Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

Mitglied
  • Gesamte Inhalte

    9.819
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Neben PHANTOM THREAD gibt es noch THE MASTER, INHERENT VICE und BODYSONG auf Schallplatte. Auch von seiner aktuellen Musik zu YOU WERE NEVER REALLY HERE kommt noch eine Vinyl-Ausgabe (laut Amazon Ende Juni).
  2. Das ist immer eine Frage des Kontextes. Dissonanzen definieren sich eigentlich erst durch ihre Abgrenzung zum Konsonanten, also zu "angenehm klingenden" Intervallen wie Terz, Quinte oder Quarte. Kleine Sekunde oder Tritonus sind dagegen dissonante Intervalle, die in der tonalen Musik entsprechend gezielt eingesetzt werden, um Spannungen zu erzeugen. Die atonale Musik kennt das Prinzip der Dissonanz eigentlich nicht mehr, da sie sich jenseits der Strukturen tonaler (Grundton-Quint-)Beziehungen bewegt bzw. diese auflöst. Die Dissonanz definiert sich aber letztlich nur durch ihr Gegenteil, durch die Konsonanz bzw. durch die harmonischen Quint-Beziehungen der tonalen Musik. Man könnte fast sagen, dass die Wirkung des Dissonanten in der atonalen Musik vollkommen verpufft, weil die Dissonanz-Konsonanz-Polarität aufgelöst ist. Kein Yin ohne Yang, kein oben ohne unten, kein Himmel ohne Hölle, usw. Insgesamt ist das wohl auch der Grund für das Scheitern der musikalischen Avantgarden, der Zwölftonmusik und allen anderen atonalen Spielarten. Goldenthal und die postmodernen Komponisten seit den 1960ern haben die Symbiose beider Welten angestrebt - auch aus meiner Sicht das Ideal. Wahrscheinlich. Goldenthal hatte nie die Fanbase eines James Horner, und damit auch nie eine ausreichende Menge an Filmmusik-Nerds, die seine Musiken zerpflückt haben. Im deutschsprachigen Raum sind mir bis heute nur 1-2 weitere Leute bekannt, die sich dermaßen für Goldenthal begeistern, dass sie sein komplettes Werk en detail studieren. Ist einfach die Nische der Nische.
  3. Bisher wurden 13 Scores nominiert: BLACK PANTHER, Ludwig Göransson ISLE OF DOGS, Alexandre Desplat JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER, Ralf Wengenmayr DIE KLEINE HEXE, Diego Baldenweg MATHILDE, Marco Beltrami MAX AND ME, Mark McKenzie READY PLAYER ONE, Alan Silvestri RED SPARROW, James Newton Howard SGT. STUBBY: AN AMERICAN HERO, Patrick Doyle SUPER FURBALL, Panu Aaltio WALDLUST: EINE TATORT SINFONIE, Martina Eisenreich A WRINKLE IN TIME, Ramin Djawadi YOU WERE NEVER REALLY HERE, Jonny Greenwood -------------------------------------------------------------------- Die Nominierungsphase endet am 31. Januar 2019. Bitte immer folgendermaßen nominieren: FILMTITEL, Komponist Also Filmtitel in Großbuchstaben, dann ein Komma und dann den Namen des Komponisten in normaler Schrift.
  4. Goldenthal hat in seinen Musiken oft Stücke aus früheren Scores wiederverwendet. Siehe auch COBB, wo er "The Beast Within" aus ALIEN 3 benutzt hat, und TITUS, wo ein Stück aus A TIME TO KILL (ich glaube, "Pressing Judgement") auftaucht. Goldenthal sieht seine Arbeit wohl unter dem Aspekt des "Gesamtschaffens", das sich durchdringt und wo immer wieder alte, vertraute Elemente auftauchen (ähnlich wie Horner). Sogar seine klassische Musik ist mitunter nach diesem Prinzip komponiert - seine "Symphony in G Sharp minor" besteht ja im Wesentlichen aus Variationen seiner Filmmusiken zu FINAL FANTASY und SPHERE.
  5. Du meinst atonal? Das meint schlicht, dass es keine Fixierung mehr auf einen Grundton gibt. Also anders als die traditionelle Dur-Moll-Tonalität, die ja immer auf Grundtonarten mit Grundton (Tonika) und Quinte (Dominante) basiert. ALIEN 3 ist eine extrem düstere Musik, aber eben harmonisch meist relativ klar gebaut. Das ist über weite Teile geprägt vom Minimalismus, der naturgemäß völlig tonal ist, und außerdem von sanglichen, Kinderlied-artigen Melodien, die mit abstraktem Sounddesign kontrastiert werden, und dadurch eben abgründig und verstörend wirken. Wirklich atonal sind eigentlich nur die reinen Klangkompositionen in "Death Dance", "Candles in the Wind", Teilen von "Bait and Chase" und ein paar anderen Stücken. Also nur die "kakophonen" Vertonungen der Alien-Angriffe.
  6. Atonal sind in dem Score höchstens 30 % (Tracks wie "Death Dance", "Candles in the Wind" oder Teile von "Bait and Chase"). Der Großteil der Musik ist ganz traditionell dur-moll-tonal. Die Expandierung werde ich mir jedenfalls zulegen. Das alte Album ist zwar prima zusammengestellt, aber hier lohnt sich fast jede Minute.
  7. Knapp 70 Minuten sind für einen Silvestri-Score immer noch viel zu lang. Die Hälfte wäre ok. Würde ich alles nicht zwingend als Qualitätsmerkmal betrachten. Die Beschreibungen - und auch die Soundclips - klingen eher nach dem üblichen Getöse.
  8. Ich wurde zwar nicht gefragt, aber: ein Kunstwerk. Lynch hat sich hier selbst übertroffen. Trotzdem sehr sperrig und gerade zu Beginn extrem düster. Es dauert eine ganze Weile, bis sich das Feeling der alten Staffeln wieder einstellt - wenn überhaupt.
  9. Ob der dann mal veröffentlicht wird? Bei einem Beresford-Film stehen die Chancen zumindest nicht schlecht, dass sich ein größeres Label der Musik annimmt, und Gordon die nicht wieder auf seinem eigenen Label veröffentlichen muss. Letzteres scheint ja gerade nicht so gut zu funktionieren, siehe OUT OF THE SHADOWS...
  10. Würde ich ja so generell auch niemals machen - Beltrami ist einer meiner Lieblingskomponisten. Er kann es halt deutlich besser.
  11. Hier mal mein gekürzter Albumschnitt (33 Minuten): Der Score nutzt sich allerdings auch in Kurzfassung relativ schnell ab. Nach drei Hördurchgängen entdeckt man schon nirgends mehr neue Nuancen, dafür ist dann doch alles zu straight und konventionell gemacht. Bleibt letztlich ein handwerklich solider Score mit hübschem Thema - aber sicher nichts, was man nun als "besten Silvestri seit Jahren" oder gar als "erfrischend" bezeichnen müsste. Insgesamt okay, 3 von 6 Sternen.
  12. Ob ich irgendwann nochmal zu dieser Veranstaltung komme? 2010 war ich bei Shore, 2011 bei Silvestri, aber seither hat mich irgendwie nichts mehr gereizt. Einzig bei Horner bereue ich, nicht dabei gewesen zu sein.
  13. Letzte Chance. Morgen Nachmittag stoße ich den Rest an einen Plattenladen ab.
  14. "Langweilig" ist in der Tat nicht das richtige Wort für den Film. Die aufdringliche Unterhaltungs-Attitüde, die der Film an den Tag legt, verdient eher das Prädikat "fragwürdig". Mein FB-Kommentar zum Film:
  15. Ja, genug. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die deutschsprachigen Nutzer tendenziell eher Hardcore-Cinephile sind (kein Wunder, so unpopulär wie die Plattform in Europa noch ist; scheint hier mehr ein Geheimtipp für Cineasten zu sein) - die Cine-"Normalos" sind größtenteils eher englischsprachig. Aber vielleicht täuscht der Eindruck auch.
  16. Ist hier eigentlich noch jemand auf Letterboxd unterwegs? Habe das letztes Jahr für mich entdeckt, und bin sehr angetan davon. Quasi eine Filmtagebuch-Online-Plattform, wo man gesehene Filme anklicken, verwalten und bewerten, Listen und Statistiken erstellen und auch Reviews schreiben kann. Die Datenbank speist sich aus der TMDB - ist nicht ganz so vollständig wie die IMDb, aber man kann sich dort anmelden und obskurere Filme selbst eintragen. Alle 30 Stunden wird die Datenbank mit Letterboxd synchronisiert. (Habe selbst gestern endlich mal Ulli Lommels WACHTMEISTER RAHN eingetragen...) Ist auch ganz spannend, um mal zu sehen, wieviele Filme man schon gesehen hat. Dauert natürlich etwas, bis man alles angeklickt hat, was man kennt (bin selbst noch längst nicht mit allem durch), aber irgendwann bekommt man schon eine ganz gute Vorstellung. (Zur Orientierung: die meisten sind bei 1000-2000 gesehenen Filmen - jenseits der 5000 kommt eher selten vor. Fünfstellige Zahlen dürften entweder auf Schummeleien oder auf schwerwiegende soziale Defizite zurückzuführen sein. ) https://letterboxd.com/
  17. Wenn man die Viertelton-Klavier-Sounds rausnimmt, bleibt halt in der Tat nur noch Jablonsky-Kakophonie. Gleichmäßig stampfender Puls mit 'nem bedrohlichen Synthesizer-Glissando abwärts und verzerrten Industrial-Klängen. Von den wirklich feinsinnig avantgardistischen Arbeiten eines Chris Young (oder auch von Beltrami selbst, siehe z.B. SCREAM 3) ist das echt weit entfernt.
  18. Roman muss da was anderes gehört haben als ich. In den ruhigen Passagen recht stimmungsvoll (originell v.a. die um einen Viertelton gegeneinander verstimmten Klaviere), in den Horrormomenten allerdings kakophones, stampfendes Sounddesign der billigsten Sorte. Was daran gruslig sein oder Angst machen soll... keine Ahnung. Track 2, 4 und 5 reichen vollkommen aus, wie ich finde.
  19. Da bin ich mir nicht so sicher. Gerade beim (scheinbar) recht albernen und geschmacksverirrten THE BFG stehen die Chancen auf Verstrahlung und psychedelischen Budenzauber gar nicht schlecht. Die Bluray steht hier auch schon bereit. Warte nur noch auf den passenden Moment.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung