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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Für mich ein Begriff, den man mittlerweile durchaus mit einer gewissen postmodernen Ironie verwenden kann. Bei "Trash" macht sich ja auch keiner ins Hemd.
  2. Klar, zu THE MUMMY gab es ja z.B. auch positive Stimmen. Von @Mike Rumpf etwa. Ist doch letztendlich spannend, ein möglichst breites Feld abzudecken, und die Meinungen auch zum gedissten Zeug abgebildet zu sehen, oder?
  3. Die Jahresumfragen sind ja auch immer eine schöne Gelegenheit, um zu sehen, wer was mag. Da finde ich es schon auch ganz interessant, wie sich das mäßige Zeug schlägt. Immerhin waren THE MUMMY und ALIEN: COVENANT lange Gesprächsthema. Aus dem gleichen Grund hat Csongor auch JUSTICE LEAGUE nominiert.
  4. THE BREADWINNER, Mychael Danna, Jeff Danna MY COUSIN RACHEL, Rael Jones THE LOST CITY OF Z, Christopher Spelman THOR: RAGNAROK, Mark Mothersbaugh THE BOOK OF HENRY, Michael Giacchino Und noch ein bisschen Schrott - JUSTICE LEAGUE ist ja schließlich auch dabei: THE MUMMY, Brian Tyler ALIEN: COVENANT, Jed Kurzel COLOSSAL, Bear McCreary
  5. In folgende Musiken konnte ich aus Zeitmangel nur kurz reinhören, manches klang aber durchaus vielversprechend: MOLLY'S GAME, Daniel Pemberton DOWNSIZING, Rolfe Kent WIND RIVER, Nick Cave, Warren Ellis MUDBOUND, Tamar-kali EVERYTHING, EVERYTHING, Ludwig Göransson PREVENGE, Toydrum Und damit dürften wir wohl durch sein. Wann geht's los, Martin?
  6. Genau. Filmmusik soll ja - im Idealfall - das Bild und den Film, für den sie geschrieben wurde, auch erforschen. Ihn durchdringen und musikalisch offenlegen, was hinter den Bildern liegt. Räume aufreißen, die das Bild nur impliziert. Räume des Unterbewusstseins, sowohl der Charaktere, als auch der Gegenstände. Schon die Betrachtung eines einfachen Kleiderschranks kann ja - wenn wir mit dem Surrealismus René Magrittes argumentieren - ein riesiges Fass subliminaler Eindrücke und Assoziationen aufmachen. Einen solchen Assoziationsraum der Gegenstände macht meiner Meinung nach übrigens Jonny Greenwood in seiner Musik zu THERE WILL BE BLOOD auf: mit seinem trockenen, schmucklosen Streicherklang (der auch unglaublich trocken aufgenommen ist) schafft Greenwood einen Klangraum der Materialien, vor allem des Holzes, aus dem Hütten, Werkzeuge, Kirchen und Bohrtürme errichtet sind. Das ist mitunter eine ganz feine "Materialpoesie", der Greenwood da fröhnt - sehr vielschichtig arbeitet er sich, neben der Psyche der Charaktere, auch durch den Look und das Produktionsdesign des Films. Dafür spricht ja auch, dass in der klassischen Musik bestimmte Sätze oder Passagen vielfach, und von vielen verschiedenen Rezipienten als besonders tiefempfunden oder sublim bezeichnet wurden. Mahlers Adagietto ist da eines der populäreren Beispiele, aber man könnte auch die "Louange à L'Eternité de Jésus" aus Olivier Messiaens "Quartett auf das Ende der Zeit" heranziehen. Oft herrscht da schon ein gewisser Konsens. Ives ist ja generell so ein Komponist des Transzendenten und Esoterischen. Was da alles an Undefinierbarem und Entrücktem in seiner Musik mitschwingt (besonders in den Songs, denen ich ja 2011 den - leider frühzeitig abgebrochenen - Charles-Ives-Gedächtnis-Spätsommer gewidmet habe), ist schon der helle Wahnsinn.
  7. Ich glaube schon, dass sich das noch differenzierter, möglicherweise auch objektiver fassen lässt, als einfach "Das gefällt dem einen, das dem anderen". Gerade auch in Abgrenzung zu anderen, konventionelleren Passagen einer Musik, die einem Hörer deutlicher den Weg vorgeben, und kein solches Mysterium in sich tragen.
  8. Die Variations- und Detailarbeit - und überhaupt, das Ganze Drumherum, vom Kontrapunkt bis hin zur Wahl der Klangfarben während der Instrumentierung - ist das eigentlich Anspruchsvolle beim Komponieren. Ein Thema ist schnell komponiert, und erfordert nicht unbedingt die allergrößten künstlerischen Fähigkeiten. Hatten wir ja vor nicht allzu langer Zeit schonmal. Aber all das sind schon wieder technische, kompositorische Aspekte. Worum es mir ging - und deswegen habe ich dem Thread auch seinen etwas schwurblig-esoterischen Titel verpasst - , sind die Qualitäten jenseits des Technischen. Die Wörtchen "tiefempfunden" und "sublim" werden gerne in der Klassikszene als Beschreibung bestimmter Feinheiten verwendet, die mit Worten kaum noch zu fassen sind, jedoch viele Meisterwerke der Musikgeschichte erst zu Meisterwerken machen. Konkret können diese Begriffe vieles heißen: etwa der Sinn fürs Außerweltliche und Transzendente (die "Luft vom anderen Planeten", wie in Schönbergs zweitem Streichquartett die Gesangsstimme mottohaft singt), oder auch ein besonders inniger, persönlicher Ausdruck, der ins Erhabene gesteigert ist (z.B. im Adagietto aus Mahlers fünfter Sinfonie). Solche künstlerischen Feinheiten sind aber nicht nur auf die Kunstmusik beschränkt - ein guter Musiker oder Komponist kann die überall einbauen, selbst in den Chart-Pop. Auch in der Filmmusik gibt es solche Momente der vollkommenen künstlerischen Entrückung (manch Ausnahme-Score bietet sowas sogar am laufenden Band, aber das kommt äußerst selten vor). Als Beispiele möchte ich zwei Ausschnitte aus populären, Oscar-nominierten Scores des Jahrgangs nennen, aus STAR WARS: THE LAST JEDI und PHANTOM THREAD. Aus ersterem den kurzen Moment in "Ahch-To Island" zwischen 1:20 und 1:30 (eine kurze Unterbrechung des thematisch-motivisch eigentlich sehr straighten Tracks - eine vollkommen entrückte, stimmungsmäßig kaum fassbare Passage, die im Film eine Einstellung der kleinen Inselvögel untermalt, die mit ihren Füßchen auf Lukes Lichtschwert herumtapsen - WTF?), und aus PHANTOM THREAD drei Takte aus "That's As May Be", ab 0:43 (völlig unerwartet dünnt Greenwood hier den Streichersatz zum Streichquartett aus und lässt die Musik in eine völlig außerweltlich anmutende Sphäre entschweben - nur um danach sofort wieder in den eher konventionellen, pulsierenden Streichersatz zurückzukehren). Diese beiden Ausschnitte sind gemacht, um ins Staunen zu versetzen, um uns ganz kurz in eine Art musikalische twilight zone zu entführen - unter Umständen so kurz, dass wir es gar nicht bewusst, sondern nur subliminal wahrnehmen. Und doch offenbart sich hier das Universum in der Nussschale. So viel erstmal als Anregung.
  9. Bei echtem Interesse hätte ja auch mal jemand anders einen eigenen Thread dafür aufmachen können. Oder meinen Beitrag zitiert, und in einem anderen, passenden Thread darauf geantwortet. Der Vorwurf der Dumpfheit und Schwerfälligkeit von Seiten Babis' war zwar etwas hart, aber was Wahres ist da schon dran...
  10. Das Interesse, die oben beschriebene Problematik zu diskutieren, tendiert scheinbar gegen Null. Schade.
  11. Ziemlich eindeutig THE LAST JEDI. Warum, habe ich ja schon mehrfach an anderer Stelle ausgeführt.
  12. Dann hatte ich das falsch in Erinnerung - habe nur recht spontan einige Leute zusammengetagt, von denen ich glaubte, in der Vergangenheit mal Fragen oder ähnliches gelesen zu haben. Wusste gar nicht, dass du Musiker bist, sorry.
  13. Ich hatte damit eigentlich schon die Liebhaber anspruchsvoller Musik hier im Board gemeint. Eins der größten Probleme, das auch nochmal (bzw. mal wieder) umfangreich diskutiert werden sollte (da es scheinbar alle zwei, drei Jahre völlig in Vergessenheit gerät, und sich keiner mehr an die Standpunkte des anderen erinnern kann...), ist die fehlende Bereitschaft, sich hier auf andere Perspektiven einzulassen, und sie in depth zu verstehen. Ich bin echt irgendwie müde, andauernd nur diese hohlen Phrasen à la "kompositorisch mag es besser sein" zu lesen, bei gleichzeitiger Offensichtlichkeit, dass die, die diese Phrasen gebrauchen, scheinbar gar nicht verstehen, was a ) kompositorisch besser überhaupt bedeutet, und dass b ) die kompositorische Qualität gar nicht das zentrale Qualitätsmerkmal einer Musik ist. Streicht doch mal das Wörtchen "kompositorisch" aus eurem Wortschatz - ich weiß, es wurde hier früher häufig benutzt, viel zu häufig sogar - und versucht, zu verstehen, was genau die Liebhaber eines, sagen wir, Jonny Greenwood an ihm wirklich besser finden als an Harry Gregson-Williams oder Trevor Rabin. Ein Tipp: es ist nicht unbedingt die kompositorische Qualität...
  14. Noch ein kurzer Gedanke dazu: ich denke, wir sollten uns hier zum Ziel setzen, kurz, bündig und verständlich zu erklären. Kein langer Text, nicht umständlich formuliert. Wenn du dir da jetzt eine Woche Zeit für nimmst, befürchte ich Ausführlichkeit...
  15. Und das ist jetzt auf wen oder was genau bezogen?
  16. Es ging doch gar nicht ums Kompositorische, sondern einfach nur um Feingefühl (das was klendathu als Filmverständnis und Dramaturgie bezeichnet hat). Wieso wird hier ständig davon ausgegangen, dass Liebhaber anspruchsvoller Musik mit (übertrieben ausgedrückt) einem Taschenrechner vor der Musikanlage sitzen, um die "kompositorische Qualität" zu beurteilen? Was soll dieser Bullshit?
  17. Abels hatte wohl keiner so richtig auf dem Zettel. GET OUT war ja auch seine erste Filmmusik. Als beispielsweise Mica Levi letztes Jahr für JACKIE nominiert wurde, hatte sie ja zuvor mit UNDER THE SKIN schon einiges Kritiker-Ansehen gesammelt...
  18. Definitionen, die Hörbeispiele benötigen ("Tutti" bräuchte z.B. keins - dass das ganze Orchester spielt, ist auch so zu verstehen), bekommen einen eigenen Thread, nach dem Muster "Was ist eigentlich... #1: Ostinato". Kleinere Vokabeln (z.B. "Tutti") würden wir in einem Sammelthread erklären, alphabetisch sortiert. Schön. Das wird dann wohl unser erster Thread. Bitte noch etwas Geduld, bis das neue Forum eingerichtet ist. ------------------------- Weitere Fragen?
  19. Ich würde dieses Musik-FAQ-Forum sehr weit oben eingliedern. Vielleicht in die "Von Euch/Für Euch"-Sektion.
  20. Fachbegriffe, Fachbegriffe, Fachbegriffe... immer wieder kommt es vor, dass in Filmmusik-Diskussion eben solche fallen, und wer sich nicht (ausführlicher) mit Musiktheorie und -geschichte beschäftigt, versteht schnell nur noch Bahnhof. Schluss damit! In diesem Thread könnt ihr fragen, welchen Begriff, Epochenbezeichnung, etc., ihr nicht verstanden habt - wir erklären diesen dann, entweder gleich hier, oder in gesonderten Threads im bald entstehenden Musik-FAQ-Unterforum. Schießt los! (Ich markiere mal einige, die schon öfter Fragen gestellt, oder angemerkt haben, dass sie sich fachlich eher weniger mit Musik befassen. Nur um sicher zu gehen, dass der Thread auch gelesen wird. @bimbamdingdong, @TheRealNeo, @Lars Potreck, @theiss1979, @Angus Gunn, @Luke, @Krabat, @ataraxus)
  21. Finde ich sehr gut. Ich mache gleich mal so einen Sammel-Thread hier im Unterforum auf.
  22. Dafür machen wir ja nun z.B. die Erklär-Threads auf, für Fachbegriffe aus Musik, Film, etc. Das ist doch schon mal ein guter Einstieg, oder?
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