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Soundtrack Board

Markus Wippel

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Alle Inhalte von Markus Wippel

  1. Es gibt einen signifikanten Unterschied wenn John Williams ein Hauptthema schreibt das aus nur zwei Noten besteht und wenn Hans Zimmer ein, ein oder zwei Noten Motiv schreibt. Und der Unterschied heißt "JAWS". Es ist natürlich etwas unfair wenn man Zimmer oder auch jeden anderen Filmkomponisten an einen der effektivsten Scores der Filmmusikgeschichte misst. Die Hai Signatur "Daa-Dam" ist so simpel und dabei unglaublich genial - denn was würde musikalisch zu einer primitiven Killermaschine besser passen als als dieses "einfache" Motiv! Die frenetische, brutale und gnadenlose Kraft die von dem Thema ausgeht wenn es in voller Lautstärke ertönt ist unglaublich eindrucksvoll und stellt den großen Weißen nahezu körperlich dar. Aber in der 1975 entstandenen Filmmusik gibt es natürlich noch bedeutend mehr als dieses großartige Motiv. Unglaublich humorvolle barocke Momente wie zum Beispiel in "Montage" oder ausgelassene tolle Abenteuermusik "Man Against Beast". Eine einmalig großartige Filmmusik vielleicht eine der effektivsten Filmmusiken die je komponiert wurden. Für mich stellt der Film wie auch die Musik den Höhepunkt des Schaffens von Spielberg und auch Williams dar. Es gibt auch keine Filmmusik von Williams die ich so regelmäßig höre wie JAWS und abgesehen von der eindrucksvollen Qualität der Musik macht die Filmmusik einfach nur riesen großen Spaß! Neben Herrmann´s PSYCHO und Goldsmith´s THE OMEN ist John Williams JAWS die beste "Horrorfilmmusik" die ich kenne. Um es mit einem Wort zusammenzufassen: MEISTERWERK
  2. Also eine Reise in Österreich ginge nicht, da ist die Landschaft zu abwechslungsreich [emoji12] Gesendet von iPhone mit Tapatalk
  3. Ich habe mir meine Beiträge bisher mal angesehen und bevor meine Liste allzu bieder und vorhersehbar wird, hab ich mir gedacht ich schnappe mir mal einen Philip Glass Soundtrack Der 1937 geborene Amerikaner Philip Glass ist ohne Zweifel einer der bekanntesten Köpfe der klassischen Musik. Der Mitbegründer der Minimal Music (Glass selbst spricht lieber von "music with repetitive structures") hat bis jetzt 10 Symphonien, 25 Opern und unzählige Konzerte und Musik für Tanzensembles geschrieben. Ebenso hat er natürlich zahlreiche Filme mit seinem typischen Klangbild ausgestattet. Am berühmtesten wahrscheinlich die Quatsi-Trilogie (hier hat Hans Zimmer ganz genau hingehört als er Interstellar komponiert hat - zum Glück), The Hours und eben die 1997 entstandene, oscarnominierte Musik zu Martin Scorseses Film Kundun. Ich kann es natürlich nachvollziehen wenn man gewisse Probleme mit seiner Musik hat - sie wiederholt sich ständig nicht nur innerhalb eines Werkes sondern natürlich auch innerhalb seines gesamten Oeuvre. „Bei Phil ist es ein bisschen wie bei einer Zugfahrt einmal quer durch Amerika: Wenn Sie aus dem Fenster sehen, scheint sich stundenlang nichts zu verändern, doch wenn Sie genau hinsehen, bemerken Sie, dass sich die Landschaft sehr wohl verändert – langsam, fast unmerklich.“ Peter Sellars Ich finde das ist eine sehr gute Beschreibung seiner Musik - zusätzlich entfaltet sie eine ungemeine Sogwirkung und schafft es, wenn man sich darauf einlassen kann, einen absolut in den Bann zu ziehen, fast schon zu hypnotisieren. Teilweise ist sie von banaler Einfachheit und dabei herzergreifend schön. Ich glaub entweder liebt man seine Musik oder man hasst sie - ich liebe sie. Philip Glass ist Buddhist, das dürfte vielleicht ein Grund für Scorsese gewesen sein Glass für seinen Film zu engagieren. Aber wenn man diesen ruhigen, kontemplativen, sinnlichen und stillen Film sieht, könnte man sich keinen anderen Komponisten vorstellen als Philip Glass. Seine hypnotischer, kreisender Klangteppich verbunden mit gefühlvollem Verwenden von ethnischen Instrumenten (Tibetische Hörner, Gongs...) und Mönchsgesang lässt den Film zur nonverbalen Erfahrung werden (die teilweise banalen Dialoge sind auch der einzige Schwachpunkt des Films). Die Musik strahlt eine einmalige spirituelle Kraft aus nimmt einen bei der Hand. Große, ausladende musikalische Themen sind in der Filmmusik keine zu finden, aber viele kleine Motive zum Teil nur aus zwei Noten (Caravan moves out) die aber immer wieder geringfügig variiert werden. "Chinese Invade" erzeugt mit seinem langen tiefen Passagen für Waldhorn eine ganz besondere Stimmung der unausweichlichen Bedrohung. Der absolute Höhepunkt und für mich eines der schönsten musikalischen Film-Erlebnisse überhaupt ist der letzte 10 minütige Track auf der CD "Escape to India". Die im Film fast ohne Dialog auskommende Sequenz gehört zum stärksten was Scorsese je auf Zelluloid gebannt hat - die Flucht des Dalai Lamas nach Indien. Die Musik fasst die zwei wichtigsten Motive zusammen steigert und variiert sie. Beginnend mit Mönchsgesang, dazwischen treibende Rhythmik, Flötensoli das ganze kulminiert in in einem ekstatischen Klanggemälde. Unvergleichbar schön, fesselnd und eindrucksvoll - Musik wie aus einer anderen Zeit oder einem anderen Raum. Ich kann nur sagen wer sich auf diese Musik einlässt wird reich belohnt. Für mich eine ganz besondere Filmmusik die mir sehr am Herzen liegt und sicher einmal pro Monat in den Player wandert! Hörempfehlung: Absolut dunkler Raum und Lautstärke schön aufdrehen oder
  4. Steinigt ihn!!!!! Nicht für Tora!Tora!Tora! aber für den Star Trek Banausen
  5. Also meine Daumen bleiben ganz stark für meinen kleinen Schotten und "Cinderella" gedrückt - auch wenn es schwer werden wird mit einer Nominierung!
  6. Sehr sehr schade um Crimson Peak - definitiv einer der besten Scores des Jahres!!!
  7. OMG - Roddenberry stirbt gerade ein zweites Mal! [emoji852][emoji33][emoji25] Gesendet von iPhone mit Tapatalk
  8. Vielleicht [emoji41] für mich gibt's noch ne Steigerung Gesendet von iPhone mit Tapatalk
  9. Du weißt ja Martin - mein Geschreibsel ist vollkommen subjektiv - bis auf den King da gibt es keine Diskussion
  10. Der König der Filmmusik, trägt seinen Titel bekanntermaßen bereits im Namen – Jerrald King Goldsmith wurde am 10.2.1929 in Los Angeles geboren und ist viel zu früh am 21.7.2004 gestorben. Wie bei nur ganz wenigen Ereignissen in meinem Leben kann ich mich noch genau daran erinnern wo ich war als ich von Tod Goldsmiths erfuhr. Ich habe an diesem Tag geweint - obwohl ich Goldsmith leider nie kennen lernen durfte (beim LSO Konzert im Frühjahr 2004 bei dem ich war wurde er bereits durch Dirk Brosse vertreten). So ging es mir zuvor nur beim Tod von Stanley Kubrick und seither nie mehr. Ich bin im "wirklichen" Leben Arzt und daher bin ich auch das ein oder andere Mal mit dem Tod konfrontiert - das einem der Tod einer an sich unbekannten Person so nahe geht war und ist schon etwas befremdlich für mich. Aber meine Liebe zur Filmmusik begann mit der Musik von Goldsmith und er ist dafür verantwortlich das ich einen nicht unerheblichen Teil meines Lebens mit diesem Hobby (definitiv eine Untertreibung) verbringe. Was würde ich dafür geben, mich bei ihm bedanken zu dürfen - es würde ihn wahrscheinlich nicht interessieren - aber er war und ist der wichtigste Musiker in meinem Leben. Ich bezweifle das Musiker und andere Künstler wissen, welch großen emotionalen Einfluss sie auf das Leben anderer Menschen haben. Seine Musik ist mein ständiger Wegbegleiter und ist unerreicht von anderen Filmkomponisten.Kein anderer amerikanischer Filmmusiker war wandlungsfähiger und im gleichen Ausmaß bedeutend für die Entwicklung der Filmmusik. Im Pantheon der Filmmusik dürfte für mich lediglich noch Bernard Herrmann neben ihm Platz finden. Goldsmith war ein einmaliger Künstler von unvergleichbarer Wichtigkeit für die Filmmusik. Seine elfte Oscarnominierung erhielt Jerry Goldsmith für die eher bedächtige Weltraumoper “Star Trek – The Motion Picture” aus dem Jahr 1979. Der Auftritt von Kirk und co. auf der großen Leinwand stellt filmmusikalisch eine absolute Meisterleistung dar. Meine nun schon 25 jährige Liebe zur Filmmusik und meine große Verehrung von Jerry Goldsmith liegt zu einem sehr großen Grad in dieser einmaligen Filmmusik begründet! Das noble, majestätische von starkem Bläsersatz getragene marschartige Hauptthema steht absolut Synonym für das gesamte Star Trek Franchise – eine großartige Komposition, die für mich noch über das Star Wars Hauptthema von John Williams zu stellen ist. “The Enterprise” ist unbestritten einer der größten Beiträge zur Filmmusik in der langen Kariere Goldsmiths. Eine 6 minütige Rhapsodie bzw. Fantasie über das Star Trek Thema – in der Szene gibt es keinen Dialog und es passiert nahezu nichts (Rundumflug um die Enterprise im Trockendock). Eine an Schönheit und kompositorischer Erhabenheit kaum zu übertreffende Verbeugung vor dem Abenteuergeist der Menschheit. Aber diese ungemein vielschichtige Komposition hat noch wesentlich mehr zu bieten. Beginnend mit dem großartigen mysteriösen Klingonen Thema das den brutalen und barbarischen Charakter der Klingonen eindrucksvoll wiederspiegelt. Oder auch die unterkühlte impressionistische Musik für die logische Gesellschaft der Vulkanier. Oder besonders Eindrucksvoll ist seine musikalische Interpretation von V´ger bzw. einer fremdartigen “Wolke” bzw. Wesen das die Erde bedroht. Fremdartige musikalische Effekte (Blaster Beam) erzeugen ein unheimliches Gefühl des Unbekannten. Ohne Zweifel ein absolut herausragendes Meisterwerk, auch im großartigen Oeuvre eines Jerry Goldsmith. Dürfte ich nur 5 Filmmusiken auf eine einsame Insel mitnehmen – Star Trek TMP wäre definitiv dabei. In diesem Sinne auch wenn es kitschig ist - Mr. Goldsmith wo immer du bist, DANKE DANKE DANKE für dein Talent und das du es mit uns geteilt hast - danke für die unzähligen emotionalen Reisen auf die du mich mitgenommen hast, danke für die geilste, abgefahrenste und innovativste Actionmusik des Universums, danke für dein einmaliges filmdramaturgisches Verständnis und danke das du mein Leben so immens bereichert hast - thanks for composing the soundtrack of my life!!!!!! Mein Hund Jerry stimmt mir denk ich zu!
  11. Wenn ich von Jerry nicht absolut alles kaufen würde, würde ich diese Veröffentlichung sausen lassen
  12. 60min klingt für mich nach einer guten Länge - kann man gerade noch gut am Stück hören - und wie Sebastian richtig sagt, bei den guten Komponisten ist da schon Konzept dahinter was auf dem Album landen soll und was nicht.
  13. Der Carter Burwell Score ist sehr gelungen und zurecht nominiert! Der Desplat ist für mich jetzt nicht der große Wurf - den Rest kenne ich noch nicht
  14. Ich finde schon - habe beide - bei mir landet aufgrund der Chordarbietung auch öfters die Terminakov Einspielung im Player als der Strobel.
  15. Ja die Beschreibung von ronin und sami treffen es auch für mich. Ich hatte mir eigentlich sehr viel von der Musik erwartet da ich ein großer Banos Fan bin - für mich der beste aktive spanische Filmkomponist. Die Filmmusik beginnt eigentlich mit "Homecoming" das davor gehörte ist brutal gesprochen belanglos. Die stillen romantischen Passagen sind sehr gelungen.
  16. Eine der bekanntesten und berühmtesten Komponisten/Regisseur Verbindungen war die zwischen Sergei M. Eisenstein und Sergei S. Prokofjew - obwohl sie nur bei zwei Filme zusammen gearbeitet haben. Die erste dieser beiden Zusammenarbeiten fand 1938 für Alexander Nevsky statt, die zweite für Ivan Grosny. Beides sind absolut herausragende Filmmusiken, in denen die Musik eine immens wichtige Rolle spielt - insbesondere die Bildkomposition in Zusammenhang mit der Musik ist sehr eindrucksvoll. Zum Inhalt des Films aus wikipedia Russland im Jahr 1242: Teile des Landes sind von Mongolen besetzt, und aus dem Westen nähert sich Nowgorod eine weitere Bedrohung. Eine Streitmacht des Deutschen Ordens und des mit ihm vereinigten Schwertbrüderordens hat bereits die strategisch wichtige Stadt Pskow eingenommen, in der die Invasoren mit äußerster Brutalität regieren. Nun schlägt die Stunde für den Nowgoroder Fürsten Alexander Jaroslawitsch Newski. Zunächst gelingt es ihm, den Kampfeswillen und das Zusammengehörigkeitsgefühl seiner Landsleute zu stärken und Siegeszuversicht zu verbreiten. Entscheidende Bedeutung hat schließlich die Schlacht auf dem Peipussee. Unter der Führung Newskis werden die Truppen der Ordensritter auf den zugefrorenen See gelockt und dann dort vernichtend geschlagen. Newski wird zum Schluss des Films begeistert gefeiert. Die Filmmusik zu Nevsky ist voll von Chormusik, russischer Folklore, Jubelklängen, Klageliedern und einer oft kopierten Actionmusik die ihresgleichen sucht. "The Battle on the Ice" präsentiert die aggresive und mechanische Musik für den Deutschen Orden, die sicher immer mehr steigert und schlußendlich vom Chor begleitet wird - die 30 minütige Sequenz im Film, stellt eine eindrucksvolle Symbiose zwischen Film und Musik dar - der Kampf zwischen der heroischen Nevsky Musik und der brutalen und monotonen Musik für den Deutschen Orden ist unglaublich eindrucksvoll. Die Choreographie, die Schnitttechnik erinnern an das Ballett - für mich ohne Zweifel ein Höhepunkt der Filmmusikgeschichte! "Arise, People of Russia" lässt Poledouris "Hymn...." wie ein Wiegenlied erscheinen, der musikalische Ruf zu den Waffen könnte patriotischer und eindringlicher nicht ausfallen.Das Klagelied mit Solosopran "The Field of the Dead" ist herzzerreißend schön und unglaublich schwermütig. Eine unglaublich eindrucksvolle und wegweisende Filmmusik, die in keiner Sammlung fehlen darf. Zur Verfügung stehen derzeit zwei Einspielungen. Eine von Yuri Temirkanov mit dem St. Petersburger Orchester und eine Neueinspielung aus dem Jahr 2004 von Frank Strobel mit dem RSO Berlin. In Bezug auf den Chor halte ich die russische Einspielung für besser, was den Klang und das Orchester angeht ist die Strobel Einspielung etwas besser. Aber natürlich kann man auch die Nevsky Cantate hören - hier sind die wichtigsten Elemente der Filmmusik in einem klassischen Gefüge zusammengeführt. Ein Klassiker der Filmmusikgeschichte - eingängige, hochwertige und wunderschöne Musik - besser gehts nicht!!!!!!!! Filmsequenz - Battle of the Ice Cantata Alexander Nevsky
  17. sehr fein - er dürfte natürlich auch Branaghs Neuverfilmung vom "Mord im Orient Express" vertonen
  18. Teil eins und drei sind wirklich sehr gut - bei The Two Towers würde ich 7/10 geben
  19. Als der Kanadier Howard Shore 2001 den Zuschlag für die Vertonung von J.R.R. Tolkiens Filmadaptation Herr der Ringe bekam, war ein sehr großer Teil der Filmmusikgemeinschaft doch etwas überrascht. Shore war bis dato vor allem für seine Zusammenarbeit mit seinem Landsmann David Cronenberg oder David Fincher bekannt und hatte bisher im Fantasy Genre keine Erfahrung. Die meisten hätten wohl mit James Horner oder auch James Newton Howard gerechnet – aber wenn man den Interviews trauen kann, dann war Howard Shore so ziemlich die erste Wahl für Peter Jackson. Lediglich an den großartigen polnischen Komponisten Wojciech Kilar wurde gerüchteweise herangetreten, dem dieses Unterfangen jedochzu voluminös war. Ich persönlich wurde von Peter Jacksons Entscheidung wenig überrascht, denn ich war bereits damals schon ein begeisterter Hörer Shore´s Musik. Insbesondere seine Zusammenarbeit mit Al Pacino “Looking for Richard” und auch sein Ausnahmewerk “The Cell” legten nahe das er epische und großorchestrale Fantasymusik schreiben kann. Heute dreizehn Jahre später, hat Howard Shore auch das zweite bekannte Buch Tolkiens “The Hobbit” musikalisch für den Film aufgearbeitet. Die Arbeit an der Herr der Ringe Trilogie katapultierte den kultivierten Kanadier von einem Insiderkomponisten direkt in die A-Liga der Filmkomponisten. 3 Oscars und unzählige andere Auszeichnungen konnte der Komponist für sein Opus Magnum einheimsen. Ist der ganze Ruhm gerechtfertigt? Meiner Ansicht nach ja – Howard Shore schafft einen klassische stark leitmotivisch geprägte Filmmusik die in ihrem Themenreichtum an eine sehr bekannte andere Filmtrilogie erinnert. Vielleicht die einzige Schwäche der Filmmusik ist, das sie dem Publikum allzu sehr, das gibt was es erwartet hat. Zwei Chöre, hundertköpfiges Orchester dazu etliche Solisten und eine starke Themenvielfalt – wer einen innovativen, frischen Zugang an diese Krone der Fantasyliteratur erwartet hat wird etwas enttäuscht sein – aber man muss das Rand ja nicht immer neu erfinden. Ein wichtiges Grundprinzip in Howard Shores Herr der Ringe Musik ist der außergewöhnlich reiche Einsatz von Chor – das verleiht der Filmmusik meiner Meinung nach ein Gefühl der Erhabenheit und etwas historisches – dabei gibt es Chormusik in fast jeder vorstellbaren Form, ob Kinderchor, Frauenchor, Maorisänger für die Zwergenwelt von Moria und das noch dazu in allen bekannten und auch unbekannten Sprachen. Bereits das Eröffnungsstück “The Prophecy” zeigt wohin die Reise geht – aufsteigende Orffsche Chormusik dazu im zwischenteil mysteriöse, verhaltene Töne bevor das Stück mit Hobbit Musik endet. Diese wird prominent im zweiten Stück “Concerning Hobbits” vorgetragen, es kommt keltische Musik zu Gehör und sehr warmes verspieltes aber auch nobles Thema – es soll fortan die Signatur für die kleinsten Bewohner Mittelerdes dienen . Mordor und Ringgeister werden im nächsten Track “The Shadow of the Past” abgehandelt – die Tonsprache wird archaischer und dunkler. Stampfendes Schlagwerk, aufbrausende Chöre und treibender Marschrhythmus charakterisieren die neun Ringgeister. Den ersten prominenten Auftritt des “Haupthemas” von Herr der Ringe dem “Gefährtenthema” gibt es in “The Treason of Isengard” – das eingängige heroische neunnotige Thema repräsentiert die neun Helden der Geschicht. Eines der eingängigsten und schönsten Motive in Shores Karriere, auch wenn man das Thema schon in ähnlicher Form bei Randy Newman´s “The Natural” gehört hat. Bevor das Gefährtenthema jedoch erklingt hört man zu Beginn des Stücks noch eines der beiden “Ringmotive” vorgetragen vom Knabenchor symbolisiert es die Verführungskraft des Ringes. In “A Knife In the Dark” wird nach der Nazghul Musik ein weiteres promintes Thema eingeführt – diesmal für Isengart dem Verbündeten Mordors. Strenge metallische Klänge im 5/4 Rhythmus dargeboten von großem Schlagwerk und Blech, sollen die Industrialisierung wiederspiegeln mit der Saruman zu Werke geht – insbesondere zeigt sich hier auch der starke Kontrast zum „Naturthema“ vorgetragen vom Knabensopran. Ein aufsteigendes Thema für Frauenchor stellt uns die Musik für Bruchtal und die dort ansässigen Elben am Beginn von „Many Meetings“ vor. „The Bridge of Khazad Dum“ ist ein absoluter Höhepunkt des Albums sowie auch der gesamten Mittelerdemusik – Howard Shore bedient einen riesigen 300 Mann starken Maorichor um die Düsternis Morias darzustellen. Für mich einer der besten Actionsequenzen und auch Actionmusik des letzten Jahrzehnts. Zur Draufgabe gibt es noch ein herzzerreisendes Klagelied für Gandalf. „Lothlorien“ stellt die Musik für die anderen Elben in Mittelerde vor – der Klang ist hier deutlich düsterer, geheimnisvoller und die Musik hat einen gespenstischen orientalischen Einschlag. Der vorletzte 7minütige Titel der CD „The Breaking oft he Fellowship“ stellt ein weiteres Higlighte der Filmmusik dar. Ein ungemein bewegende Komposition das das Fellowship Thema zerbrechen lässt sowie die Hobbit Musik in ungemein schönen lyrischen Glanz erklingen lässt. Eine vom Knabenchor und Solisten dargebrachte Version der Hobbitmusik beschließt diesen „Ausnahmetrack“ und auch den ersten Teil der Trilogie. Die Fülle an zufriedenstellendem Material die Howard Shore uns bereitet ist schon beachtenswert. Die Herr der Ringe Musik von Howard Shore in ihrer Gesamtheit wird sicher für die nächsten Jahre der absolute Maßstab in punkto „Fantasymusik“ darstellen – an ihr werden sich die anderen messen müssen. Aber auch Howard Shore´s zukünftige Musiken werden sich mit seinem „Opus Magnum“ messen müssen. Was der Filmmusik zu einem absolutem Meisterwerk fehlt ist die teilweise zu recht kritisierte fehlende musikalische Komplexität. Die Themen werden teilweise wenig variiert und es stellt sich nach häufigem Hören ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Nichts destotrotz ist Howard Shore eine einmalige Vertonung der Welt Mittelerdes gelungen. Mit Sicherheit einer der wichtigsten und auch besten Soundtracks des letzten Jahrzehnts. https://www.youtube.com/watch?v=8M9KzVMMIKQ
  20. [emoji851][emoji851][emoji851] da bin ich gern ein Spalter [emoji23] Gesendet von iPhone mit Tapatalk
  21. Schau mir den Film (im Kino) sicher nicht an (Star Wars ) - die Musik werde ich natürlich rauf und runter hören!!!!
  22. Ich prophezeie das Henry V in meiner Liste auch noch auftauchen wird [emoji41] Gesendet von iPhone mit Tapatalk
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