Stefan Schlegel
Mitglied-
Gesamte Inhalte
1.606 -
Benutzer seit
-
Letzter Besuch
Alle Inhalte von Stefan Schlegel
-
Das sind ziemlich viele Titel auf einmal. Meine kurze Recherche ergibt folgendes: Am schlechtesten siehts wohl bei DER SIZILIANER (TORINO NERA) von 1972 aus: Die Rechte daran hat Laurentiis und da stellt sich die Frage, ob die erstens noch Bänder haben und zudem ob sie überhaupt kooperativ sind, was man im allgemeinen eher verneinen muß Auch nicht besonders toll sind die Chancen für MARSCHIER ODER STIRB: Hier liegen dei Rechte in England bei Sony ATV/ITC. Völlig unklar, ob dort von den Originalbändern noch was existiert. Sollten sich im Jarre-Nachlaß noch Kopien befinden, wäre das noch eine Möglichkeit eventuell für ein Label wie Quartet. CHARLESTON der De Angelis-Brüder gehört der RCS Media Group (früher Rizzoli) in Italien. So große Chancen wie bei den Cabum-Titeln, daß das eventuell kommt, sehe ich nicht. Wahrscheinlich auch nur sofern Privatbänder der Komponisten vorhanden. WENN MAN VOM TEUFEL SPRICHT ist wiederum Warner Chappell in Italien - hier besteht eine kleine Chance, daß sich ein italienisches Label dem noch annimmt. MR. BILLION von 1977 ist ein Fox-Titel. Kommt also, sofern überhaupt, keinesfalls von einem italienischen Label. Da müßte sich eines der US-Labels wie LLL oder Intrada dran machen, die Kontakte zu Disney haben, denen der Fox-Katalog inzwischen gehört.
-
Der amerikanische FILM NOIR von 1941 - 1958
Stefan Schlegel antwortete auf Angus Gunns Thema in Filmmusik Diskussion
Die französische DVD kann man sich schon beschaffen etwa bei Priceminister, aber ohne gute Französisch-Kenntnisse - da die französischen DVDs im Gegensatz etwa zu den italienischen leider fast nie Untertitel haben - ist es sicherlich etwas schwierig: https://fr.shopping.rakuten.com/mfp/5705321/j-ai-epouse-une-ombre?pid=920235 -
FSM hat doch gar nichts mit der Veröffentlichung von Rózsa´s JUNGLE BOOK zu tun gehabt. Das Label, auf dem der nicht ganz komplette Originalscore herauskam, heißt FMS. Dabei handelt es sich um die Film Music Society in Los Angeles: http://www.filmmusicsociety.org/about/about.html Es wurden keine Nitrat-Lichtton-Tracks für diese CD verwendet, sondern insgesamt 7 Azetat-Platten aus dem Privatarchiv von Rózsa selbst, die auf obskure Weise Gegenstand einer Auktion geworden und von der FMS dann auf recht abenteuerliche Weise noch gerettet werden konnten. Wird im Booklet der CD schön beschrieben. Das sind also wie bei Steiner auch insofern keine originalen "optical tracks", sondern Azetate, also Kopien, die damals direkt nach den Aufnahmen oft für Playbacks verwendet wurden und die Komponisten dann auf Wunsch und bei guten Beziehungen zum "music director" des Studios für den Privatgebrauch erhielten Vor allem Max Steiner hatte bei WB ja Massen von solchen Azetaten gehortet. Warner hatte bis 1973 noch den ganzen Bestand ihrer "nitrate optical tracks". Deshalb war dieses 3-LP-Set "50 Years of Film Music" an 1973 auch noch möglich, das sogar noch Auszüge aus ihren Originalaufnahmen aus den 30ern und 40ern enthielt: https://www.discogs.com/de/Various-50-Years-Of-Film-Music/release/3679453 Ich verweise Dich hierbei auch auf dieses interessante Interview mit Ray Faiola, der das sehr schön erklärt, wie die Studios mit ihren "optical tracks" umgegangen sind: "Depending on the studio, music for films was recorded with single or multiple microphones onto optical sound film from the early 1930’s through the early 1950’s. Magnetic tape recording of scores began around 1950. Stanley Kramer was one of the first producers to use a magnetic tape system for recording. Survival of original scoring sessions on optical film, especially nitrate, is very rare. Most of the studios either melted down these elements to reclaim the silver content or simply destroyed them to free up storage space." https://hugofriedhofer.dudaone.com/interview-with-ray-faiola Bei Warner war also ganz einfach Mitte 70er nicht mehr alllzugroßes interesse daran, diese "optical tracks" noch weiterhin zu archivieren und damit Platz zu verschwenden. Das hätte ja alles erst mal in irgendeiner Form auf Bandmaterial transferiert werden müssen und wäre eine ziemlich kostspielige Sache gewesen. Wer hätte das alles zahlen sollen bzw. wer wollte das zur damaligen Zeit etwa Mitte 70er zahlen? So was hängt ja natürlich auch immer vom Management des einzelnen Studios ab, welche Entscheidungen zu welcher Zeit getroffen werden. Und ganz ehrlich: Wer hätte das Material denn wirklich noch gebraucht und hätte ein solch starkes Interesse an diesen alten Scores gehabt, damit sich das gelohnt hätte? Ein Label wie FSM, das Originalaufnahmen alter Golden Age-Scores auf CD herausbringt, gab es damals doch noch gar nicht. Da haben kommerzielle Aspekte beim Studio selbstverständlich überwiegt. Auch Paramount hat ja gerade in der Zeit von Mitte 60er bis Mitte 70er etwa viele Masterbänder vernichtet, weil deren Management zu der Zeit daran kein Interesse (mehr) hatte. So einfach ist das halt manchmal und dann sind die Sachen eben weg.
-
Ja, das mit den WB-Musikaufnahmen vor 1954, die Mitte 70er vernichtet wurden, habe ich schon ein paar mal erwähnt. Das ist richtig. Genau genommen waren das ja keine Bänder, sondern sogenannte "nitrate optical tracks" - und das war wohl auch einer der Gründe, warum man das vernichtet hat, weil Nitro-Filmmaterial eben ziemlich gefährlich und sehr leicht brennbar ist bei etwas höheren Temperaturen. Magnettonbänder dagegen sind erst in den frühen 50ern richtig zum Zug gekommen. Zu Frage 1 kann ich nichts Genaues sagen, nehme aber an, daß es die LP-Album-Master von ZWEI ASSE und SUPERCOPS noch geben dürfte. Bei SUPERCOP eventuell jedoch problematisch, da es das italienische Durium-Plattenlabel, auf dem der an 1980 erschien, schon lange nicht mehr gibt und das schon Ende 80er von Ricordi und später von BMG übernommen wurde. Da kann also in der Zwischenzeit viel passiert sein.
-
Nein, also MÜCKE ist garantiert nicht die letzte Veröffentlichung hinsichtlich Scores zu Spencer/Hill-Filmen. Die oben erwähnten Titel, die rechtlich bei Cabum liegen, werden mit Sicherheit noch kommen, also PLATTFUSS AM NIL, BUDDY HAUT DEN LUKAS, ZWEI SIND NICHT ZU BREMSEN etc. Die haben ja auch gar nichts mit Nazionalmusic zu tun, da gibts also das Problem mit den vernichteten Bändern nicht, und die Cabum-Tore sind ja zudem letztes Jahr für Beat erst so richtig aufgegangen. Folglich wird dieser Heimvorteil von Beat natürlich auf jeden Fall ausgenützt. Nur diese La Bionda-Titel sind eben wegen Nazionalmusic wohl nicht zu machen. Es ist aber auch nicht so so, daß keinerlei Nazionalmusic-Titel über die letzten 10-20 Jahre hinweg bei Beat oder Digitmovies auf CD erschienen wären. Da einige Komponisten im Privatarchiv oft noch Bänder aufbewahrt hatten, ließ sich da schon noch ein wenig was machen und so einige CDs mit Musiken von Francesco De Masi, Carlo Savina oder Bruno Nicolai waren auf diese Art dann möglich.
-
Der amerikanische FILM NOIR von 1941 - 1958
Stefan Schlegel antwortete auf Angus Gunns Thema in Filmmusik Diskussion
Wohl eher mit Nathalie Baye. -
Der amerikanische FILM NOIR von 1941 - 1958
Stefan Schlegel antwortete auf Angus Gunns Thema in Filmmusik Diskussion
Wie ja schon öfters erwähnt, haben Warner Bros. ihren Bestand an Nitromaterial - also eben auch die "nitrate optical tracks" mit den Musiken vor 1954 - bereits Mitte der 70er Jahre vernichtet. Das hätte damals wohl alles umkopiert werden müssen, da Nitro-Filmmaterial bekanntermaßen leicht brennbar ist - haben die aber damals nicht gemacht und war ihnen sicherlich auch zu teuer. An die Korngold-Erben sind zum damaligen Zeitpunkt dann auf Drängen von George Korngold hin Bänder der noch verfügbaren Korngold-Musiken gegangen - deshalb sind genau die noch erhalten. Steiner hat dagegen eben schon sehr früh sehr viele Azetate seiner Filmmusiken gehortet und deshalb gab es schon seit den frühen 70ern auch die Steiner Library, aus der die BYU bis heute für ihre Steiner-CDs schöpfen kann. Allerdings ist eben ausgerechnet von THE BIG SLEEP dort nun so gut wie nichts vorhanden. Ich meine, daß Ray Faiola vor 2-3 Jahren geschrieben hat, sie hätten dort noch nach langer Suche so 3-4 Minuten gefunden - das ist aber auch wirklich alles. Und Warner hat wie bei DARK PASSAGE natürlich eh nichts mehr. Es ist im übrigen wohl auch im Waxman-Nachlaß in der Syracuse University - von wo jetzt z.B. das Material für die Dragon´s Domain-CD herkam und auch der Großteil von BRIDE OF FRANKENSTEIN für die LLL-CD -, nichts erhalten von dem Score. Insofern kann man sich sehr schön ausmalen, daß von der Originalaufnahme auf CD in Zukunft kaum mehr was kommen wird. -
Der amerikanische FILM NOIR von 1941 - 1958
Stefan Schlegel antwortete auf Angus Gunns Thema in Filmmusik Diskussion
Interessanterweise entstammt der Main Title von DARK PASSAGE bzw. die ersten 40 Sekunden davon aus TO HAVE AND HAVE NOT von 1944, in dem ja ebenfalls Bogart und Bacall die Hauptrollen spielten. Waxman hat das also einfach von dort recycelt. Hier mal die von Charles Gerhardt mit dem NPO eingespielte Neuaufnahme des Main Titles von TO HAVE AND HAVE NOT: Im übrigen ist nach dem Main Title in der deutschen Fassung von DARK PASSAGE dann leider nicht mehr allzuviel von Waxmans Originalmusik zu hören. Hier muß man schon auf die Originalfassung zurückgreifen, denn die TV-Synchronisation verhunzt da vieles. -
Ich habe mal nachgeschaut, wer bei beiden Titeln die Rechte hat. LUCKY LUKE gehört inzwischen einem englischen Musikverlag namens New Songs Administration Ltd., in dem die früheren Musik-Eigenverlage des Co-Komponisten Aaron Schroeder aufgegangen sind: https://www.musicbusinessworldwide.com/john-fogartys-new-publisher-signs-admin-deal-for-elvis-hits-and-more/ Das ist also nun wahrlich kein Musikverlag, mit dem Beat je groß was zu tun gehabt hat. Von daher sehr unwahrscheinlich. RENEGADE gehört in Italien Warner Chappell und scheint mir da noch eher in Reichweite zu sein, obwohl ich jetzt nicht unbedingt von Beat eine CD mit dem Score erwarten würde.
-
Bei der Umfrage auf der Intrada-Webseite mit den Titeln, die eventuell für eine zukünftige Einspielung in Frage kommen, haben sie schon ein bißchen mehr auf die oft geäußerten Wünsche der Fans im Intrada oder FSM-Board Rücksicht genommen, aber eben nicht bei diesem ersten Titel. Zustande kam das ja wohl folgendermaßen: Stromberg wollte offenbar den ersten Tiomkin-Score für einen Hitchcock-Film, nämlich SHADOW OF A DOUBT, machen, aber Feigelsons Wahl fiel dann letztlich auf DIAL M FOR MURDER. Vermutlich, weil Feigelson den Film selbst sehr schätzte oder weil er meinte, auf Grund seiner Popularität würde er auch gleichzeitig eine Menge Hitchcock-Fans noch mit ansprechen. Und Feigelson hat schlußendlich auch die Liner Notes für die CD geschrieben, obwohl er ansonsten wirklich nicht der Golden Age-Experte bei Intrada ist. Demnach hatte er anscheinend das Hauptinteresse an dem Projekt. Und besonders augenfällig bei seinen Liner Notes ist, daß er auf die Musik selbst witzigerweise nur in einem einzigen Absatz eingeht, der zur Hälfte dann auch noch mit Zitaten aus Christopher Palmers Tiomkin-Buch gefüllt ist. Da wird klar erkenntlich, daß gar nicht die Musik selbst als so besonders wichtig erschien, sondern es hauptsächlich um den Film ging. Über den Namen Hitchcock wollte man das eben vermarkten und dachte, das ist der beste Weg, um an die dementsprechenden Film-Fans (jedoch nicht unbedingt Soundtrack-Fans) ranzukommen.. Recht einfallslos ja auch die Idee, dann noch eine Suite von STRANGERS ON A TRAIN als Bonus auf die CD zu packen, die es nicht nur auf Silva schon gab, sondern vielmehr gabs diesen Score bereits in längerer Form (mit 16 Minuten) und dazuhin sehr gut neu eingespielt auf Varese in den 80ern mit dem Utah Symphony Orchestra unter Charles Ketcham. Ich will nicht mal meckern über die Interpretation: Das ist schon alles mit viel Engagement dirigiert und gespielt, aber viele andere Tiomkin-Musiken hätten eine Neuaufnahme weitaus mehr verdient gehabt als DIAL M, der zumindest mich in dieser Komplettfassung nicht recht überzeugt und zu oft auf der Stelle tritt mit vor sich hin mäandernder Spannungsuntermalung und Repetitionen der immer gleichen Motive, die man nach einer Weile echt über hat.
-
Ich finde es an und für sich jetzt nicht so verwunderlich, daß die Resonanz auf die Intrada-CD mit DIAL M FOR MURDER eher gering ausgefallen ist. Schau Dir doch noch mal diesen Thread vom letzten Jahr an, wo wir über die kuriose Wahl des Tiomkin-Scores diskutiert und das alles bereits durchgesprochen hatten: https://www.soundtrack-board.de/topic/16442-intrada-kickstarter-projekt-dial-m-for-murder-dimitri-tiomkin/ Über die ganzen letzten Jahre hinweg stand der Tiomkin-Score im FSM Board nie groß auf der Wunschliste der Sammler. Man mußte echt einen Thread suchen, wo ihn überhaupt mal jemand erwähnt hat. Von daher ja auch die Verwunderung, warum denn nun ausgerechnet der Titel, der in voller Länge musikalisch doch gar nicht so viel hergibt, gemacht werden mußte. Fake und Stromberg haben sich aus diversen Gründen - u.a. kein so großes Orchester wird benötigt, leicht zu beschaffende Partitur, sehr populärer Hitchcock-Film - für diesen Titel eben wohl entschieden und wollten den unbedingt durchsetzen, obwohl im Grunde gar keine große Nachfrage danach war. Das ist ja der Witz bei der Geschichte. Was soll man dazu im Endeffekt sagen? Es gibt viele Titel aus dem Golden Age, die immer wieder von Sammlern gefordert worden sind - sei es nun Newman´s MARK OF ZORRO oder Rozsa´s JUNGLE BOOK oder Steiner´s BIG SLEEP etc. -, aber ganz gewiß nicht DIAL M FOR MURDER, zumal es ja auch schon die Silva Screen-Suite davon gab, die alles Wesentliche bereits umfaßt. Von daher kann eigentlich die Resonanz nun auch nicht so berauschend sein. LLL oder Intrada wissen ansonsten schon in etwa, was sie bringen müssen, um am Leben zu bleiben. Es müssen übers Jahr verteilt immer irgendwelche Fan-Favorites - ob die nun von Goldsmith, Horner oder Williams sind oder ob es sich um bestimmte Kulttitel oder Comic-Zeug handelt - gebracht werden mit denen sich das Label über Wasser halten kann. Und dadurch kommen sie halt dann auch über die Runden - vermutlich, wenn nicht alles schief geht aufgrund der derzeitigen Pandemie, auch noch über die nächsten paar Jahre. Aber es wird selbstverständlich immer schwieriger, da ja die gängigsten Titel - wenn x-fach expandiert und neu aufgelegt - so langsam auch mal durch sind und das Business dementsprechend zu einer Gratwanderung wird. Den Downloadbereich behalten sich die Studios gerade bei der Lizenzierung älterer Titel ja selbst vor und da kommen Labels wie LLL oder Intrada dann meist gar nicht ran. Insofern wird das wohl eher nicht die Lösung sein. Auch kommt bei älteren Titeln nicht wirklich so viel an Geld dabei herum.
-
Nein, es gab ganz sicher niemals eine LP oder CD mit dem Original-Score von DIAL M FOR MURDER. Tiomkin hat nur das Liebesthema an 1955 für den LP-Sampler "Movie Themes From Hollywood" neu eingespielt, aber nicht mehr: https://www.discogs.com/de/Dimitri-Tiomkin-And-His-Orchestra-Movie-Themes-From-Hollywood/release/2442496 Die Originalaufnahme gibts bei Warner inzwischen genausowenig mehr wie die von I CONFESS von 1953. So gut wie alle ihrer Scores vor 1954 hat Warner eh schon Mitte der 70er entsorgt und auch in der zweiten Hälfte der 50er gibt es einige Lücken. Selbst von Tiomkins ADVENTURES OF HAJJI BABA (von der Fox verliehen, aber eigentlich eine Allied Artists-Produktion) aus demselben Jahr 1954, den ich auch sehr mag und liebend gerne hätte, gibt es nichts mehr - selbst wenn die letztjährige Twilight Time-Blu-Ray vom Film kurioserweise einen "isolated music and effects track" anbietet. Aber der ist ein absoluter Witz, da er in fast allen Passagen, bei denen Dialog vorkommt, mit Teilen aus Rimsky-Korsakov´s "Scheherazade" aufgefüllt wurde. Auch diese Musik wird selbstverständlich niemand neu einspielen, weil es viel zu wenige Fans dafür gibt..
-
Für mich besteht da eigentlich kein Zusammenhang Für mich besteht in dieser Hinsicht eigentlich keinerlei Zusammenhang. Nur weil seit Jahren einige alte Album Master eventuell aus den 50ern bei UMG nicht mehr vorhanden sind, wird es deshalb keine weiteren Golden Age-Neueinspielungen geben. Dafür sind letztere viel zu teuer geworden und an sich kaum mehr rentabel. Es ist ja nicht so, daß es an Partituren fehlen würde - die gibt es überall in allen Ländern von allen möglichen Komponisten noch zuhauf -, sondern das, was eingespielt wird, muß sich ja auch ein wenig verkaufen. Niemand wird deshalb ALL THAT HEAVEN ALLOWS oder WRITTEN ON THE WIND von Skinner - um mal gerade beim obigen Beispiel zu bleiben - neu aufnehmen. Total illusorisch. Desweiteren muß man bedenken, daß James Fitzpatrick, der hinter dem Tadlow-Label steht, gesundheitlich inzwischen ziemlich schwer angeschlagen ist - die Veröffentlichung des seit mehreren Jahren geplanten KING OF KINGS wird deshalb ja immer wieder hinausgezögert und könnte eventuell sogar seine letzte Produktion sein. Finanziell lohnt es sich ja sowieso schon lange nicht mehr, aber jetzt kommt noch Alter und Krankehit sehr erschwerend bei ihm hinzu. Das Tribute Label von Morgan/Stromberg ist ja ohnehin längst Pleite und da kommt nichts mehr - also bleibt fast nur noch Intrada, die über die Kickstarter-Spendenaktion sich DIAL M FOR MURDER haben teilweise finanzieren lassen, wobei da ganz sicher noch Gelder von den Tiomkin-Erben mit eingeflossen sind. Und die Resonanz auf diese CD war in den Foren - sowohl bei Intrada wie bei FSM - äußerst mager. Kann mir kaum vorstellen, daß davon überhaupt mehr als 1000 Stück verkauft worden sind. Und sobald ein wenig populärer Titel in Angriff genommen wird, gehen die Zahlen locker auf 500 oder noch weniger runter, die abgesetzt werden können. Das kann sich bei den massiven Kosten, die solch eine Einspielung ja eben verschlingt, heutzutage kaum mehr ein Label leisten, wenn es nicht von irgendwelchen Stiftungen subventioniert wird.
-
Nähere Details wird wohl kein Sammler haben, da ja nur richtige Insider in den USA überhaupt wissen, was genau alles zerstört worden ist. Und selbst Labelchefs wie Fake oder Gerhard, die wahrscheinlich schon ein paar mehr Infos über die Zustände bei UMG haben dürften, halten sich nach außen hin darüber immer sehr bedeckt. Sie arbeiten natürlich auch mit UMG oft eng zusammen und da darf man es mit denen selbstverständlich nicht verscherzen. Daß UMG selbst alles zu beschwichtigen versucht, ist eh klar. Völlig unklar allerdings, ob das denn alles stimmt, was die in dem Variety-Artikel nun alles behaupten. Und die beziehen sich ja logischerweise fast nur auf Popmusik-Alben - von alten mehr oder wengier obskuren Filmmusik-Alben für eine kleine Minderheit redet selbstverständlich niemand, weil das viel zu kleine Fische sind. Es ging bei dem Brand in der Hauptsache um Album Master - also überwiegend Titel, die es früher schon mal auf Platten der UMG-Labels gab - wie ich es ja oben im Falle Frank Skinner und dem Decca-Label beschrieben habe. Man sieht zumindest eindeutig, daß die Master der alten Decca-Skinner-Alben bei UMG gar nicht mehr vorhanden sind - da kann der Archivar von UMG viel schreiben, sie hätten von fast allem Duplikate oder Sicherheitskopien gefunden. Glaube ich bei den Titeln aus den 50ern doch eher nicht.
-
Ich glaube nicht, daß man das so verallgemeinernd formulieren kann. Wenn ein Label zusätzlich noch eine CD von einem aktuellen Score anbietet, verdient das Studio ja durch die Lizenzzahlungen noch mehr dran und behält darüber hinaus aber so gut wie immer auch noch die Rechte an der digitalen Veröffentlchung. Nur muß sich erst mal ein Label finden, das die Kosten solch oftmals teurer Lizenzen und eben einer CD-Produktion nicht scheut. Und gerade bei einem kleinen Titel wie jetzt diesem HEAVENQUEST ist es eigentlich logisch , daß es sich hierbei für niemanden mehr lohnt, eine CD zu produzieren, da es im Endeffekt viel zu wenig Käufer dafür gäbe. In dem Fall steckt sowieso auch gar kein größeres Studio dahinter, sondern es handelt sich um eine kleine, unabhängige US-Produktionsfirma. Da konnte man sich vermutlich ganz gut einigen und ist dann sicher auf einer 50/50-Basis (Produktionsfirma/Label) verblieben. Denn es ist ja nicht besonders teuer, nur einen digitalen Download anzubieten. Im Prinzip hat Feigelson in seinem obigen Statement dazu aber nicht wirklich was geschrieben. Er meint ja in seiner Aussage vor allem die älteren Titel aus einem Studio-Katalog, sagen wir mal aus den 60ern oder 70ern, bei denen sich das Studio selbst heutzutage meist nicht groß die Mühe machen würde, alles erstmal aufwendig zu restaurieren, zu ordnen und dann eventuell gar noch eine CD davon zu produzieren. Deshalb geht so was in den USA nur noch, wenn ein spezialisiertes Soundtrack-Label wie Intrada oder LLL Kosten und Mühen für so was nicht scheut. Und das Studio kassiert bei im Endeffekt ja aber dann auch doppelt: Sie erhalten die Lizenzzahlungen für den jeweiligen Titel vom Label und zugleich die Rechte an der digitalen Veröffentlichung. Die ganze Arbeit der Restaurierung, Mastering etc. hat natürlich das Label geleistet und am Ende profitiert das Studio auch davon noch.
-
Bislang ist die Plattenbörse für den 19.4. noch nicht abgesagt worden: http://www.musicdayroma.com/ Die Quarantäne der Einwohner in Rom wegen dem Virus soll wohl bis Mitte April - also bis kurz nach Ostern - andauern. Es kommt daher ganz darauf an, ob bis dahin eine Besserung eingetreten ist und das öffentliche Leben ab dem Zeitpunkt wieder in Gang kommt. Ist keine Besserung bis dahin ersichtlich, wird die Börse sicher auch nicht stattfinden. Kann also momentan keiner genau vorhersagen.
-
Music Box Records: PROVA D´ORCHESTRA (Nino Rota)
Stefan Schlegel antwortete auf Angus Gunns Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ok, dann war Deine CD die Erstauflage von Ende 1991 mit dem damals üblichen grauen Cover und der CSE-Nummer. So ca. 1997/1998 hat CAM dann eine Neuauflage mit verändertem Cover und neuer Labelnummer gebracht (das haben sie bei einigen iher populären Titel so gemacht) und erst da haben sie die Suite hinzugepackt. Diese CD sieht so aus: https://www.discogs.com/Nino-Rota-Prova-DOrchestra/release/8314584 Die Angabe auf der Music Box-Seite, daß die Suite schon auf der Erstausgabe der CD mit dabei war, stimmt folglich somit natürlich auch nicht. -
Music Box Records: PROVA D´ORCHESTRA (Nino Rota)
Stefan Schlegel antwortete auf Angus Gunns Thema in Scores & Veröffentlichungen
Nein, also die CAM-CD von 1991 und auch das Reissue von 2008 hat jeweils auch diese Suite am Ende als Track 8: http://www.soundtrackcollector.com/title/6837/Prova+D'Orchestra Während es auf der RCA-LP von 1979 6 Einzeltracks waren, die nur Musik enthielten, aber keinen einzigen Dialog. War eigentlich auch die vernünftigste Lösung. Die Titel dieser Tracks waren wiederum identisch mit denen von Track 2-7- auf der CAM-CD und auf der jetzigen Music Box-CD. Ich befürchte halt, daß es bei den Alternativ-Tracks wie üblich sein wird. Kaum Unterschiede zu den regulären Tracks, da und dort mal vielleicht leicht anders instrumentiert, an einer Stelle kürzer, an einer Stelle etwas länger. Aber im Wesentlichen hat man die Musik eben bereits. -
Music Box Records: PROVA D´ORCHESTRA (Nino Rota)
Stefan Schlegel antwortete auf Angus Gunns Thema in Scores & Veröffentlichungen
Witzigerweise enthält dieses "Piano Solo" ein Thema aus Rota´s Musik zum im gleichen Jahr entstandenen DEATH ON THE NILE. Gleich im Mittelteil vom Main Title zu DEATH ON THE NILE ist genau dieses Thema zu hören - ist mir auch jetzt erst aufgefallen. -
Music Box Records: PROVA D´ORCHESTRA (Nino Rota)
Stefan Schlegel antwortete auf Angus Gunns Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich selbst hatte immer nur die LP ganz ohne Dialoge (mit AMARCORD auf der A-Seite) und habe das deshalb gerade nochmals gecheckt, denn auf Youtube ist die komplette alte CAM-CD von 1991. Du hast in gewissem Sinne recht: Nur die ersten drei Minuten von diesem 20-Minuten-Track beinhalten ein Interview mit Fellini, in dem er sich über seine Zusammenarbeit mit Rota äußert - das ist auch in dem Clip bei Music Box zu hören. Und im weiteren Verlauf erscheinen Dialoge direkt aus dem Film, vor allem die Gespräche mit einzelnen Musikern. Jetzt merke ich auch erst, daß dann natürlich Track 2-7 auch voller Dialoge sind, dazu mit Taktstockgeklapper von den Proben und allen möglichen Geräuschen. Ach Du meine Güte. Das heißt, die Suite mit den 10 Minuten von Track 8 enhält tatsächlich bereits den kompletten Score. Die Stücke hat man dann mit Dialog aufgefüllt (was Track 2-7 auf der Music Box-CD entspricht), um sie noch etwas länger zu machen. Insofern stimmt die Info von mir oben natürlich auch nicht, daß die reinen Musikstücke mal länger und mal kürzer sind. Das ist echt hier ein Kuddelmuddel, was da durch die diversen Editionen veranstaltet wurde. Folglich sind die ersten 35 Minuten auf dieser neuen CD logischerweise randvoll mit Geräuschen und Dialogen. Dann kommt die Suite ohne Dialoge mit rund 10 Minuten nur Musik in Track 8, die ich zu Einzeltracks aufgedröselt fast identisch auf LP habe. Und danach nochmals wie oben geschildert eben die Alternate Tracks. Die zusätzliche musikalische Ausbeute ist somit leider doch sehr gering. -
Music Box Records: PROVA D´ORCHESTRA (Nino Rota)
Stefan Schlegel antwortete auf Angus Gunns Thema in Scores & Veröffentlichungen
Das, was Du als italienische Dialoge bezeichnest, war doch aber dieses Interview mit Fellini selbst, das jetzt mit fast 20 Minuten am Anfang der CD als Track 1 nun auch wieder dabei ist. Im Prinzip ist alles hier nur doppelt und dreifach gemoppelt, um auf eine lange Spielzeit von fast 60 Minuten zu kommen. Anders als mit solch einem Trick bekommt man es bei der Kürze des Scores ja auch nicht hin. Viel Neues erwartet einen dabei nicht, denn was da etwa unter Track 8 als "Suite" läuft , ist ja auch nur nochmals dasselbe, was man schon in Track 2-7 geboten bekommt. Nur leicht gekürzte Versionen genau dieser Tracks wie es sie früher schon auf einer mit AMARCORD gekoppelten RCA-LP von Ende 70er gab. Und was kommt dann noch außer dem "Piano Solo" von Track 9? Das sind eigentlich nur sogenannte "Alternates" mit kaum Abweichungen wiederum gegenüber Track 2-7. Sieht man schon an dem, was jeweils in Klammern noch dabeisteht: Z.B. "Galopp" in Track 12 erklingt dann halt einfach mit reduzierter Instrumentierung ("versione pochi strumenti") - das ist alles. Im Prinzip voll der Witz, wie hier alles wieder endlos breitgetreten wird und im Endeffekt dann immer wieder dasselbe erscheint. -
Nun ja, Beat hat ja schließlich gesehen, was bei BOMBER letztes Jahr insgesamt machbar war. Sowohl CD und LP von BOMBER sind immer noch verfügbar und also nicht ausverkauft. Die Zeiten haben sich in Europa längst geändert in den letzten Jahren. Und in Italien ist es doch so, daß sehr viele Fans solcher Kultfilme inzwischen mehr auf Vinyl denn auf CD stehen. Deswegen wird hier ja auch versucht, sowohl LP wie CD-Fans gleichermaßen zu bedienen. 1000 Stück ist in heutiger Zeit, wo alles nur noch von Streaming-Plattformen dominiert wird und viele schon gar keine CDs mehr kaufen, zumindest für europäische Verhältnisse schon eine recht üppige Auflage. Das wird sonst fast nirgends mehr gemacht, nicht mal mehr bei italienischen Morricone-Scores. Und um Bud Spencer ist eben vor allem in Italien und natürlich hier in Deutschland ein enormer Kult entstanden. In den USA ist das aber schon weitaus weniger der Fall. Das heißt, diese jetzige CD-Veröffentlichung wird etwa im FSM-Forum so gut wie keine Rolle spielen und dort absolut stiefmütterlich behandelt werden. Daher ist der US-Markt für MÜCKE nicht so besonders stark ausgeprägt und eher begrenzt, und alles muß dagegen über Italien, Deutschland und vielleicht auch noch einigermaßen Frankreich laufen. Von daher ein bißchen anders als bei sonstigen populären Genre-Scores, die wiederum sehr gut in den USA vermarktbar sind. Man muß hier also schon mehrere Faktoren berücksichtigen und darf nicht allein nur davon ausgehen, daß halt die Marke Spencer/Hill speziell hierzulande in Deutschland sehr viele Fans hat. Wie gesagt: Die haben bei Beat die Erfahrungswerte und Verkaufszahlen der BOMBER-CD und von daher kalkulieren die auch.
-
Die sind nicht verrückt, sondern das ist absolut realistisch in heutiger Zeit: Es wird die 500 CD-Exemplare geben und dann eben noch 500 LP-Exemplare: http://www.beatrecords.it/shop.asp?lingua=i&idprodotto=DDJLP06DLX&uscita=prox Insgesamt folglich 1000 Stück. Wenn man bedenkt, daß bei den meisten anderen italienischen Veröffentlichungen inzwischen kaum noch 300 Stück pro CD abgesetzt werden, dann ist das hier dagegen schon als "high life" zu betrachten. Die machen bei Beat daraus selbstverständlich ein großes Event. Der "Music Day Roma" ist am 19. April und da wird die CD mit einem Haufen Gästen erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Da werden selbstverständlich die De Angelis-Brüder wieder mit dabei sein. Man bringt die ganzen Spencer/Hill-Sachen auch nicht auf einmal, sondern das ist über mehrere Jahre hinweg häppchenweise geplant - und der Anlaß ist dann immer so ein "Music Day Roma" innerhalb des Jahres, weil da dann die ganze italienische Presse und TV mit zugegen ist. Wird also sozusagen multimedial aufbereitet: "Il vinile sarà presentato in anteprima il 19 aprile 2020 al Music Day Roma, presso l'NH Hotel Carpegna (zona Villa Pamphili) con tanti ospiti a sorpresa e la possibilità di compare sia il vinile che il CD al nostro stand! A breve info sulla presentazione all'indirizzo www.musicdayroma.com"