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Stefan Schlegel

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Alle Inhalte von Stefan Schlegel

  1. Drei Jahre später an 1968 haben Regisseur Gian Luigi Polidoro und Komponist Nino Oliviero mit LA MOGLIE GIAPPONESE eine Art Pendant zu UNA MOGLIE AMERICANA vorgelegt - eben kultureller Clash Italien-Japan statt Italien-USA. Diese Musik gibt es bereits seit einigen Jahren auf einer GDM-CD (die erste Hälfte davon früher auf einer recht raren RCA-LP), die sicher im allgemeinen untergegangen ist, und auch diese Musik lebt von einem starken Hauptthema, das sich in unzähligen, ideenreichen Varianten aller Art durchzieht. Insgesamt gibt es für mich dabei durchaus einiges mehr herauszuholen als beim jetzigen Quartet-Titel - die typischen Mancini/Hefti-Easy Listening-Einflüsse kommen hier etwas weniger vor, dafür ein bißchen mehr Morricone. Vielleicht auch was für Dich, Angus? Besonders schön z.B. dieser Track:
  2. Ja, dem ist mit Sicherheit so. Die Musik soll so im Stil von AIRPLANE sein, den LLL ja auch schon veröffentlicht hat - auf alle Fälle wie es Gergely Hubai in seinem Buch "Torn Music - Rejected Film Scores" schreibt im Vergleich zu Powell "somewhat serious". Hubai hat sie wohl gehört und meint, der Score von Powell würde im Film selbst besser passen als der von Bernstein.
  3. Wenn man es rein zahlenmäßig sieht, dann waren selbstverständlich die 76 Stimmen für die beiden frühen Goldsmith-Western auch nur ein "Schlaglicht in einer Miniszene". Das waren ja nicht mal 100 Stimmen für Platz 1: http://www.intrada.net/phpBB2/viewtopic.php?f=4&t=7967 Von dem Spellbound-Debakel ist man bei dieser Neueinspielung natürlich wirklich meilenweit entfernt. Und da ON DANGEROUS GROUND eh zu meinen liebsten Herrmann-Scores zählt, freue auch ich mich hier über eine deutliche klangliche Verbesserung - vor allem, da es offenbar exzellent gespielt ist.
  4. Aber immerhin war MAN WHO KNEW TOO MUCH auf Platz drei der Intrada-Umfrage vor ein paar Jahren mit 54 Stimmen. Also einige Sammler haben sich den schon gewünscht: Und schließlich ist es ja halt wirklich der letzte Herrmann-Hitchcock-Score, der noch auf Tonträger gefehlt hat. Unnütz ist die jetzige Einspielung davon also keinesfalls.
  5. Das alte italienische RCA-Label bzw. der frühere Musikverlag (heute Universal Music Publishing) ist jetzt witzigerweise auf einmal wieder ganz oben seit die europäischen Label von Sugar/CAM nichts mehr holen können. Sieht man auch sehr schön an den beiden nagelneuen Digit-Veröffentlichungen für Mai - natürlich auch wieder nur langweilige Reissues/Expandierungen, aber durch die Bank eben schon wieder RCA: De Angelis mal auf CD (70 Minuten), mal auf LP (37 Minuten): http://www.beatrecords.it/shop.asp?lingua=i&idprodotto=CDDM321&uscita=prox http://www.beatrecords.it/shop.asp?lingua=i&idprodotto=LPDM042&uscita=prox Robby Poitevin genauso mal auf CD (48 Minuten), mal auf LP (37 Minuten): http://www.beatrecords.it/shop.asp?lingua=i&idprodotto=CDDM317&uscita=prox http://www.beatrecords.it/shop.asp?lingua=i&idprodotto=LPDM038&uscita=prox
  6. Ich habe Strombergs DECEPTION jetzt auch gar nicht mehr so genau im Ohr, da es ja auf der Doppel-CD im Prinzip nur eine kleine Zugabe zu SEA HAWK war - und letzterer war eigentlich schon recht ordentlich interpretiert. Zumindest hatte ich nicht allzuviel dran auszusetzen. DECEPTION auf CD 2 habe ich dann kaum mehr als ein- oder zweimal angehört, zumal es natürlich auch das Original und Gerhardt mit dem allerwichtigsten Material daraus längst gab. Ich weiß allerdings noch, daß auch wenn es vielleicht nicht so brillant gespielt war, ich mich nicht in der Art geärgert hatte wie etwa bei dem Steiner ein paar Jahre davor.
  7. DECEPTION fand ich jetzt gar nicht so schlimm, denn auch Strombergs Einspielung von Korngolds PRINCE AND THE PAUPER kurz danach hatte ein paar Schwächen, wenn man das genau mit dem Original oder Gerhardt vergleicht, obwohl sie insgesamt gesehen trotzdem noch recht gut war. Mich stören da viel eher noch ein paar frühere Marco Polo-Aufnahmen des Teams Morgan/Stromberg. Vor allem ihre Einspielung von Steiners ALL THIS, AND HEAVEN TOO im Jahre 2003 hat mich damals schon sehr enttäuscht. Hier kann man wirklich von Lethargie und Larmoyanz reden, da die ausladende Opulenz des Originals (das ich auch hier habe) und selbstverständlich auch die der exzellenten Gerhardt-Suite überhaupt nicht ausgekostet und bei weitem nicht erreicht wird. Hier hatte ich auch die ganze Zeit über den Eindruck, daß die Moskauer keinen rechten Bezug zu der an sich so hochgradig spätromantisch angelegten Musik aufbauen konnten. Wie konnte man eine Einspielung nur so blutleer durchgehen lassen? Mir einfach unverständlich bei dem ganzen Aufwand drumherum und dem an sich schön gestalteten Booklet. Und das bei zwei Fachleuten, die es doch aus jahrzehntelanger Erfahrung intus haben müßten, wie Steiner klingen sollte.
  8. Nach den Hörclips zu urteilen macht die Aufnahme einen sehr guten Eindruck. Auch die von mir bei Neueinspielungen oft kritisierten Streicher erklingen gerade bei ON DANGEROUS GROUND In Topform. Man merkt wirklich, daß sich Stromberg da emotional richtig reingekniet hat und es ihm eine Herzensangelegenheit war, die beiden Scores zu dirigieren. Herrmann scheint schon der Filmkomponist zu ein, der ihm beim Dirigieren am meisten liegt. Die CD ist natürlich ein Pflichtkauf.
  9. Doch, er lebt noch. Zumindest war das vor ein paar Monaten so, als er John Elborg gegenüber überraschenderweise mal wieder ein Lebenszeichen von sich gab.
  10. Auffällig ist auch, daß Beat in den letzten zwei, drei Jahren ganz dazu übergegangen ist, diese Neuerscheinungen fast nur noch in Zusammenhang mit dem jeweiligen Music Day Roma, also der römischen Plattenbörse, zu veröffentlichen. Dieses Wochenende ist z.B. wieder eine solche Plattenbörse in Rom und da hierbei uner anderem die beiden Komiker Franco Franchi und Ciccio Ingrassia dieses Mal im Mittelpunkt stehen (es gibt Statuetten von den beiden und eine Biografie ist erschienen), wird dort auch die jetzt gerade herausgekommene neue CD von Claudio Fuianos eigenem Label CF Soundtracks (natürlich in Koooperation mit Beat entstanden) vorgestellt, die zwei Lallo Gori-Scores zu 1966er-Filmen des Komiker-Duos enthält. Es ist völlig klar, warum das inzwischen so gemacht wird, da man eben bei dieser Börse die meisten Sammler in Italien recht leicht erreicht und da auch gleich ein größeres Marketing betreiben kann. Die nächsten Music Day-Termine sind für Juni (17./18.6.) und September (23./24.9.) angesetzt - der Termin für Dezember steht noch nicht fest, dürfte aber auch wieder wie letztes Jahr Mitte des Monats sein. Von der Neuveröffentlichung eines Spencer/Hill-Soundtracks im Juni gehe ich mal nicht aus - das dürfte zu früh sein und man käme da auch voll in den Sommer rein. Also könnt ihr entweder für den Music Day im September oder für den im Dezember mit der nächsten für Euch interessanten CD wohl rechnen.
  11. Ja genau, Du hast völlig recht mit Hans Helf. Jetzt fällt mir der Name auch wieder ein. Der war als 35mm-Filmsammler in Düsseldorf damals ziemlich bekannt. Ich weiß allerdings nicht, ob er noch lebt.
  12. Ich war ja damals an 1983 selbst noch ein ganz begeisterter Goldsmith-Hörer und empfand (bzw. empfinde immer noch) die Zeit so von etwa PAPILLON/WIND AND THE LION bis UNDER FIRE als seine musikalisch stärkste. Nach 1984 ist für mich - und auch für ein paar andere ältere Sammler, die bei den Treffen dabei waren - das Interesse an Goldsmith allerdings schlagartig runtergesunken. Musiken wie RUNAWAY und RAMBO 2 habe ich ja nicht mal mehr gekauft, die LINK-LP habe ich dann recht bald wieder abgegeben. Insofern konnte ich das generell große Goldsmith-Interesse an 1983 noch sehr gut nachvollziehen und teilte das durchaus. Es waren aber schon viele Sammler mit Golden Age-Interessen dabei, also ein Rózsa hat bei vielen damals auch eine recht große Rolle gespielt. Auf der anderen Seite waren überhaupt keinerlei reinrassigen Morricone-Fans bei den Treffen dabei, sondern die meisten waren schon auf sinfonische US-Scores ausgerichtet. Französisch Richtung Delerue oder ein bißchen Sarde, das war natürlich auch etwas mit von der Partie. Fans von den funkigen 70er Jahre-Soundtracks waren meiner Erinnerung nach aber so gut wie gar keine mit dabei. Das war bei dieser Art von Sammlern überhaupt nicht angesagt. Beim zweiten Filmmusiktreffen an 1986 war schon deutlich mehr allgemeine Kritik an den gerade aktuellen Goldsmith-Titeln zu verspüren als das drei Jahre zuvor noch der Fall gewesen war. Über was vor allem gesprochen wurde, war jedoch die Varèse-Neuaufnahme von Bernsteins THE COMANCHEROS/TRUE GRIT, die Heimansberg schon auf LP hatte und die für Begeisterung sorgte. Heimansberg ließ COMANCHEROS, den es zuvor ja noch gar nicht auf Tonträger gegeben hatte, dann über die Lautsprecher im Kinosaal laufen. Daran erinnere ich mich noch ziemlich gut, wie das für die nötige Stimmung sorgte.
  13. Wie gesagt: Gerd Haven ist ganz rechts außen auf dem Bild zu sehen. In der Reihe hinter Haven ich mit meinem Wiesbadener Freund Frank Langer. Zwei Reihen vor Haven Michael Boldhaus und sein Freund Reinhard Kröner (derjenige mit Bart). Von den beiden ganz vorne weiß ich die Namen nicht mehr. Das waren keine richtigen Filmmusiksammler, sondern eher reine Kinofans aus Düsseldorf, die mit Haven und Heimansberg gut befreundet waren. Hubert Kißmann war auch im Saal und saß irgendwo weiter rechts und ist daher nicht mehr im Bild zu sehen.
  14. Ralf Schuder war ein bißchen eine eigenartige Person. Er hat das Filmmusik-Magazin noch so bis Mite 80er herausgegeben und danach hat man eigentlich nichts mehr von ihm gehört. In den letzten Heften ab 1984 hat Karban dann noch mehrere Rezensionen geschrieben, aber ein, zwei Jahre später eben sein eigenes Filmmmusik-Magazin mit dem FM-DIenst gegründet. Durch das Treffen von 1983 haben sich schon auch Freundschaften entwickelt, die sich zur damaligen Zeit sonst nur schwer ergeben hätten. Ich persönlich lernte z.B. genau damals meinen guten Sammlerfreund aus Wiesbaden kennen, der mehr als 10 Jahre älter war als ich und der letztes Jahr verstorben ist. Der Kontakt hat sich ab 1983 also fast über 40 Jahre gehalten. Mit anderen war die Freundschaft nicht so eng und ist dann nach ein oder zwei Jahren wieder abgeflaut. Man hat dann vielleicht ein- oder zweimal miteinander getauscht, was der jeweils andere haben wolllte, aber das war es dann auch. Alle, die damals an 1983 dabei waren, kannte ich auch nicht nähers und weiß daher nicht, was aus ihnen geworden ist. Auf jeden Fall war Hubert Kißmann dabei (auch in Düsseldorf an 1986), der dann wenige Jahre später seinen eigenne Filmmusik-Versand gründete und noch ein paar Jahre später bei Tarantula mit einstieg. Er war ja auch hier im Forum als "Bastet" mal angemeldet und ist vor einigen Jahen gestorben. Ein Bekannter von meinem Freund aus Wiesbaden, ich glaube Dietmar Schmidt hieß er, ist auch vor wenigen Jahren gestorben. Kummerfeldt ist schon lange nicht mehr in Deutschland, sondern lebt seit einigen Jahren in Südamerika und hat mit Filmmusik nichts mehr zu tun.
  15. Ja, ich habe die alten Hefte - Filmmusik-Info und Ralf Schuders kleine Filmmusik-Heftchen - alle im Original. Gerd Haven/Udo Heimansbergs Filmmusik-Info-Hefte waren im Großen und Ganzen deutlich anspruchsvoller und interessanter als die kleinen Fanzines von Schuder, wo viele Beiträge nur Übersetzungen aus US-Büchern waren. Die obigen Bilder sind im Original noch etwas besser, aber auch nicht der große Hit und ein wenig zu dunkel. Man kann die drei Personen am rechten Tisch nicht mal da ganz genau erkennen, nur teilweise. Es gab dann an 1986 noch ein weiteres Treffen in Udo Heimansbergs Kino in Düsseldorf, zu dem sich ca. 15 Sammler einfanden - also schon ein paar weniger als an 1983, wo es hauptsächlich durch Kummerfeldt organisiert worden war, der ja durch seinen Versand auch die Adressen der Sammler hatte und sie daher alle anschreiben konnte. Natürlich war der damalige Doyen in der Szene, Gerd Haven aus Düsseldorf, an 1986 auch dabei - ich weiß nicht, ob er überhaupt noch lebt heute. Und auch Michael Boldhaus (von Cinemusic) war da mit dabei. Als Film gabs damals PATTON und den kurzen Dokumentarfilm, der als Vorfilm von AGONY AND THE ECSTASY gedient hatte. Heimansberg hatte die Kopien in seinem Privatarchiv. Dieses zweite Treffen ist auch dokumentiert worden in dem dem belgischen Soundtrack-Heft vom Juni 1986 beigefügten deutschen Spellbound-Magazin (Nachfolge-Magazin von Filmmusik-Info). Das Foto mit ein paar der Sammler im Kinosaal ist auf Seite 7 der deutschen Spellbound-Beilage - darauf sireht man in der Mitte Michael Boldhaus mit seinem Freund und mich ganz hinten mit meinem Sammlerfreund Frank Langer aus Wiesbaden. Gerd Haven ist rechts davon zu sehen. Es wurde damals sogar großmundig ein "Deutscher Filmmusik-Club" gegründet. Für die Mitglieder wurde dann diese von Rainer Padberg dirigierte LP "The Spectacular Film World of Miklos Rózsa" produziert, aber dabei blieb es auch und danach kam dann nichts mehr. An 1983 hatte ich schon recht viele LPs, da ich ja seit 1980 regelmäßig bei Kummerfeldts Limelight-Versand in Sitterswald bestellte. Zu der Zeit kaufte ich fast jeden neuen Goldsmith und Williams, bei den europäischen Sachen den neuen Sarde oder Delerue oder Morricone - bei letzterem allerdings deutlich selektiver und nur das, was für mich stilistisch wirklich in Frage kam. Im Golden Age war ich damals schon sehr gut bewandert - Herrmann, Rózsa, Korngold hatte ich bereits so gut wie alles, was damals auf LP verfügbar war- und hatte mir auch so einige ältere LPs aus dem Ausland an Land gezogen - durch Urlaube in New York oder London oder Bestellungen bei A1 Record Finders. Klar, manche Sachen waren wirklich noch unheimlich und eigentlich viel zu teuer damals. Für die originale HOUR OF THE GUN-LP etwa habe ich so ca. 1984/1985 in Deutschland bei einem privaten Kauf noch an die 200 DM hinlegen müssen, denn es ging hier nicht anders. 10 Jahre später sah die Welt natürlich völlig anders aus, aber trotzdem war es wie Du schreibst eine äußerst interessante Zeit, bei der man jede Menge an Entdeckungen machen konnte. Es war dann immer sehr schön, wenn es einem gelungen war, eine Rarität aufzutreiben, die zudem auch musikalisch richtig Spaß machte. Und die Schnellebigkeit von heute gabs selbstverständlich überhaupt nicht, so daß jeder Neuzugang auch noch ein richtiges Ereignis war.
  16. Au Backe! Ich darf gar nicht dran denken, daß seit dem damaligen ersten deutschen Filmmusiktreffen sage und schreibe 40 Jahre ins Land gegangen sind. Da merkt man erst wie alt man eigentlich inzwischen ist. Auf dem allerersten Foto oben derjenige links mit den auf dem Tisch aufgestützten Armen bin übrigens ich. Und auf der rechten Tischseite - aber das Bild ist einfach zu dunkel, um es genau zu erkennen - sitzen in der Mitte Thomas Karban, Christian Freitag (altgedienter Sammler aus Wiesbaden) und Richard Kummerfeldt nebeneinander.
  17. Statt irgendwelche bisher nicht veröffentlichte ältere Scores zu bringen, legt Beat jetzt direkt nach Ostern schon wieder drei der Spencer/Hill-Soundtracks nur als Vinyl-Editionen wieder auf, während die CD-Ausgaben davon dort immer noch erhältlich sind: - BOMBER http://www.beatrecords.it/shop.asp?lingua=i&idprodotto=DDJLP03DLX&uscita=prox - LO CHIAMAVANO BULLDOZER http://www.beatrecords.it/shop.asp?lingua=i&idprodotto=DDJLP06DLX&uscita=prox - LO CHIAMAVANO TRINITÀ http://www.beatrecords.it/shop.asp?lingua=i&idprodotto=DDJLP10DLXNC&uscita=prox Einfach unglaublich, daß Beat fast das ganze Jahr durch kaum noch irgendwas anderes außer Reissues macht. Ja kein großes Risiko mehr und überall einsparen ist das Motto. Und dann zeigt sich bezüglich der Spencer/Hill-Soundtracks, daß sich gerade in diesen Fällen Vinyl offenbar inzwischen doch noch deutlich besser verkauft - wohl in Italien wie in Deutschland, den zwei wichtigsten Ländern für diese Titel - als die CD-Varianten. Die Scheiben selbst haben jetzt wieder andere Farben erhalten, das ist alles, was sich gegenüber den vorherigen LP-Editionen verändert hat. Es wird hier wirklich gemolken bis zum Umfallen.
  18. Roussel ist doch auch schon einige Jahre lang bei RCP tätig gewesen und hatte unter anderem "additional music" für den vierten PIRATES OF THE CARIBBEAN-Teil komponiert gehabt. Insofern habe ich hier erst gar nichts Großes erwartet und eine ungute Vorahnung gehabt, wie modern aufgetakelt die Musik wohl klingen würde. Und genauso öde kommt das nun daher. Ich habe nicht mal all die Hörclips bei Quobuz durchgestanden, sondern nach ca. 10 davon bereits abgebrochen. Den ganzen Score könnte ich nicht anhören, das stehe ich nicht durch und wäre für mich absolute Zeitverschwendung.
  19. Nun ja, Music Box veröffentlicht kaum je einen US-Score, sondern überwiegend französische Filmmusiken. Und wenn Music Box eine Sarde, Petit, Legrand oder Delerue-CD bringt, dann wird hier außer mir kaum jemand darauf reagieren. Das ist einfach so. Was Kritzerland betrifft: Von dem Label erscheint seit längerer Zeit kein einziger Soundtrack mehr - ALFRED THE GREAT vor mehr als einem Jahr war noch der allerletzte und dazu hatte ich hier schon im voraus einiges geschrieben gehabt. Ansonsten kommt da aber überhaupt nichts mehr. Quartet kommt meines Erachtens hier gar nicht so schlecht weg, weil sie eben des öfteren auch mal populärere US-Musiken veröffentlichen. Sobald dies der Fall ist, dann reagieren auch mehr Personen darauf - so zumindest meine Erfahrung. Aber die Fixierung auf LLL, Intrada und Varese ist natürlich seit Jahr und Tag überall und nicht nur hier gang und gäbe. Das liegt einfach daran, daß diese Labels schon vor mehreren Jahren mit zahlreichen "Fan-Favorites" die Sammler äußerst glücklich gemacht haben - nicht unbedingt mich, aber viele, viele andere, die ja nichts anderes als das alles herbeigesehnt haben. Und da Goldsmith, Williams, Horner-Titel zum Großteil über diese drei Labels abgewickelt werden, ist es nicht verwunderlich, daß der Blick so stark auf deren Releases ausgerichtet ist. Sie bedienen den Mainstream-Geschmack, und wer ein- oder mehrfach mit deren CDs überaus zufrieden gestellt wurde, der ist automatisch auch auf jeden neuen Titel gespannt, den das Label in naher Zukunft wieder ankündigt. Für mich persönlich nicht unbedingt nachvollziehbar, da mein Filmmusikgeschmack etwas anders ausgerichtet ist, aber für ganz viele dürfte das doch genauso ablaufen.
  20. Mephisto, Angus Gunn und ich haben gerade hier in diesem Forum in den letzten paar Jahren doch immer wieder über etwas ausgefallenere europäische Alben diskutiert oder darauf hingewiesen. Ich gehöre also keinesfalls zu diesen obigen "Fanboys" der US-Firmen und habe auch nie dazugehört. Aber der Kreis derer, die sich wirklich für ältere europäische Soundtracks interessieren, ist eben deutlich kleiner geworden als es etwa noch in den 80er und selbst in den 90er Jahren der Fall war - und es wird auch nicht mehr. Das hängt natürlich auch damit zusammen, daß das US-Blockbuster-Kino der letzten 30 Jahre in vielen Sammlerköpfen so fest verankert ist - die meisten heute aktiven Sammler sind ja genau damit auch aufgewachsen - und viele ältere europäische Filme und Scores deshalb gar nicht mehr bewußt wahrgenommen werden bzw. es schwer ist, dafür noch Interesse zu wecken, wenn man ohnehin kaum mehr einen Bezug dazu hat. Daher auch die starke Dominanz solcher Genres wie SciFi/Fantasy/Horror bei den Veröffentlichungen der drei größeren US-Labels, die genau wissen, welche Klientel für sie heutzutage noch in Frage kommt.
  21. Ein paar italienische CDs wie PROMESSI SPOSI, COL FERRO E COL FUOCO oder SALADINO hast Du ja wohl eh schon. Darüber hinaus empfehle ich Dir unbedingt den wunderbaren I FRATELLI KARAMAZOV von Piero Piccioni und das sehr schöne, ganz eigenständige Frühwerk (keinerlei Morricone-Anklänge dabei) VITA DI MICHELANGELO von Bruno Nicolai - eine bemerkenswerte italienische Alternative zu AGONY AND THE ECSTASY von North/Goldsmith, nur ein paar Monate früher an 1964 entstanden. Auch I FRATELLI CORSI von Lavagnino ist sehr gut, selbst wenn ein paar Tracks vom Film aus dem ersten Drittel fehlen (da ein Band gefehlt hat) - auch klanglich noch ganz solide. Und EROE VAGABONDO ist eine herrlich romantische Musik von De Masi, den man in der Art nicht so oft zu Gehör bekommt - leider ist das ein völlig unbekannter Film und auch vom Genre paßts nicht in die gewohnten Schemata der Sammler, weshalb sich diese CD gemessen an anderen De Masi´s wohl nie toll verkauft hat. Darüber hinaus sind auch diese Scores noch recht gut und kannst Du nehmen: - LA CIECA DI SORRENTO (Savina) - IL GIOVANE GARIBALDI (Rustichelli) - L´ULTIMA VIOLENZA (Nascimbene) - LA GARCONNIÈRE (Nascimbene - ist elegisch, jedoch sehr jazzig - muß einem liegen, am ehesten ein wenig mit Sarde´s MORT D´UN POURRI vergleichbar) - URSUS E LA RAGAZZA TARTARA (vielleicht nicht ganz so gut wie FRATELLI CORSI, aber doch recht ordentlich) - DON GIOVANNI IN SICILIA (Nicolai - mit etwas folkloristischem Anstrich) Zu FRATELLI KARAMAZOV hatte ich drüben bei Cinemusic an 2013 als die Doppel-CD herauskam einen kleinen Text geschrieben. Ich setze den mal hier rein, um Dir den Titel vielleicht noch etwas schmackhafter zu machen. "Für mich persönlich eine der beglückendsten Veröffentlichungen des Jahres. Schon toll, daß es das jetzt auf CD gibt. Der Score hat insgesamt gesehen doch eine große thematische Vielfalt drin und es erstaunt, daß das bei dem ganzen musikalischen Aufwand nur fürs Fernsehen und nicht fürs Kino komponiert wurde. Was auf den beiden CDs zu hören ist, geht weit über das hinaus, was ich bislang auf CDR hatte bzw. was wohl auch auf iTunes abrufbar war. Natürlich sind 137 Minuten des Guten wirklich zuviel, und vor Allem auf der zweiten CD gibt es in der dortigen zweiten Hälfte zu viele Wiederholungen der Hauptthemen, wo dann nur ein Tempo, Tonart oder ein Solo-Instrument ausgewechselt wird. Da sind auch wohl einige Alternativ-Tracks dabei, die gar nicht im Film verwendet wurden und die man als solche hätte kenntlich machen bzw. dann in eine Bonus-Sektion ans Ende hätte stellen sollen. Eine bessere Editierung wäre insofern auf jeden Fall wünschenswert gewesen als das ins normale Score-Programm einzufügen. Immerhin bleiben aber dennoch mindestens 70-80 Minuten übrig, die eigentlich esssentiell sind - und das ist deutlich mehr, als ich ursprünglich gedacht hätte, was aber auch damit zu tun hat, daß eben zusätzliche Bänder noch gefunden wurden, die noch ein vor paar Jahren nicht vorhanden waren. Die erste CD mit 66 Minuten hat an sich nur wenige Durchhänger, vielleicht so zwei, drei Stücke, wo mal musikalisch nicht so viel passiert, ansonsten läßt sich das recht gut am Stück durchhören und ist wirklich auch erstaunlich abwechslungsreich komponiert. Problematischer wird dann eher CD 2, wo ich vielleicht noch so 20 Minuten als für mich unverzichtbar ansehen, aber auch Einiges an Repetitionen weglassen oder wenigstens an den Schluß stellen würde. Ich finde das schwelgerisch ausladende Hauptthema vom Main Title ja sowieso wunderbar, es erinnert sehr stark an das etwas später komponierte zu LICHT AM ENDE DER WELT. Ganz typischer Piccioni mit den Überlagerungen der Streicherstimmen und der stetig auf- und abwärts gleitenden Melodik. Herrlich auch das barockisierende, würdevolle "Aria classica"-Thema, das auf MONACHE DI SANT'ARCANGELO vorausweist. wo ebenfalls Severino Gazzelloni an der Flöte als Solist tätig war. Daneben gibt es noch ein feines, graziöses Liebesthema und ein viertes romantisches Thema, das "Tema seconda" auf der CD genannt wird und ebenfalls sehr schmachtend, aber etwas meditativer, zurückhaltender daherkommt. Der Score erschöpft sich allerdings nicht im Wechselspiel dieser Themen - wobei wirklich wunderbare elegische Delikatessen dabei sind wie das lange letzte Stück auf CD 1 oder das erste auf CD 2 , die jeweils fast 5 Minuten gehen und mich richtiggehend begeistern -, sondern es kommt reichlich anderes musikalisches Material noch hinzu: Packende dramatische Passagen, mitreißende, unglaublich rasante Tänze mit etwas russischem Kolorit, die prächtigen liturgischen Chöre, wobei das "Super Flumina Babilonis" bei UOMINI CONTRO ein Jahr später wiederauftauchen wird, dann düstere Dissonanzen wie man sie von Piccionis sinfonischen Scores ja ansonsten ja auch kennt, in der geballten und exzessiven Klangschärfe von "Tema parricida" (CD 2, Tracks 2) allerdings sogar ganz stark an Ähnliches von Alex North gemahnend, der für Piccioni ohnehin ja immer ein großes Vorbild darstellte. Sehr schön auch die klassische Fuge in "Fuga Ljussa" (CD 1, Track 19) oder die mystischen Streicher in "Psicologica Ljussa" - dieses letzte Stück wird ein paar Jahre später in Piccionis TRAVOLITI DA UN INSOLITO DESTINO übrigens auch wieder auftauchen, wurde also auch bereits hier für KARAMAZOV komponiert. Man sieht also: Es ist hier schon Einiges geboten, was Ausdrucksvielfalt und thematische Einfälle anbetrifft. Für mich zählt der Score zu den schönsten Arbeiten von Piccioni. Ich hätte nicht gedacht, daß da noch soi viel Anderes vorhanden ist an Musikmateiral, das mir bislang nicht bekannt war. Natürlich hätte ich den Score nicht in der Länge gebracht, aber zumindest eine prall gefüllte CD ist für diesen Score keinesfalls zu viel. Und Andere dürften ja im Programmieren sowieso noch geübter sein als ich. Die Klangqualität ist zum Großteil ganz ok, ist auch in Stereo aufgenommen. Man muß aber sagen, daß beim Ein oder Anderen der neu hinzugekommenen Stücke etwas Knistern mit dabei ist und auch mal ein leichtes Verzerren - am Auffälligsten und leider Störendsten bei Track 2 auf CD 1, so schlimm wirds aber dann zum Glück in der Folge nicht mehr."
  22. Witzigerweise tauchen von den über 30 älteren italienischen Titeln der Kronos-Sonderaktion beim Soundtrack Corner nun doch sogar mehrere auf einmal in der dortigen Bestsellerliste auf. Es stimmt also einfach nicht, daß es dafür überhaupt keine Käufer mehr gäbe, sondern bei den sehr günstigen Preisen greifen wohl schon einige Sammler nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus dem Ausland momentan zu (ich kenne z.B. zwei Sammler aus dem Ausland, die das diese Woche gemacht haben) - hat jetzt weniger was mit meinen eigenen Interessen zu tun, weil es nämlich durchaus auch Musiken trifft, die mich so gut wie gar nicht ansprechen. Aber um nichts Anderes ging es mir ja eigentlich in meinem allerersten Posting oben - nämlich festzustellen, daß durchaus noch ein gewisser Markt zumnidest für diese Krongold-CDs vorhanden ist, die sich im Großen und Ganzen bei Kronos selbst vor ein paar Jahren ja auch gar nicht so schlecht abgesetzt hatten und jetzt eben in der Sonderaktion bei Christian Riedrich fast alle nochmals mit von der Partie sind. Auf der anderen Seite zeigt sich natürlich auch in den vielen Rabattaktionen, die Kronos selbst ständig durchführt: Für die typischen Kronos-Flops - nämlich überwiegend die aktuellen No-Name-Scores von No-Name-Komponisten, zu einem Gutteil noch in der dann aufgelösten Kooperation mit Mikael Carlsson´s Movie Score Media veröffentlicht - findet sich kaum ein zahlenmäßig nennenswertes Publikum. Wenn man sich ein bißchen in der Filmmusik-Szene auskennt, ist das aber eigentlich auch eine Binsenweisheit und jedem wohl im vorhinein schon ziemlich klar gewesen, daß so was unter kommerziellem Gesichtspunkt gesehen nicht wirklich laufen kann, weil es dafür kaum Interessenten gibt. Aber wenn es Godwin Borg eben wert war und er den nötigen Enthusiasmus aufgebracht hat, das alles auf CD zu produzieren, dann ist es nun mal seine eigene Entscheidung und sein Geld. Er und niemand anders muß damit leben und kann es offensichtlich auch. Vermutlich auch, weil in den Fällen an die Komponisten selbst meist so einige Exemplare weggegangen sind und zur Risikoverminderung schon mal ein wenig beigetragen haben. Groß anders ginge das ja gar nicht.
  23. Besser vielleicht bei Soundtrack Corner. Und besser auf alle Fälle als die obskuren neuen Scores von jüngeren Nachwuchskomponisten aus den letzten paar Jahren, die Kronos so gebracht hat - was natürlich völlig logisch ist, zumal es sich auch um US-Titel handelt, die eh besser laufen müssen. Aber bei Kronos selbst ist dennoch keine der Glasser/Shefter-CDs bislang ausverkauft. Bei den ersten beiden hat Godwin Borg ja sogar noch eine 500er-Auflage gemacht - das war jedoch anscheinend definitiv zuviel des Guten, denn schon bei MOTORCYCLE GANG letztes Jahr ist er dann runtergegangen auf 300 Stück. Und der Titel ist trotz geringerer Auflage auch immer noch nicht ausverkauft. Also sprechen wir wie ganz oben von mir ja schon geschrieben wohl so von rund 200-250 Käufern dieser Scheiben in der heutigen Zeit. Wenns wirklich gut läuft und es ein etwas attraktiverer Glasser-Titel ist, dann gehen möglicherweise mal die ganzen 300 Stück weg.
  24. Schaue Dir mal mein allerletztes Posting genauer an. Ich habe hauptsächlich von den italienischen CAM-TIteln gesprochen, die tatsächlich bei Kronos weg sind und nicht von all den vielen unbekannten neuen Scores, die selbstverständlich noch erhältlich sind. Da sind ja so viele total obskure Sachen dabei, bei denen klar ist, daß es dafür keine allzugroße Käuferschaft geben kann. Mich interessiert das Allermeiste davon auch nicht. Wie bereits weiter oben geschrieben: In vielen Fällen nehmen die Komponisten da selbst was von ab, dadurch kommt das zustande, und allzuviele Käufer für den Rest wird es eh nicht geben. Daher die vielen Rabattaktionen.
  25. Einige der italienischen CAM-Titel wie SALADINO, I CAVALIERI DELLA VENDETTA, I PROMESSI SPOSI, SETTE BASCHI ROSSI etc. sind bei Kronos selbst doch längst ausverkauft (jetzt bei Soundtrack Corner aber wieder dabei!). Und die ca. 2013 oder 2014 erschienen CDs hatten damals sogar noch 500er-Auflagen. Das heißt, Kronos hat in den Anfangsjahren teils 500 oder in späteren Fällen manches Mal immerhin noch 300 Stück abgesetzt - das ist nicht nichts, sondern eigentlich ganz ordentlich für solch ein kleines Label, das das Ganze nur so nebenbei betreibt. Es ist nicht das Problem vom Label selbst, wenn die Händler ihre selbst vom Label erworbenen Exemplare nicht alle wegbekommen und dann in der Art wie jetzt bei Soundtrack Corner halt verramschen müssen.
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