
Stefan Schlegel
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Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre
Stefan Schlegel antwortete auf Mephistos Thema in Filmmusik Diskussion
Was ich einfach nicht so recht verstehe ist: Wenn man den Film doch bereits kennt und weiß, daß Trovajoli da nur rein atmosphärisches Underscoring bietet, das autonom nichts hergibt, warum kaufst Dir das dann überhaupt auf CD? Wo liegt da dann noch der Reiz? Oder kanntest Du den Film nicht und hattest Dir zuerst die Digit-CD besorgt vor einigen Jahren? Nicht, daß ich falsch verstanden werde: Ich mag den Film sehr und kenne den seit den 70er Jahren schon. Hab den auch mehrfach über die Jahrzehnte hindurch gesehen. Ich stimme von daher absolut mit Dir überein: Ganz großes Kino und ein tolles visuelles Fest für den Eingeweihten. Nicht um Handlung geht es hauptsächlich, sondern das rein Formale, die “mise en scène”, zählt hier. Farblich und dekorativ ist das schier der Wahnsinn. Die Flut von Rot, wenn sich das Wasser in der Unterwelt, in das Herakles hinabsteigt, verfärbt - minutenlang füllt da die sich in allen möglichen Formen sich kräuselnde Farbe die Leinwand. So plastisch habe ich das fast nirgends sonst je gesehen. Frieda Grafe hat eine Laudatio in ihrem Buch "Farbfilmfest" auf den Bava-Film geschrieben, die ich voll und ganz teile: "Über die Farbe wird die antike Unterwelt ins Reich des Unbewußten verwandelt. Mehr als die Vorstellungen vom Nachleben der Menschen fasziniert den Regisseur die Genesis von Bildern." Mir war aber schon vor rund 30 Jahren klar, daß mir die Trovajoli-Musik nie abseits vom Film gefallen würde und ich den Score, wenn er denn je mal veröffentlicht werden sollte, auch nie kaufen würde. Im FIlm mag das ja noch funktionieren, aber halt nicht auf Tonträger. Deshalb verweise ich nochmals auf meine Eingangsfrage zurück. Übrigens hat Trovajoli ganz ähnliche klangliche Improvisationen, eher Sound-Effekte denn richtige Musik, auch schon einige Monate davor für LA GRANDE OLIMPIADE – vor allem für die Szenen mit den Schwimmwettkämpfen – beigesteuert. Wir hatten das bei den Bändern mit dabei, aber uns dann zum einen aus Platzgründen, aber auch weil es einen richtigen Bruch zur sinfonischen Lavagnino-Musik dargestellt hätte, dagegen entschieden, das auch noch mit auf die Alhambra-CD mit draufzupacken. -
Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre
Stefan Schlegel antwortete auf Mephistos Thema in Filmmusik Diskussion
Tarantino hat die Titelmusik von LUNGHI GIORNI im ersten Teil von KILL BILL verwendet für eine Anime-Sequenz, da er selbst ein großer Fan vom Film ist. Der Western gehört insgesamt schon zu den besseren Exemplaren des Genres, vor allem auch dank der recht klugen Inszenierung vom renommierten und ansonsten meist sozialkritisch engagierten Regisseur Florestano Vancini, der sich hierfür das US-Pseudonym Stan Vance auslieh. Es war auch sein einziger Ausflug in die Gefilde des Italo-Westerns, der für ihn damals wohl eher einen Kompromiß darstellte, um überleben zu können – daher hebt sich der Film stilistisch mit seinen langen Kamerafahrten und seinen originellen Einfällen schon ein weg ab vom Gros des Genres und ist zudem recht spannend. Daß die gängigen Spaghetti Western-Scores immer wieder in neuen Varianten auf CD aufgelegt und nochmals um den einen oder anderen Track verlängert werden, ist ja bekanntermaßen nichts Neues. Ein anderes gutes Beispiel wäre etwa Ortolanis I GIORNI DELL´IRA, der ja auch alle paar Jahre immer wieder neu aufgelegt wird, obwohl bei der Musik niemals eine Länge von mehr als 60 oder gar 70 Minuten gerechtfertigt ist. Es geht doch fast eh nie um die Qualität einer Musik, sondern einizg und allein darum, ob sich damit noch Geld verdienen läßt oder nicht. Alles andere zählt überhaupt nicht. Es wird ja auch für die italienischen Labels immer schwieriger, noch genügend Exemplare von ihren sonstigen Veröffentlichungen abzusetzen – da ist es schon am einfachsten, einen allseits gefragten Score aus diesem populären Genre wieder neu zu bringen. Kostet dann nicht viel und ist auf jeden Fall eine sichere Bank, mit der man zudem in den US-Markt reinkommt, was mit unbekannteren italienischen Scores oft viel schwerer oder gar nicht zu erzielen ist. Die Pentamusic-Ausgabe von LUNGHI GIORNI entspricht übrigens der japanischen Verita Note-CD – hat also im Gegensatz zur GDM am Ende noch die japanische Single-Version des Hauptthemas mit drauf. Mir persönlich reicht LUNGHI GIORNI vollkommen in der alten 20-minütigen Intermezzo-LP-Fassung aus. Das macht echt Spaß, die Musik in der Sequenzierung anzuhören und da kommt auch keine Langeweile auf, da hierbei auf lähmende Spannungstracks völlig verzichtet wurde und alle essentiellen melodischen Tracks in den besten Versionen mit dabei sind. Eine sorgfältige Auswahl, die man eigentlich kaum verbessern kann. Von daher habe ich die alte Platte mit der einen Seite aus LUNGHI GIORNI immer gern aufgelegt und mochte die Musik sehr in der Form. Durch die GDM-CD wird die Musik für mich aber eher kaputt gemacht, weil es völliger Unsinn ist, jedes noch so uninteressante und funktionale Fitzelchen und die ganzen Alternates vom Score auch noch mit reingemischt auf CD zu veröffentlichen. Das hält der Score doch nicht aus und dafür ist er auch gar nicht komponiert worden. Man muß nun mal einfach nicht alles komplett haben. Gerade LUNGHI GIORNI ist ein sehr gutes Beispiel dafür, weil die Musik auf der Länge ausgebreitet dann vollkommen abflacht und es einen dann mehr und mehr langweilt je länger es dauert. Damit erweist man der Musik an sich einen Bärendienst. Aber wen interessiert das heutzutage schon? Die Label-Produzenten natürlich nicht und die Sammel-Komplettisten von heute gleich zweimal nicht. Mir reicht wie gesagt daher vollkommen die alte Seite auf LP aus, das ist eine schöne Sache, die gut unterhält. Und wie hat Luc Van de Ven damals an 1985 im Soundtrack-Magazin in seiner Rezension über diesen LP-Schnitt geschrieben: “It´s a joy to listen to...There´s not a dud track in the whole score”. Wobei er mit dem “whole score” selbstverständlich genau diese 20 Minuten meinte – und dem schließe ich mich an. -
Alhambra: A. F. Lavagnino´s IL RELITTO (1961)
Stefan Schlegel erstellte ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Unsere mittlerweile zehnte Lavagnino CD IL RELITTO (US-Titel: THE WASTREL) auf Alhambra wird etwa Mitte Juni hier in Deutschland offiziell erhältlich sein. SAE hat die CD inzwischen bereits als Pre-Order gelistet: http://www4.screenarchives.com/title_detail.cfm/ID/33498/IL-RELITTO-300-EDITION/ Hier unten der englische Pressetext sowie das Tracklisting: Alhambra Records is proud to present on this CD the world premiere release in stereo of Angelo Francesco Lavagnino’s complete original score for the 1961 drama IL RELITTO which gives further proof of the enormous inventiveness and versatility of the composer. IL RELITTO was adapted from the 1949 novel “The Wastrel” by Frederic Wakeman and directed by Greek director Michael Cacoyannis, who just a few years later would get his biggest commercial succes with the smash hit ZORBA THE GREEK. The leading actors of this unusual Italian-Greek co-production which was entered into the official competition of the 1961 Cannes film festival were US star Van Heflin and the young Greek beauty Ellie Lambeti who had already starred in several of Cacoyannis´previous Greek movies of the 50s. The action of the film takes place in the Caribbean where the wealthy adventurer Duncan Bell (Heflin) quarrels with his wife Liana (Lambeti) and leaves the cocktail party he is hosting to board his motorboat together with his 10-year-old son Cam (Michael Stellman). Some way out, an accident causes the boat to explode and the two remain afloat, clinging to the debris for hours. While they are drifting on the ocean, Duncan thinks back on his troubled life which is shown within four flashbacks which are not presented chronologically. In 1961 Lavagnino had already become well-known for his compositions for films about the sea and about exotic locations so that he was an almost logical choice for Cacoyannis´ IL RELITTO. However, this score is much less bright and flamboyant than many of his others around that time and is for the most part more subdued and introverted. Lavagnino´s task in this case has been to musically balance the tension-filled claustrophobic atmosphere on the sea at night to which the two shipwrecked persons are exposed and the shimmers of hope and light which keep them alive. The deceptive Main Title which opens the CD contains typical carefree instrumental calypso music of the Caribbean islands as it accompanies the cocktail party at the beginning of the film whereas the symphonic underscore is dominated by two beautiful themes which appear in various guises throughout the film. One is the romantic love theme for Duncan and Liana and the other one is the boy´s theme and could almost be named a delicate lullaby – both themes get more and more intertwined during the last third of the movie. The score has its fair share of dramatic and suspenseful moments with imaginative use of instrumental colours, but there is also a lovely accordion musette for a Paris flashback episode which shows that Lavagnino could write really charming French-flavoured music as well. In 1961 RCA in Italy had released a top-rare 45rpm EP in mono with about 14 minutes of the IL RELITTO score whereas our present CD album offers the first ever stereo release of the complete varied score which can now be fully enjoyed by all the fans of the composer and of classic Italian film music. This exciting CD project – the tenth in our Lavagnino series – has only been possible thanks to the generous support of the three daughters of the composer – Bianca, Iudica and Alessandra Lavagnino -, who still had open reel tape copies of the original master tapes in their personal archive which we were allowed to use. Our CD edition which contains a 12-page booklet with extensive liner notes and numerous stills from the movie will be limited to 300 copies. Track listing: 01 Main Title (Calypso) / The Villa 3:32 02 After the Explosion /Clinging to the Debris 2:25 03 Remorse / Stars in the Night 2:22 04 Remembering Paris (Musette) 2:34 05 In the Restaurant 3:17 06 Duncan Whistles on the Street 1:11 07 Duncan’s Jealousy 2:32 08 Cam’s Song (Instrumental) 0:46 09 First Meeting in Rome (Duncan and Liana) 3:22 10 Duncan Tells Liana About His Mother 2:24 11 The Storm /Going Back in Time Again 3:31 12 Setting Sail / The Shipwreck 2:10 13 The Bottle in the Ocean /Duncan’s Visions /Duncan’s Love for His Son 5:44 14 Desperation 2:51 15 Blurred Vision 1:54 16 Close to Death /Duncan Reaches the Shore 1:54 17 Finale 1:58 BONUS TRACKS (Source Music) 18 Party Music (Calypso) 9:21 19 Rock ‘n’ Roll on the Ship 2:14 20 Nightclub Revue 6:48 21 Blues 3:17 22 Unused Jazz Track 1:02 Auszüge aus dem Score gibt es auch in unserem Youtube-Video zu hören: -
Alhambra: A. F. Lavagnino's THE WONDERS OF ALADDIN
Stefan Schlegel erstellte ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Unsere neue Lavagnino-CD THE WONDERS OF ALADDIN (dt. Titel: ALADINS ABENTEUER) auf Alhambra wird in rund einer Woche hier in Deutschland erhältlich sein. SAE hat die CD bereits als Pre-Order gelistet: http://www1.screenarchives.com/title_detail.cfm/ID/32329/THE-WONDERS-OF-ALADDIN-LE-MERAVIGLIE-DI-ALADINO-400-EDITION/ Hier der englische Pressetext: Alhambra Records is proud to present on this CD the world premiere release in stereo of Angelo Francesco Lavagnino’s complete original score for the 1961 Arabian Nights fantasy movie THE WONDERS OF ALADDIN (Italian title: LE MERAVIGLIE DI ALADINO) which gives further proof of the enormous versatilty of the Italian composer. The movie is a delightful spectacle which takes some liberties with the famous 1001 Arabian Nights tale about the boy Aladdin and doesn’t take itself too seriously so that it is often more a slapstick comedy than an exciting adventure movie. It was co-directed by Henry Levin – who acted as a supervisor – and by Mario Bava whose typical visual style shines through in scene after scene. US actor and dancer Donald O’Connor, who had starred in several major musical films during the 1950s, was cast as Aladdin and he lends an irrepressible energy and a youthful charm to the character, whereas among the supporting cast we find such famous names as Terence Hill (here still under his real name Mario Girotti) who plays Prince Moluk, Michèle Mercier (as his beloved Princess Zaina) and Vittorio De Sica (as the genie). In 1961 Lavagnino was one of the busiest film composers in Italy with a prodigious output of more than a dozen scores for a variety of genres. Despite this frenetic activity and the short time span he was given for the completion of each score, his melodic inspiration and inventiveness almost never ceased. A case in point is THE WONDERS OF ALADDIN which even today sounds as fresh and infectious as ever. One of the strong points of Lavagnino’s style has always been his special flair for exotic music, for exciting rhythms and for splashes of local colour which is just what was needed for this kind of picture. The title sequence immediately sets the mood and atmosphere for a colourful fairy-tale fantasy with its enchanting and charming oriental dance which resembles a kind of playful ballet and in fact describes the mechanical movements of a dancing doll. Equally attractive is the festive exotic march which Lavagnino has composed for the procession sequence at the beginning of the movie. Often it is also the task of the burlesque music to keep the picture in motion and to even speed up the tempo of the visuals. One of the highlights of the score is of course the luxuriant love theme for Princess Zaina which has all the typical imprints of Lavagnino’s romantic style and is scored for sensual high strings with harp accompaniment. Besides those thematic ideas the score also offers an almost nostalgic accordion melody as a witty musical contrast to the man-killing Amazon huntresses, mysterious flute, harp and vibraphone music for the magician’s experiments in the subterranean caves and robust dramatic music for the action scenes. We hope that many fans of the composer and of classic Italian film music will enjoy this spirited fantasy score with its quite peculiar exotic and magic flair. This exciting CD project – the ninth CD in our Lavagnino series - has only been possible thanks to the generous support of the three daughters of the composer - Bianca, Iudica and Alessandra Lavagnino -, who still had open reel tape copies of the original master tapes in their personal archive which we were allowed to use. Our CD edition which contains a 12-page booklet with extensive liner notes and numerous colour stills from the movie as well as a rare original letter by Miklós Rózsa (in which he expresses his admiration for Lavagnino) will be limited to 400 copies. Ausschnitte aus der CD gibt es in diesem von Jürgen Himmelmann zusammengestellten Youtube-Video zu hören: Youtube-Videos für unsere früheren Lavagnino-CDs gibt es hier: -
Aber doch zu 90% fast gleich. So arg viel Unterschied ist da nicht. Näheres dazu hier: http://www.jwfan.com/forums/index.php?/topic/12858-esplanade-overture-and-reunion-in-italy-from-monsignor/
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Einfach "Meeting in Sicily" aus MONSIGNOR anhören. Das wirkt Wunder.
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Von den insgesamt 57 Minuten auf der 1996 - nicht 2001 - vom Park veröffentlichten “Cinescénie du Puy du Fou”-CD waren rund 40 Minuten Musik und der Rest beinhaltet Dialoge bzw. diverse Erzählerstimmen (z.B. Philippe Noiret, Jean Piat oder Michel Duchaussoy). Bei dem von Bernd oben angeführten 9-minütigen Eröffnungtrack "Les Veillées du Puy du Fou" sieht das etwa so aus: Nach 2 1/2 Minuten Musik kommt 2 1/2 Minuten Erzähler, dann wieder eine MInute Musik gefolgt wiederum von zwei Minuten Erzähler und dann nochmals eine Minute Musik. Insofern also ein recht durchwachsenes Erlebnis, obwohl manche Einzeltracks (insgesamt hat die CD 12 Tracks) auf der CD auch mal nur Musik ganz ohne Dialoganteil enthalten. Die Klangqualität der ganzen Aufnahme ließ zum Teil aber schon auch etwas zu wünschen übrig, so daß die neue Ausgabe für den reinen Filmmusiksammeler und Delerue-Interessierten doch etwas mehr Sinn macht.
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Veröffentlichung Intrada: Elmer Bernstein - The Ten Commandments
Stefan Schlegel antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
Die UA-LP, für die an 1966 ein gegenüber dem Original doch recht reduziertes Orchester mit nur rund 35 Mann verwendet wurde, gab es an 2009 auf einer englischen Hallmark-CD. Wie man aber so liest war das nur ein klanglich recht mauer LP-Transfer, da keine LP-Master dafür verwendet wurden. Somit ist das eine ziemlich halbseidene Geschichte: https://www.amazon.de/Ten-Commandments-Hallmark-UK/dp/B019GLKELI Hörclips dazu gibts etwa hier: https://www.amazon.de/Ten-Commandments-Elmer-Bernstein-Orchestra/dp/B0048CRHRA/ref=sr_1_4?s=dmusic&ie=UTF8&qid=1473017937&sr=1-4-mp3-albums-bar-strip-0&keywords=ten+commandments -
34/52 THE GHOST AND MRS. MUIR by Bernard Herrmann
Stefan Schlegel antwortete auf Markus Wippels Thema in Markus' Filmmusik-Kalender
Ja, hundertprozentig sicher, denn ich kannte die Musik von der FMC-LP und der Varese-CD ja längst schon an 1989, als ich den Film erstmals in der deutschen Fassung gesehen hatte. Ich habe ihn ein paar Jahre später dann auch nochmals auf Deutsch gesehen, aber danach wirklich nur noch im Original, weil es für mich sonst einfach keinen Sinn mehr gemacht hat. Wie gesagt: Ein paar Passagen vom musikalischen Original, vielleicht so 10, allerhöchstens 15 Minuten, konnten sie belassen, aber alles Andere ist eben reine Archivmusik. Und dadurch, daß noch ein bißchen vom Original auftaucht, kann man sich natürlich täuschen lassen. -
Veröffentlichung Intrada: Elmer Bernstein - The Ten Commandments
Stefan Schlegel antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
Da war einiges auch ganz schön getürkt auf den Falcon/Tsunami-CDs. Zwar einige Stücke direkt von der Oirginalauafnahme, aber zwischendrin auch einfach nur Tracks von der Stereo-Einspielung von 1960 übernommen, was dann wiederum als Original ausgegeben wurde. Eine völlig wilde Mixtur, die jetzt durch die Box natürlich ohnehin überflüssig wird. -
34/52 THE GHOST AND MRS. MUIR by Bernard Herrmann
Stefan Schlegel antwortete auf Markus Wippels Thema in Markus' Filmmusik-Kalender
Nein, die Herrmann-Musik wurde in der ZDF-Synchronisation von 1989, die mit Sicherheit auch auf der DVD sein wird, zum Großteil durch belanglose Archivmusik ersetzt, weil wohl keine oder nur sehr mangelhafte IT-Bänder aus den USA damals für die Synchronfirma mitgeliefert wurden. Die originale Herrmann-Musik taucht leider nur noch in ein paar wenigen Szenen auf, wo es mal längere Zeit keine Dialoge gibt. Daher mag ich diese deutsche Synchronfassung eigentlich auch gar nicht mehr anschauen, weil die ursprüngliche 40er-Atmosphäre fast völlig weg ist und alles somit viel zu modern klingt. -
Veröffentlichung Penta Music: Ennio Morricone - Space 1999
Stefan Schlegel antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
Und rund 50 von den 70 Minuten sind längst schon auf früheren (Morricone-)CDs veröffentlicht worden. -
Veröffentlichung Intrada: Elmer Bernstein - The Ten Commandments
Stefan Schlegel antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
In der Tat klingt diese Overture fast so als wäre sie für einen anderen Bernstein-Film aus der gleichen Zeit komponiert worden - also etwa so was wie THE VIEW FROM POMPEY'S HEAD oder FEAR STRIKES OUT -, was aber wohl auch nicht der Fall ist. Mal schauen, ob die Intrada-Box darüber genauer aufklären wird. Diese Overture war aber bereits auf den Bootleg/Semi-Bootleg-CDs von Falcon und Tsunami an 1995 mit drauf. Die gabs also schon längst auf CD. Und ich erinnere mich dran, daß sich selbst ein Thomas Müthing damals in seinem Booklet-Kommentar zur Tsunami-CD darüber gewundert hatte und die Frage stellte, ob diese Overture nicht gar möglicherweise von Victor Young stamme, der ja eigentlich zuerst den Score hätte vertonen sollen. Young ist es aber auf keinen Fall, dafür sind die Bernstein-Melodielinien denn doch zu ausgeprägt. Die Soundtrack Library Doppel-CD von 2001 mit dem ziemlich kompletten Originalscore hatte die Overture witzigerweise versteckt. Die haben einfach "Overture" und "Egyptian Dance" auf der CD 1 durch einen Fehler vertauscht, obwohl es im Tracklisting auf dem Back Cover wiederum richtig betitelt ist. Daher taucht diese "Overture" dort erst in Track 14 auf CD 1 auf, während der "Egyptian Dance" die Scheibe einleitet. -
Und so sieht die Box dann also aus. Scheinen demnach alle drei Plattenalben - sieht man an den Covers und den unterschiedlichen Farben (rot = Mono Doppel-LP, blau = Stereo Doppel-LP, gelb = UA-LP von 1966) der einzelnen Silberlinge - auf drei CDs dabei zu sein, was natürlich eigentlich völlig unnötig ist. Aber was will man machen:
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Es ist ja gar nicht mal Intrada allein, die jetzt darüber entscheiden, was auf das Set draufkommt oder was nicht. Viel eher muß sich Intrada der Rechtelage beugen. Und die besagt in dem Falle wie hier, wo es früher Plattenalben gab, die heutzutage rechtlich UMG (Universal Music Group) gehören, daß die folglich immer neben der Originaleinspielung mit drauf sein müssen. Wurde in den letzten Jahren bei allen US-CDs mit alten Scores, wo UMG rechtlich das Sagen hatte, stets so gehandhabt. Gerade dies und noch vieles andere hat ja auch eine Veröffentlichung der Originalaufnahmen von TEN COMMANDMENTS über die Jahre so komplex gemacht: Es muß nämlich sowohl bei Paramount selbst als auch bei UMG lizenziert werden, was nicht gerade billig ist. Intrada muß dementsprechend genau das befolgen, was UMG ihnen vorschreibt und nichts anderes. Wenn die sagen, alle drei Plattenalben (1956, 1959 und 1966) müssen auf das Set mit drauf, dann müssen die auf dem Set auch dabei sein und es sind gleich mehr als zwei CDs damit gefüllt. Wenn die sagen, es reicht das Stereo-Album von 1959 und die UA von 1966 müßt ihr nicht unbedingt auch noch bringen, dann läufts eben so ab. Außerdem kommt in dem Fall noch hinzu, daß es Mono und Stereo-Originalaufnahmen von dem kompletten Score gab – letztere wurden aber erst sechs Monate nach Start des Films für ein paar Stereo-Filmkopien, die in den USA ins Kino kamen, gemacht und waren lange Zeit verschollen. War auch der ausschlaggebende Grund, weshalb man an 1959 überhaupt die Doppel-LP in Stereo extra gemacht hat, da sämtliche Original-Stereo-Tracks bei Paramount damals schon weg waren. Da ist nun eh die Frage: Sind die in Gänze wieder irgendwo bei Paramount aufgetaucht oder muß man nach wie vor gar Mono mit Stereo mischen. Eventuell machen sie sogar beide Originalaufnahmen (Mono/Stereo) auf das CD-Set drauf oder zumindest teilweise, wenn es leichte Unterschiede bei den Einspielungen gibt. Das ist alles möglich. Außerdem gabs wohl jede Menge Alternates, die zumindest in Mono alle erhalten sind, womit man locker nochmals eine CD füllt. Die ursprüngliche Fassung der Exodus-Sequenz war sogar 30 Minuten lang und wurde dann von De Mille enorm gekürzt für die eigentliche KInofassung. Da kommt deshalb ganz klar eine Menge zusammen an Material. Logisch.
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Alhambra: A. F. Lavagnino's MADAME SANS-GÊNE
Stefan Schlegel antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Die Hörproben sind nun online: http://www4.screenarchives.com/title_detail.cfm/ID/32055/MADAME-SANS-GENE-300-EDITION/ -
Alhambra: A. F. Lavagnino's MADAME SANS-GÊNE
Stefan Schlegel erstellte ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Unsere neueste Lavagnino-CD MADAME SANS-GÊNE (1961) auf Alhambra wird in ca. 10 Tagen offiziell erhältlich sein. Ab morgen dürften auch Hörproben bei SAE zur Verfügung stehen. Bestellmöglichkeiten werden in Kürze bekannt gegeben. Hier der Pressetext plus Tracklisting: Alhambra Records is proud to present on this CD the world premiere release of Angelo Francesco Lavagnino’s complete original score for the historical comedy MADAME SANS-GÊNE from 1961 which gives further proof of the enormous versatility of this Italian composer. The lavish French-Italian-Spanish co-production which was directed by veteran French filmmaker Christian-Jaque works mainly as a vehicle for its beautiful star Sophia Loren who in 1961 was at the peak of her career and who dominates almost every minute of the film with her sex appeal and her ebullient temperament. It is a rather free adaptation of the eponymous popular French stage-play which had been written in 1893 by Victorien Sardou and Emile Moreau and which was based on the life of Catherine Hübscher, an Alsacian-born laundress who used to wash Napoleon’s clothes when he was still a common corporal during the time of the French Revolution. She married Francois Lefébvre (in the film version played by Robert Hossein), an army sergeant who was later elevated by Napoleon to the rank of Duke of Danzig, and because of her behaviour, free speech and lack of manners at court got the nickname “Madame Sans-Gêne” (“Woman Without Embarrassment”). 1961 was certainly one of the busiest years in Lavagnino’s career and he scored more than a dozen pictures throughout this year, MADAME SANS-GÊNE being one of them. His melodic facility is as striking as ever and the score offers a cornucopia of tuneful courtly dances and military marches as well as a sumptuous romantic love theme for Catherine and Francois. However, from the beginning with its boisterous comic opera-like overture the mood here is more light-hearted and festive than dramatic, with Lavagnino trying to capture the spirit of the era and often with a humorous twinkle in his eye. One of the highlights of the score is the music for the gala dinner at court. A glamorous regal march with a middle part for soft woodwinds accompanies the Duke and the Duchess’ entry into the Tuileries which is then followed by a charming waltz theme which in the further course functions not only as source music, but also delineates the romance of the couple and their emotional feelings for each other. We hope that many fans of the composer and of classic Italian film music will enjoy this delightful, lively and varied symphonic score. This exciting CD project – the eighth CD in our Lavagnino series - has only been possible thanks to the generous support of the three daughters of the composer - Bianca, Iudica and Alessandra Lavagnino -, who still had open reel tape copies of the original master tapes in their personal archive which we were allowed to use. Our CD edition which contains a 12-page booklet with extensive liner notes and numerous colour stills from the movie will be limited to 300 copies. Tracklisting: 01. Main Title 2:00 02. The Royal Swiss Guard / Catherine Asks Napoleon for Help 1:30 03. Catherine And Francois (Love Scene at Night) 5:11 04. Francois‘ Departure 0:53 05. Napoleon`s Troops in Italy 1:24 06. Catherine And the ‘Girls‘ 1:29 07. Catherine Meets Francois Again / Captured by the Austrian Army 3:39 08. Dance in the French Camp 1:04 09. The Gunpowder / The Explosion 1:56 10. Napoleon`s Troops Attack 1:56 11. The Rise of Napoleon 0:33 12. Napoleon And Fouché 2:06 13. Catherine Learns Courtly Manners 3:10 14. Catherine And Francois Enter the Court 3:06 15. Catherine And the Noblewomen 3:33 16. The Emperor / Catherine And Francois 2:15 17. Scandal at the Court 1:21 18. The Parade 3:15 19. Francois` Disappointment 1:20 20. Waiting for Napoleon 1:32 21. Catherine Goes to Napoleon 1:15 22. Finale / End Cast 1:14 Bonus Tracks: 23. Harpsichord Lessons 4:42 24. Trumpet Calls (Storming of the Tuileries) 1:25 25. Finale / End Cast (Film Version) 1:14 Die CD ist auch auf der Alhambra-Homepage bereits gelistet: http://alhambra-records.de/portfolio/madame-sans-gene/ -
Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre
Stefan Schlegel antwortete auf Mephistos Thema in Filmmusik Diskussion
Das ist eben doch der ganz deutliche Unterschied zu meiner üblichen Herangehensweise. Ich habe noch nie rein nach Genre gesammelt, weder im US-Bereich noch im italienischen Bereich. Ich kaufe mir ja auch nicht von den bekannten US-Komponisten nur Western-Scores. Warum sollte ich das auch machen?Mir geht es auch nicht mal um irgendwelche populären Genres innerhalb der italienischen Filmmusik, sondern einfach darum, ob mir die Musik und der Stil an sich eines Scores aus welchem Bereich auch immer gefällt oder nicht. Gerade Bacalov oben ist ein ziemlich gutes Beispiel. Von seinen frühen Sachen, wenn mir jetzt mal gerade die Italo-Western nehmen, sind ein paar ganz nett anzuhören, aber doch fast immer sehr stark von Morricone geprägt und in seinem Schatten entstanden. Man höre nur mal das Solo-Vokalisen-Hauptthema von IL GRANDE DUELLO und die Vorlage ist in einem ein paar Monate davor komponierten Morricone-Score recht gut zu finden. Die komödiantischen Western-Scores von ihm – auch bei den GDM-Sonderangeboten zu finden – sind dagegen äußerst schwach und belanglos und braucht man sich echt nicht zulegen. Für mich ist Bacalov im Prinzip erst ab den 80ern, also seit etwas mehr als 30 Jahren, richtig interessant geworden, wo er sich aus dieser Genre-Fessel lösen und einen ihm eigenen kompositorischen Stil entwickeln konnte mit den für ihn so typischen melodischen Arabesken und der delikaten Instrumentierung, wo man ihn sofort immer heraushört. Das sind aber genau die Sachen, die Genre-Fans gar nicht mehr kennen oder groß beachten. Für mich zählen daher zu den schönsten Bacalov-Scores gerade nicht die üblicherweise genannten alten Western-Musiken aus den 60ern und frühen 70ern, sondern viel eher die elegischen Sachen ab Mitte 80er wie UN AMOUR INTERDIT, LA MASCHERA, IL POSTINO, POLISH WEDDING, LES ENFANTS DU SIÈCLE, MARCINELLE oder auch erst vor zwei Jahren der wunderbare HIDDEN MOON. Also ganz klar: Genre allein interessiert mich nicht, sondern viel mehr, ob mir der Stil des Komponisten bei einer Musik zusagt oder nicht. Nur darum gehts doch letztendlich. -
Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre
Stefan Schlegel antwortete auf Mephistos Thema in Filmmusik Diskussion
Es ist nicht allzuviel Tolles bei der Sonderangebots-Aktion von GDM drin, was man unbedingt braucht. Es stechen eigentlich mit I LUNGHI GIORNI DELLA VENDETTA von Trovajoli und I GIORNI DELLA VIOLENZA von Nicolai nur zwei Titel heraus, deren Musiken richtiggehend zünden. Die beiden, vor allem den Trovajoli, kannst Du auf jeden Fall nehmen. Darüber hinaus ist die Viertelstunde der alten LP von Robby Poitevins IL SUO NOME GRIDAVA VENDETTA noch ganz annehmbar und macht Spaß, viel mehr bräuchte man davon aber eigentlich auch nicht. Persönlich finde ich Rustichellis UN TRENO PER DURANGO noch recht hübsch, hat aber auch einige komödiantische Passagen und eben viel mexikanisches Flair - ähnliches Hauptthema wie es Nicolai dann ein Jahr später für CORRI UOMO CORRI verwendet hat, wobei Nicolai bei DURANGO natürlich Dirigent war - drin. Zum Nebenbeihören wie auch Lavagninos L’UOMO DALLA PISTOLA D’ORO (gehört noch zu den besseren Lavagnino-Western-Scores) ganz gut geeignet, aber bestimmt keine der besten Arbeiten des Komponisten. Auch das Piccioni-Western-Quartet hat durchaus einige interessanten Momente, insgesamt aber doch viel Mischmasch. Alles andere, was in der Liste noch so kreucht und fleucht, kann man von meiner Warte aus bis auf den ein oder anderen Main Title eher vergessen. MIO NOME È SHANGAI JOE von Nicolai hat ein paar ganz gelungene Einzeltracks, driftet aber in der anderen Hälfte in etwas dröge Spannungmusik ab. Man kann sich die Musik auch in anderer Form auf der BUON FUNERALE AMIGOS-CD von Beat geben, da beide Scores zum Großteil identisch sind und BUON FUNERALE für MIO NOME drei Jahre später recycelt wurde. Wenn ich mich recht erinnere, so hat BUON FUNERALE sogar noch die ein oder andere Variante mehr vom Hauptthema drin, aber es ist echt schon lange her, daß ich mir das angehört habe. Kleine Anmekrung noch: Was ich nach wie vor nicht begreife, ist, wie man sich unbedingt nur auf dieses eine Western-Genre innnerhalb der italienischen Filmmusik fixieren will und deshalb viele und vor allem viel interessantere Sachen einfach außen vor läßt. Na gut, mich geht das ja eigentlich nichts an und ich weiß, was ich im italienischen Bereich selbst haben will und was nicht, aber es ist schon ein bißchen schade, wenn man sieht, wie jemand auf die Art an vielen anderen Scores blind vorbeiläuft. -
Veröffentlichung Stylotone: TWISTED NERVE (Bernard Herrmann) (LP+CD+HD-Download)
Stefan Schlegel antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Das sieht mir nicht so aus. Dafür müßte TWISTED NERVE nun kommerziell komplett floppen, damit bei dem Label ein Umdenken stattfindet. Aber selbst dann wäre es möglich, dass sie sich nur noch für Vinyl entscheiden, denn es war ja ursprünglich wohl eh von den Label-Managern geplant gewesen, überhaupt keine CD zu veröffentlichen, sondern nur die LP. So wie ich das sehe, haben die eher ein Vinyl-Publikum im Auge - ähnlich wie etwa Mondo oder Death Waltz und was es da sonst heutzutage noch so gibt -, die eben im Gegensatz zu den Filmmusik-Spezial-Labels wie Intrada versuchen, die Titel ganz normal auch über Amazon etc. anzubieten. Die Frage ist letztlich, ob das Konzept "höherer Preis, höhere Einnahmen" für sie finanziell aufgeht oder nicht. -
Veröffentlichung Stylotone: TWISTED NERVE (Bernard Herrmann) (LP+CD+HD-Download)
Stefan Schlegel antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Meines Erachtens ist das aber nicht das Original, was man da hört, sondern vermutlich der Anfang der 5-minütigen Silva Screen-Suite von CAPE FEAR. Ganz deutlich hört man das am Streichertremolo nach dem absteigenden Bläsermotiv, dass das nicht die Originalaufnahme sein kann, denn Herrmann selbst bringt genau das im Original viel schärfer und akzentuierter rüber. Überhaupt kommen ja alle Musikbeispiele innerhalb des Interviews von längst veröffentlichten und normal verfügbaren Tonträgern. Ich glaube von daher auch kaum, dass CAPE FEAR zum jetzigen Zeitpunkt schon fertig ist. Zunächst erscheint sowieso doch erst mal MARNIE im September. -
Veröffentlichung Play-Time: PROMISE AT DAWN (Georges Delerue)
Stefan Schlegel antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Na ja, wer auch sonst, wenn es ums französische Play Time-Label geht? Ist so ähnlich wie mit Claudio in Italien. Im Prinzip sind es doch immer dieselben Personen, die man so antrifft. -
Veröffentlichung Play-Time: PROMISE AT DAWN (Georges Delerue)
Stefan Schlegel antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Der Song "I'm Greek" war aber ja auch nicht von Delerue, sondern von Joe und Richelle Dassin (Sohn und Tochter vom Regisseur des Films). Daher ist es natürlich klar, dass der nun fehlt, wenn sie ein reines Delerue-Album produziert haben. Zumal die für die neue CD benützten Bänder doch sicherlich aus dem Delerue-Privatarchiv kommen und nicht vom Album Master der Polydor-LP, so dass der Song da nicht dabei sein kann. Hätte betimmt noch zusätzlich Geld gekostet, den dann auch noch zu lizenzieren. Ich habe die CD erst gestern in Frankreich bestellt und sie wird dann morgen oder am Freitag ankommen, aber ich vermute mal, dass im Booklet zur Herkunft des Materials was dabei stehen könnte. Wird doch sicher wieder Stéphane Lerouge zusammen mit Delerues Witwe Colette auf die Beine gestellt haben, oder nicht? -
Alex North Klavierkonzert
Stefan Schlegel antwortete auf Trekfans Thema in Klassische Musik & Orchester
Sanya Henderson gibt in ihrem North-Buch als Veröffentlichungsjahr der “Rhapsody for Piano and Orchestra” 1941 an. Zugleich aber wird aus einem abgebildeten Konzertprogramm klar, dass zwei Sätze (Blues und Scherzo) des Werks in einem Arrangement für zwei Klaviere – damals gespielt von North selbst und Milton Kaye – schon im Februar 1940 bei einem Konzert in New York aufgeführt wurden, die Komposition sogar zu dem Zeitpunkt demnach bereits fertiggestellt war. In der Konzert-Ankündigung hieß das Werk damals noch “Suite for Piano and Orchestra”. Das Scherzo könnte dem dritten Allegro-Satz entsprechen, der Blues ist auf jeden Fall der zweite bereits 1939 in Mexiko komponierte Satz im Gedenken an George Gershwin. 1956 schrieb North noch vor Fertigstellung des Films selbst ja die “Four Girls in Town”-Rhapsodie, die dann genau in der Art auch auf LP aufgenommen wurde. Sanya Henderson scheint die Einspielung mit André Previn von der Decca/Varese-LP jedoch gar nicht zu kennen, denn sonst würde sie im Buch darauf eingehen, dass das Stück ja identisch ist mit der eigentlichen Klavier-Rhapsodie, die es bei Koch dann erst in den 90ern auf CD gab. Meine Vermutung ist, dass North an 1956 einfach nochmals seine mehrere Jahre zuvor schon komponierte Rhapsodie von 1940/1941 ein wenig überarbeitet und sie dann den Produzenten des Films eben als “Four Girls in Town”-Rhapsodie angeboten hat. -
Allzu große Hoffnungen würde ich mir in beiden Fällen nicht machen, dass da was veröffentlicht wird oder überhaupt veröffentlicht werden kann. Denn von beiden Filmmusiken sind im Lavagnino-Nachlass keine Bänder mehr vorhanden, so dass wir bei Alhambra da ohnehin auch gar nichts machen können. Bei EINE HANDVOLL HELDEN bzw. DIE LETZTE KOMPANIE von 1967 war der Musikverlag EMI/Eureka und der Katalog wird heutzutage von GDM gehandlet, wobei sich da allerdings erst mal die größere Frage stellt, ob die ausgerechnet von dem Score denn noch was im Archiv haben. Ich glaubs eher nicht. Und bei VERMÄCHTNIS DES INKA war der italienische Musikverlag Sonorfilm/Chiappo, so dass man die Sache bezüglich Originalbändern eigentlich komplett vergessen kann. Zu VERMÄCHTNIS DES INKA hatte ich bereits letztes Jahr hier was geschrieben gehabt: "Das heißt also, es ist schon speziell für VERMÄCHTNIS DES INKA ein Score komponiert worden, obwohl es im Karl May-Buch von Michael Petzel ja heißt, es sei eventuell für einen anderen Italo-Western schon angefertigt worden. Regisseur Georg Marischka hat vom italienischen Co-Produzenten PEA ein fertiges Musikband erhalten und die Musik mit den passenden Szenen kombiniert. So bei Petzel zu lesen. Allerdings hat es in gewiessem Sinne schon auch seine gewisse Berechtigung, wenn Marischka anscheinend behauptet hat, er hätte die Musik auch in anderen Filmen gehört. So hat z.B. Lavagnino nur ein paar Monate nach INKA den Italo-Western GLI UOMINI DAL PASSO PESANTE (deutscher Titel: DIE TRAMPLER) vertont und der Main Title bzw. das Hauptthema ist nur ganz leicht abgeändert gegenüber dem aus INKA. An einigen Stellen klingt es fast gleich. Der komplette Film ist auf Youtube drauf. Es läßt sich also dort schön nachhören." http://www.soundtrack-board.de/topic/14729-italienische-genre-filmmusik-der-50er-70er-jahre/
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