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Der große Gruß- und Geburtstagsthread
Carsten Berger antwortete auf ein Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Herzlichen Glückwünsch auch von mir an Thomas und Büli. P.S.: Der Valentinstag ist doch nicht nur für Frauen... -
Karottenjeans
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GONE WITH THE WIND - Max Steiner
Carsten Berger antwortete auf Carsten Bergers Thema in Mitglieder-Reviews
Dankeschön. Ja leider ist wohl die komplette Version im Schuber nur noch schwer erhältlich. Die Einzel-CD ist die abgespeckte Version. -
Disc 1 1. Main Title (04:06) 2. Tara (02:13) 3. The O'Hara Family (06:17) 4. Scarlett Prepares For The Barbeque (02:20) 5. Twelve Oaks (01:17) 6. The Barbeque (05:23) Extended Version 7. Afternoon Nap (01:58) 8. Charles Hamilton Challenges Rhett (01:07) 9. In The Library (02:31) 10. War Is Declared / The Death Of Charles (04:03) 11. At The Bazaar (01:03) 12. Maryland, My Maryland (01:42) 13. Dances (01:51) 14. Gettysburg (00:55) 15. Outside The Examiner Newspaper Office (02:12) 16. At The Depot (01:06) 17. Christmas At Aunt Petty's (04:56) 18. Melanie And Scarlett Tend The Wounded (01:21) 19. Scarlett's Promise (03:37) Extended Version 20. Train Depot (02:08) Extended Version 21. Melanie In Labor (01:35) 22. Rhett Returns (02:59) 23. Escape From Atlanta (02:46) 24. Soldiers In Retreat (01:22) 25. Rhett And Scarlett On McDonough Road (03:13) 26. Twelve Oaks In Ruin / Scarlett Comes Home (04:40) 27. I'll Never Be Hungary Again (06:06) Disc 2 1. Alternate Entre'acte (01:48) 2. Battle Montage (02:55) 3. The Deserter (01:33) 4. Melanie And Scarlett (03:14)Extended Version 5. It's Over (03:04)Extended Version 6. Frank Kennedy Asks For Suellen's Hand (03:07)Extended Version 7. Paddock's Scene (05:26) 8. Gerald's Death (02:26) Extended Version 9. Old Folk's Home (Swanee River) (00:17) 10. The New Store (00:52) 11. Scarlett In Shantytown (02:30) 12. Ashley and Dr. Meade / Frank's Death (01:57) 13. Belle Watling And Melanie (02:42) 14. Scarlett Gets Tipsy (00:45) 15. New Orleans Honeymoon (00:30) 16. Can-Can (00:34) 17. Scarlett's New Wardrobe (00:47) 18. Scarlett's Nightmare (02:24) 19. Bonnie's Birth (01:20) 20. Twenty Inches! (04:43) 21. The Lumber Mill (02:11) 22. After The Party (02:52) 23. London (02:35) 24. Rhett and Scarlett's Fight (03:31) 25. The Death Of Bonnie (02:27) 26. Melanie And Mammy (03:49) 27. The Death Of Melanie (05:19) 28. Scarlett In The Mist / Rhett Leaves (05:54) 29. Flashback / Finale (01:20) Total Duration: 02:27:39 Track listing 1. Selznick International Trademark (composed by Alfred Newman) Main Title: Dixie, Mammy, Tara, Rhett (03:04) 2. Opening Sequence: The Twins, Katie Bell, Ashley, Mammy (02:13) 3. Driving Home, Gerald O´Hara, Scarlett, Tara (02:48) 4. Dance Montage: Charleston Heel and Toe Polka, Southern Belle Waltz, Can Can (03:26) 5. Grazioso, Mammy, Ashley, Ashley and Scarlett, Scarlett, Ashley and Melanie Love Theme (05:00) 6. Civil War, Fall of the South, Scarlett Walks Among the Wounded (05:19) 7. True Love, Ashley Returns to Tara from the War, Tara in Ruins (03:15) 8. Belle Watling (02:24) 9. Reconstruction, The Nightmare, Tara Rebuilt, Bonnie, The Accident (07:05) 10. Mammy and Melanie on the Staircase, Rhett`s Sorrow (02:29) 11. Apotheosis: Melanie`s Death, Scarlett and Rhett, Tara (06:24) Total Duration: 00:43:27 "Gone With The Wind" ("Vom Winde Verweht", 1939) - diese vier Worte sind zu einem Synonym für großes Hollywood-Kino geworden. Das epische Liebesmelodram nach dem Roman von Margret Mitchell zeiht alle Register des großen Gefühlskinos. Das Schicksal von Scarlett O'Hara, das vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs seinen dramatischen Lauf nimmt, fesselt immer wieder aufs neue ein Millionenpublikum. Der Film wurde weltweit zu einem Kassenschlager und erhielt 10 Oscars. Er gilt bis heute als erfolgreichster Film aller Zeiten. Max Steiners Musik erlangte eine ebensolche Berühmtheit, "Tara's Theme" gehört wohl in jedes Repertoire eines Filmmusikkonzertes. Der Film Vor dem Panorama der großen Herrensitze des alten Südens und den blutigen Kämpfen des Amerikanischen Bürgerkrieges (1861-1865) zeigt der 230-Minuten-Film das Schicksal der schönen, aber eigensinnigen Scarlett O'Hara (Vivien Leigh). Sie wächst auf Tara, der Plantage ihrer Eltern heran. Scarlett liebt Ashley Wilkes (Leslie Howard), doch als dieser seine Cousine Melanie Hamilton (Olivia de Havilland) heiratet, nimmt sie aus Trotz kurzerhand Melanies Bruder Charles zum Mann. Als der Sezessionskrieg beginnt, ziehen die Männer fort, der Draufgänger Rhett Butler (Clark Gable) verläßt die Südstaaten. Als Charles durch eine Lungenentzündung stirbt, zieht Scarlett zu Melanie nach Atlanta, um in Ashleys Nähe zu sein, falls er aus dem Krieg heimkehrt. Melanie bringt dort ein Kind zur Welt, Scarlett gesteht Ashley wiederholt ihre Liebe. Als die Unionstruppen die Stadt belagern, kann Rhett die beiden Frauen und Melanies Baby mit einer waghalsigen Kutschfahrt in Sicherheit bringen. Rhett verlässt die drei auf dem Weg nach Tara um doch noch in den Krieg zu ziehen, Scarlett und Melanie erreichen das ruinierte Tara. Ihre Mutter ist tot, der Vater verwirrt, die Schwestern krank. Um die hohen Steuern zu zahlen, schreckt Scarlett nicht davor zurück, ihrer Schwester den vermögenden Frank Kennedy (Carrol Nye) wegzuschnappen. Sie wird zum zweiten Mal Witwe, als ihr Mann bei einer Vergeltungsaktion gegen Wegelagerer stirbt. Nun wird sie doch noch die Frau von Rhett Butler, der seit Jahren um ihre Zuneigung kämpft. Als das gemeinsame Kind Bonnie bei einem Reitunfall stirbt, scheint die Ehe gescheitert, weil auch Scarlett weiterhin Ashley hinterherläuft. Kurz darauf stirbt auch Melanie, den trauernden Ashley zurücklassen, der nun frei ist. Scarlett erkennt jedoch, daß sie Rhett liebt, doch es ist zu spät für ein Happy End. Rhett verlässt Scarlett und diese bleibt allein zurück. Die Geschichte und Entstehung des Films ist so aufregend wie der Film selbst und hielt die Öffentlichkeit lange Zeit in Atem. Als Produzent David O. Selznick die Filmrechte erworben hatte, setzte ein ungewohnter Wettstreit unter den Hollywoodstars ein. Während Clark Gable als Rhett Butler und Olivia de Havilland als Melanie recht bald feststanden, entschied sich das Rennen um die Rolle der Scarlett erst bei Drehbeginn: die bis dahin in den USA fast unbekannte britische Schauspielerin Vivien Leigh gewann gegen so namhafte Stars wie Katherine Hepburn, Bette Davis oder Jean Arthur. Geschickt nutzte Selznick die Suche nach der grünäugigen Außenseiterin Scarlett O'Hara als Werbung für den Film. Das enorme Medienecho war umso erstaunlicher, als bisher Bürgerkriegsfilme in Hollywood niemanden interessiert hatten. Nach der zweijährigen Vorbereitungsphase beginnen am 10.Dezember 1938 die Dreharbeiten mit der berühmten Szene vom brennenden Atlanta. Die Dreharbeiten litten nicht zuletzt darunter, daß der penible Produzent Selznick permanent versuchte, Einfluß auf seine Regisseure zu nehmen: am 13. Februar 1939 gab mit Regisseur George Cukor der erste auf. Ihm folgte Victor Fleming, der im April erschöpft zusammenbrach und zeitweise durch Sam Wood ersetzt wurde, bis Fleming am 27. Juni die Arbeit beenden konnte. "Gone With The Wind" zählt mit den von William Cameron Menzies entworfenen bombastischen Dekorationen zu den größten Ausstattungsfilmen überhaupt. Nach der glamourösen Uraufführung am 15.Dezember 1939 tritt der Film seinen Siegeszug an den Kinokassen an, er wird für 13 Oscars nominiert und gewinnt davon 10, u.a. für die beste Hauptdarstellerin, der beste Film, die beste Regie, die beste Musik. Als erste farbige Schauspielerin gewinnt Hatty Mac Daniel (als Mammy) einen Oscar. "Gone With The Wind" erlebte zahlreiche Wiederaufführungen, bei denen er mehr als 80 Millionen Dollar einspielt und wird im Juli 1977 vom amerikanischen Filminstitut zum "besten Film aller Zeiten" gekürt. Der Score Insgesamt hatte Produzent Selznick keine besonders gute Meinung über die Hollywood-Komponisten. Er plädierte dafür, mehr klassische Musik und weniger Originalschöpfungen in den Filme zu verwenden. Als er Max Steiner für für die monumentale Aufgabe engagierte, die Partitur für "Gone With The Wind" zu schreiben, erklärte er ihm deshalb, daß er es vorziehen würde, anstelle von zwei, drei Stunden Originalmusik Themen aus dem klassischen Bereich und vor allem aus dem Süden zu bekommen. Aber Steiner, ein lebhafter Wiener, der unter anderem schon die Musik zu "Jezebel", "A Star Is Born", "The Garden Of Allah" und "King Kong" geschrieben hatte, war nicht der Mann, der sein musikalisches Talent unter den Scheffel anderer Komponisten stellte. Immerhin teilte er Selznicks Vorliebe für voluminös orchestrierte Partituren. Er zerlegte den Film in 282 Abschnitte und komponierte für Scarlett und alle anderen Hauptfiguren eigene Themen; auch Tara sowie die drei sich überkreuzenden Liebesbeziehungen bekamen jeweils ein besonderes Thema - Melanie und Ashley, Scarlett und Rhett, Scarlett und Ashley. Steiner komponierte alles in allem über 3 Stunden Musik. Das wichtigste Thema von allen ist "Tara's Theme", das als Main Titles im Vorspann in einer gewaltigen Version zu Gehör gebracht wird. Es zieht sich durch den gesamten Film, verbindet Scarlett und ihr Zuhause in einer warmen aber doch kraftvollen Art und Weise. Steiner selbst meinte dazu: "Tara ist mehr als nur eine Plantage, mehr als ein altes Haus, gefüllt mit Stolz, Trauer oder liebevoller Erinnerungen. Tara ist wie ein lebendiges Geschöpf, daß Leben und Tod spendet." Patriotische Melodien aus der damaligen Zeit, Lieder aus dem Süden und Militärstücke werden in den gesamten Score eingeflochten. Es gibt bis heute zahlreiche Veröffentlichungen des Scores, doch alleine zwei lohnen sich zur Zeit wirklich. Da ist zuerst die komplette Veröffentlichung von Rhino zu nennen. Auf dieser schicken Doppel-Schmuck-Schuber-Cd-Box befindet sich restlos jede Minute der komponierten Musik Max Steiners. Die Aufnahmequalität dieser Cd ist für die Zeit (1939) überraschend gut und wohl für Puristen die einzig wahre. Daneben existiert eine Neuaufnahme unter der Regie Charles Gerhardts und dem National Philharmonic Orchestra aus dem Jahre 1973. Diese Cd beherbergt jedoch nicht mehr als eine Suite von etwa 45 Minuten. Der Score nahm im Laufe der Jahre einen unbeirrbaren Weg zu immer mehr Popularität. Alles in allem zählt der Score zu Max Steiners Glanzleistungen, ein Meisterwerk zwischen den unzähligen Werken, die er bis 1965 schrieb. Egal, ob man Fan des Golden Age ist oder die Kompositionstechniken dieser Zeit zu schätzen weiß oder nicht, diese Musik gehört in jede Sammlung. 10/10 Punkten (6/6 Sternen)
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OUT OF AFRICA - John Barry
Carsten Berger antwortete auf Carsten Bergers Thema in Mitglieder-Reviews
4,5/ 6 ...was ist das im 10er System? 8 von 10 vielleicht. -
Tracklisting: 1.I Had a Farm in Africa (Main Title from Out of Africa) 2.I'm Better at Hello (Karen's Theme I) 3.Have You Got a Story for Me? 4.Concerto for Clarinet and Orchestra in a (K. 622) 5.Safari 6.Karen's Journey/Siyawe 7.Flying over Africa 8.I Had a Compass from Denys (Karen's Theme II) 9.Alone on the Farm 10.Let the Rest of the World Go By 11.If I Know a Song of Africa (Karen's Theme III) 12.End Title (You Are Karen) Total Timing: 34 min I Had A Farm In Africa Sydney Pollacks "Out Of Africa" (Jenseits von Afrika, Universal 1985) ist einer von diesen seltenen Filmen, die es schaffen, eine Mischung aus bildgewaltigem Reisebericht und biographischem Literaturdrama zu sein. Meryl Streep spielt die Autorin Karen Blixen, eine dänische Baroneß, deren Lebensgeschichte die Grundlage des Filmes stellt. "Out Of Africa" spielt vor dem Hintergrund des frühen 20.Jahrhunderts, eine Zeit, in der die ostafrikanischen Kolonien die europäischen Einwanderer durch ihre anscheinende unkonventionelle Lebensart anzogen und faszinierten. Der Film Regisseur Sydney Pollack trug lange Jahre eine bestimmte Idee mit sich herum. "Ich wollte an die Kinotradition meiner Kindheit anknüpfen. Da saß ich im Kino und erlebte fantastische Abenteuer. Wenn ich rauskam, fühlte ich mich, als wäre ich von einer langen, wunderbaren Reise zurückgekehrt. Solche Filme vermisse ich sehr. Da erinnerte ich mich an ein Buch, das ich schon vor Jahren einmal gelesen und das mich sehr fasziniert hatte." Gemeint waren Tania Blixens afrikanische Erinnerungen "Schatten wandern übers Gras" (Out Of Africa), doch leider galt die dänische Autorin in Hollywood als unverfilmbar. Eines Tages entdeckte der Drehbuchautor und Blixen-Kenner und -liebhaber Kurt Luedtke das Buch eines Autors namens Erol Trzebinski, in dem das Verhältnis zwischen Karen Blixen und ihrem Geliebten Denys Finch-Hatton aufgedeckt wird. Luedtke erwarb sofort die Rechte an dem Buch und stieß dabei auf eine weitere interessante Arbeit, die Blixen-Biographie "Isak Dinesen - The Life Of A Storyteller", die später in Amerika mit dem National Book Award ausgezeichnet wurde. Aus diesem Material rekonstruierte Luedtke Karen Blixens Leben in Afrika und verarbeitete es zu einem Drehbuch. Das schickte er seinem Freund Sydney Pollack, der sich damit endlich in der Lage sah, seinen großen Karen-Blixen-Film zu realisieren. Der Regisseur gewann Universal für die Produktion von "Out Of Africa" und seinen Freund Robert Redford als Darsteller des Safariführers und Großwildjägers Finch Hatton. Pollack reiste sofort nach Kenia, um geeignete Schauplätze zu finden. Inzwischen ging die Suche nach der Darstellerin der Karen Blixen weiter. Pollack dachte zuerst an Hanna Schygulla, die nach dem Tod Fassbinders noch groß im Geschäft war. Doch es kam nie zu einer Probeaufnahme. Angeblich hat Pollack mit zahlreichen europäischen Schauspielerinnen verhandelt, doch keine entsprach seinen Vorstellungen. Da erfuhr er von ihrem Agenten Sam Cohen, daß Meryl Streep an der Rolle sehr interessiert war. Sydney Pollack erinnerte sich später: "Dann traf ich Meryl in New York. Unser Treffen dauerte genau 25 Minuten. Und in dieser Zeit verliebte ich mich in sie. Da war plötzlich das, was ich suchte: eine geniale, einfache selbstbewußte Frau. Hinterher rief ich Frank Price von der Universal an und sagte nur: Meryl ist unser Star'". Für die Rolle von Karens zwielichtigem Ehemann Baron Bror von Blixen gewann Pollack Klaus Maria Brandauer, der ihm als Bösewicht Largo in dem James-Bond-Thriller "Never Say Never Again" (Sag Niemals Nie, 1983) imponiert hatte. Meryl Streep bereitete sich auf die Rolle einer dänischen Dichterin in Afrika gründlich vor. Sie lernte dänisch und begleitete Sydney Pollack auf seinen Reisen durch Kenia. Die Dreharbeiten begannen am 14. Januar 1985 in der Nähe der Hauptstadt Nairobi. Um die englische Kolonialstil-Atmosphäre der Zeit kurz nach der Jahrhundertwende detailgenau einzufangen, trieben der Regisseur und sein Ausstatter einen gewaltigen Aufwand. Da in dem Haus, in dem Karen Blixen damals gelebt hatte, inzwischen das Staatliche Gesundheitszentrum untergebracht war, wurde auf der Ngong-Farm ein altes Farmhaus renoviert. Neben dem Dorf der Kikujus wurde der exklusive Muthaiga-Club errichtet, in dem Karen und Bror 1914 geheiratet hatten. In der Coronation Street ließ Pollack mit großem Aufwand eine Kopie der Innenstadt von Nairobi nachbauen. Aufregung verursachte auch die Suche nach dem Doppeldecker, den Finch Hatton damals geflogen hatte. Schließlich fand man bei einem Sammler in Manchester eine alte Maschine. Auch die Oldtimer für die Straßen waren in Kenia nicht leicht aufzutreiben. So wurden das "Hupmobile", mit dem Bror Blixen fährt, ebenso wie Finch Hattons "International" aus Europa eingeflogen. Für die Ausstattung war die italienische Modeschöpferin Milena Canoneros zuständig. Ihre schicken Kostüme und Kleider für Meryl Streep wurden aus Leinen oder Khaki gefertigt und lösten eine neue Modewelle aus: den Safari-Look. Insgesamt beschäftigte die Großproduktion 2100 weiße und 7000 afrikanische Statisten. Meryl Streep arbeitete 99 Tage auf dem Set: sie war damit nur zwei Tage weniger am Set als Pollack selbst bei den Dreharbeiten anwesend. Die Zusammenarbeit mit Robert Redford bereitete Meryl Streep großen Spaß. Sie stellte eine gewisse Übereinstimmung in ihren Arbeitsstilen fest: "Bob probt genau wie ich nicht gern viel. Das war toll für mich. Wir haben uns während der Dreharbeiten unterhalten, und das hat Sydney nervös gemacht. Aber Bob mag diese Spontanität. Bei seinem Auftritt ist er ganz da. Ich arbeite gern so." Die Story In der Geschichte erweist sich Baron Blixen (Brandauer) als Abenteurer, Lügner und Frauenheld, statt einer Rinderfarm hat er, als Karen aus Dänemark eintrifft, eine Kaffeeplantage gekauft, der man aufgrund der Höhenlage kaum eine Überlebenschance gibt. Anfangs erscheint Karen der Ohnmacht nahe, doch sie fängt sich und begründet mit ihrem treuen einheimischen Diener Farah eine eigene Hausmacht. Als Karen bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges an der Spitze eines Trecks quer durchs Land bis nach Deutsch-Ostafrika reist, um die Soldaten mit Proviant zu versorgen, erweist sie sich als tatkräftige, bewundernswerte Frau. Der Lack ist ab von der Lady im Kolonialstil; darunter kommt eine verschwitzte, erschöpfte, aber sehr lebendige und kämpferische Frau zum Vorschein, die sich von ihrem charmanten, aber nichtsnutzigen Gatten trennen wird, um ihr Geschick in die eigene Hände zu nehmen. Denys Finch Hatton nähert sich Karen und sie erlebt eine spröde Romanze mit ihm: Sonnenuntergänge, Picknicks in der Steppe und Mozart aus einem alten Trichtergrammophon. Wie alle großen Liebesgeschichten seit "Gone With The Wind" (Vom Winde verweht, 1939) steigert das tragische Ende die emotionale Tiefe: Finch Hatton stürzt mit seinem Sportflugzeug ab, und Karen bleibt an seinem Grab zurück, bankrott, nach einem Großbrand, das die gesamte Ernte vernichtet hat. Nach etwas über 20 Jahren in Kenia muß sie nach Dänemark zurückkehren, und schreibt ihre Erinnerungen über das "dunkel lockende Afrika" auf. Sie kehrte nie wieder dorthin zurück. "Out Of Africa" wurde ein Riesenerfolg an der Kinokasse. Er spielte schon nach zwei Monaten sechzig Millionen Dollar ein, doppelt soviel, wie er gekostet hatte. Am Ende waren es beachtliche 240 Millionen Dollar weltweit. Der Film gewann sieben Oscars, allerdings keinen für Meryl Streep, obwohl die Darstellung der Karen Blixen eine ihrer schönsten Rollen ist. Die Musik Die Musik für "Out Of Africa" schrieb John Barry, der den Film als ein zeitloses, romantisches Epos anlegte. Sydney Pollack schwebte erst vor, den Film mit afrikanischer Musik zu unterlegen, doch Barry überzeugte den Regisseur mit seiner Entscheidung: "Sydney, dieser Film ist nicht über Afrika," meinte Barry zu Pollack, "er spielt zwar in Afrika, aber Afrika wird nur durch zwei Leute gesehen, die in Liebe zueinander entflammt sind. Es ist die Geschichte dieser zwei Leute." Der Score versucht Stimmung und Ambiente ohne großen intellektuellen oder philosophischen Anspruch zu etablieren, und seine Einfachheit ist ein typisches Zeichen für Barrys Stil. Ein typischer John Barry Score ist geprägt von langen Melodielinien, oft in einer liedähnlichen Struktur. Es gibt drei Hauptthemen im Score. Das erste hört man im Main Title (I Had A Farm In Africa), als Karen Blixen in Afrika ankommt. Die Kamera schwenkt über die großartige Landschaft Afrikas und die Credits des Films werden eingeblendet. Das Thema, eines der am häufigsten aufgenommenen in der Filmmusikgeschichte, unterstreicht die Romantik des Filmes und entführt das Publikum in eine Welt, die mehr durch Gefühle als durch Geographie definiert ist. Es beginnt mit Hörnern, die weite, aufsteigende Intervalle wiederholen, danach folgt dann das große Thema, ein langes, in mittlerer Lage geschriebenes A-B-A-Thema, welches sehr zum Erfolg des Filmes beigetragen hat, weil es einen unauslöschbaren Eindruck beim Filmpublikum hinterläßt. Mozarts Konzert für Klarinette und Orchester in A-Dur ist die erste Musik, die im Film gehört wird. Man sieht Karen als alte Frau ihre Memoiren aufschreiben und sich an ihre Tage in Afrika und an Denys erinnern. Diese Verbindung zwischen Denys und dem Adagio ist eigentlich mit einem Gegensatz behaftet: das Konzert ist ruhig und ergeben, Denys Charakter abenteuerlustig und unzähmbar, aber er hört dieses Stück immer dann, wenn er versucht, seinem realen Leben in Gedanken zu entfliehen, dadurch entdeckt man durch die Musik den wahren Charakter dieser Person. Ein weiterer erwähnenswerter Höhepunkt im Soundtrack ist die Musik, die wir während des Fluges hören (Flight Over Africa). Der erste Teil, getragen durch einen ätherischen Chor, dient als Hintergrundbegleitung für eine Melodie, die am Ende in der Form des Main Themes ertönt. Das Main Theme wird zum letzten Mal ganz am Ende des Filmes erscheinen, als Karen Afrika verläßt und nach Dänemark zurückkehrt, diesmal in der Form der Soloflöte. Die Romantik der Musik setzt den Kontrapunkt für Karens Interpretation über Denys' Weltsicht: "The Earth was made round, so that we could not see too far down the road." Im Ganzen gesehen ist die Musik völlig auf den Film zugeschnitten, sie erzählt eine eigene Geschichte vor dem Hintergrund Afrikas. Es ist ein Stück Dänemark, daß Karen mit nach Afrika bringt. Es ist die Romantik, die oft nur durch Musik, statt durch Worte oder Bilder ausgedrückt wird. Dem Barry-abgeneigten Hörer muß aber klar sein, daß die Musik sich gerne selbst zitiert, große Abwechslung oder Experimente darf man nicht erwarten. Sie funktioniert, und das ist hier die Hauptsache. 4,5 / 6 Sternen
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Veröffentlichung (USA) - THE OTHER BOLEYN GIRL - Shearmur
Carsten Berger erstellte ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Hallo, Voller Spannung erwarte ich die Veröffentlichung der Musik von Edward Shearmurs THE OTHER BOLEYN GIRL. Den Trailer dazu fand ich übrigens recht gelungen. Hat schon jemand irgendwelche Musikschnipsel gehört und kann etwas genaueres vorab sagen? Von Searmur erwarte ich ja einiges. Viele Grüße, Carsten -
THE LAND BEFORE TIME - James Horner
Carsten Berger antwortete auf Thomas Nofzs Thema in Mitglieder-Reviews
Ich habe mir gestern einmal den WOODEN PRINCE von Bartok angehört und habe festgestellt, daß Horner mit Abstand den schönsten Teil kopiert hat. Der Rest ist recht speziell...dennoch ist es so wenig und wird in LAND BEFORE TIME auch so stark verändert, daß die Aufregung nicht lohnt. Grüße, Carsten -
schlechte Effekte
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THE SPIDERWICK CHRONICLES - James Horner
Carsten Berger antwortete auf Thomas Nofzs Thema in Mitglieder-Reviews
Thomas, sicher, hier handelt es sich eindeutig um das Hauptthema. Jedoch finde ich das andere einfach schöner. Es ist zarter und einfühlsamer und hat einfach mehr Schönheit. (Leider ist es von einem unschönen Synthi-Effekt begleitet). -
THE LAND BEFORE TIME - James Horner
Carsten Berger antwortete auf Thomas Nofzs Thema in Mitglieder-Reviews
Ach mein Gott, ich sehe das alles nicht so schlimm. Soll doch jeder dort klauen wo er will und solange es gefällt, ist es doch in Ordnung. Ich für meinen Teile werde mir so rasch wie möglich Bartoks "Hölzernen Prinzen" zulegen. Das habe ich daraus gezogen. Und übrigens: VERTIGO von Herrmann ist auch aus Wagners TRISTAN UND ISOLDE abgekupfert (Vorspiel und Liebestod) -
THE LAND BEFORE TIME - James Horner
Carsten Berger antwortete auf Thomas Nofzs Thema in Mitglieder-Reviews
Wahrhaftig. Und ausgerechnet mein Lieblingstrack "The Great Migration", obwohl ich dachte hier zitiert Horner nur aus Prokoffiews "Romeo und Julia". Na wie dem auch sei, das schmälert diese Musik auch nicht. Übrigens: Ich komme gerade aus "Cinderella" von Prokoffiew (Staatsoper): Hier einige Motive aus "Projekt X"... -
Intrada: Mary Queen of Scots & Broken Trail
Carsten Berger antwortete auf Heiko Heinrichss Thema in Scores & Veröffentlichungen
Merkwürdig, daß diese schwache Musik von Barry veröffentlicht wird und die Wallis-Produktion ANNE OF THE THOUSAND DAYS mit Delerues bezaubernder Musik immer noch nicht offiziell veröffentlicht wurde.