, sind SALEM'S LOT (Christopher Gordon) und STARSHIP TROOPERS 2 von John Morgan und William Stromberg. So, jetzt hab ich bestimmt noch jede Menge vergessen, aber es gibt schon mal einen ganz guten Ueberblick ueber meine musikalischen Vorlieben, denke ich. Gruss, Sebastian (man verzeihe mir das dauernde "ae", "ss", usw. - bin momentan in Spanien im Urlaub, da gibt's keine Umlaute auf den Tastaturen...)

Dann würde ich dir von anderen Shore-Musiken außer HERR DER RINGE dringend abraten, denn AVIATOR spiegelt Shores eigentlichen Stil wider, in dem 80 % seiner Scores gehalten sind.

Wenn man Filmmusik aus einen relativ sachlichen Blickwinkel heraus betrachtet, kann man durchaus wertende (objektive) Urteile abgeben. Und KING ARTHUR ist nun mal weder konzeptionell noch handwerklich etwas besonderes, geschweige denn "klasse". Simpelste Harmonien und kurzatmige Melodiebögen, unterlegt mit Synthesizer-Klangcollage und klagenden Frauen-Vokalisen, wie man sie schon in Dutzenden früheren MV-Scores verwendet hat. Thematische Entwicklungen oder sonstige zündende Ideen sucht man absolut vergeblich. Was soll daran bitte so dolle sein? Und mit FREUD kannst du KING ARTHUR nun wirklich nicht vergleichen, erstens sind es völlig verschiedene Arten von Musik (das eine ist serielle, avantgardistische Musik, das andere ist moderne Pop-Sinfonik) und zweitens ist FREUD musikalisch weitaus vielschichtiger ausgearbeitet und konzeptionell wirklich sehr erfrischend. Nur weil es keine Ohrwurmmelodien gibt, heißt es noch lange nicht, dass die Musik schlecht ist. Umgekehrt gilt es natürlich genauso. Sowas ist leider ein weit verbreiteter Irrglauben heutzutage - alles, was flott und poppig klingt und außerdem simple, eingängige Melodien bereithält, ist sofort "megageil". Ich möchte jetzt nicht spießig oder konservativ wirken, aber das musste jetzt doch mal klargestellt werden. Gruß, Sebastian THE FRIGHTENERS (Danny Elfman)

Wie gesagt, ich finde beide Scores absolut mies - hipp und modern, aber gleichzeitig total plump und einfallslos. Das ist IMO nichts weiter als stumpfsinnige Popmusik verpackt in ein pseudo-sinfonisches Gewand. Hoffentlich läuft sich dieser fürchterliche Musikstil irgendwann tot. Zu Maurice Jarre: Seine Scores wirken in den Filmen meist ziemlich gut (siehe JACOB´S LADDER, DEAD POETS SOCIETY oder WITNESS), auf CD ist es dann aber in den meisten Fällen absolut unanhörbar.

Ja, wirklich eine schöne Musik, gehört wohl zu Howards "Besten". Muss aber gestehen, dass ich den Score schon Ewigkeiten nicht mehr gehört habe. Howard hat übrigens wieder nachgelassen - THE INTERPRETER ist meiner Meinung nach ziemlich in die Hose gegangen... Gruß, Sebastian

Stimmt genau, deswegen ist ja auch Williams nicht der Ultra-Held der Filmmusik. Er hat zwar schon viel Herausragendes komponiert, aber auch einiges an klischeehafter Routine.

Jo, wirklich ein recht netter Score, wobei er immer noch weit davon entfernt ist, "außergewöhnlich" zu sein. Verschiedene Musikstile zusammenmixen und es mit einigen orchestralen und choralen Klischees würzen ist keine wirkliche Meisterleistung. Nett anzuhören ist es natürlich schon. Gruß, Sebastian

SPY GAME Meisterklasse? Ein ziemlich langweiliger Score - wie eigentlich alles von HGW.

Davis´ postmoderne MATRIX-Kompositionen gehören sicherlich zu den interessantesten Filmmusiken der letzten Jahre. Sicher nicht Jedermanns Geschmack, aber besonders der erste Score ist erstklassig. Ansonsten, schlechteste Scores, die ich kenne? - HALLOWEEN (John Carpenter) - HOUSE OF SAND AND FOG (James Horner) - KING ARTHUR, PIRATES OF THE CARRIBEAN,... (Hans Zimmer) - ... Mehr fällt mir nicht ein, den meisten Schrott vergesse ich sofort wieder. Gruß, Sebastian

Wenigstens hat Debney für seinen plumpen PASSION-Score keinen Oscar mit nach Hause nehmen dürfen. Kaczmareks Score fand ich bisher (nach einigen Ausschnitten) aber eher auch etwas blass und gewöhnlich. Ich hätte James Newton Howard oder Johnny Boy den Goldständer gegönnt.

Fragen wir eigentlich nach den objektiv "besten" Komponisten oder nach den persönlichen Lieblingen eines jeden Forumusers? Hansi hat in seiner Karriere eine Handvoll passable bis nette Scores zustande gebracht - vergleichen wir jetzt mal mit Goldsmith, der in den Sechzigern und Siebzigern pro Jahr mind. drei großartige Filmmusiken geschrieben hat. Ganz zu schweigen von den Größen des Golden Age, wie etwa Benny Herrmann... Welche Musik allerdings die stärksten emotionalen Reaktionen beim Hören verursacht, das ist natürlich eine ganz individuelle Sache. Bei mir ist es Goldenthal.

Der Score gehört wohl eher zu den übelsten Machwerken aus der MV-Schmiede der letzten Jahre. Eine dermaßen stupide, klischeehafte und noch dazu simpelst ausgeführte Filmmusik hat meiner Meinung nach noch nicht einmal eine CD-Veröffentlichung verdient. KING ARTHUR ging auch in die Richtung... Am Film selbst fand ich im Grunde auch nur Johnny Depps schauspielerische Leistung ganz passabel. Ansonsten eher schematische Bruckheimer-Action von der Stange. Gruß, Sebastian

Über 8 Stunden LOTR-Musik? *gähn* Die normalen CD-Fassungen reichen meiner Meinung nach dicke aus - und selbst die haben ihre Längen.

Ein (bis auf das nette Hauptthema) recht schwacher Score, da braucht es sowieso kein neues Musikmaterial, geschweigedenn eine neue CD-Veröffentlichung.

Deine Beschreibung trifft es sehr gut, finde ich. Trotzdem wirkt es für mich nach dem zwanzigsten Score in diesem Stil etwas ermüdend. Newman sollte mal einen Score für einen Horrorfilm komponieren, sodass er sich stilistisch noch etwas weiter entfalten kann.

Mir gefällt die Strenge in Shores Komposition außerordentlich gut - als nicht emotional würde ich sie allerdings nicht bezeichnen: Gerade die antreibenden, brutal-heroischen Momente ("H-1 Racer Plane") spiegeln das Gefühl von Triumph und Leidenschaft perfekt wider. Gruß, Sebastian