Stefan Schlegel
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Ich hab da etwas zusammengemischt
Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Janias Thema in Filmmusik Diskussion
Derselbe Stoff - der auf einem Roman eines berühmten polnischen Schriftstellers aus dem 19. Jahrhundert beruht - wurde übrigens 1962 bereits in Italien verfilmt. Die Musik für diesen Historienfilm schrieben damals Francesco De Masi und Giovanni Fusco. Die CD mit diesem Score erschien bei Kronos und wir haben hier im Board sogar schon mal darüber diskutiert. Das sollte es eigentlich vereinfachen, den 1999er-Titel und Komponisten zu finden. -
Ich hab da etwas zusammengemischt
Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Janias Thema in Filmmusik Diskussion
Das Hauptthema, das im obigen Ausschnitt nur ansatzweise erklingt, ist wirklich wunderschön. Ich habe die CD natürlich auch und sie war damals als sie erschien und als Geheimtipp gehandelt wurde eine Zeitlang Dauerbrenner bei mir (und ganz sicher auch bei Ralf). Um den Titel und Komponisten zu erkennen muß man allerdings wohl schon einige Jahre lang als Sammler aktiv sein und darf sich vor allem nicht nur auf US-Scores beschränken. -
An rechtlichen Gründen liegt das kaum, da beides Nazionalmusic-Titel waren (gehören also eh Beat Records heutzutage) und bei AUSSER RAND UND BAND halt auch noch Universal Music Publishing mit drinsteckt, was aber nun auch nicht das allergrößte Hindernis sein sollte. Die De Angelis-Brüder dürften die Originalbänder ja sicher haben - wenn sie bezüglich der beiden Titel so zurückhaltend sind, dann hat das wohl eher persönliche oder musikalische Gründe.
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LES B.O. INTROUVABLES (RARE SOUNDTRACKS) - VOLUME 7
Stefan Schlegel antwortete auf Angus Gunns Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ausgerechnet LA CHANSON DE ROLAND gefällt Dir? Das ist ja nun eine echte Kuriosität im Filmmusikschaffen Duhamels und für meine Begriffe eher schwer durchzustehen. Ich habe die LP vor vielen, vielen Jahren einmal gehört und dann nie wieder. Das ist doch eine ganz abstruse Mixtur aus Mittelalterlichem, völlig abstrakten Klangfolgen und etwas indischer Folklore gewesen. Von allen Duhamels, die ich kenne, wirklich die merkwürdigste und auch untypischste Musik überhaupt. Ich kenne ja auch ein paar andere Filmmusikfreunde, die an sich Duhamel sonst durchaus auch schätzen, aber ich wüßte echt keinen, der früher mit dieser reichlich bizarren Musik je groß was anfangen konnte. Dagegen ist doch sowohl PIERROT LE FOU als auch WEEKEND viel melodischer und auch viel leichter zugänglich für einen normalen Filmmusikhörer. Ich verstehe gar nicht, wie man damit mehr Schwierigkeiten haben sollte als mit CHANSON DE ROLAND. Mir ein absolutes Rätsel. Ich habe allerdings auch keinerlei Probleme mit den beiden Godard-Filmen und die schon in Teenager-Jahren mit ziemlicher Begeisterung im Kino gesehen. -
LES B.O. INTROUVABLES (RARE SOUNDTRACKS) - VOLUME 7
Stefan Schlegel antwortete auf Angus Gunns Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich bin von den Schäfer-Musiken nicht besonders begeistert, würde die auch nicht mit Sarde vergleichen - De Roubaix paßt noch eher bei EXTERIEUR NUIT, aber POLAR ist für mich ein totaler Mischmasch, der überwiegend recht ziellos mit einigen atonalen Beigaben vor sich hin mäandert - Sarde höre ich dabei so gut wie gar nicht raus. Da ziehe ich, was dissonante und kantige französische Scores angeht, dann doch Antoine Duhamel oder Pierre Jansen deutlich vor. Das ist schon eine andere Qualität. Die beste Musik auf dem neuen "Introuvables"-Set ist für mich der sehr barockisierende Score LES FAUSSES CONFIDENCES von Jean Musy. Den habe ich auf einer Carrère-LP von 1984. Eine fast durchgehend sinfonische Sache mit minmalen elektronischen Beigaben, dafür aber sehr viel Vivaldi-Esprit. Eine nette Angelegenheit, aber mir reicht davon meine Platte und deshalb kaufe ich das Set keinesfalls. Die Jean Bouchety-Musik zur Molière-Komödie LES FOURBERIES DE SCAPIN hatte ich vor vielen Jahren mal bei einem Bekannten gehört oder sogar ausgeliehen gehabt. Teilweise ganz annehmbar, aber mir im Ganzen dann doch zu sehr in Easy Listening-Gefilde abdriftend. Daher kam die LP für mich nicht in Frage. Und ich meine auch, daß ich mal in die LP von LE FOU DU ROI VON Pernett/Bernett reingehört, aber ziemlich schnell verworfen hatte. War jedenfalls nichts Tolles. -
Rechteinhaber bei ZWEI MISISONARE ist Laurentiis, genauer "Filmauro" - da wird also sicher erst mal nichts über Beat kommen. Von BUDDY HAUT DEN LUKAS hingegen war ja erst vor ein paar Wochen das italienische Filmposter auf der "early 2024 spoiler alert"-Tafel von Beat zu sehen. Der Score gehört den De Angelis-Brüdern selbst - insofern problemlos, den zu bringen. Könnte demnach eventuell im Frühjahr erscheinen.
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THE CHAIRMAN - Goldsmith
Stefan Schlegel antwortete auf Osthunters Thema in Scores & Veröffentlichungen
Das war 2015, und Fitzpatrick wußte offenbar damals auch von den Sketches in der Herrick Library, kam aber über Fox Music da nicht ran : https://www.filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?threadID=111632&forumID=1&archive=0 Intrada dürfte allerdings heutzutage weitaus bessere Kontakte haben. Sonst hätten sie THE CHAIRMAN nicht so eifrig als "possible project" in die Umfrage mitaufgenommen. Und das Notenmaterial zu BLACK PATCH für die Intrada-Neueinspielung kam ja ebenfalls bereits aus der Herrick Library. Im Booklet oder auf dem Back Cover der CD ist jedoch von WB, die BLACK PATCH an 1957 ja produziert hatten, überhaupt nichts zu lesen. -
THE CHAIRMAN - Goldsmith
Stefan Schlegel antwortete auf Osthunters Thema in Scores & Veröffentlichungen
Die Umfrage lief hauptsächlich bei Facebook ab in der Gruppe "Intrada Soundtrack Club". Dle letzten Postings für die geplante Kickstarter-Aktion gab es dort so im Mai/Juni 2023 - seither nichts mehr. Der allerletzte Stand ist dort: THE CHAIRMAN liegt bei 25% der Stimmen, und JUNGLE BOOK von Rózsa knapp dahinter mit 23%. Das heißt, es kann durchaus sein, daß sich Intrada für eine Neuaufnahme einer dieser beiden Musiken entscheidet. Die Frage ist allerdings wann. Das kann eventuell dieses Jahr noch passieren, daß was von Stromberg eventuell eingespielt wird. An eine CD noch in diesem Jahr glaube ich allerdings nicht so lange wie das alles immer dauert. Goldsmith-Experte Yavar Moradi hat übrigens auch dort gepostet, daß Notenmaterial zu THE CHAIRMAN trotz anderslautender Ausagen in der Margaret Herrick Library - die zur Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Beverly Hills gehört - vorhanden ist, zumindest "full sketches" sind da: "The Margaret Herrick Library, which provided them with scans of that, also has full sketches for The Chairman, so no reconstruction by ear should be necessary (even though Leigh Phillips or John Morgan are both VERY good at it). It should allow for a very accurate new recording to be made, perhaps moreso than the Tadlow suite which I believe was reconstructed by ear." -
Ich glaube "einige" war nur ich. Mir hat aber auch Arnolds MUSKETEER damals zugesagt - überhaupt war das bis Anfang der 2000er so eine Zeit, in der mir einiges von Arnold gefallen hatte - vermutlich auch auf Nicholas Dodd als Orchestrierer zurückzuführen, der bei den sinfonischen Arnold-Titeln sicher so einiges an Schützenhilfe leistete. Ich habe für das Film Music Journal an 2002 eine längere Rezension zu THE MUSKETEER geschrieben, die Du hier auf Seite 45/46 in kompletter Länge nachlesen kannst: https://filmmusicjournal.ch/storage/2022/02/FMJ-28c-wz.pdf Besonders wichtig erschien mir auch da schon, auf die thematische Arbeit hinzuweisen, die sich zumindest für mich von vielen anderen damaligen US-Action-Musiken stark unterschied. Siehe dazu vor allem diesen Abschnitt in meinem Text: "Nun ist es ja bekanntermaßen beileibe nicht so, daß großorchestraler Bombast in einer Filmmusik schon ein Qualitätsmerkmal an sich darstellt, aber im Gegensatz zu den tumben Tiefstapeleien des vergangenen Jahres ä la Silvestri oder Elfman verliert Arnold selbst bei den hektischsten und aggressivsten Actionpassagen nie den formalen Bogen beziehungsweise seine thematischen Elemente aus den Augen. Wenn es also bei ihm bombastisch aufrauscht wie zum Beispiel in Coach Ride oder The Charge, dann nicht in abgehackten Bruchstücken und leerstehenden Hülsen, sondern eben richtig und auch folgerichtig entwickelt. Stets werden die Bauteile und thematischen Gelenkstellen der Komposition wieder angespielt, verkürzt oder erweitert, so daß man als Hörer immer den einzelnen Motivlinien nachspüren kann und sich nicht in irgendeinem chaotischen Mumien-Labyrinth alptraumhaft verrennen muß oder gar auf einem durchgedrehten Affenplaneten gelandet ist. Dabei wird den Blechbläsern und diversen Schlaginstrumenen etwa in den Tracks Coach Ride und The Riot Begins regelrechte Schwerstarbeit abverlangt, weil hier Arnold geradezu wuchtig-donnernde Furien auf den Hörer losläßt, die eher empfindsame Gemüter durchaus vielleicht etwas abschrecken können. Eine großangelegte, schmetternde Abenteuermusik also, die mit ihren sensationellen Orchesterattacken, pulsierenden Rhythmen und der mitreißenden Melodik für mancherlei Begeisterung sorgen kann." Selbstverständlich hatte ich auch den großen stilistischen Unterschied zu den mir ja ebenfalls sehr wichtigen französischen Historienfilm-Kompositionen von Delerue oder Petit angesprochen: "Man mag dem Komponisten durchaus vorwerfen, daß er, anders als die hier eher empfindsameren Franzosen wie Jean-Claude Petit oder Georges Delerue, vollkommen auf dem Sujet eigentlich angemessene barockisierende musikalische Elemente verzichtet hat, aber das ist nun mal Arnolds Sache nicht. Mit kraftvollem Drive und ungestümer Rhythmik bringt er das vollbesetzte Orchester auf Touren und sorgt im feierlich-pompösen Schlußtrack Ceremony auch noch für ein würdevolles Finale."
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich habe mich doch auf die 60er Jahre bezogen. Es war in der Universal-Reihe von LLL in den Monaten davor kaum mehr ein richtiger Spielfilm-Score aus den 60ern wie MOMENT TO MOMENT dabei, sondern zumeist eher neuere Titel aus den 80ern wie SCARFACE oder sogar aus den 2000ern wie LOVE ACTUALLY. Warum wohl? -
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Sie haben ja auch noch die zwei Bond-Titel sowie SNEAKERS und MASK OF ZORRO von Horner gebracht. Und die laufen ja alle wie erwartet sehr gut. Da wird LLL den einen Mißerfolg schon verschmerzen können. Die Frage ist nur, ob sie sich in Zukunft nochmals auf so was in der Art einlassen werden, wenn man im voraus schon weiß, daß man damit nur Geld verlieren wird. -
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Genau. Das, was ich die ganze Zeit schon moniere und was vielen schon auf die Nerven geht. Aber es ist so: Über die paar großen Namen hinaus haben die US-Labels nichts mehr in der Hinterhand, was sich für sie kommerziell noch lohnt. Es sei denn, sie schwingen halt noch ganz um auf Zimmer & Co. Und abseits der bereits populären Scores ist eigentlich sonst kaum noch was zu holen. -
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Um nicht mißverstanden zu werden: Ich selbst bin nun sicherlich kein Anhänger des Mancini-Scores, aber noch vor rund 20 Jahren hätte allein schon der Name des Komponisten deutlich mehr gezogen als es heutzutage nun der Fall ist. Das ist einfach nur enttäuschend, zumal es sich hier seit längerem doch auch mal wieder wenigstens um eine Erstveröffentlichung aus den 60ern gehandelt hat, was ja das eigentlich Erfreuliche an der Sache war. Wie soll es dann erst mit anderen 60er-Universal-Titeln gehen von heutzutage noch weitaus unbekannteren Komponisten? Das ist für mich der springende Punkt und mehr als traurig -
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Das Wort "bezeichnend" habe ich oben gebraucht. Und ich meinte es selbstverständlich auch urteilend - so wie ich es schon im Vorankündigungs-Thread und anderswo wohl oft genug geschrieben habe. Wenn man sieht wie schlecht jetzt was US-CDs betrifft gerade etwa der Mancini läuft und nur noch die eh längst bekannten Namen und Titel, dann braucht man sich über gar nichts mehr wundern. Wenn nicht mal LLL so einen Score wie MOMENT TO MOMENT aus den 60ern zahlenmäßig hochziehen kann, wer dann? -
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Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Das "angeblich keiner kauft" kann man sich eigentlich schenken. Ich war bekanntermaßen gleich bei der Ankündigung von HOOK schon gänzlich anderer Meinung in dem Vorankündigungs-Thread: "Wegen der Absatzzahlen würde ich mir keine Sorgen machen. Die zwei Horner und der Williams sind Kracher genug für LLL - das wird laufen, denn es gibt ja doch genügend Horner-Fans - warum hat Intrada wohl so viele Horner-Titel in letzter Zeit produziert? - und HOOK kann man x-mal wiederverwerten. Was LLL da erwartet, sieht man allein schon an der sehr hohen 5000er-Pressung von HOOK." -
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Stefan Schlegel erstellte ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich sehe allerdings wirklich keine einzige Überraschung in der Soundtrack Corner-Hitliste. Zumindest die ersten 7, 8 Plätze hätte fast jeder heutzutage doch sogar blind vorhersagen können: Bond, Williams, Goldsmith, Horner und eventuell noch Bud Spencer. Mancini´s MOMENT TO MOMENT dagegen z.B. nicht mal in den Top 20 drin - und das trotz dermaßen beliebtem LLL-Label. Schon bezeichnend wie der Stand der Dinge heutzutage nun mal ist. -
Ich habe ja nur auf die obigen zwei, drei Sätze von Trekfan reagiert, in denen es um den Horner-Thread ging. Dazu sollte es passen.
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Was soll da auch groß los sein in dem SOMETHING WICKED-Thread? Es wurde im Vorfeld ja schon vorausgesagt, was da kommen wird, und genauso ist es eingetreten: Drei Minuten mehr als bislang und dazuhin Zirkusmusik. Ich werde daher dort nichts mehr dazu reinschreiben, weil alles Nötige bereits gesagt wurde. Und außerdem: Nochmals einen negativen Kommentar zu Intrada dort abgeben? Dann kommt eh bloß wieder als Konter, daß man das bitte endlich bleiben lassen solle. Die Veröffentlichungspolitik der US-Labels bedingt halt leider auch die Endlosschleife der Kritisiererei: So wie sich die Veröffentlichungen im Kreise drehen, ist es halt auch mit den immer gleichen Kommentaren dazu. Es war früher immer schon so, daß sich Diskussionen in den Foren hauptsächlich um die neuen CD-Veröffentlcichungen gedreht haben - nur eben mit dem großen Unterschied, daß man sich über viele Titel freuen konnte, die zum ersten Mal überhaupt kamen, so daß es weitaus mehr Positives zu berichten gab. Und inzwischen ist eben ein "circulus vitiosus" sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite daraus geworden, wobei heutzutage erschwerend hinzukommt, daß an Diskussionen selbst anscheinend kaum mehr jemand groß Interesse hat. Andere Scores als die aus den USA werden ohnehin kaum wahrgenommen - das heißt, wenn jetzt jemand das gerade erschienene neue "Introuvables"-Set von Music Box hier ankündigen würde - der Fall tritt ja gar nicht mehr ein -, dann wird auch sowieso niemand groß drauf reagieren. Reaktionen gibt es fast nur auf die größeren US-Labels. Und für alles Andere sind eigentlich viel zu wenig überhaupt noch schreibende Leute an Bord.
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Die letztgenannten Namen spielen für mich überhaupt keine Rolle und so was höre ich heutzutage sowieso nicht mehr an. CUTTHROAT ISLAND beurteile ich einzig und allein im Zusammenhang mit anderen US-Scores aus den 90ern. Und da ist für mich persönlich beispielsweise STARGATE oder INDEPENDENCE DAY von David Arnold deutlich stärker was Themen und deren vielseitige Verarbeitung angeht. Da ist logischerweise auch einiges an Bombast drin, aber das ist aus einem Guß gearbeitet und macht mir durchaus Spaß zum Anhören, weil es richtig gut durchkomponiert ist. Für mich reichen allerdings in den beiden Fällen selbstverständlich auch die alten Albumfassungen und mehr brauche ich davon jetzt nicht. Von CUTTHROAT ISLAND habe ich seit Jahren nicht mal mehr das Hauptthema im Ohr. Ich habe mir aufgrund dieser Diskussion hier wenigstens die ersten vier Tracks via Youtube nochmals vergegegenwärtigt, da ich ansonsten mti dem Score eigentlich nichts mehr groß am Hut habe. Der Main Title geht noch so einigermaßen bei mir, das kann man hören, obwohl das fanfarenartige Thema jetzt nicht unbedingt der Brüller bei mir ist und mir etwas zu wenig Emotion rüberbringt. Aber schon in Track 2 "Carriage Chase" zeigt sich das riesige Problem, das ich - und so wie es aussieht ja wohl auch ein paar andere - mit der Musik habe: Der Track ist für mich in seiner kompletten Länge fast nicht anhörbar, da eine Blech-Eskalation auf die andere folgt und in völlig überzogener Art ein knalliger Höhepunkt den anderen ablöst. Dazuhin kommt, daß alle 30 Sekunden das nächste kurze Zitat aus der Williams, Horner, Silvestri etc-Schatzkiste erfolgt. Ich finde das einfach nur ärgerlich, weil es somit zu einem zusammengekitteten Patchwork wird. Zwischendrin kurz auch mal einige Sekunden aus Holsts PLANETEN eingefügt - all das ergibt durch diesen ständigen Wechsel für mich keinen wirklich musikalisch sinnvollen Zusammenhang mehr wie es etwa in den beiden Arnold-Scores doch der Fall ist, wo sich das Problem in der Art mir ganz einfach nicht stellt. Und so überbordend und voll mit ständigen Einsprengseln von Musiken der bekannteren US-Komponisten geht das meiner Erinnerung nach ja auch weiter, weshalb mir an 1995 ein Hördurchgang schon mehr als gereicht hatte. Eben weil sie so zerfahren daherkommt, verliert die Debney-Musik trotz ihrer handwerklich soliden Machart ganz viel von ihrer Wirkungskraft - und ganz einfach: Soviel Zusammengestochertes, was man in den Originalen dann doch immer schon besser gehört hat, und vor allem auf gewaltige Lautstärke und Überrumpelung Abzielendes möchte ich auf Dauer nun mal nicht hören.
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Es gibt einiges von Piersanti, das Dir sicher gefallen würde. Ganz besonders ans Herz legen möchte ich Dir allerdings die 2003er-Musik I RAGAZZI DELLA VIA PAL - für mich nach wie vor die farbigste, einfallsreichste und klangsinnlichste Musik von Piersanti. Überhaupt eine der besten Filmmusiken, die in den letzten rund 20-25 Jahren geschrieben wurden. Es gibt Einflüsse von Nino Rota, von Kurt Weill oder Igor Strawinsky in dieser Partitur, aber das was zu hören ist, geht darüber noch hinaus und ist was ganz Eigenes. Leider ist die CD von Image Music inzwischen sehr rar geworden, so daß es schwer ist, da heute noch dran zu kommen. Vor ein paar Wochen hatte Music Box mal ein Second Hand-Exemplar der CD zu halbwegs vernünftigem Preis im Angebot, aber dieses Exemplar ist inzwischen wieder weg. Ich habe für das Schweizer Film Music Journal an 2005 auch eine längere enthusiastische Rezenssion zu der CD geschrieben, die Du hier nachlesen kannst: https://filmmusicjournal.ch/i-ragazzi-della-via-pal/ Ansonsten würde ich vor allem diese CDs noch empfehlen, von denen ein paar aber heutzutage auch nur noch über Umwege zu bekommen sind: - L´AMORE RITROVATO - MARIANNA UCRIA - CUORE - IL COMMISSARIO MONTALBANO (der wohl populärste Piersanti-Titel in Italien selbst) - MIO FRATELLO È FOGLIO UNICO - ANNI FELICI _ TUTTA LA VITA DAVANTI - IO E TE - IL GRANDE FAUSTO - HABEMUS PAPAM - LA BESTIA NEL CUORE - IL PIÙ BEL GIORNO DELLA MIA VITA - IL SEGRETO DEL BOSCO VECCIO Da die meisten von Piersanti vertonten Filme hierzulande ziemlich unbekannt sind, ist der Komponist unter hiesigen Sammlern üblicherweise auch kein Thema. Zudem ist sein Stil äußerst eigenwillig und oftmals recht spröde - maches ist mir persönlich auch zu minimalistisch wie etwa LE CHIAVI DI CASA oder IL CAIMANO - , so daß da natürlich von vornherein kein größerer Fanzirkel entsteht. Am traditionellsten würde ich vielleicht noch IL GRANDE FAUSTO von 1996 einstufen, der ganz durch eigentlich sehr melodisch ist und daher eigentlich vielen gefallen könnte. In den 90ern waren mal die Filme von Gianni Amelio wie GESTOHLENE KINDER oder LAMERICA auch in hiesigen Programmkinos zu sehen und nicht ganz erfolglos, aber das ist eben doch lange her und es sind für mich auch nicht die besten Piersanti-Scores - zumindest zum Anhören auf CD. Gemeinsam ist den meisten oben von mir angesprochenen Titeln die eher kammermusikalische Ausrichtung, ein delikates und ungewöhnliches Spiel mit Klangfarben und Reibungen, Melodisches wird durch Dissonanzen aufgebrochen und dann doch wieder dorthin zurückgekehrt, Solo-Instrumente werden immer wieder virtuos eingesetzt. Intensiv, farbig, frisch, originell, introvertiert, kantig und doch auch teilweise verspielt. Es sind alles stilistische Merkmale, die mich immer etwas an den Philippe Sarde der 70er und 80er erinnern, vor allem an die Musiken, die Sarde für Filme von Bertrand Tavernier oder Jacques Doillon damals geschrieben hat - also etwa so was LA PIRATE (natürlich nicht PIRATES!), LA TENTATION D´ISABELLE oder COUP DE TORCHON. Vieles von Piersanti geht daher schon ein wenig in diese Sarde-Richtung mit der Vermischung von Klangebenen, spinnt das noch etwas weiter und gibt dem Ganzen eine zusätzliche, ganz charakteristische italienische Färbung. Ich denke, so kann man diesen sonst in der heutigen Filmmusik kaum anzutreffenden, ganz persönlichenn Stil wohl am besten charakterisieren.
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Gehe da völlig d´accord mit Dir. Ich habe mich vor einigen Jahren schon in zwei anderen Diskussionsforen mit anderen Sammlern lang genug darüber auseinandergesetzt, aber es ist hier wohl der großorchestrale Bombast, der bei ganz vielen zieht und als Qualität an sich erkannt wird. Bei mir hats an 1995 nicht mal zum Kauf der CD-Erstausgabe gereicht. Damals nur ausgeliehen gehabt, nach einmaligem Hören gleich verworfen und deshalb nie zugelegt - war ja auch mit 70 Minuten bereits viel zu lang und hat mich auf Dauer angeödet aufgrund des Flickerlteppichs und der wenig strukturierten thematischen Arbeit mit ewigem Hü und Hott. Geboten wird hier ja im Prinzip auch gar kein Score mit starken Golden Age-Anklängen an Korngold oder Newman, sondern das ist eindeutig das deutlich modernere und dazuhin aufgedonnerte US-Klangidiom der 90er Jahre, das hier fast durchweg zum Tragen kommt. Die köstlichste Rezension zur CD war mal in einem FSM-Heft von 1995 zu lesen und die bringt die ganze Sache als Fußball-Match der "new boys" für mich wirklich witzig auf den Punkt: "All the good noisy bits from better composers' scores but with none of the intelligent construction or uniformity of intent that makes them so good. You may get a quick rush from the odd orchestral flourish, but you're still hungry for someting more substantial afterwards... Following it is almost like a football game: Horner's got the ball - Williams tackles- passes to Silvestri - back to Horner - Korngold tries to intercept, but he's just too slow for this game - Elfman conspicuous by his absence, Steiner in the wings, not getting too much of a look-in (this really is all the new boys' show) - oh, and a surprise move by Holst there, but not so surprising as the one by David Arnold of all players, who was originally going to be captain on this particular game but got substituted at the last minute - over to Goldsmith - Williams making a last minute surge past Rota with a not-so-surprising attack by Broughton, but it's back to Horner again..."
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Gähnend langweilig bis auf ein paar wenige gelungene Szenen war LINCOLN allerdings für mich bereits im Kino. Den haben wir in ein paar Vorstellungen im März 2013 bei uns im Kino gespielt und den habe ich selbst auch vorgeführt - war eine der letzten 35mm-Kopien vor dem Umstieg in die digitale Filmwelt. Der Film war ziemlich enttäuschend für mich, vor allem auch gemessen an früheren Spielberg-Dramen wie IM REICH DER SONNE oder selbst AMISTAD - viel zu behäbig inszeniert und dialogüberfrachtet, das Meiste zudem viel zu dunkel ausgeleuchtet und alles grau in grau gehalten. Ich erinnere mich deshalb eher ungern an den Film. Und auch absolut kein Vergleich mit John Fords lakonischem Meisterwerk YOUNG MR. LINCOLN von 1939, das bis heute nichts von seiner Frische und seiner Originalität verloren hat.
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Ja, der "Pastoralstil" von Vaughan Williams klingt bei TESS durchaus passagenweise an - das ist mir früher auch schon aufgefallen. Daneben hat sich Sarde zudem ein wenig vom dritten Satz der 3. Sinfonie von Johannes Brahms inspirieren lassen. Das ist kein direktes Zitat, aber die Anklänge sind durchaus schon deutlich zu vernehmen. Und ich glaube auch, daß Rózsa´s MADAME BOVARY eine weitere Inspirationsquelle war. Die Musik etwa im Track "La visite chez les d´Urberville", die die Kutschenfahrt zu Tess´Verwandten untermalt, ist sehr nah an dem Passepied-Tanz aus dem Rózsa-Score (siehe CD 1 Track 9 auf der Rózsa Treasury-Box von FSM bzw. auf der Tsunami-CD Track 5 mit dem dort völlig falschen Titel "Emma´s Discontent" - da leider dort die Tracktitel auf dem Back Cover ganz durcheinander geraten sind). TESS gehört immer noch zu meinen Lieblingsfilmen und mir ist er nie zu lang gewesen, sondern ich fand es sehr schade, daß der Verleih aufgrund des Mißerfolgs bei der Erstaufführung Ende 1979 dann zwei Jahre später versucht hat, den Film um nahezu 40 Minuten zu kürzen, was für mich fast einem Verbechen nahe kam. Der Film benötigt einfach diese Länge, um sich entfalten zu können - eben durch diesen langsamen Rhythmus der Bilder und die subtile, zurückhaltende Inszenierung ist er meines Erachtens so bewegend und berührend. Die Schönheit der Natur und ihre Gleichgültigkeit im Kontrast zur Leidensgeschichte der Hauptperson bewirken eine Intensivierung der Anteilnahme auf Seiten des Zuschauers. Selten wurde daher für mich eine Epoche so detailgenau rekonstruiert und selten war man so mitten drin in der Geschichte, die sich da abspielt. Natürlich muß man den Film im Kino gesehen haben, um sich der emotionalen Kraft des Films voll und ganz aussetzen zu können. Ich habe den Film damals Ende 1979 gleich mehrfach im Kino angeschaut und war absolut begeistert - sowohl vom Film wie von der Musik. Zu der Zeit haben die meisten Soundtrack-Fans damals natürlich SciFi-Filme wie KRIEG DER STERNE, IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK oder STAR TREK angehimmelt, die auf mich persönlich als Filmerlebnis keinen besonderen Einfluss ausgeübt haben - für mich war es in der Zeit wirklich TESS, der absolut ausschlaggebend war und deshalb meinen Film- und Filmmusikgeschmack ganz besonders mitgeprägt hat.
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veröffentlichung Quartet Records: VENOM (Michael Kamen)
Stefan Schlegel antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Scores & Veröffentlichungen
Die erste Hälfte ist aus STUNTS von 1977, die zweite aus 101 DALMATIANS von 1996 - beides Mal dasselbe Thema, das Kamen da verwendet hat, nur jeweils völlig anders orchestriert.