
Stefan Schlegel
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Nein, ist keine "Source Music". Es handelt sich ganz klar um das Stück "Mar Bravo" (auf der alten LP war das "The Fishermen´s Lament" und da leider auch ohne den Chor), das endet mit der Solo-Violine auf CD wie im Film (da bei etwa Minute 18:25). Das Orchester spielt hier im Prinzip nur die Belgeitung (ist im Film selbst deshalb auch etwas leiser abgemischt als der Chor), während der Hauptteil der Melodie vom Chor getragen wird. Ist ja auch ganz typischer Tiomkin-Chor. Dadurch feht natürlich ein wenig die eigentliche Melodiestimme beim Track 8. Etwas schade. Vielleicht tatsächlich wie Sebastian schon schrieb ein Kostenfaktor. Wäre mit Chor nur für den einen Track eventuell zu teuer geworden.
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Die Doppel-CD habe ich inzwischen auch gehört und das ist in der Tat ausgezeichnet gespielt, trifft das Tiomkin-Idiom sehr gut, so daß es an der Interpretation kaum was zu bemängeln gibt. Das Ganze wirkt jetzt durch die Originalinstrumentierung auch mehr aus einem Guß als das alte Album, das mir in manchen Tracks zu sehr Konzessionen machte und dadurch ein wenig in den Unterhaltungsmusik-Stil der 50er reinging wie es im Film eben nicht der Fall war. Der von Peter Kent arrangierte Bonus-Track 18 auf CD scheint ja übrigens auch identisch zu sein mit dem Titeltrack wie er speziell für das alte Album dann eingespielt wurde. Mein einziger Kritikpunkt ist der, daß im Stück “Mar Bravo” (Track 8 auf CD 1) der Chor fehlt. Ich verstehe nicht, warum man bei dieser Neuaufnahme auf den Chor verzichtet hat, der im Film selbst doch ganz eindeutig zu hören ist. Hier im Film nachzuhören ab Minute 17:18: https://m.ok.ru/video/2504174275099
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Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre
Stefan Schlegel antwortete auf Mephistos Thema in Filmmusik Diskussion
Der deutsche Ton auf der Pidax-DVD von DIE TATARENWÜSTE Ist in der Tat schon eine ziemliche Enttäuschung. Wirklich merkwürdig, daß da kein besseres Ausgangsmaterial mehr gefunden wurde. Ich hatte den Film ja früher mehrfach im Kino gesehen (Ende der 80er bei uns im Kino sogar die damalige 35mm-Kopie selbst vorgeführt) und dann auch im Fernsehen, aber so schlecht wie auf DVD hatte sich das niemals angehört. Und die Musik war natürlich auch nicht verzerrt. Wenn man die italienische Originalfassung auf der DVD dagegen hält, merkt man übrigens auch, daß für die deutsche Fassung die Musik etwas gekürzt wurde. Sehr auffällig bei dem mit 7 Minuten sehr langen Schlußstück der alten LP "La vestizione e l´addio" so ziemlich gegen Ende des Films, von dem in der deutschen Version seltsamerweise nur noch die Hälfte übrig geblieben ist. Übrigens auch leiser abgemischt als im Original. Es handelt sich dabei natürlich um eine lange Dialogszene zwischen Helmut Griem und Jacques Perrin und da meinte man an 1977 in Deutschland wohl den Dialogen gegenüber der Musik den Vorzug geben zu müssen. -
Das stand im Quartet-Ankündigungstext oben ja noch ganz anders drin, nämlich nicht nur Mono-Sicherheitskopie, sondern "originally recorded in mono". Wahrscheilnich will man es halt nicht mit MGM/UA und Sony irgendwie verderben und ist da sehr vorsichtig, die genaue Wahrheit öffentlich zu verbreiten.
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Ist ja alles in Ordnung, Deine Meinung sei Dir belassen. Nur solltest Du nicht davon ausgehen, daß jeder Filmliebhaber und Filmmusikhörer die unbedingt teilt. Wenn Dir das alles eben ein Zuviel an Sentimentlität ist, dann liegt das eben an Deinem eigenen Geschmack, den Du aber nicht auf jeden beliebigen Anderen übertragen solltest. Jeder hat nun mal andere Präferenzen und sieht Filme auch anders. Ich persönlich beispielsweise empfand den Film damals im März 1986 als ich ihn erstmals im Kino gesehen habe als sehr angenehm - durch die bedächtige Erzählweise und die subtiie Inszenierung von Sydney Pollack auch als richtig altmodisches episches Melodram wie man es aus den 50ern und frühen 60ern noch kannte, wie es aber Mitte 80er eher aus der Mode gekommen war. Daher war es damals auch etwas, was sich vom angesagten eher zynischen Hollywood-Trend, der sich zu der Zeit sehr durchgesetzt hatte, ziemlich abhob. Und ich empfand auch die schauspielerischen Leistungen von Streep und Redford wirklich als herausragend und blieb die ganze Zeit über am Ball. Mich hatte der Film in keinster Weise gelangweilt, sondern er hat mich im besten Sinne berührt durch seine behutsam vorgetragene Liebesgeschichte, die sich nicht erfüllt. Jemand anders mag das alles sentimental nennen, aber ich bin sowohl was Filme als auch was Filmmusik betrifft immer schon echter Romantiker gewesen und mich hat das Alles deshalb nicht im Geringsten gestört. Dann müßte ich mich ja auch an VOM WINDE VERWEHT stören, tue es aber nicht. Gleich der Main Title mit der Zugfahrt durch die afrikanische Landschaft zieht einen ja vor allem durch Barry´s schwelgerische Musik richtiggehend rein in den Film. Das Zusammenspiel von Bild und Musik hat mich damals wirklich fasziniert umd mir ist die Sequenz und die Musik noch heute vor Augen und Ohren, obwohl ich den Film schon lange nicht mehr gesehen habe. Mir ist auch der eher sparsame Einsatz der Musik gar nicht negativ aufgefallen, sondern es war absolut passend, so daß einem immer auch genügend Zeit zum Reflektieren blieb. Der Film hat dadurch auch eine unglaubliche Ruhe ausgestrahlt, die mich damals sehr angesprochen hat. Außerdem enthält der Film ja mindestens zwei oder drei musikalische Themen, die sich durchziehen und nicht nur das allseits bekannte vom Anfang und von der Flugsequenz. Es ist sicher nicht diese Flugsequenz allein dafür verantwortlch gewesen, daß Barry einen Oscar für die Musik erhielt. Wie gesagt: Schon allein der Main Title war ja damals ein echter Ohrenschmaus - zumindest mir ging das so. Und die Musik ist eben sehr auffällig und prägnant eingesetzt gewesen. Hinzu kam der unerwartete Riesenerfolg des Films, der einfach mal wieder was Anderes ins Kino brachte als das Action-Zeug, was man Mitte 80er so gewohnt war. Und da ja so viele Oscars auf den Film entfielen - insgesamt 7 Stück bei 13 Nominierungen - ist es im Prinzip sonnenklar gewesen, daß die Musik dann halt auch noch mit einem Oscar bedacht wurde. Daß ein Barry Themen nicht in der Art wie Goldsmith oder Williams entwickelt hat, das ist eine alte Leier. Darüber kann man lange diskutieren. Dennoch hat sein Hauptthema gerade in diesem Film eben eine melodische Kraft, die alles überstrahlt und wo es zumindest mir überhaupt nichts ausmacht, wenn das in mehreren Varianten erklingt. Wenn natürlich auf der anderen Seite sich bei jemandem wie Dir aufgrund von etwaigen Sentimentalitäten gleich die Nackenhaare sträuben, dann ist da selbstverständlich auch nichts mehr zu machen. Ist ja logisch.
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Und selbstverständlich ist auf dem Back Cover der CD nun Beat als Rechteinhaber auch gar nicht genannt. Die Frage bleibt daher, warum sich Masterbänder der Musik dann ausgerechnet im Beat-Tresor befunden haben:
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Eine völlig unnötige, dazuhin auch noch eine ja überhaupt nicht vorhandene Allgemeingültigkeit für sich beanspruchende Polemik. Als subjektive Äußerung ok, aber muß es dann derart aufgedonnert sein? Als ob es keine Liebhaber des Scores oder der Films je gegeben hätte oder geben würde. Die gibt es - und zwar recht viele. Selbst ich mochte den Film sehr gern an 1986 und habe ihn damals sogar ein paar Mal im Kino gesehen. Von Langeweile bei mir damals keine Spur - es gibt ganz sicher Hunderte deutlich langweiligere Filme. Die Barry-Musik ist meines Erachtens im Film in Gänze - und es gibt ja längst nicht nur einen Track - absolut kongenial und sinnvoll eingesetzt und ich könnte mir kaum eine passendere Musik dafür vorstellen. War auch auf LP damals für mich ein Genuß, was aber nicht heißt, daß ich nun jeden kurzen Schnipsel des Scores mit 30-40 Sekunden auch noch auf Tonträger benötigen würde.
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Für 1963 an sich schon sehr ungewöhnlich, daß eine Musik zu einem US-Film dieser Größenordnung und mit Starbesetzung tatsächlich nur in Mono aufgenommen worden sein sollte. Selbst in Europa war zu der Zeit normalerweise Stereo bereits gang und gäbe, auch wenn der Score im Film selbst dann nur eine Mono-Abmischung erhielt. Ich weiß also nicht recht, ob ich das, was im Ankündigungstext steht, wirklich alles glauben soll. Alle anderen US-Studios machten doch schon in den 50ern üblicherweise Stereo-Musikaufnahmen. Sollte United Artists damals noch eine Ausnahme gewesen sein? Wie dem auch sei: Wenn MGM/UA das komplette Musikmaterial gehabt hätte, dann wäre die Originalaufnahme doch bereits vor mehreren Jahren auf CD erschienen. Es mag sein, daß die noch ein paar Tracks in ihren Archiven gefunden haben, aber das meiste dürfte sicher aus dem Mancini-Nachlaß stammen.
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Du hattest ja weiter oben noch EIN SCHUSS IM DUNKELN erwähnt. Und auch davon hatte Mancini laut José Benitez´ eigener Aussage - der kennt sich also schon seit Jahren ganz genau aus im Mancini-Nachlaß! - Bandkopien wiederum in Mono. Wenn also die Originalaufnahme überhaupt auf CD erscheint, dann eben halt auch wieder nur in Mono. Die Rechtelage ist im Prinzip so ziemlich dieselbe wie bei PINK PANTHER, so daß der Ankündigungstext erneut so lauten müßte: "Quartet Records, in collaboration with Metro-Goldwyn-Mayer, Sony Music and the Henry Mancini Estate, present the premiere release of the original film tracks..." Wird also schon noch mal kommen, da Sony ja inzwischen etwas kooperativer zu sein scheint. Quartet ist da bestimmt dran.
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Eh alles mit Vorsicht zu genießen, was da so erzählt wird. Die Frage ist vielmehr, wie die Bänder denn so schnurstracks überhaupt in den Beat-Tresor gewandert sein sollen, da es sich bei den Rechteinhabern der Musik um RCA (inzwischen Universal Music Publishing) und EMI Music Publishing (von GDM gemanagt) handelt. Das heißt, wenn, dann hätten die originalen Masterbänder entweder im RCA oder im GDM-Archiv beherbergt sein müssen - waren sie aber offenbar nicht so recht, wenn man sich die alte GDM-CD-Edition von 2003 so anschaut, die ja notgedrungen auch noch mit Sound Effects bei den neu hinzugekommeen Tracks arbeiten mußte. Das ist schon ein ziemliches Hin und Her zwischen diesen verschiedenen Parteien.
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FRENZY war doch ebenfalls überwiegend in Mono. Und auch da haben die Mancini-Erben mitgeholfen, um das Material für die Quartet-CD bereit zu stellen. Auch bei Elmer Bernsteins 60er Jahre-Scores gab es das doch sehr oft, daß er noch Mono-Kopien seiner Scores im Privatarchiv hatte, die dann für CDs verwendet werden konnten auch wenn die Produktionsfirmen selbst eigentlich nichts mehr hatten. Alles nichts Ungewöhnliches.
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Da bekomt man aber schon aus zwei Gründen einen etwas schiefen Eindruck: Zum einen hat da jemand Mist gebaut und beim Hochladen auf Youtube offenbar die Musik fast komplett nur auf den einen linken Kanal gelegt, zum anderen handelt es sich dabei wie schon oben ausgeführt nur um die alte Album-Aufnahme, die nur teilweise identisch ist mit dem, was im Film erklingt. Die Orchestrierungen wurden bei mehreren Stücken damals abgeändert, so daß die Musik in der Art wie sie im Film erscheint und jetzt erstmals auch auf CD schon etwas anders rüberkommt.
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Ist ja auch kein Wunder, denn auf der jetzigen CD 1 kommen ja fast nur ganz kurze Tracks mit jeweils nicht mal einer Minute Musik hinzu. Das ist eher alles nur Stückwerk - kurz da und gleich wieder weg. Und bei sage und schreibe 34 Tracks für insgesamt gerade mal 41 Minuten Gesamt-Score wird das Ganze doch leider sehr zerfasern. Die Alternativ-Tracks dürften auch nicht viel bringen - wirklich neu scheinen allein die beiden Themen für Oboe am Ende von CD 1 zu sein. Das ganze Klassik-Repertoire auf CD 2 hätte man sich im Prinzip auch sparen können.
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Mit dem großen Unterschied allerdings, daß man sich hier jetzt an der Original-Partitur und damit an den Orchestrierungen für den Film ausgerichtet hat. Beim früheren Album hat man dagegen zum Teil speziell für die LP anders arrangiert und auch umgestellt. Solche Geschichten sollten Dir doch auch genügend bekannt sein, oder?
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Das alte LP-Album war allerdings eine Neueinspielung und entsprach nicht so ganz der Musik wie man sie aus dem Film kennt. Es wurden da von den Arrangements her schon ein paar Konzessionen an die typische Unterhaltungsmusik der 50er gemacht wie etwa im Titelstück "The Old Man and the Sea" oder in "I Am Your Dream", die mir auch nicht so besonders zusagten. Zudem hat merkwürdigerweise der Chor in "The Fisherman´s Lament" gefehlt, dem bei dem Stück eigentlich eine entscheidende Rolle im Film zukommt. Von daher ist es schon ganz schön, wenn es jetzt erstmals die Musik so zu hören gibt wie sie im Film erklang, was bisher nicht möglich war - auch wenn ich THE OLD MAN AND THE SEA jetzt nicht zu meinen persönlichen Tiomkin-Favoriten zählen würde.
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Die Infos finden sich zum Teil im Booklet der Universal-CD, aber hauptsächlich etwa in diesem Iranzösischen Interview hier mit Sarde selbst: https://www.cinechronicle.com/2015/08/interview-dans-le-regard-du-compositeur-philippe-sarde-97695/2/ Er hatte schon 6 Monate an der Partitur geschrieben gehabt, bevor die Aufnahmen in London überhaupt stattfanden. Und da ist natürlich dann eine Extravanz zur anderen gekommen, denn teilweise wurde bis spät nachts um zwei Uhr aufgenommen und Sarde hatte offenbar immer noch nicht genug. Hinter den Kulissen lief dagegen ein regelrechtes Drama zwischen Produzenten, Musikverlag und Regisseur ab, während Sarde das alles nicht besonders kümmerte und es ihm nur darum ging, seine Musik so durchzuboxen wie er es sich vorstellte. Peter Knights Anteil an der Orchestrierung war mit Sicherheit recht groß, denn das hört man eindeutig schon an den glanzvollen Streichern, wer da am Werk war. Man kann die Musik von daher sofort in die typische Knight-Epoche von Sarde einordnen. Im Booklet äußert sich Jean-Jacques Annaud ein wenig dazu wie die Kooperation zwischen Sarde und Knight ablief: "To Philippe, Peter was a genius as a writing-partner, a great composer who stayed in the background; he didn´t want to go up against directors. As a result, he and Sarde formed a perfect tandem, a little bit like Erckmann and Chatrian; each had the qualities that were lacking in the part of the other. Peter Knight was Philippe´s best partner, the man who technically carried him to the top with CHOICES OF WEAPONS, QUEST FOR FIRE, CLEAN SLATE." Als Peter Knight dann an 1985 starb dürfte das schon ein großer Verlust für Sarde gewesen sein. Und man hört das ja auch recht gut an den danach entstandenen Filmmusiken, daß sie von der Orchestrierung her etwas anders ausfielen, mehr in die neoklassizistische Richtung gingen mit Orchestrierern wie Bill Byers und Hubert Bougis.
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So einfach stand das riesige Orchester nicht zur Verfügung wie sich der Laie das vielleicht vorstellt, sondern es war ein harter Kampf, den Sarde damals mit dem Produzenten und dem Musikverlag RCA führen mußte, um sich überhaupt durchzusetzen. Das ursprünglich veranschlagte Budget war schon nach den ersten 20 Minuten aufgenommener Musik völlig aufgebraucht und mußte dann mehr als verdoppeklt werden, was den Produzenten schier in den Wahnsinn trieb. Sarde ließ aber nicht locker und bekam dann auch mit Unterstützung von Regisseur Annaud schlußendlich trotz allen heftigen Widerständen doch noch das, was er wollte. Das Budget für die kompletten Musikaufnahmen belief sich im Endeffekt dann auf umgerechnet eine halbe Million Euro, was für damalige französische Verhältnisse natürlich jedweden Rahmen sprengte. Beteiligt waren an den Aufnahmen ja eigentlich an die 200 Musiker und es war nicht nur ein Orchester, sondern es setzte sich zusammen aus Mitgliedern des London Symphony und des London Philharmonic Orchestra - beide Orchester wurden auch auf dem damaligen Plattencover erwähnt. Hinzu kamen noch die Ambrosian Singers sowie das berühmte Ensemble Les Percussions de Strasbourg. Es muß schon ein extravagantes und höchst beeindruckendes Erlebnis gewesen sein, bei den Abbey Road-Aufnahmen in London dabei gewesen zu sein. @Mephisto Eine Frage noch an Dich: Gibt es eigentlich einen Grund, warum Du ausgerechnet TESS bei Deiner bisherigen chronologischen Sichtung all der Sarde-Filme ausgelassen hast - denn wir befinden uns immerhin jetzt ja bereits im Jahr 1981 - oder kommt dazu noch was? Wundert mich etwas, denn eine deutsche DVD des Films wäre ja jederzeit leicht greifbar.
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Es gab übrigens an 2012 ja auch schon einen von Kaufman mit dem LSO live eingespielten Tiomkin-Sampler https://www.discogs.com/de/master/1738834-Dimitri-Tiomkin-Richard-Kaufman-London-Voices-London-Symphony-Orchestra-The-Greatest-Film-Scores-Of- Hast Du diese CD auch? Die Auszüge hier klingen zum Großteil eigentlich ganz gut: https://www.prestomusic.com/classical/products/8014903--the-greatest-film-scores-of-dmitri-tiomkin?srsltid=AfmBOopvuhWo7RvGQk46MmaUNGESNljSZJryoYeXrXjRpfHAcfLbc9U6
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Ja, die SAMSON AND DELILAH-Suite auf dem Kaufman-Album ist schon ganz gut interpretiert und sicher eines der Highlights auf der CD. Ich könnte aber für meinen Teil nicht sagen, daß mir das besser gefällt als die Version auf der alten Young-LP. Dafür habe ich die Young-Aufnahme über all die Jahrzehnte hinweg seit ich sie kenne zu sehr verinnerlicht und würde im Zweifelsfall doch stets dazu greifen.
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Die frühe Marco Polo-CD mit CAPTAIN BLOOD war in der Tat ganz gut und die mochte ich damals auch recht gern. Mit dem Victor Young-Album - ähnlich mit dem zu Alfred Newman - war ich hingegen nicht so recht zufrieden. Da höre ich mir dann doch viel lieber die Originale von Young selbst an. Besonders die Suiten zu FOR WHOM THE BELL TOLLS und auch THE QUIET MAN fand ich da schon eher enttäuschend, zu lasch und zu larmoyant gespielt. Man höre nur mal im Gegenzug die absolut brillante und emotionsgeladene 1944er-Schellack-Aufnahme von FOR WHOM THE BELL TOLLS mit Young und seinem "Concert Orchestra". Kein Vergleich! Es fehlt halt ein wenig das innige Pathos der Originale - gerade bei Komponisten wie Young oder Newman muß das mit rein, denn sonst verlieren deren Musiken meiner Meinung nach zuviel von ihrer eigentlichen Wirkung.
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Die Ballettmusiken wollte Stromberg damals ja sehr gern machen und Unterstüzung seitens der Familie gab es sicher auch. Aber das hat man ja so im Anschluß an DIAL M FOR MURDER noch eingespielt und war schon im voraus ausgemachte Sache. Von OLD MAN AND THE SEA hat hingegen bislang niemand gesprochen gehabt. Daher sehr verwunderlich wie das wohl nun zustandekam. Und Stromberg ist ja hier jetzt merkwürdigerweise gar nicht mit dabei.
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In der Tat sehr überraschend. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Das heißt also, daß es keinen Weg gibt, das Original noch zu veröffentlichen wie es LLL vor mehr als 10 Jahren mal vorhatte und dann aufgrund von Lizenzproblemen eben scheiterte. Von Richard Kaufman als Dirigent bei dieser Neuaufnahme bin ich allerdings nicht so begeistert. Die meisten seiner früheren Filmmusik-Einspielungen sind zwar einigermaßen annehmbar, aber in der Top-Liga spielt es sich halt nicht ab. Von daher bin ich gespannt, was hierbei so rauskommt. Auch sehr rätselhalt, wer diese Neuaufnahme denn überhaupt finanziert hat. So einen langen älteren Score für größeres Orchester ganz ohne Kickstarter-Unterstützung herauszubringen ist ja schon ein Ding. Ob da tatsächlich die Tiomkin-Erben soviel Geld beigesteuert haben, damit die Einspielung realisiert werden konnte?