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Soundtrack Board

Stefan Schlegel

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  1. Weshalb hast Du mich denn dann oben überhaupt gefragt "warum"? Wenn Du mich schon fragst warum ich eine Abneigung gegen das Label hätte, ist es doch klar, daß ich das dann auch genauer ausführe. Damit mußt Du rechnen.
  2. Dein "wie so oft" trifft genau den Kern der Sache. Es erscheint doch von den US-Labels kaum noch was Anderes als Reissues oder Expandierungen. Das kann man endlos "schön" finden, und aufgrund der Denkweise braucht dann auch gar nichts unveröffentlichtes Älteres mehr zu kommen. Hinterfragen muß man aber auch, was wirklich denn die ganze Zeit veröffentlicht wird: Nämlich nur das, wofür es noch genügend Fans gibt und was sich überhaupt einigermaßen verkaufen läßt. Nur deshalb und aus keinem anderen ehrbaren oder wohltäterischen Grund wie gar manche meinen werden doch so viele Horners rausgehauen derzeit. Vieles andere bleibt links liegen und interessiert nicht mehr. Und wie schon oben ausformuliert: Mich stört vor allem, daß mit dem Köder der ständig selben Expandier-Masche versucht wird, auch die wieder zum erneuten Kauf zu bewegen, die die frühere CD eh schon haben. Die Labels wissen nämlich genau wie viele Sammler heutzutage ticken und wie sie sie rumkriegen können.
  3. Schon klar. War ja gar nicht gegen Dich gerichtet, Ralf. Es hindert Dich doch gar niemand daran, die neue CD zu kaufen, wenn Du die alte, inzwischen teuer gewordene nicht hast. Ich dagegen habe bereits die Promo-CD aus den 90ern und die offizielle von Intrada von 2009. Und wenn ich jetzt sehe, daß Intrada eben all diejenigen Fans, die ihre alte CD gekauft haben, natürlich auch schon wieder ködern will durch ein paar mehr Minuten als bislang erhältlich - und wie gesagt die Source Music interessiert mich eh nicht die Bohne, kenne ja auch den Film - verstärkt sich meine Abneigung gegen das Label nur noch weiter. Gerade deshalb ist das Ganze für mich eigentlich nichts Anderes mehr als pure Geschäftemacherei, die fraglos wieder aufgehen wird. Man sieht an dem Beispiel eben zumindest recht schön: 2009 ging es wenigstens noch um die Musik an sich, heutzutage nur noch die ganze Zeit um "lang, länger, am längsten".
  4. Es war ja damals an 2009 ganz klar, daß Horner selbst zusammen mit seinem Toningenieur Simon Rhodes die CD als perfektes Höralbum zusammengestellt hatte und daher auch auf den ein oder anderen Kleinkram bewußt verzichtet hatte, manches leicht anders editierte. Intrada pries das folglich so an: "James Horner & his customary engineer Simon Rhodes personally produce spectacular album for Intrada with maximum listening pleasure in mind, just as they would for major label. Results are one of composer's richest albums!" Siehe auch hier: Na ja, viel fehlen wird ohnehin nicht. Das Bootleg aus den 90ern, das vom Isolated Score der Laserdisc entnommen wurde, war ja auch kaum länger. Es dürfte eher noch einiges an Source Music - sprich Zirkusmusik - fehlen. Wers braucht. Für mich ist ohnehin die 2009er CD das Non-Plus-Ultra in dem Zusammenhang, da Horner die Musik genau in der Art außerhalb des Films zum autonomen Anhören repräsentiert sehen wollte und hier wirklich noch musikalische Kriterien den Ausschlag gaben, die CD dadurch auch als Ganzes sehr stimmig wirkt. Warum das also alles wieder durcheinanderbringen nur um es noch ein paar Minuten länger zu machen? Ist doch reines Kommerzdenken, das dahinter steckt, und nichts anderes - und da Horner nicht mehr lebt läßt sich nun eben alles machen.
  5. Mit "Orion" ist nur die Firma Orion Pictures gemeint, die etwa THE HAND an 1981 produziert hatten.
  6. Geht alles eigentlich genauso überraschungs- und keimfrei weiter wie dieses Jahr schon. Horner ist sozusagen jetzt der Goldsmith-Ersatz bei den US-Labels - und wenn von Williams nicht wenigstens RARE BREED dabei ist, werde ich wohl wie dieses Jahr auch so gut wie keine neue Intrada-CD mehr kaufen. Außer es käme vielleicht an 2024 noch eine interessante Kickstarter-Aktion bezüglich eines Golden Age-Scores in die Gänge, aber das dauert ja dann auch wieder ewig bis so eine CD überhaupt erscheint. Charles Fox wird doch garantiert wieder ein Reissue sein, entweder von 9 TO FIVE oder von FOUL PLAY. Die alte Intrada-CD von ersterem ist inzwischen bei Discogs ganz schön teuer geworden - von daher könnte es sogar darauf rauslaufen. Ist nämlich auch schon wieder 15 Jahre her seit der CD-Erstausgabe.
  7. Aber von mir wurde es vor Monaten schon - siehe obiges Posting vom 16. Juni - erwähnt: "Im Scherzo für Querflöte und Orchester ist bereits eines der Hauptthemen vom zwei Jahre später komponierten und natürlich viel bekannteren PIRATES zu hören, aber in einer etwas eleganteren und vor allem musikalisch transparenteren Version, die mir persönlich gerade in der Art um einiges besser gefällt." Mir ist das schon jahrleang bekannt gewesen, da es auf der Sarde/Georges Lautner-CD von Universal an 2011 ohnehin bereits zwei Tracks aus ATTENTION UNE FEMME PEUT EN CACHER UNE AUTRE gab, wo es jeder nachhören konnte. In diesem Zusammenhang auch der Hinweis auf den Sarde-Score zum israelischen Film THE MATCHMAKER, dessen 22 Minuten Score auf Youtube zu hören sind - ich vermute auf den anderen digitalen Plattformen wohl eher nicht. Wäre also auch noch mal was für Music Box. Track 9-19 sind die Sarde-Stücke. Auch dabei findet man natürlich wieder so einiges an Recycling, nämlich L´HOMME AUX YEUX D´ARGENT von 1985 (das Jazzthema von dort ist jetzt in ein rein orchestrales umgewandelt worden überwiegend für Klavier und Holzbläser), HELLÉ von 1972 (also ein Wiederaufgreifen des Hauptthemas von dort nach sage und schreibe 38 Jahren!) und das verspielte Thema aus LE PETIT GARCON von 1994 (erscheint in den beiden letzten Tracks 18 und 19):
  8. In dem Fall wohl nicht. Denn von Intrada´s EIGER SANCTION etwa durfte Backlot offenbar auch nichts bringen bislang, da mit Universal und Universal Music Group zwei unterschiedliche Firmen als Lizenzgeber beteiligt waren. Ich sehe gerade, daß es bei Quartets MARY, QUEEN OF SCOTS irgendwie ging, jedoch nur mit dem Film Score-Teil, der direkt von Universal lizenziert wurde - Decca-Album aber nicht, da Universal daran keine Rechte hat. Also wenn digital überhaupt was kommt, dann höchstens die Filmaufnahme von CD 1.
  9. Die Originalaufnahme fand aber mit einem leicht größeren Orchester statt, die LP-Aufnahme dagegen mit einem etwas kleineren. Doug Fake wird in dem aktuellen Goldsmith-Podcast ja überhaupt nicht müde zu betonen, daß im Original zwei Tuben statt einer zu hören sind und das von ihm geliebte Blech noch etwas stärker herauskommt so daß es ein wneig voller klingt. Insofern ist die Lichty-Bemerkung mit "rerecording is fuller" mit Vorsicht zu genießen. Ich hatte bei den Tracks im Film selbst schon auch den Eindruck, daß das Original ab und an mal etwas fülliger klingt - aber es ist für mich wie schon erwähnt in dem Fall hier nicht so besonders entscheidend, da die Neuaufnahme auch ziemlich gut ist und kaum Wesentliches fehlt. Mit das Auffälligste ist halt diese zusätzliche elektronische Bassflöte, die im originalen Main Title noch mit rumgrummelt, während sie für die Neuaufnahme weggelassen wurde. Dieses Instrument kommt vielleicht in ein oder zwei anderen Stücken nochmals kurz zum Zuge, hat mich persönlich jedoch nicht besonders überzeugt. Ich kann gut und gerne darauf verzichten und kann auch verstehen, daß Goldsmih das eben fürs Album wieder entfernt hat. Kurios finde ich jedoch, um all welche kleinsten Details sich diese ganze Podcast-Diskusssion dreht. Da sieht man, wie die meisten in der Runde von Goldsmith echt besessen sind. Anstatt mal was außergewöhnliches Älteres und nicht immer nur dieselben paar Namen zu bringen - aber wozu sage ich das -, gehts hier tatsächlich um jede einzelne Note und jeden Taktschlag, fast um jedes Zucken mit der Wimper. Ich halte es ehrlich gesagt für schon etwas übertrieben. Aber was will man machen: Die Leute sind halt eben so drauf. Übrigens ist auch noch das "Propaganda"-Stück mit etwas mehr als zwei Minuten eigentlich kein Original-Goldsmith-Track, sondern wiederum nur eine Abfolge von Traditionals wie sichs in dem Gespräch so herausstellt. Damit wirds noch weniger Neues bei der Originalaufanhme geggenüber dem bisherigen Album als bereits gedacht. Ich habe noch die alte MCA-LP von MACARTHUR - von daher wäre die Doppel-CD eventuell mal eine Überlegung wert. Aber wenn ich mir anschaue, wie teuer diese US-CDs tatsächlich inzwischen geworden sind mit mehr als 40.- € allein für diese Doppel-CD aktuell beim Soundtrackcorner - dann bin ich mir mit einem Kauf noch gar nicht so sicher.
  10. Für mich gehören die Newsreel-Cues sowie der Track aus LONELY ARE THE BRAVE nicht ins eigentliche Score-Programm rein. Der Western-Track geht ja ohnehin in eine ganz andere Richtung als die eigentliche MACARTHUR-Musik. Wenn man das alles abzieht, dann sinds vielleicht 7-8 Minuten mehr an neuer Musik gegenüber dem alten Album. Im Film werden manche der Album-Tracks ohnehin gar nicht in voller Länge ausgespielt. Der Track aus LONELY ARE THE BRAVE ist im MACARTHUR-Film selbst gerade mal für 20 Sekunden zu hören - mehr nicht. Merkwürdig, daß man dafür die kompletten zwei Minuten neu aufgenommen hat. Und witzigerweise werden damit ein paar wenige Einstellungen aus einem James Stewart-Western (es könnte WINCHESTER ´73 sein) untermalt, als MacArthur und seine Frau sich diesen nach den Newsreels in einem Kino ansehen. Nach den 20 Sekunden geht es dann mit normalem Goldsmith-Score im Film weiter und die Western-Musik wird ruckzuck ausgeblendet.
  11. Wenn ich das heutige Update von Gerhard zu den Black Friday-Titeln so lese, dann werden bei dem Mancini wohl nicht mal die 1500 Exemplare über die Bühne gehen. Ich bin ja nun eigentlich kein besonderer Freund dieses Scores, aber angesichts der Tatsache, daß dies echt die einzige Erstveröffentlichung vom ganzen Schwung und dazuhin aus der Zeit Mitte 60er war, ist es schon sehr bitter, den Kommentar zu lesen, wie schlecht sich der Mancini ganz offensichtlich verkauft ("We have a ton of Moment of Moment CDs in stock"). Offenbar noch schlechter als ich es oben vermutet hatte. Das verheißt leider gar nichts Gutes für weitere bislang unveröffentlichte Universal-Titel aus den 60ern, von den 50ern ganz zu schweigen. Dagegen läuft das Geschäft mit den Horner/Williams-Expandierungen natürlich wie erwartet auf Hochtouren. Es ist schrecklich, wie unglaublich eng abgezirkelt das alles geworden ist innerhalb der heutigen Soundtrack-Szene - zumindest was die USA betrifft. Die Sammler scheinen unbelehrbar: Currently our best seller, HOOK, is out of stock. We stopped taking orders on this title temporarily so we can fill all the orders we do have and get them out to you as soon as possible. If you ordered Hook directly from us you will have your order shipped off before we close our doors for the year on Dec 19.... Hook will be back in stock late December/early January. When it comes back in we will start taking your orders again on the website. As for Zorro and Sneakers...we are running low on these titles, so if you want them sooner than later I would order now because the 2nd batch most likely won't be in until February/March 2024 We have plenty of Topaz and a ton of Moment to Moment cds in stock. https://www.filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?threadID=152849&forumID=1&archive=0&pageID=1&r=121#bottom
  12. Nun, das klang eben für mich oben so als ob Du mit weniger "von Barrys minimalistischem "Largo"-Stil" gerechnet hättest und es Dir deshalb jetzt doch einfach des Guten zuviel ist. Oder habe ich den Satz falsch verstanden? Ich selbst habe musikalisch von Anfang an schon genau das erwartet, was jetzt drauf ist. Überraschend ist für mich einzig und allein, daß es halt jetzt zwei CDs sind statt einer. Zulegen werde ich mir das sicher schon mal, aber es ist nun nicht so, daß ich hin und weg wäre von der Veröffentlichung und sofort zugreifen müßte.
  13. Es war doch seit einem Jahr eigentlich bekannt, welche Barry-Titel von Quartet eingespielt wurden. Von daher verstehe ich die Überraschung nicht, denn gerade von den TV-Scores gab es ja schon kurze Suiten auf Samplern. Genau deshalb wußte ich im Prinzip, was da stilistisch kommt, nämlich fast durch die Bank der ruhig-elegische Barry-Sound, der mir durchaus liegt. Nur SÉANCE ON A WET AFTERNOON mit seinem typischen 60s-Suspense-Scoring - wie es Barry um 1965 herum gerne gemacht hat -, weicht davon ein wenig ab. Aber auch da war es ziemlich klar, was einen erwartet, denn es gab ja auch von der Musik schon rund 6 Minuten auf der WALKABOUT-CD von Silva. Ich finde nur die Anordnung ein bißchen merkwürdig mit gerade mal 31 Minuten auf CD 1, während CD 2 viel länger ist mit 57 Minuten. Offenbar wollte man SÉANCE ganz bewußt von den drei Katharine Hepburn TV-Filmen trennnen.
  14. Es gibt eine neue CD von Cosma mit vier Konzertwerken: - die verlängerte Fassung des Violinkonzerts "Concerto de Berlin" aus LA SEPTIÈME CIBLE - hier jetzt mit insgesamt 27 Minuten vertreten - "Eternity" aus LA VOUIVRE von 1989 - Concerto Mediterraneo für Mandoline und Orchester mit rund 20 Minuten. So wie ich das höre, wird im zweiten Satz dieses Mandolinenkonzerts das Haupttthema aus SOLEIL verarbeitet und im dritten Satz ein Thema aus LA TRILOGIE MARSEILLAISE - Oblique mit 13 Minuten für Viola und Orchester - wohl ein etwas spröderes, moderner angehauchtes Konzertwerk. Das Ganze gibts natürlich nicht nur auf CD, sondern auch digital. Die CD habe ich bislang nur bei Larghetto Music entdeckt: https://larghettomusic.com/album/vladimir-cosma-dirigeant-ses-oeuvres-concertantes/
  15. Schon ein wenig gemein von Sugar, daß sie das Digital Release von TRE FRATELLI nun für sich beansprucht haben, obwohl sie selbst doch gar keine Bänder mehr von der Musik in ihrem Archiv gehabt haben. Wahrscheinlich mußte sich Quartet auf diese Bedingung einlassen, denn sonst hätte Sugar wiederum deren CD nicht genehmigt. Ein Geben und Nehmen sozusagen.
  16. TWILIGHT´S LAST GLEAMING wäre doch auch noch so ein Fall. Seit 1992 ebenfalls nicht mehr aufgelegt worden. Ich habe mal die Musik im MACARTHUR-Film gecheckt. Da ist trotz der Länge des Films nur etwa eine halbe Stunde Goldsmith-Musik drin - fast sogar etwas weniger als auf dem alten Album, da nicht alle Stücke von dort in voller Länge erscheinen. Dafür gibts eventuell so 3-4 zusätzliche Minuten, die mir vom Album her nicht geläufig sind. Die Unterschiede zwischen Original im Film und Neuaufnahme fand ich allerdings eher marginal. Manches Mal vielleicht noch ein klein wenig rauer und zupackender, vielleicht mal an ein paar wenigen Stellen ein bißchen fülliger, aber so wirklich riesige Unterschiede sinds nun auch nicht, daß man sich ein Bein ausreißen müßte, um da dranzukommen. Da gabs schon weitaus größere Differenzen zwischen Original und Neuaufnahme. Ich z.B. bräuchte jetzt das Original neben der Neuaufnahme nicht auch noch unbedingt. Vermutlich sind auf CD 1 dann noch ein Haufen Alternates und Source-Music mit drauf. Mit irgendwas wird Intrada die CD schon füllen.
  17. Für mich war es die zweite Begegnung mit Musik von Horner. Ich habe den Film bei uns im Kino in einer Sonntagnachmittagsvorstellung im Januar 1982 vorgeführt. Ich habe gerade mal in den alten Programm-Listen nachgeschaut: DAS GRAUEN AUS DER TIEFE (HUMANOIDS FROM THE DEEP) hatten wir in drei Vorstellungen dagegen schon davor im Juli 1981 im Kino gehabt. Den Film habe ich also sogar mehrfach vorgeführt. Die Musik hat in beiden Fällen im Kino keinen besonderen Eindruck auf mich gemacht, denn LP-mäßig eingestiegen bei Horner bin ich erst so richtig mit BRAINSTORM und dann KRULL und AMERICAN TAIL. Bei der SADOR-Vorstellung hatte ich mich vor allem darüber amüsiert, welche Goldsmith-Klaus aus STAR TREK und ALIEN da drin waren, denn die Scores kannte ich zu der Zeit ja schon längst. Auch "Battle on the Ice" aus Prokofiev´s ALEXANDER NEVSKY war ja überdeutlich zu vernehmen. Insofern hat mich das schon damals alles nicht besonders überzeugt, auch das Orchester klang bereits im Film sehr dünn.
  18. THE SNAKE PIT kam in den 70ern öfters im Fernsehen - meist so am Samstag gegen 22 oder 23 Uhr - da habe ich ihn auch ein- oder zweimal gesehen gehabt. Der Film ist eigentlich als Psychiatrie-Drama ganz gut und ich finde, daß die Musik im Film ihre Wirkung besser entfaltet als auf CD. Es ist ein sehr atmosphärischer, oft vor sich hindräuender und funktional angelegter Newman-Score, den ich sehr selten angehört habe. Ich hatte ihn ja schon seit 2001, da er auf der Tsunami-CD mit CAPTAIN FROM CASTILE gekoppelt war. Im Prinzip hat mir das bei der Musik auch gereicht, weshalb ich in dem Fall dann kein Upgrade auf die Varèse mehr gemacht habe. Sind zudem viele kurze Stücke auf der CD, wo sich öfters auch dieselben Motive wiederholen, so daß sich die Musik nicht richtig entwickelt wie sonst bei Newman üblich und irgendwie kein kohärenter Fluß entsteht. Das ist zwar alles solide gemacht, aber so ein echter autonomer Hörgenuß ist das auf etwas mehr als 25 Minuten irgendwie auch nicht. Zu meinen Lieblings-Newmans würde ich den Score jedenfalls nicht zählen. Kann man als Newman-Fan schon nehmen, aber allzuviel erwarten sollte man eben auch nicht.
  19. Keine Angst, der zweite Musketiere-Teil kommt hier in Deutschland dank den miserablen Ergebnissen von Teil 1 schon gar nicht mehr im Kino raus. Wurde von Constantin Film längst gestrichen. Hier der normale deutsche Kino-Startplan für Dezember: https://www.filmstarts.de/filme-vorschau/de/monat/monat-2023-12/
  20. Ach so war das gemeint. Jetzt habe ich es kapiert. Ich hatte ja oben auch geschrieben, daß dieser Sadsack entweder Fuller oder eben halt ein Freund von ihm war. Sicher war ich mir da nicht.
  21. Fuller gibt es tatsächlich noch? Warum steht dann am Ende des Interviews "in memory of David L. Fuller (1947-2017)"? Hat das einen Grund? Weißt Du darüber Näheres?
  22. Ich vermute, daß "sadsack" in dem Schrein dieser an 2017 verstorbene David Fuller - oder zumindest ein guter Freund von ihm - war, der ja Bandkopien hatte von fast allen der Scores von Sawtell/Shefter, Albert Glasser und Gerald Fried: https://cinescores.dudaone.com/an-interview-with-david-l-fuller Der hatte all die Titel dort vor 8-10 Jahren nach und nach reingestellt jeweils sogar mit Tracklistings und sie konnten downgeloadet werden wenn man ihm eine private Mail geschickt hat. Ich glaube anfangs konnte es sogar jeder downloaden und es wurde dann mal abgeändert. Es ist dann sicher so gelaufen, daß Godwin Borg von Kronos mit demjenigen Kontakt aufnahm, weshalb auch ein paar der Scores von Sawtell/Shefter oder Glasser auf seinem Label veröffentlicht worden sind. So war ja auch DOG OF FLANDERS geplant gewesen, den er aber dann wohl wegen Fox wieder hat fallen lassen.
  23. Bei mir war es eher umgekehrt: Die Musik fand ich in an 1991 richtig stark und die hat mich auch gepackt, so daß sie damals sogar eine ganze Zeit lang Dauerbenner war bei mir im CD-Player - den Film selbst dagegen fand ich äußerst schwach und belanglos, was sich für mich aber nicht auf die Musik ausgewirkt hat. Als es dann Ende der 90er schon die Möglichkeit gab, die komplette Musik ab Bootleg erstmals anzuhören, war ich zunächst natürlich schon sehr interessiert dran und dachte, man sollte den Score vielleicht doch in Gänze haben. Aber beim Anhören der rund zwei Stunden hat sich dann eben bei mir doch mehr oder weniger Ernüchterung eingestellt. Vor allem den hektischen und schier endlosen "Ulitmate War"-Action-Track fand ich wirklich nur noch ermüdend und echt viel zu lang zum autonomen Anhören. Das wurde mir echt zuviel und ich habe die Lust dran verloren. So wurde aus einem auf der alten CD noch geliebten Score einer, den ich in der kompletten Fassung nicht mehr groß hervorziehen wollte. So kanns halt auch gehen: Ein Score wird schlechter dadurch, daß man allen möglichen funktionalen Firlefanz hinzupackt, der Im Prinzip keinen zusätzlichen Hörgewinn bringt, und dann wird das Ganze für einen eigentlich unrunder als man es früher gewohnt war. Eine ähnliche Erfahrung habe ich mit ein paar anderen an sich sehr geschätzten Scores damals gemacht und deshalb bin ich im Großen und Ganzen wieder davon abgekommen, mir all diese Expandierungen zuzulegen. Da muß schon wirklich Wesentliches fehlen, was mich noch dazu bewegen könnte, so was zu kaufen, und das ist ganz oft eben nicht der Fall.
  24. Witzigerweise gab es LOS MARCADOS von Sawtell/Shefter mit ganz genau demselben Tracklisting wie jetzt bei Kronos vor einigen Jahren schon im berüchtigten und inzwischen anscheinend stillgelegten FF Shrine Forum als Download-Bootleg: https://ffshrine.org/archive/t-204465.html Man braucht nur den Namen der beiden Komponisten und den Filmtitel bei Google eingeben und schon landet man auf der Seite. Der De Masi dürfte das Kuriosum des Jahres darstellen. Meine genaueren Recherchen in der Sekundärliteratur haben ergeben daß es einen italienischen Dokumentarfilm von 1959 mit dem Titel UOMINI E MARI überhaupt nicht gibt bzw. gegeben hat. Das ist also pure Erfindung von Kronos. Ähnliche Sachen - ich erinnere an Rustichellis I PROMESSI SPOSI, der völlig falsch als TV-Film von 1967 ausgegeben wurde - sind bei Kronos ja schon ab und an passiert. Von daher ist da einiges möglich. Auf den Namen des Regisseurs dürfte man aus zwei Gründen gekommen sein: Quilici hat an 1976 ein Buch mit diesem Titel UOMINI E MARI veröffentlicht, aber es gibt eben keinen Film von ihm, der so heißt. Und dann Grund 2: 1959 hat De Masi für den halbdokumentarischen Quilici-Spielfilm DAGLI APENNINI ALLE ANDE eine seiner ersten Filmmusiken geschrieben gehabt. Man nehme also das Jahr 1959 und man nehme noch Regisseur Quilici dazu und schlußfolgert daraus, daß UOMINI E MARI wohl auch 1959 entstanden sei. Hört man sich allerdings die Soundclips an, ist es eigentlich recht schnell klar, daß es sich hier um keine Filmmusik von 1959 handeln kann. Es spielt nämlich eher ein Kammerensemble und aufgenommen ist das wohl eher in den 70ern oder noch später. Auch ist die Musik etwas zu spröde angelegt, um als De Masi-Filmmusik von 1959 durchzugehen. Das stimmt also alles hinten und vorne nicht. Meine Annahme ist eher, daß es sich hier wohl um ein Konzertwerk von De Masi handelt, eine Art Programmusik - daher auch die 10 einzelnen Sätze wie sie im Tracklisting mit jeweils "Movimento 1, 2 etc." benannt werden. Wenn das wirklich von 1959 wäre, würde man das an der Patina der Aufnahme hören, was aber nicht der Fall ist. Das Band mit der sinfonische Suite BUONASERA ROMA, BUONGIORNO PARIGI mit 12 Minuten am Ende der CD scheint dagegen leider in ziemlichem mauem Zustand gewesen zu sein und klingt sehr kratzig. Das ganze Bandmaterial kommt natürlich aus dem De Masi-Privatarchiv, da Godwin Borg ja auch mit dem De Masi-Sohn Filippo eng befreundet ist. Vermutlich war überhaupt nicht klar, was genau UOMINII E MARI ist und so wurden diese Vermutungen mit "Film 1959 und von Quilici" angestellt. Anders kann ich es mir nicht denken. Klar ist jedenfalls: De Masi selbst und sonst niemand hatte die Rechte an dem etwa 20-minütigen UOMINI E MARI-Werk, denn er ist als Rechteinhaber bei der italienischen SIAE gelistet.
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