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Soundtrack Board

Thomas Nofz

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  1. Da gebe ich dir allerdings recht, Lars. Die Bedingungen können noch so gut sein, Edelmans Klänge muten immer irgendwie synthethisch an, beinahe so, als wenn die Orchesteraufnahmen noch einmal durch einen Sampler gejagt worden wären. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch die untergelegten, stets leicht billig klingenden Drums und Percussions aus der Keyboard-Konserve. Edelman hat diese Unart eigentlich nie ablegen können.
  2. Bei den "üblichen Verdächtigen" wie Intrada oder SAE gibt´s das gute Stück aber noch.
  3. Es wird gleich im ersten Track, "A Call to Adventure (Theme from Mummy 3)", vorgestellt und häufig in darauffolgenden Actionpassagen, wie etwa "Crash & Burn" oder "Shanghai Chase" wieder aufgegriffen. Hm, ok... bei Goldsmith sind wir uns ja einig, dass es letzten Endes nicht viel mehr ist als ein heroisch aufgeblasenes Motiv (was jetzt nicht negativ gemeint ist), aber auch bei Silvestri scheue ich davor zurück, aus 8 bzw. 11 Noten bestehende Konstrukte als auskomponierte THEMEN zu bezeichnen. Edelmans Thema klingt zwar ähnlich (flach und simpel) wie dutzend anderer Adventure-Themes aus seiner Feder... bzw. seinem CD-Laufwerk, aber er unternahm wenigstens den Versuch, eine Art übergreifende Melodie zu schreiben. Komisch, soweit ich weiß und im Booklet vermerkt ist, wurde die Musik in den Londoner Abbey Road Studios von einem waschechten Orchester gespielt.
  4. Kann sein, dass ich den Score unterschätze. Er ist sicherlich äußerst effektiv und motivisch sowie von der Instrumentierung her ausgeklügelt (der Kampf mit dem Skelett ist natürlich unerreicht), für mich persönlich aber für einen Fantasy-Film-Score insgesamt etwas zu spröde. Ich mag seine Harryhausen-Musiken für THE 3 WORLDS OF GULLIVER sowie JASON AND THE ARGONAUTS lieber . Überhaupt würde ich - wenn du eine Antwort auf deine Frage haben möchtest - von allen Kollaborationen zwischen Herrmann und dem Trickzauberer Harryhausen JASON AND THE ARGONAUTS als das Meisterwerk in Bernies Oeuvre bezeichnen. Herrmanns selbst war ja, wie bereits angedeutet, mit seiner Musik zu SINBAD nicht so ganz zufrieden. Im "Lexikon des phantastischen Films" wird Harryhausen zitiert: "An einem Nachmittag zeigten wir ihm (= Herrmann) im Vorführraum der Columbia den Rohschnitt. Während der Vorführung wurde nicht viel geredet, aber die Vorzeichen waren gut. Mr. Herrmann hatte nicht eine gehässige Bemerkung gegen den Film vom Stapel gelassen, wie es sonst wohl häufig seine Art gewesen ist. Obwohl er den Vorführraum mit grimmiger Miene verließ, mochte er, was er gesehen hatte, offensichtlich gut genug, um etwas beisteuern zu können. Dieses ´etwas´ war außerordentlich wirkungsvoll, wie jeder bereitwillig zugeben muß, der den Film gesehen hat. Bernie war da anderer Meinung und sagte mir später, dass er von all unseren Aufträgen am meisten die Musik zu THE THREE WORLDS OF GULLIVER schätzte." Interessanterweise - nur als kleine Randbemerkung - wurde SINBAD nicht in Hollywood aufgenommen, sondern wegen eines Streiks amerikanischer Filmorchester, der damals gerade stattfand, in - Berlin!
  5. Wobei MovieScoreMedia mittlerweile bei Bedarf CDs nachpresst und somit die 500er und 1000er Limitierungen hinfällig geworden sind.
  6. Nun, damit wagte Edelman zumindest mal den Versuch, ein richtiges Heldenthema zu komponieren... etwas, das Goldi und Silvestri leider versäumt haben.
  7. Juchu ! Thomas Newman bleibt weiterhin dick im Geschäft und wird John Maddens nächsten Film THE DEBT vertonen: Nun sind es schon drei Filme in Zukunft mit Newmans Musik... das läßt natürlich das Herz des Fans viel schneller schlagen. I froi mi! Quelle: FILMMUSICMAG
  8. Mich stören ja diese putzigen Aufbauschaktionen - jetzt speziell von Prometheus - auch nicht. Gekauft wird eh nur, was interessiert. Das aktuelle Produkt - Herrmanns SINBAD - ist gut und war in dieser Form noch nicht erhältlich, also durchaus eine stolze Ankündigung wert. Gebongt. Aber man kann es auch, wie im Fall von F.A.T., übertreiben und daraus ein Super-Hyper-Mega-Galactica-Überraschungsei machen und die Musik als DEN Klassiker dieses Genres schlechthin hinstellen, an den scheinbar kein anderer herankommt. SINBAD ist nicht schlecht, doch bei Weitem kein Meisterwerk in Hermanns Oeuvre, noch mochte Herrmann seine Musik selbst besonders gern. Sicherlich möchte Thaxton die Prometheus-Produkte gut verkaufen, aber durch solche lächerlich überhöhten Verlautbarungen gibt er sich (und das Label, für das er arbeitet) schon beinahe der Lächerlichkeit preis, verliert an Glaubwürdigkeit und zieht ein ehedem seriöses Label wie Prometheus ins diffuse Land des Wollens-aber-nicht-Könnens. Die Frage ist auch: hat er das denn wirklich nötig?? 1. Wir befinden uns hier immer noch in einem Nischenhobby-Bereich. 2. Die Fans wissen doch ganz genau, wo sie ihre "Ware" bekommen, die Labels und Anbieter sind bekannt, weil es derer nicht so viel gibt. 3. Angesichts dessen ist doch solch ein "Geschrei" gar nicht notwendig, zumal sich dadurch im Endeffekt fast alle mehr von dem Release erhofft haben, als das, was nun tatsächlich auf dem Tisch liegt. 4. Eine "dicke", aber normale Ankündigung hätte vollkommen ausgereicht. 5. Was will Thaxton denn schreiben, wenn er wirklich mal einen richtig dicken Brocken in der Pfanne hat?
  9. Die Ankündigungs"politik" (fast nenne das Ganze ich schon "-Terror") der meisten amerikanischen Sammlerlabels (Varése hält sich da ja erfrischenderweise - noch - zurück) grenzt aber mittlerweile tatsächlich an marktschreierischen Größenwahn. Da wird heiße Luft aufgewirbelt ohne Ende und mit ausgeklügelten Pseudo-Clues gewürzt... und oftmals kommt - um mal mit Kohl zu sprechen - hinten nur ein lauer Pups heraus. Nicht unschuldig an dieser Entwicklung - da hat Stefan schon recht - sind die Filmmusikfans selbst, wenn sie sich (vor allem in den einschlägigen US-Foren) geifernd und sich selbst überschlagend bzw. übertrumpfen wollend in utopischen Wunschphantastereien ergehen, dass sich die Balken biegen. Wir hier im kleinen Deutschland träumen ja "nur" von BACK TO THE FUTURE und/oder SPARTACUS... wie bescheiden. Ich für meinen Teil habe nach der letzten Vorankündigungslachnummer samt damit einhergehender dilettantischer Fehlerparade seitens Prometheus und SAE die Nase voll und werde zukünftigen Superlativ-Krakelereien nicht ein einziges Wörtchen mehr glauben. Was ich aber glaube, ist, daß gewisse Herrschaften in den Labelbüros uns - die Fans - tatsächlich als eine sabbernde Horde Süchtiger ansehen, die alles schlucken, was ihnen vorgeworfen wird. Das Traurige daran ist nur, daß darin mehr als nur ein Körnchen Wahrheit steckt.
  10. Ich denke mal, das liegt daran, weil es im Film keine Main Titles als Score gibt (da an deren Stelle wahrscheinlich ein Song erklingt) und Varése trotzdem einen guten Opener ("Earcatcher") an den Anfang des Albums setzen wollte. Andere Beispiele für dieses Vorgehen sind etwa Cliff Eidelmans Varése-Alben THE PICTURE BRIDE oder SIMPLE TWIST OF FATE, auf denen die End-Titles-Suiten als Eröffnungstracks fungieren.
  11. Naja, die Herrmann-Fans freut´s sicherlich. Ich für meinen Teil hätte nach dem ganzen Wirbel und dem typisch amerikanischen Superlativismus ("OMG! IT´S AMAZING/BREATH-TAKING/AWESOME/GORGEOUS" etc. pp. ) etwas Heiliger-Graligeres erwartet. Den Barry lass´ ich ebenfalls an mir vorbeigehen (so doll ist der nicht), und SINBAD reicht mir in der flott-kompakten Einspielung unter John Debney und dem RSO völlig aus.
  12. ... auf dem leider viele gute Passagen fehlen.
  13. Och, peter-anselm, an INTERESSENTEN mangelt es sicherlich nicht!
  14. : Riz Ortolani - AL DI LA´ DELLA LEGGE (1968) Irgendwie klingen sie doch alle gleich... aber irgendwie haben auch viele von ihnen jene nostalgische, schrullige Atmosphäre, die man - zusammen mit den köstlich-knackigen E-Gitarren-Bass-Riffs - bei einem zünftigen Italo-Western-Score sucht. Und wenn ein Könner wie Ortolani am Werk ist, dann macht ein VerschwitzteMännerinspanischerArizonaKulisse-Score nochmal doppelt soviel Spaß!
  15. Ja, Silas.... es ist wirklich zum Heulen/Mäusemelken, dass solch bezaubernd-ambitionierte Scores wie dieser ihr Dasein als "körperloses" Downloadgeistlein fristen müssen. Wo ist der Am-Boden-zerstört-Smilie??! : Christopher Gunning - SYPHONIES NR. 3 & 4 / OBOE CONCERTO Gunning, von dessen STORM-Symphony ich bereits hellauf begeistert war/bin, legt mit dieser presswerkfrischen und noch "ofenwarmen" Scheibe ein weiteres herausragendes und herausforderndes Konzertalbum vor. Während seine 3. Sinfonie von teils wuchtigen Turbulenzen und Dissonanzen geprägt ist, die diverse Schicksalsschläge im Leben des Komponisten im Entstehungsjahr 2005 widerspiegeln, ist das darauffolgende, charmante, drollig-lebendige und doch ungemein fokusierte Oboen-Concerto ein musikalisches Persönlichkeitsbild von Gunnings Tochter Verity... die übrigens auch am Soloinstrument zu hören ist. Geschrieben hat es Gunning als Weihnachtsgeschenk (sic!) für sie . Sinfonie Nr. 4 (entstanden 2007) schließlich ist der krönende, triumphierende, dynamisch-kraftvolle Abschluß der Gunning-Konzert-Troika. Auch hier verarbeitet der Komponist persönliche Erfahrungen... 2007 erholte sich Gunnings Frau von einer schweren Krankheit und auch sein eigener Zustand (starke Herzprobleme) stabilisierte sich zusehendst. Dementsprechend direkter, harmonischer und tonaler gestaltet sich die Musik, um diesem Gefühl des Triumphes und Glückes Ausdruck zu verleihen. Sehr empfehlenswert für Filmmusikfreunde mit einem Faible für klassische "Ausflüge" ihrer Schützlinge.
  16. Kleiner Nachtrag zum Musikbudget für ROBIN HOOD. Ich habe mal nachgeschaut: Michael Kamen (samt Helferlein) hatte(n) damals drei Wochen Zeit, um einen 150 Minuten umfassenden Score zu schreiben . Das Budget betrug 2 Millionen Dollar.
  17. : Mike Batt, The Royal Philharmonic Orchestra & Guests - WATERSHIP DOWN Nicht der Original Soundtrack von Angela Morley, sondern eine Art - vom CARAVANS-Mastermind und WATERSHIP-Mitwirkenden Mike Batt - suitenartig zusammengestelltes Remake von Songs und orchestraler Musik aus dem beliebten Zeichentrickfilm (kennt den hier eigentlich noch jemand? ). Und ich muß sagen... es ist ein herrliches, rundum unterhaltsames "Late-Night"-Dahinträumalbum draus geworden. Die Scoresuiten werden vom Royal Philharmonic Orchestra mit viel Verve, Detail und Gefühl dargebracht (Tracks wie "Overture", "Fantasia On A Flying Theme" oder "Chase Adventure" versprechen viel und halten es auch) und die wunderschönen Songs gehen einfach zu Herzen, wenn sie auch vermutlicherweise für einige Neugenerationenohren etwas zu weichgespült klingen mögen . Alles in allem eine - für mich - fantastische Seelebaumelnlassenmusik.
  18. Dann müßte ich deinen Eintrag löschen, lieber Sebastian, wie bei allen anderen Usern auch, die Bootlegs oder Promos in ihre Top 5 aufnehmen.
  19. Findest du nicht auch, dass zwei Scoretracks auf einem Soundtrackalbum ziemlich wenig sind?
  20. Thomas Nofz

    Lustiges aus aller Welt

    Wo lebst du denn (wenn die Frage erlaubt ist )?
  21. Drei Ikonen der Filmgeschichte (rechts: Nino Rota). Auf dem linken Foto haben sich die beiden Herren wahrscheinlich gerade eine Preview von PSYCHO angeschaut... allerdings noch OHNE Musik .
  22. Interessanterweise wurde folgende Liste noch gar nicht hier im Forum erwähnt. Eine 8-köpfige Jury rund um FSM-Autor/Editor Jeff Bond wagte nämlich den Versuch, eine Best-of-Filmmusic-Liste aus 100 Jahren Filmgeschichte zu erstellen. Sicherlich kann man nun argumentieren, dass es sich - wie bei allen anderen Listen - um eine subjektiv gefärbte Wertung handelt (und dass viele persönlich als wichtig empfundene Titel fehlen), aber immerhin bietet sie Soundtrack-Neueinsteigern und -Neugierigen gezielt eine Möglichkeit, in die obere Liga der Filmmusik hineinzuschnuppern sich ein wenig zu orientieren. The Best Scores in 100 Years of Film Music
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