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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Man kann ihr auch (zumindest in einigen Passagen) monotone Stimmungsmalerei attestieren, die nicht recht vom Fleck kommt. Aber der Orchestersatz ist immerhin schön transparent, und der Schwerpunkt auf den Holzbläsern ist sehr reizvoll. Ich hab mir das Album immer auf vier Tracks runtergebrochen: "Main Title", "The Abduction", "Lecter Escapes" und das "Finale". Das sind feine 18 Minuten, die eigentlich alles abdecken. Viel mehr brauche ich davon nicht. Unter den melancholischen Thriller-Scores von Shore haben SE7EN und SINGLE WHITE FEMALE m.E. noch deutlich mehr zu bieten.
  2. Ohje, der Score ist zwar stellenweise wirklich gut, aber auf Dauer eben auch recht schwerfällig und monoton - und ohne vergleichbar komplexes Konzept wie SE7EN, das ihn länger tragen könnte. Die alte 57-Minuten-CD fand ich schon grenzwertig lang, aber jetzt 77 Minuten? No way.
  3. Da gibt es tatsächlich Überschneidungspunkte. Zum einen den Minimalismus, zum anderen das Luxuriös-Elegante in "House of Woodcock", das einem period-piece-Desplat à la CHÉRI oder COCO AVANT CHANEL nicht ganz unähnlich ist. Der Unterschied ist, dass Greenwoods Zugang noch etwas stärker von der Ästhetik der zeitgenössischen klassischen Musik geprägt ist, Desplat dagegen eher vom Bereich der Salon-, Variété- und gehobenen Unterhaltungsmusik, was es letztlich auch filmmusik-typischer macht.
  4. Mag sein, dass das in anderen Animationsfilmen noch schlimmer ist - aber ich finde schon hier die übertriebenen Kamerafahrten, das Herumgehopse, die auf Show-Effekte ausgelegte Musik und sogar die überzeichneten Physiognomien der Figuren einfach nur stressig und too much. Alles Dinge, die moderne Animation schon im Kern ausmachen. Ist einfach nicht meine Welt.
  5. Ich halte die Stone-Sachen (BORN ON THE FOURTH OF JULY, JFK, NIXON) auch für am wahrscheinlichsten.
  6. Das oben Beschriebene, kombiniert mit meiner generellen Abneigung gegenüber hyperaktiven Animationsfilmen... Nein, war nicht mein Fall.
  7. Für mich ist seit 2004 filmmusikalisch nur sehr wenig Zeit vergangen.
  8. Mir hat THE INCREDIBLES irgendwie nie was gegeben. Glatter Retro-Fetisch, cool und unverbindlich - ganz Giacchino eben.
  9. Ich hätte lieber Goldsmith noch mal live gesehen. Williams interessiert mich da nicht so wahnsinnig - zumal bestimmt auch nur die üblichen Schlager gespielt werden.
  10. Das kommt immer ganz auf den jeweiligen Score an. Bei PHANTOM THREAD sind Track 4-7 alle im gleichen, meditativen Charakter; das Album stockt - deswegen habe ich Track 4 gestrichen, und Track 6 (den ich für ein Herausstreichen zu interessant fand) eher ans Ende gestellt, als Ruhepol zwischen "House of Woodcock" und "Barbara Rose". Bei Track 9, "Never Cursed", stockt es schon wieder, deswegen habe ich den komplett rausgelassen, der ließ sich auch an anderer Stelle nicht ordentlich einfügen. Außerdem ergab das Streichen von Track 4 einen schönen Anschluss von Track 3 zu Track 5, die beide im 5/4-Takt stehen und damit - trotz unterschiedlicher Stimmung - musikalisch verwandt sind (siehe Track-by-Track-Beschreibung). Was ich aber noch interessanter fände: wie findest du den Score denn? Hast dich noch gar nicht dazu geäußert, glaube ich...
  11. Die Harfe in dem Stück ist einfach ein Ohrenschmaus - die Saiten werden so richtig schön scharf angerissen, ganz im Geiste Herrmanns.
  12. Hier ist übrigens noch meine persönliche Playlist: Drei Tracks draußen ("The Tailor of Fitzrovia", "Never Cursed", "Phantom Thread IV") und einige Tracks umgestellt. Fließt so deutlich besser.
  13. Schöner Score! Und gute Sample-Library. Hätte ich auch gerne.
  14. Dass De Palmas Film ein ultra-klassischer, an unzähligen Filmen und Serien der 40er bis 60er Jahre (von DER DRITTE MANN, über Hitchcock, bishin zur M:I-Serie) orientierter Film ist, sticht doch sofort ins Auge, oder? Spätestens, wenn man sich in De Palmas Werk - und seinem Individualstil als Regisseur - etwas genauer umschaut. Dieser filmische Klassizismus "beißt" sich auf hochinteressante und einzigartige Weise mit Elfmans flippigem Zirkusmusik-Stil - die paradenhaften Bläsermotive, die schräge Percussion, das ganze hyperaktive Brimborium mit den zuweilen fast monströsen musikalischen Gesten (siehe der Anfang von "Train Time" mit den 50er-Jahre-Monster-Movie-Anleihen). Letztendlich ist das eine absolut unverwechselbare Verbindung von Film und Musik. Ja, oberflächlich vielleicht. Ist halt beides Actionmusik.
  15. Da sind wir mal wieder beim Thema "subtile Feinheiten in der Musik erspüren". De Palmas klassizistische Inszenierung und Elfmans grotesk-zirzensischer Score gehen so eine spezielle, wenn auch subtile Verbindung ein, dass da nichts voneinander trennbar oder gar austauschbar mit anderen Filmen ist. Du kannst das nicht runterbrechen auf den einen, winzigen gemeinsamen Nenner, dass es halt "flotte" Actionmusik ist...
  16. Dann müsste aber die Gesamtdramaturgie des Films abgebildet sein. Ist es aber nicht.
  17. Unter anderem, ja. Aber wir wollen das Board ja auch bereichern, und in diesem Sinne wäre es schön, wenn man auch über andere Aspekte von Musik sprechen könnte. Ich verweise da mal auf diesen Beitrag in der Diskussion zu PHANTOM THREAD, wo ich im zweiten Absatz zum Problem der Emotion in der Musik geschrieben habe: An sowas könnte man ja auch mal diskussionsmäßig anschließen. Gibt es so etwas nicht schon zur Genüge? Ich finde dieses Anekdotische auf Dauer ehrlich gesagt ziemlich trist und langweilig, da es dem bloßen Konsum verdammt nahe steht und kaum Potenzial für Diskussionen bietet.
  18. Aber eben nur, wenn man ein Filmmusik-Album als Film-Souvenir begreift. Als Album (!) macht ein chronologischer (und womöglich auch noch kompletter) Filmschnitt in den allermeisten Fällen keinen Sinn. Sehe ich komplett andersherum. Die Spektakel-Filme der 90er finde ich heute extrem spannend anzuschauen, in ihrem überkandidelten Wahnsinn sind die teilweise wirklich jenseits von allem. Echte Kunstwerke. Die Media-Ventures-Musiken finde ich dagegen - bis auf einige Ausnahmen - nach wie vor plump und in ihrer Lesbarkeit extrem eingeschränkt. Die sind so furchtbar auf ein bestimmtes Gefühl hingebürstet, dass es echt schon nach drei Tracks uninteressant wird. Am schlimmsten ist das bei "epischen", auf Emotionalität ausgerichteten Stoffen wie GLADIATOR oder auch ARMAGEDDON - weniger schlimm finde ich es, wenn es sich im Bereich "leichterer" Exploitation abspielt: im Falle von CON AIR fällt die emotionale Monokultur nicht so auf, da das Emotionale hier eh eher zurückgedrängt ist. Mir ist nix anderes bekannt. Aber die Musiken zu den Bruckheimer-Produktionen wurden allesamt nicht besonders positiv aufgenommen. Leider kann man nicht mehr auf das alte Cinemusic.de-Archiv zugreifen - da wurden Ende der 90er noch viele dieser Scores besprochen. Ich selbst habe ARMAGEDDON damals auf CD ausgelassen, weil ich es emotional einfach zu uninteressant fand - dafür habe ich mir CON AIR und ENEMY OF THE STATE zugelegt, an denen ich auch durchaus meine Freude hatte.
  19. Gut, dann machen wir getrennte Sammel-Threads.
  20. Wird zwar kaum noch eine Chance haben, aber hört doch trotzdem mal in diese spannende Musik zum Science-Fiction-Drama THE WHITE KING rein (leider nur auf Spotify): Anspieltipps: "Homeland History (Opening Titles)" (Track 1), "Family" (Track 2), "My Son, My Son" (Track 27), "The White King End Credits" (Track 30)
  21. THE RENDEZVOUS (Austin Wintory) Gelungener Abenteuerscore, der orientalisch Anmutendes mit Jazz und einigen erfrischenden Dissonanzen verbindet. Der Grundtenor bleibt dabei immer sinfonisch und passagenweise ist das sogar ziemlich komplex gearbeitet. Die Verbindung von Orchestralem und jazzigen Anteilen hat mich an einigen Stellen etwas an Iglesias' TINKER TAILOR SOLDIER SPY erinnert... und in einigen spanisch-folkloristisch angehauchten Actiontracks schimmert gar ein wenig Goldsmith (HIGH VELOCITY) durch. Bekommt in der Jahresumfrage jedenfalls gerne meine Stimme. Anspieltipps: "The Rendezvous" (Track 1), "Are You Gpsing This?" (Track 8), "Strangely in Love" (Track 15), "It's a Big Scar / Claire De Claire" (Track 17)
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