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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Genau 10 Scores haben es in die dritte Runde geschafft - jeder Score mit mindestens 7 Stimmen. An den Verhältnissen in der Spitzengruppe hat sich im Vergleich zu Runde 1 nichts Wesentliches geändert. Von den Oscar-nominierten Scores haben es nur zwei in die Top 10 geschafft: Williams und Newmans 1917. (MARRIAGE STORY hat schon die erste Runde nicht überlebt, JOKER und LITTLE WOMEN sind nun auch draußen.) BITTE WÄHLT HIER NUN EURE 5 FAVORITEN - bitte möglichst alle Stimmen ausnutzen! Die dritte Runde endet kommenden Montag, 17. Februar, 23:59 Uhr.
  2. Jetzt hab' ich selber völlig vergessen, abzustimmen... Immerhin kommen so jetzt genau 10 Scores weiter.
  3. Wenn ich mir einen eher konventionellen Actionfilm wie S.W.A.T. ansehe, ist das auch nicht das filmische Terrain, das unbedingt nach elaborierten Konzepten verlangt. Und trotzdem ist eine komplexe Musik drin, die auch nicht stört. Ich denke schon, dass man als Komponist diesen Spagat zwischen Funktionalität und Anspruch hinbekommt, ohne dass Regisseur oder Produzenten angesichts "zu viel Kunst" die Nase rümpfen. Ist halt wie beim Schmuggeln: falsch deklarieren, und durch damit.
  4. Och naja, wenn das neue Material so vor musikalischer Gestaltungsfreude strotzt wie im Falle der neuen Konzertfassungen, dann reicht das dicke. Aber den Rest sollte man eben auch nicht aus den Augen verlieren.
  5. Mit objektiven Perspektiven darf sich nur schmücken, wer auch tatsächlich alle künstlerisch ausdrucksstärksten Scores des Jahres honoriert, und nicht die Hälfte davon unter den Tisch fallen lässt, liebes SilvestriGirl.
  6. Eigentlich hätte wirklich Mica Levi für JACKIE gewinnen müssen. Die ist nicht nur eine Frau, sondern auch noch queer/alternativ. Hätte man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Und der bessere Score wär's auch gewesen.
  7. Das Langsame wurde in meiner Bubble gerade als interessant und spannend hervorgehoben - sich anschmiegend an den gechillten Genre-Klassizismus der 60er und 70er. Bin gespannt auf nächste Woche.
  8. Nach einigem Hin und Her konnte der Film doch noch mal losgeeist werden für die Vorführung nächste Woche. Man hat bei Disney wohl eingesehen, dass der Film einfach noch zu aktuell ist, um ihn gänzlich einzumotten. Trotzdem unschöne Entwicklung. Sowas wie DIE HARD oder TITANIC retrospektiv im Kino kann man wohl auf längere Sicht vergessen - sofern es nicht von Disney selbst anlässlich eines großen Jubiläums o.ä. organisiert wird.
  9. Verglichen mit den recht plumpen Anarcho-Anwandlungen und dem Incel-Kuschelkurs von JOKER macht sich PARASITE schon weitaus komplexere Gedanken über die Kluft zwischen Prekarait und Superreichen, und allgemein über den Zustand der spätkapitalistischen Gesellschaft. Und ästhetisch ist er sowieso geiler. JOJO RABBIT habe ich noch nicht gesehen, aber irgendwie habe ich auf eine quirky Indiewood-Nazi-Verballhornung gerade so viel Lust wie auf eine Wurzelbehandlung... insbesondere nach Besprechungen wie der hier. Naja, wenn man "passt perfekt" so definiert, dass sich die Musik einfach passiv unter die Bilder legen, und alle Szenen gleich vertonen soll, ohne dramaturgisch zu differenzieren - dann ok.
  10. Noch zwei Letterboxd-Kurzeviews zu aktuellen Filmen, schon im Dezember gesichtet: PORTRAIT DE LA JEUNE FILLE EN FEU (Céline Sciamma, F 2019) Eine Künstlerin wird engagiert, eine scheue, verschlossene Adelstochter zu porträtieren, die mit ihrer Mutter auf einer kleinen, abgelegenen Insel vor der Bretagne wohnt. Für einen Film über die Erweckung durch Kunst ist PORTRAIT DE LA JEUNE FILLE EN FEU enttäuschend verzichtvoll. Eine begrenzte Farbpalette, ein begrenzter Affekt, und bis auf eine Szene keine Originalmusik - von allem so wenig wie möglich, ganz den zeitgenössischen Arthaus-Traditionen und der unter jungen Filmemachern populären Annahme verpflichtet, mit Minimalisierung ein Maximum an Ausdruck erreichen zu können. Die einzige Szene mit extradiegetischer Musik (die auch das Filmplakat ziert) öffnet für einen ganz kurzen Moment ein Fenster, lässt Luft, Ausdruck und Transzendenz in den Film, dessen Blick auf Kunst und Liebe ansonsten so leidenschaftlich und enthusiastisch wirkt wie ein Uni-Seminar. PARASITE (Bong Joon Ho, Südkorea 2019) 'Home Invasion' durch das Prekariat: die Mitglieder einer verarmten Familie bewerben sich bei einer reichen Familie als Hausmädchen, Nachhilfelehrerin und Chauffeur, ohne ihre Verwandtschaft offenzulegen - und unterwandern so nach und nach den Wohlstand ihrer Arbeitgeber. Im direkten Vergleich mit JOKER der ästhetisch wie narrativ weitaus spannendere Film über das Aufbegehren der sozial Abgehängten. Weniger prophetisch-prätentiös als das DC-Narrativ, mehr im Kleinen und Beispielhaften erzählt – am Vorabend der vielleicht tiefgreifendsten sozialen Umbruchsprozesse der letzten Jahrhunderte jedoch der weitaus beunruhigendere Film.
  11. Völlig verdient sind jedenfalls die Hauptpreise für PARASITE. Hätte ich nicht unbedingt gedacht, dass tatsächlich der beste aller nominierten Filme gewinnt.
  12. Der Blechbläserchoral in der letzten Minute von "Requiem for a Century" ist wirklich schön. Auch der Chorsatz, der die End Credits beschließt - ich verstehe den Text nicht in Gänze, hat Zirngibl das selbst getextet oder ist das ein Zitat? Danke für den Tipp und die Vorstellung jedenfalls. Wird wohl den meisten hier entgehen, weil sie sich nur auf die bekannten Namen und Filmreihen konzentrieren - aber vielleicht sammelt er noch die ein oder andere Stimme.
  13. Ausgehend von der letzten Runde sind die bislang 12 beliebtesten Scores: STAR WARS: THE RISE OF SKYWALKER, John Williams (20 Stimmen) A HIDDEN LIFE, James Newton Howard (14 Stimmen) HOW TO TRAIN YOUR DRAGON 3: THE HIDDEN WORLD, John Powell (13 Stimmen) AVENGERS: ENDGAME, Alan Silvestri (10 Stimmen) THE MANDALORIAN, Ludwig Göransson (10 Stimmen) MIDSOMMAR, Bobby Krlic (10 Stimmen) 1917, Thomas Newman (9 Stimmen) ALL IS TRUE, Patrick Doyle (9 Stimmen) GODZILLA: KING OF MONSTERS, Bear McCreary (9 Stimmen) JOKER, Hildur Gudnadottir (9 Stimmen) LITTLE WOMEN, Alexandre Desplat (9 Stimmen) US, Michael Abels (9 Stimmen) Wie immer dominiert Franchise-Kram die vordersten Plätze. Mal sehen, was sich an der Zusammensetzung noch ändert.
  14. Genau 30 Scores sind in die zweite Runde gekommen - alle Scores, die mindestens fünf Stimmen auf sich vereinen konnten. Hier dritteln wir nun das Feld: wählt nun bitte EURE 10 FAVORITEN. Die zweite Runde läuft bis kommenden Donnerstag, 13. Februar, 23:59 Uhr.
  15. Oh, das ist natürlich blöd. Naja, mal schauen, irgendwann wird mir die Bluray sicher mal günstig vor die Flinte kommen.
  16. Was ich bislang von Reinl kenne, finde ich auch alles gut bis herausragend. Die Beschäftigung mit ihm lohnt sich. Die Kopie stammt übrigens aus der Sammlung von Reinl-Kenner André Malberg, der auch öfter mal im Kölner Filmclub oder beim Besonders wertlos zugegen ist - vielleicht kennst du ihn ja. Die Chancen, dass die irgendwann auch nochmal in Köln läuft, stehen damit recht gut.
  17. Schon öfter als man denkt, allerdings eher im Independent- und Autorenfilmbereich: etwa im Fall von INHERENT VICE, oder bei zwei der schönsten Scores der letzten Dekade, bei denen die Songs sogar zum Score gehören: COSMOPOLIS von Howard Shore und THE TEMPEST von Elliot Goldenthal.
  18. Den Film habe ich noch nicht gesehen, muss ich endlich mal nachholen. Wirkt sicher unfassbar, eine anachronistische Musik wie diese in solch einer C-Produktion. Eine Top 5 würde jedenfalls nicht reichen: Christopher Gordons SALEM'S LOT an der Spitze, Williams' PRISONER OF AZKABAN, die drei Beltramis (HELLBOY, I, ROBOT und FLIGHT OF THE PHOENIX), Shores AVIATOR und eben STARSHIP TROOPERS 2. Howards THE VILLAGE war auch sehr schön, wenngleich nicht unter meinen Top-Favoriten.
  19. Ohne Frage ein herausragender Darsteller. Mochte ihn am liebsten in LONELY ARE THE BRAVE und THE FURY. Rest in peace.
  20. Höre mich gerade eher durch Zufall durch die Highlights eines der stärksten Filmmusik-Jahrgänge der letzten 20 Jahre: 2004. Ein von mir besonders innig geliebter, aber etwas in Vergessenheit geratener Vertreter: William Stromberg und John Morgan vertonen eine Direct-to-DVD-Produktion mit einer der grimmigsten und heftigsten Orchesterpartituren, die man im Rückblick in dieser Zeit ausmachen kann. Bernard Herrmann meets Penderecki/Lutoslawski - mit einem Schuss Max Steiner. Eine Art anarchistisch-fratzenhaft verzerrte Golden-Age-Hommage, die schon 2004 recht strange und anachronistisch im zeitgenössischen Filmmusik-Geschehen stand... Heißes Teil jedenfalls - immer wieder gern gehört. ❤️ (Von erneuter Thematisierung des BACKDRAFT-Temp-Tracks bitte ich abzusehen. Das wurde ja seinerzeit schon umfassend durchgekaut, obwohl es in der Musik überhaupt nicht um das Thema, sondern viel eher um Stil, Verarbeitung und Klangästhetik geht. Schade, dass der damals so einseitig rezipiert wurde.)
  21. Die beiden Eröffnungsfilme des diesjährigen Hofbauer-Kongresses in Nürnberg (dessen Programm in diesem Jahr im Vorfeld nicht angekündigt wurde, und demnach vollständig aus Überraschungsfilmen bestand): MOSQUITO - DER SCHÄNDER (Marijan Vajda, BRD 1977) Filmische Verarbeitung des "Vampir von Nürnberg"-Falles, der in den frühen 70er Jahren für Schlagzeilen sorgte - allerdings nicht vor Ort gedreht. Unfassbar grau und trist breitet sich das München der 70er Jahre vor dem Zuschauer und vor Werner Pochath als taubstummem Nekrophilen aus - das Blut, das er den Leichen mit einem Strohhalm aussaugt, und mit dem er sich und die toten Körper beträufelt, wirkt wie ein verzweifelter Schrei nach Farbe und Leben. Überhaupt ist MOSQUITO - DER SCHÄNDER ein herzergreifendes Melodram, und Pochath ein leidenschaftlicher Romantiker, der dem Glück hinterherjagt, es aber einfach nicht zu fassen bekommt. In fast jeder Szene ist Musik, überall bäumt sich der Film mit expressiver Inbrunst gegen Tristesse und Prädisposition auf. Umso schmerzhafter das Scheitern der Figur: der echte "Vampir von Nürnberg" wird wegen des Doppelmordes, mit dem der Film endet, 1976 zu lebenslanger Haft verurteilt. HINTER KLOSTERMAUERN (Harald Reinl, BRD 1952) Ästhetisch und atmosphärisch von Meisterhand inszeniertes Nachkriegs-Heimkehrerdrama über einen groben, hedonistisch veranlagten Familienvater und seinen Konflikt mit den Nonnen eines Ordensklosters, dem es gelingt, sowohl die autoritäre Bigotterie als auch die Transzendenz des Christentums sensibel und treffend abzubilden. Die herausragende spätromantische Filmmusik von Giuseppe Becce entrückt den Film in einigen Sequenzen ins absolut Außerweltliche. Einer der schönsten und intensivsten deutschen Nachkriegsfilme der 50er Jahre, von einem Regisseur, der die christliche Erfahrungs- und Glaubenswelt bis aufs Letzte durchdrungen hat.
  22. Ziemlich unfassbar: da Fox bekanntlich von Disney gekauft wurde, sind alle neueren Fox-Titel - wie auch AD ASTRA - nun "Repertoire-Titel" und damit für's Kino gesperrt. Das Filmmuseum in Frankfurt kann den Film in seiner Oscar-Reihe im Februar nun höchstwahrscheinlich nicht mehr zeigen. Nach zahlreichen Empfehlungen aus dem cinephilen Freundeskreis hatte ich mich darauf gefreut, ihn noch im Kino nachholen zu können. In den USA gibt es diese Regelung ja schon länger. Dort können auch Klassiker wie ALIEN oder PLANET OF THE APES nicht mehr, oder nur noch anlässlich großer Jubiläen gezeigt werden, da Disney den Finger drauf hat, um möglichst viele Screens für ihre kassenträchtigen Neuproduktionen (Marvel, STAR WARS, etc.) zu blocken. Der "alte Kram" wird nur noch als Konkurrenz betrachtet. Bestialische Entwicklung... Da stehen uns filmkulturell düstere Zeiten bevor.
  23. Nö, sie nehmen es wohl einfach nur als Ausgangspunkt für ihre eigene Kreativität, jenseits reiner Dienstleistung. So, wie es halt sein sollte, nicht wahr? ❤️
  24. Wenn wir ehrlich sind, arbeiten die meisten guten Komponisten ihren "Anspruch" ja auch durchaus passend ins Gesamtbild ein. Die oktatonischen Tonleitern geben sowohl Gordons DAYBREAKERS als auch Greenwoods INHERENT VICE eine gewisse existenzialistische edginess, Goldenthal begreift das E-Musikalische eh oft als kritisch-postmodernen Kommentar zum Film, und so weiter. Ist natürlich alles nur für eine sehr kleine Zuschauerschaft wirklich nachvollziehbar, aber immerhin.
  25. Eben. Und die Scores von Goldenthal, Gordon, Williams und anderen "E-Musikern" beinhalten ja immer schon ein funktionales Konzept - die Grundlage, wie oben bei DAYBREAKERS beschrieben. Die Kunst und die ästhetische Vollendung ist das, was noch obendrauf kommt. Für mich (und viele andere) der entscheidende Faktor - der Liebe zur Musik wegen.
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