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Stefan Schlegel

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  1. Da stimmt aber die Chronologie nun rein gar nicht. OKLAHOMA JOHN kam nämlich lange vor UNA BARA PER LO SCERIFFO in den italienischen Kinos heraus, wurde eigentlich sogar noch an 1964 produziert. Die Erstaufführung war im März 1965, die von BARA PER LO SCERIFFO dagegen aber erst im Dezember 1965.
  2. Um es mal klar zu sagen: Ich selbst war auch nie ein großer Fan der Spaghetti-Western und kam viel eher über völlig andere Scores aus ganz anderen Bereichen zur italienischen Filmmusik. Für mich gibt es wirklich nur ein paar sehenswererte Filme aus der Sparte, der größere Rest ist eher zum Abwinken. Von daher hat es auch früher länger gebraucht, daß ich mir die Musiken mal so nach und nach angehört habe. Wenn man sich jedoch für italienische Filmmusik interessiert und für bestimmte Komponisten, kommt man an dem Genre irgendwann nicht vorbei. Wenn ich so einen Score auf LP oder CD höre, dann abstrahiere ich meist vom Film selbst. Ich habs ja oben schon geschrieben: Es gibt einige Musiken für das Genre, die mir zum autonomen Anhören gut gefallen und die Spaß machen, aber doch auch sehr Vieles, was sich im mittelprächtigen Bereich bewegt oder noch darunter. Hier mit Goldsmith daherzukommen, bringt eher wenig, denn die Italo Western-Musik ist zumeist eine ganz andere Art von Musik, die auch von anderen Traditionen herkommt. Zudem spielt bei vielen Scores die Morricone-Imitation selbstverständlich eine große Rolle: Wie oft wurden alle möglichen Komponisten gebeten, den Morricone-Sound für einen zweitklassigen Streifen nachzumachen? Auch die damals sich gerade im Trend befiindliche Pop-Musik der 60er hat ja eine große Rolle gespielt. Mit Goldsmith zu vergleichen ist insofern wie wenn ich Äpfel mit Birnen vergleichen würde. Obowhl man immerhin sagen muß, er hat auf der anderen Seite mit dem Pfeifen im Main Title von BANDOLERO und ein paar anderen typischen Instrumentierungen doch auch mal ein wenig auf den damals populären Italo-Western-Sound reagiert bzw. ein Stück davon integriert. Ein Morricone arbeitet oft auch mit kleinteiligen Motivzellen, die dann verdichtet und übereinander geschichtet werden, aber es ist trotzdem einfach ein Stil für sich. Entweder mag man das oder halt nicht. Es gibt vielerlei Arten von Musik, die auf ihre Art gelungen sein können, und nicht Alles muß sich deshalb nach Goldsmith anhören. Wäre eigentlich auch schlimm, wenn es so wäre. Was Actionmusiken in Italo-Western betrifft, so finde ich einige Tracks in Morricones LA RESA DEI CONTI (THE BIG GUNDOWN) doch auch äußerst gut gemacht. Das hat schon Verve und Klasse, bietet ein zündendes orchestrales Feuerwerk. So was gibts in anderen Italo-Western in der Qualität auch nicht so oft zu hören. Oder natürlich wie oben schon erwähnt giibt es in Nicolais 10000 DOLLARI PER RINGO kraftvoll-zupackende Actiontracks, die mitreißen können und wo von der furiosen Rhythmik her schon auch mal ein wenig Strawinsky anklingen kann wie in "Incontro di fuoco" oder "Repressione violenta", wo Dissonanzen wild übereinander geschichtet werden, aber in der Spielart findet man das ansonsten eigentlich nicht so oft. Bei den vielen Komponisten aus dem B und C--Sektor fehlte es für solche Orchesterkniffe dafür dann natürlich auch oft an der Könnerschaft.
  3. Ja, die beiden De Masis UOMO DELLA VALLE MALEDETTA und UNA BARA PER LO SCERIFFO sind auf alle Fälle dem früheren ALLA CONQUISTA DELL'ARKANSAS vorzuziehen. Ich habe von BARA PER LO SCERIFFO nur die alte Beat-Fassung (gekoppelt mit RANCH DEGLI SPIETATI) mit rund 15 Minuten, aber das läßt sich eigentlich nur mit wenigen Hängern ganz gut durchhören, besticht durch ein flottes, am Anfang auch gesungenes Hauptthema, dann gibts ebenfalls wieder dahingaloppierende, auch mal nostalgisch angehauchte Passagen, die fast noch aus einem US-Western stammen könnten, und den typischen "brassy sound" von De Masi für die dramatischen Sequenzen. Für mich persönlich werden diese 15 Minuten sicherlich ausreichen. Bringt die Verlängerung auf der neueren Beat-CD hier denn wirklich noch was oder kommen wie üblich doch nur Spannungs-Tracks noch hinzu? Viele Szenen in den Italo-Western bestehen natürlich schon aus zerdehntem Lauern, Hinterhälten und Wartestellungen. Gerade das wird dann oft durch rein atmosphärische Suspense-Musik untermalt. Szenen nur mit reinen Schlägereien oder Action mußten dagegen nicht immer noch musikalisch illustriert werden, die Pistolenschüsse waren ja oft laut genug.. Es ist ja auch nicht so, daß die Filme von von Anfang bis Ende vollgepfropft wären mit Musik, es gibt schon auch immer wieder musikalische Pausen. Zu Nico Fidenco noch ein paar Anmerkungen: Eigentlich war er ja überhaupt kein richtiger Komponist, sondern nur ein popuiärer Schlagersänger. Er hatte nie irgendeine klassische Ausbildung gehabt, konnte wohl auch kaum Noten aufs Papier bringen. Das war ein Teamwork, das da die ganze Zeit über ablief. Der eigentliche Komponist bei den Fidenco-Scores war im Prinzip Gianni Dell'Orso (der Schwager von Edda Dell'Orso), der witzigerweise seit vielen Jahren ja der Chef vom italienischen GDM-Label ist. Dell'Orso hat das in einem Interview mal geschildert, wie die Arbeit mit Fidenco ablief: Fidenco hat praktisch die Melodien vorgesummt, die er haben wollte, Alles Andere, das Arrangement, die Orchestrierung, das harmonische Konstrukt, eben die ganze Kompositionsarbeit, war dann seine Sache.Mit den reinen Spannungsmusiken der Scores, wo keine Melodie vorkommt, hatte Fidenco dann überhaupt nichts zu tun, Das ging voll und ganz auf Dell'Orso's Konto. Man hat eben Fidenco für den Credit genommen, weil sein Name damals Mitte 60er schon sehr bekannt war - sozusagen als Aushängeschild. Und er war der Melodienlieferant für das oder die Hauptthemen der Musiken, aber nicht mehr.
  4. Ich würde mich da schwer tun, alle Spaghetti Western-Musiken richtiggehend über einen Haufen zu werfen. Eines ist klar: Es gibt natürlich ziemlich viel Murks in der ganzen Sparte, und wenn man sich nicht ein wenig auskennt, kann man sich recht schnell verlaufen. Ich finde, daß Du schon mit einige der schlechtesten Kandidaten überhaupt ausgewählt hast bei den Titeln, die Du weiter oben erwähnst. Ich habe die fast alle mal gehört, würde aber keinen von diesen Titeln je kaufen wollen. Fidenco ist ja ganz schwach, auch Migliardi natürlich, genauso bringt der Romitelli über eine längere Strecke hinweg nichts. Da würde ich dann schon sagen: Es gibt zumindest noch wesentlich Besseres als diese kaum jemanden vom Hocker reißenden zweit- und drittklassigen Arbeiten, eben Musiken, die dann auch demgegenüber wenigstens noch Mittelmaß darstellen. Oft ist es aber so, daß gerade bei diesen Italo-Western-Scorees ein oder zwei Tracks mit dem Hauptthema auf Samplern reichen, da der Rest oft genug in reinem Suspense versandet. Und auch ich würde mit Dir darin übereinstimmen, daß aufs Ganze gesehen sicherlich die einflußreichsten und mitreißendsten Italo-Western-Scores von Morricone geschrieben worden sind. Der Einzige, der ihm in diesem von ihm begründeten Western-Stil halbwegs das Wasser reichen konnte mit Arbeiten wie ANDA MUCHACHO SPARA, INDIO BLACK oder CORRI UOMO CORRI war Bruno Nicolai. Aber er war eben ja auch jahrelang Morricones Dirigent gewesen und konnte den Stil dementsprechend gut imitieren. Wobei man wiederum sagen muß: Er konnte in seinen Anfangsjahren aber auch anders, und sein 10000 DOLLARI PER RINGO von 1965 ist eine richtig starker Score, wo ein tempogeladenes Orchesterfeuerwerk auf den Hörer losgelassen wird nebst einem schmissigen Song, das insgesamt wenig bis gar nichts mit Morricone zu tun hat. Solltest du Dir auf jeden Fall mal anhören. Ist weitaus sinnvoller als wie die bereits oben genannten, arg trashigen Exemplare der Gattung. Daß es völlig anders geht denn wie bei Morricone, zeigt sich etwa auch bei Rustichelli in L'UOMO, L'ORGOGLIO, LA VENDETTA oder dem gerade von Jürgen erwähnten UN MINUTO PER PREGARE. Da ist viel eher opernhaftes Pathos nebst urwüchsiger Folklore angesagt, und melodisch ist das natürlich bezaubernd. Gerade diese beiden Musiken würde ich noch ein ganz gehöriges Stück über UCCIDI O MUORI stellen, der da auf keinen Fall rankommt. UCCIDI O MUORI ist nett, beileibe aber nicht herausragend. Noch eine Variante gibt es natürlich bei Piero Piciconi in MINNESOTA CLAY von 1964, wo sich Streicher aus den Karl May-Musiken mit stark synkopierten Rhythmen und Jazz-Elementen mischen. Eine recht interessante und originelle Musik, die ich ebenfalls zum Hören empfehlen würde. Ich habe zu allen drei Scores vor langer Zeit auch mal Rezensionen geschrieben. Die kannst Du hier bei Interesse nachlesen: http://www.cinemusic.de/2005-3460-italo-western-special-5-cds-zu-rustichelli-nicolai-piccioni/ Es gbt im übrigen auch deutlich bessere De Masi-Western-Musiken als den mir zu biederen ALLA CONQUISTA DELL'ARKANSAS, der mich in den frühen 80ern - ja, so lange gibts davon bereits einen Tonträger - schon auf LP ziemlich gelangweilt hat. Wiederum ein Score, den ich nicht kaufen würde. Da bieten De Masi's SETTE DOLLARI SUL ROSSO oder ARIZONA COLT, selbst sein QUANTO COSTA MORIRE doch weitaus zupackendere und zündendere Themen. Gerade bei SETTE DOLLaRI ist teilWeise auch noch ein wenig amerikanischer Einfluß präsent. Und ARIZONA COLT hat einen der ohrgängisten Italo-Western-Songs überhaupt. Sollte man von daher auf jeden Fall kennen, wenn man sich näher mit dem Genre beschäftigen möchte. Es gibt auch darüber hinaus durchaus noch einige zumindest teilweise ganz ansprechende und nicht schlecht gemachte Scores, die vielleicht nicht ganz durch gelungen sind, aber die man sich zumindest schon zulegen kann und immerhin mehr zu bieten haben als die von Dir bisher vorgestellten Titel. Die jetzt alle noch zu benenen. würde ein wenig den Platz sprengen. Was die Sequenzierungen auf den CDs anbetrifft: Im Großen und Ganzen wird schon einigermaßen chronologisch sequenziert auf den Digitmovies und GDM-CDs, nur eben meist keine Titel vergeben. Das hat mehrere Gründe: Zum einen sind meistens nur die Ansagen mit den "M-Nummern vorhanden bei den Originalbändern und daran hangelt man sich entlang, schaut nicht noch lang erst den Film extra an, um Alles abzugleichen. Da hätten sie sonst etwas viel Arbei bei den italienischen Labels. Das heißt, M1 ist sozusagen meist der Main Title und so wurde dann bei den Recording Sessions entsprechend den Filmszenen fortlaufend durchnumeriert. Das ist sozusagen der Leitfaden, wenn so eine CD produziert wird. Oft fehlen weitere infos, also sogenannte Cue Sheets, so daß eben auch keinerlei Titel da sind. Dann gibt es eine Auflage vom italienischen Rechteinhaber Sugar, daß bei einer CD-Veröffentlichnug hinter jedem Track der Filmtitel nochmals notiert werden muß oder man eben noch einfach die Tracks in der Art à la "Seq. 1, Seq. 2" etc. bringt, die wiederum M1, M2 etc. entsprechen. Manchmal wird natürlich auch zusammen editiert, wenn es mehrere kurze Stückchen gibt, die man besser nicht für sich allein stehen läßt. Die übliche Prozedur war schon die, daß die Recording Sessions nach "M"s gegliedert waren. Denn sonst hat man ja überhaupt keine Übersicht. Oft ist es aber auch vorgekommen, daß man ein Stück mehrfach verwendet hat im Film. Nicht unbedingt war das dann aber eine Entscheidung des Komponisen. Nicht ganz so oft dürte es jedoch passiert sein, daß wie bei Morricone/Leone geschehen ein großer Teil der Musik schon im voraus komponiert worden ist. Für diesen Luxus war ja gar keine Zeit vorhanden bei den vielen Aufträgen, die für die Komponisten zu vergeben waren und bei dem Output, der abgedreht wurde in den paar Jahren Mitte/Ende der 60er. Auch nicht ganz alltäglich ist dieses Vorgehen wie bei VERMÄCHTNIS DES INKA. Das hat aber einfach wohl damit zu tun, daß es sich hierbei um eine Co-Produktion von drei verschiedenen Ländern gehandelt hat, der Regisseur ein Deutscher war und den Komponisten ohnehin nie gesehen hat. Ist daher also recht eigenartig gelaufen. Es sind zwar viele Bänder im Lavagnino-Nachlaß da, aber nicht von VERMÄCHTNIS DES INKA. Daher wird also auch nichts veröffentlicht werden in naher Zukunft. Der zuständige Musikverlag war ohnehin Chiappo/Sonorfilm - und da kann man meist davon ausgehen, daß dort eh nichts mehr vorhanden ist. Zum Abschluß noch eine kurze Anmerkung: Lavagnino konnte durchaus großartige Westernmusik im traditionellen amerikanischen Stil schreiben, wenn er wollte. Ich verweise da nur auf den wunderbaren Track "Covered Wagons" in SOLEDAD. Das ist schon tolle epische Musik mit Chor und allem Drum und Dran - fast all dem vorzuiehen, was er später im Genre selbst dann komponiert hat. Da zeigt sich einfach, was machbar ist, wenn die Inspiration und der nötige Enthusiasmus tatsächlich vorhanden ist.
  5. Hierzu doch einige Anmerkungen: Die komplette Partitur (M1-M81) liegt - wie übrigens alle Lavagnino-Partituren aus dem Nachlaß - in der Bibliothek Lugi Chiarini im Centro Sperimentale in Rom vor, und zwar unter dem italienischen Verleihtitel VIVA GRINGO. Hier nachzusehen: http://scuolacinema.sebina.it/SebinaOpacSCR/Opac Das heißt also, es ist schon speziell für VERMÄCHTNIS DES INKA ein Score komponiert worden, obwohl es im Karl May-Buch von Michael Petzel ja heißt, es sei eventuell für einen anderen Italo-Western schon angefertigt worden. Regisseur Georg Marischka hat vom italienischen Co-Produzenten PEA ein fertiges Musikband erhalten und die Musik mit den passenden Szenen kombiniert. So bei Petzel zu lesen. Allerdings hat es in gewiessem Sinne schon auch seine gewisse Berechtigung, wenn Marischka anscheinend behauptet hat, er hätte die Musik auch in anderen Filmen gehört. So hat z.B. Lavagnino nur ein paar Monate nach INKA den Italo-Western GLI UOMINI DAL PASSO PESANTE (deutscher Titel: DIE TRAMPLER) vertont und der Main Title bzw. das Hauptthema ist nur ganz leicht abgeändert gegenüber dem aus INKA. An einigen Stellen klingt es fast gleich. Der komplette Film ist auf Youtube drauf. Es läßt sich also dort schön nachhören. Zum Anderen frage ich mich natürlich schon, wie man nun ausgerechnet darauf kommt, über so eine recht lasche Musik wie die zu 5000 DOLLARI SULL'ASSO Lavagnino entdecken zu wollen. Gerade Du, Mephisto, bist doch ansonsten Jemand, der auch eher von der Klassik herkommt und dem sinfonische Verarbeitung, kompositorische Dichte, inspirierte Melodik und farbige instrumentierung wichtige Kriterien sind. So was wird man in den Italo-Western von Lavagnino aber wohl eher weniger finden. Das war nun mal einfach nicht sein Terrain, weil er auch zu einer anderen Generation aus den 50ern gehörte, zu einer alten Garde, die Mitte der 60er dann kaum noch gute Filmangebote erhielt. Filme aus der A-Kategorie waren so ab Mitte 60er ganz im Gegensatz zu den Jahren davor für ihn einfach vorbei, wenn man mal von ganz wenigen Ausnahmen wie Orson Welles' FALSTAFF absieht. Hätte er also nicht die Billigproduktionen angenommen, wäre er wohl ganz weg gewesen vom Fenster. Und er hat ja dann auch Anfang der 70er ganz aufgehört. Die Western-Arbeiten zählen von daher eher zu den Schwachstellen in seinem Oeuvre, die meist äußerst dürftigen Filme haben ihn auch nicht inspiriert wie er das selbst in Interviews betont hat: Sie haben weder Herz noch Verstand angesprochen, so meinte er. Es sind reine Routinearbeiten gewesen, die in ein paar wenigen Tagen erledigt wurden und wo es meist nur um rein atmosphärische Funktionalität im Filmzusammenhang ging. Wie in den USA gab es ab Mitte der 60er radikale Veränderungen in der europäischen Filmindustrie und die traditionelle Sinfonik war nicht mehr unbedingt angesagt. Man merkt das in den Lavagnino-Western ja auch, wie er versucht hat, sich da ein wenig den Trends anzupassen, auch ein paar Pop-Stilismen der Zeit einfließen zu lassen. Man hats gemacht, weil es ein Job war und man seinen Lebensunterhalt damit verdienen mußte. Er hatte auch nicht wie manch andere italienische Komponisten bekannte und wirklich gute Regisseure, mit denen er über Jahrzehnte an renommierten Filmen zusammenarbeiten konnte. Da kam insofern irgendwie Alles zusammen. Und gerade ab Mitte der 60r Jahre gabs nur noch wenige Sachen von ihm, wo er sich wie früher üblich musikalisch wirklich voll entfalten konnte und wo man auch seinen ihm ganz eigenen Stil sofort heraushört. Den typischen sinfonischen Lavagnino-Stil muß man zumeist in den früheren Scores suchen und vor Allem auch in anderen Genres, wo er sich viel mehr zu Hause fühlte: Im Kostüm- und Hisotrienfilm, im Epos, im Melodram und im exotischen Dokumentarfilm. Überhaupt ist die klangsinnliche Exotik ja seit Mitte der 50er Jahre ein essentieller Bestandteil der wichtisten Lavagnino-Scores gewesen. Ich empfehle deshalb, einfach mal in unsere Alhambra-Reihe reinzuhören. Die CDs sind ja alle erhältlich und es gibt ja heutzutage doch die Mögiichkeit, die es früher nicht unbedingt gab, das Alles ganz einfach zu entdecken. Vielleicht machen ja auch die Ankündigungstexte zu den einzelnen CDs von mir ein wenig neugierig auf die Musik. Einfach doch mal etwa die zu L'IMPERO DEL SOLE (1956), CONTINENTE PERDUTO (1955), L'ULTIMO PARADISO (1957), SOLEDAD (1958)/L'OCEANO CI CHIAMA (1957) oder I BRIGANTI ITALIANI (1961) durchlesen: http://www.soundtrack-club.net/content/product_info.php?products_id=813 http://www.soundtrack-club.net/content/product_info.php?products_id=2703 http://www.soundtrack-club.net/content/product_info.php?products_id=3812 http://filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?threadID=92665 http://filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?threadID=104737 Auch andere bekannte Lavagninos wie THE NAKED MAJA, VENERE IMPERIALE, L'ASSEDIO DI SIRACUSA oder die Musiken zu den Orson Welles-Filmen OTHELLO und FALSTAFF sind selbstverständlich sehr zu empfehlen. Es gibt da eine ganze Latte von Titeln, die man nennen könnte. Nur, wenn man mit 5000 DOLLARI anfängt und gar meint, das sei repräsentativ für Lavagninos eigentlichen Stil, ist man ganz sicher auf der falschen Fährte.
  6. Oh sorry, merke das beim nochmaligen Durchlesen gerade jetzt erst. Das war natürlich Quark und da hat mich die Walton-Passacaglia oben mit dem "Death of Falstaff" wohl etwas aus dem Konzept gebracht. Bei YOUNG BESS wird natürlich der Tod Heinrichs VIII. (= Charles Laughton) mit einer Passacaglia untermalt, und bei DIANE der von King Francis I. (= Pedro Armendariz). So war es gemeint.
  7. Merkwürdig, daß Miklos Rozsa's Historien-Scores in diesem Forum hier anscheinend recht unbekannt zu sein scheinen. Dabei stammen zwei der berühmtesten und öfters in der Sekundärliteratur angesprochenen Filmmusik-Passacaglien aus YOUNG BESS und DIANE. In beiden Fällen liegt der gregorianische Choral Dies Irae der jeweiligen Passacaglia zugrunde und in beiden Fällen handelt es sich um Sterbeszenen. In YOUNG BESS wird Falstaffs Tod damit untermalt, in DIANE der Tod von König Heinrich VIII. Die Passacaglien sind natürlich auch auf den jeweiligen Soundtrack-CDs von YOUNG BESS und DIANE mit oben. Überhaupt ist die Passacaglia in manchem Historienfilm früher zu finden gewesen. Waxman beispielsweise hat sie in THE SILVER CHALICE im Track "The Stranger" (so betitelt auf der Tsunami-CD) bzw. "Luke" (auf der FSM-CD) verwendet. Wer sich für Passacaglien in der Filmmusik interessiert, kommt auch an David Raksins FOREVER AMBER wohl kaum vorbei. Der ganze Score basiert eigentlich auf einer Passacaglia-Figur, die gleich im Main Title vorgestellt wird. Roy Prendergast hat in seinem Buch "Film Music: A Negelected Art" schon in den 70ern einige Partiturbeispiele daraus herausgegriffen, wo man diesese Passacaglia-Figur sehr schön sieht (siehe Seite 234ff. in dem Auszug): http://www.acousticslab.org/filmmusic/Prendergast1992_06-07.pdf Was etwa Raksin im großartigen und komplex verschachtelten Track "The Great Fire" daraus macht und was er selbst dabei eine "quasicaglia" nannte, das steht etwa den oben angesprochenen Tracks aus Goldsmiths BLUE MAX hinsichtlich kompositorischer Brillanz in keinster Weise nach. Vor Allem Raksins Einspielung aus den 70ern mit dem New Philarmonia Orchestra für RCA ist hier nacnhhaltigst zu empfehlen. "The Great Fire" ist auf der CD der Track 5 und gehört für mich zum Besten, was US-Filmmusik zu bieten hat Auch ein Virgil Thomson mit seiner eindrucksvollen Passacaglia "Robbing the Alligator's Nest" für LOUISIANA STORY von 1948 sollte bei so einer Auflistung ja eigentlich nicht fehlen. Und selbst bei Morricone kann man beim Historienfilm LA DAME AUX CAMÉLIAS etwa eine Passacaglia finden. Oder bei Philippe Sarde in LA FILLE DE D'ARTAGNAN ("Passacaille mazarina").
  8. Das Problem, warum RIO BRAVO bislang nicht im Original veröffentlicht wurde, lag wohl eher nicht mal so sehr an den Bändern, denn die sind ja bei Warner wie meist bei denen aus der Zeit zwar nicht in Stereo, aber wenigstens in Mono erhalten, sondern war eher ein rechtliches. Die Songs von Dean Martin und Ricky Nelson zu lizenzieren dürfte eine Heidenarbeit und auch ziemlich kostspielig gewesen sein, weil das eben dann nicht mehr allein nur über Warner abgewickelt werden kann, sondern man es da mit zusätzlichen Rechteinhabern zu tun hat. Hinzu kommt, daß nach wie vor nicht Allzuviel von Warner aus der Zeit Ende 50er auf CD veröffentlicht wird. Seit es FSM nicht mehr gibt, macht nur noch Intrada von dort und gerade aus der Zeit sehr sporadisch was und auch das läuft jedes Mal im Prinzip über Lukas Kendall als Mitproduzent ab, weil er nach wie vor wohl den besten Kontakt dorthin hat. Aber trotzdem ist es offenbar immer noch so, daß Warner eben nicht so offenherzig bei der Sache ist wie etwa Paramount, wo jedes Label ran darf und Alles, was da ist, nach Belieben dann herausgebracht werden darf. Wahrscheinlich gibt es auch nach wie vor dort eine Limitierung, wieviele Titel aus ihrem Archiv aus der Zeit der 50er/60er (vor 1954 haben sie zudem eh nichts mehr im Archiv, weil Alles vernichtet!) pro Jahr überhaupt veröffentlicht werden dürfen. Kendall hatte sich meiner Meinung nach in diesem Sinne bei FSM auch schon mal geäußert. Es gilt auch zu bedenken, daß es etwa die beiden ebenfalls bei Warner liegenden Rosenman-Scores zu den berühmten James Dean-Filmen EAST OF EDEN und REBEL WITHOUT A CAUSE ja z.B. auch immer noch nicht im Original auf CD gibt. Das scheint ebenfalls eine lizenzrechtlich gesehen genauso schwierige Sache zu sein wie bei RIO BRAVO. Jedenfalls gibt es zu den Bändern von RIO BRAVO ja bereits folgendes Statement: "Warner Bros. provided access to their entire scoring session elements, including the lengthy session masters stored on 2″ monaural tape. As the composer had scored a longer picture than what was finally released, Intrada discovered a number of additional cues not in the finished picture, as well as two versions of the trailer music and some fascinating alternates." Im Film selbst ist ja nicht so viel orchestrale Tiomkin-Musik drin. Einiges wurde nicht verwendet umnd Anderes eben einfach für die ursprüngliche 3-Stunden-Fassung geschrieben, die dann auf die offizielle 140 Minuten-Fassung heruntergekürzt wurde. Dennoch bleiben eigentlich schon drei Themen aus dem Film unbedingt haften. Das "Rio Bravo"-Thema, das im Main Title erklingt und dann ganz am Ende von Dean Martin im Finale gesungen wird ("And the rolling Rio Bravo rolls along"), dann natürlich das Deguello-Trompetenthema (bei Intrada jetzt "De Guella" genannt), das bei THE ALAMO im folgenden Jahr 1960 wieder auftaucht, und dann das Saxophon-Liebesthema für Angie Dickinson. Alle drei Stücke sind auch auf dem tollen Western Film World of Dimitri Tiomkin-Sampler von Laurie Johnson (1981 als Unicorn-LP erschienen) enthalten.
  9. "Cindy" fehlt auf der Doppel-CD, und zwar aus folgenden von Doug Fake im Intrada-Forum angeführten Gründen: Ricky Nelson and Dean Martin both performed "My Rifle, My Pony And Me" and we've included it as well, though the fees for these songs stacked up considerably. "Cindy" is just an old folk tune that was recorded wild to the picture and had nothing to do with Tiomkin's scoring sessions nor anything to do with lyricist Paul Francis Webster. Paying for it's inclusion would only have increased the costs still higher. It would not have enhanced Tiomkin's masterpiece in any way. If I pounce, it's because I've worked for years and years to make this project happen, including not only acquiring rights to both Tiomkin/Webster-penned songs, but also including both of Dean Martin's solo takes done for Capitol back in the day - which added still further costs. This project was all about Tiomkin. We've included everything he contributed, right down to the solo whistles. Even Martin's bathroom vocal while he shaved is here. Saying virtually nothing about this release except to mention that we didn't include an old traditional folk song having nothing to do with Tiomkin raises my eyebrows. What's left of them. --Doug
  10. Sämtliche Herrmann-Partituren sind im Nachlaß, den sogenannten "Bernard Herrmann Papers", in der University of California in Santa Barbara untergebracht. Vieles davon, unter Anderem auch SINBAD, in Microfilm-Form auch in der Library of Congress. Alles Nähere, wie man an die Partituren rankommt und was man dazu machen muß, ist hier genau nachzulesen: http://www.oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/tf438nb3jd/entire_text/ Es gibt zu SEVENTH VOYAGE OF SINBAD auch bereits eine äußerst detaillierte Partitur-Analyse von Bill Wrobel - fast Takt für Takt der Partitur - auf seiner Film Score Rundowns-Seite: http://www.filmscorerundowns.net/herrmann/sinbad.pdf
  11. Auch im Falle von Jarres VILLA RIDES kam das Original von Universal France an 2011 einige Monate vor der Tadlow-Neuaufnahme, so daß Fitzpatrick dann das Nachsehen hatte. Im Übrigen kommt da jetzt keine Neueinspielung von TEN COMMANDMENTS nächstes Jahr. Das scheint hier nicht richtig angekommen zu sein. Vor drei Jahren hat Fitzpatrick das mal geplant, aber dann wieder total abgeblasen, als er vom Intrada-Projekt hörte. Das Ding ist daher schon längst gecancelt und auch nicht wieder in Angriff genommen worden. Alles hier nachzulesen: "Yes it must...because 3 years ago I was going to do a new complete recording of THE TEN COMMANDMENTS but was put of doing so by Intrada as they were going to issue "the ultimate" Ten Commandments set. Wish I had gone ahead with the recording now. Still have to to a new recording of BLU MAX sometime as had all the score and pats done and a recording date set when LaLa then announce their edition... And the Herrmann score I will be re-recording in just a few weeks will now also have a re-release just about the same time I wanted to release my recording... a case of bad timing?" http://filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?threadID=106229&forumID=1&archive=0 Und es ist sicher schon so, daß die einzelnen Labelinhaber darüber Bescheid wissen, wer was macht. Warum wüßte Bruce Kimmel sonst, daß das Original von Herrmanns MARNIE seit langem in der Mache ist und wohl in ein paar Monaten von einem der bekannten Labels - vermutlich Lalaland und nicht Intrada oder Varese oder Kritzerland - kommt?
  12. Gängige Praxis allerdings ganz und gar nicht in den 50ern, das heißt 1950, als THE UNINVITED in die deutschen Kinos kam. Zum damaligen Zeitpunkt enthielt der Film selbstverständlich auch noch in der deutschen Fassung die Originalmusik von Victor Young. 30 Jahre später sah die Sache allerdings dann schon ganz anders aus. Im Januar 1980 kam DER UNHEIMLICHE GAST erstmals im deutschen Fernsehen in der ARD und für diesen Sendetermin mußte eine neue Synchronisation angefertigt werden. Und warum? Weil zu diesem Zeitpunkt keine Kopie der deutschen Kinofassung von 1950 mehr existierte, da alle 35mm-Kinokopien wohl bereits in den 60ern vernichtet worden waren, als der Film aus dem Verleih genommen wurde und insofern für den Kinoeinsatz eben absolut keine Rolle mehr gespielt hat. Da die ARD den Film also 1980 nun in einer deutschen Fassung zeigen wollte, mußte das Original logischerweise neu vertont werden. Und natürlich wurden an 1980 - wie in 90% der Fälle bei einem solch älteren Film von 1944 - keine sogenannten IT-Bänder mehr von Paramount aus den USA ans deutsche Synchronstudio geliefert. Auf diesen internationalen Tonbändern (daher der Fachausdruck IT-Bänder) befinden sich Originalmusik und Originalgeräusche untrennbar zusammen - das sind insofern also keine "Master" mit reiner Musik wie sie für CD-Veröffentlichungen verwendet wurden und werden.. Die deutsche Synchronanstalt stand dann also an 1980 mal wieder vor dem Problem: Was tun? Entweder die Originalmusik an all den Stellen raus, wo Dialog vorkommt, und in den Pausen drinlassen oder die Musik mit Mini-Orchester (rund 20-30 Mann) durch notenmäiges Transkribieren neu einspielen. Letzteres hat man z.B. für CASBLANCA an 1974 gemacht, ist aber in der Regel viel zu kostspielig gewesen und lohnt sich kaum. Folglich wird an allen besagten Dialogstellen und eventuell sogar an den "freistehenden" deutsche Archivmusik genommen, die bei den Synchronanstalten natürlich zur Genüge herurmliegt. Es gab auch einige deutsche Komponisten, die bereits in den frühen 60ern Library-Musik für den Hamburger Schacht-Musik-Verlag eingespielt haben. So Einiges davon ist dann in den deutschen Fassungen von CITIZEN KANE oder den Bogart-Filmen wie etwa MALTESE FALCON oder THE BIG SLEEP auch zu hören.
  13. Die Angabe findet sich ja im Booklet-Innenteil: "Ciaccona" Adattamento e orchestrazione di Michael Pattersson". Also eindeutig Adaption und Orchestrierung dieses Tracks von Pattersson und nicht von Rosenman.
  14. Ja, das stimmt, die ersten 7 Minuten des Tracks stimmen im Großen und Ganzen so etwa mit der Orchesterfassung von Respighi überein und dann kommt sozusagen der Bruch mit dem deutlich moderner gehaltenen Einschub - fast schon so Richtung Zweite Wiener Schule -, der bei Respighi natürlich nicht da ist. Das geht mit Sicherheit auf das Konto des Orchestrierers Pattersson, der das auf die Art und Weise ausgearbeitet hat, um, noch Platz für eine Art Violin-Improvisation zu schaffen. Erst in der letzten halben Minute geht das Stück wieder ähnlich wie bei Respighi in das Hauptthema über. Man könnte auch sagen: Der moderne Einschub nähert sich dann mehr der eigentlichen Rosenman-Filmmusik an, die Patterson ja auch orchestriert hat. Jedenfalls in der Tat eine sehr gute CD und ein starker Score von Rosenman, zugleich herb und lyrisch in seinem altbekannten Stil. Ein bißchen schade, daß die CD anscheinend vor Jahren bereits überall völlig unterging und kaum zur Kenntnis genommen wurde. Das liegt natürlich vor Allem wohl daran, daß sie nicht bei einem US-Label erschien, sondern in Italien bei Rai Trade, worum sich eben die meisten Sammler nicht besonders kümmern. Noch eine ganz interessante filmmusikalische Ergänzung zum Hauptthema der Chaconne. Auch Armando Trovajoli hat sich wohl bei seiner 1963er-Musik zum Historiendrama IL FORNARETTO DI VENEZIA bereits davon inspirieren lassen. Höre Dir mal das zauberhafte, gesungene Thema im Main Title, dem "Canzone Veneziana", an ab etwa 0:35, und Du wirst sicher auch gleich feststellen, wie das Chaconne-Hauptthema da nicht allzu weit weg ist. Ich gehe also davon aus, daß Trovajoli das damals auch schon kannte: http://www.youtube.com/watch?v=s6D50xUqtB0
  15. Da offensichtlich keiner der Board-Mitglieder sonst diese CD hat, antworte ich doch mal auf die obige Frage. JURIJ ist in der Tat der letzte Rosenman-Score aus dem Jahre 2001, aber die "Ciaccona per violino", das letzte 11-minütige Stück auf der CD, stammt gar nicht von ihm. Im Booklet ist das etwas irreführend gekennzeichnet. Bei dieser Chaconne handelt es sich eigentlich um eine Mitte des 19. Jahrhunderts von dem Violinisten Ferdinand David entdeckte Partitur, die dieser dem italienischen Barockkomponisten Tomaso Vitali zuschrieb. Diese Fassung des Konzertstücks war komponiert für Violine und Generalbass. 1908 hat Ottorino Respighi davon eine Orchesterfassung angefertigt, die sich dann Chaconne für Violine, Orgel und Streicher nannte und auch etwa auf Youtube zu finden ist. Nähere Ausführungen zu den verschiedenen Versionen der Chaconne und den musikwissenschaftlichen Streitpunkten, von wem das Werk denn nun wirklich ursprünglich stammt, etwa hier: http://www.musikmph.de/musical_scores/vorworte/930.html Die Fassung nun, die sich auf der italienischen Rosenman-CD befindet, ist zwar ähnlich zu der von Respighi, aber nicht identisch und wurde wohl vom im Booklet erwähnten Michael Pattersson speziell für den Film adaptiert. Das Stück erklingt ganz offensichtlich ganz zum Ende des Films als öffentliches Konzert des jungen Geigers.
  16. Nun, das ist ganz einfach: Wenn man die unglaublich schwelgende Passage mit leichtem Mahler-Touch von 11:18 - 11:40 beim langen Track "Adventure on Earth" seit 1982 - zunächst durch extensives Hören der LP und danach auch im Film selbst - äußerst liebgewonnen hat, sie eigentlich für mit die schönste des ganzen Scores hält und dann in den 90ern bei der CD mit der sogenannten kompletten Filmfassung erstaunt feststellen muß, daß genau das da urplötzlich fehlt, auf das man natürlich wie üblich wartet, so ist das schon reichlich irritierend. Genauso ist es mir nämlich ergangen, und von daher werde ich auch nie auf die alte Albumfassung verzichten können.
  17. Nein, das stimmt so überhaupt nicht. Nur 5 Tracks - also etwa die Hälfte - wurden für das originale LP-Album an 1982 neu eingespielt: "Abandoned and Pursued", "E.T.'s Halloween", "Over the Moon", "E.T. and Me" und "Flying". Ich würde Euch empfehlen, diese beiden Threads hier mal durchzulesen, dann wißt Ihr genauer Bescheid und vor Allem auch darüber, was es mit dem langen Track "Adventure on Earth" (Filmversion vs. Nicht-Filmversion!) so auf sich hat: http://www.filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?forumID=1&pageID=2&threadID=71179&archive=0 http://www.filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?threadID=66435&forumID=1&archive=0
  18. Diese Vermutung stimmt so natürlich nicht, trifft vor Allem auf PARAPLUIES DE CHERBOURG, DEMOISELLES DE ROCHEFORT, PARKING und TROIS PLACES POUR LE 26 zu. Auf PEAU D'ANE schon nur mehr halb, da der Score sieben gesungene Tracks enthält, der ganze Rest aber instrumental ist. LOLA von 1961 hat zwar einen Song, kommt aber ansonsten eigentlich ohne aus. So wie es aussieht sind wohl sowieso nur die vier Tracks der alten EP von LOLA erhalten, ein paar zusätzliche Stücke hat Legrand deshalb für das jetzige Set wohl neu eingespielt. Durchweg instrumental sind LADY OSCAR, L'ÉVÉNEMENT LE PLUS IMPORTANT und LA BAIE DES ANGES. Die beiden ersten waren bereits auf LP erhätlich, letzterer auf EP mit Tracks, die dann schon für mehrere Universal-CD-Sampler verwendet wurden. LES SEPT PÉCHÉS CAPITAUX war ein Epsiodenfilm von 1962 und nur eine einzige Episode stammte von Jacques Demy, nämlich "La luxure". Also wird auf dem Set auch nur ein oder zwei Tracks aus der kompletten Filmmusik drauf sein. Wahrscheinlich das, was auf der EP daraus enthalten war.
  19. Nächste Woche wird auf Alhambra unsere vierte Lavagnino-CD mit den beiden Scores zu SOLEDAD (1958) und L'OCEANO CI CHIAMA (1957) erscheinen. Beides absolute Erstveröffentlichungen auf CD, die nur durch die Unterstützung der Töchter des Komponisten zustande gekommen sind.. Näheres zu den Scores von mir hier: http://filmscoremont...mID=1&archive=0
  20. Wer an dem nun laufenden Gewinnspiel zum Majewski-Set teilnehmen möchte, der gehe bitte auf diese Seite: http://www.cinemamusica.de/1683/gewinnspiel-Hans-Martin-Majewski-filmmusik-Alhambra-CD-Box
  21. Die dortige 5-minütige Hörprobe besteht im übrigen aus den folgenden Musikstücken: - AN HEILIGEN WASSERN (Hauptthema) - DER MANN IM STROM (Hinrichs taucht II) - FELIX KRULL (Paris) - DER SCHIMMELREITER (Hauptthema)
  22. Der Nachlaß von Anton Profes liegt in der Wienbibilothek im Wiener Rathaus. Ich habe vor ein paar Tagen dort angefragt, und heute die Antwort erhalten, daß sich in diesem Nachlaß keinerlei Tonträger mit den Originalaufnamhen der Musiken befinden! Ich frage mich daher, woher diese ganzen obigen Gerüchte stammen, daß gar noch eine Privatperson in Tirol Rechte am Nachlaß oder an den Bändern habe. Ist denn überhaupt die Info gesichert, daß die Bänder noch irgendwo existieren? Wenn jemand weitere Infos dazu hat, dann würde ich mich über Rückmeldungen sehr freuen. Noten dürften wahrschielnich im Nachlaß schon vorhanden sein. Am besten bei der Wienbibliothek anfragen: http://www.wienbibliothek.at/ueber-die-wienbibliothek/kontakt/index.html
  23. Das Set sieht von außen praktisch aus wie eine Doppel oder Dreier-CD von FSM. Sagen wir mal eine der Westzer-Boxen von dort. Man kann die Box zweimal aufklappen und jedes Mal sind drei CDs drin samt Booklet. Eine CD versteckt sich jeweils noch innendrin hinter einer aufklappbaren Plastikhalterung.
  24. Die Majewski-Box gibt es zur Zeit besonders günstig beim Soundtrack-Club: http://www.soundtrack-club.net/content/product_info.php?products_id=4084
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