Thomas Nofz

Jawohl, isser. Während seiner jazzigen Komödienscore-Zeit, in der Meilensteine wie HOW TO STEAL A MILLION, JOHN GOLDFARB PLEASE COME HOME, A GUIDE FOR THE MARRIED MAN oder FITZWILLY entstanden, war das sein "Künstlername"... klang halt schmissiger. Erst, als er Anfang der 70er anfing, ernstere Stoffe zu vertonen, wechselte er zurück zum seriöseren John.

Ja. Was ist denn damit? Der Score hat einen Emmy Award gewonnen. Postkartenmusik aus Williams´scher Feder.

Ja, Csongor, dieser unglaublich gefühlvolle, irgendwie schimmernde Score von Horner wird gerne übersehen... vielleicht auch aufgrund seiner Kürze. Aber in diesem Fall stimmt es wirklich: In der Kürze liegt die Würze. Und es ist auch richtig, dass tatsächlich nicht mehr Underscore in dem Film auftaucht. Der Rest der musikalischen Untermalung wird von Songs & Instrumentals bestritten, von denen es ja auch einige auf die CD "geschafft" haben.

: John Williams - STAR WARS: EPISODE ONE - THE PHANTOM MENACE (1999) Keinen blassen Schimmer, weshalb damals wie heute viele (vor allem Star-Wars-Fans der älteren Generation) nicht viel von diesem Score halten. Die Musik ist kraftvoll und lebendig und geht in einigen Tracks (z.B. "Anakin Defeats Sebulba") ab wie Schmitt´s Katze. Einziges "Manko" - laut den Negativstimmen: Sie klingt nicht mehr nach dem alten Laserschwert-Williams. Aber das sollte man mittlerweile endlich akzeptiert haben. Mein persönlicher Albumfavorit: "Panaka & The Queen´s Protectors"... Da sage noch einer, Williams könne keine mitreißenden, thematisch durchwobenen Setpieces mehr komponieren...

Carsten, zum Beispiel bei [ame=http://www.amazon.de/Jacquou-Croquant-Original-Soundtrack/dp/B000LSA7YU/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=music&qid=1213518185&sr=8-2]Amazon[/ame], leider im Augenblick nur noch zu einem recht geldbeutelbelastenden Preis. Aber auch andernorts ist das Album zu keinem richtig vernünftigen Betrag zu ergattern.

Unwort des Jahres

: Laurent Boutonnat - JACQUOU LE CROQUANT (2007) Ach, ist das schön, in unbekannten Komponistengefilden zu stöbern und die eine oder andere Perle zu bergen! Dieses Album gehört definitiv in diese Kategorie. Mit teils wunderschönen, lebendigen, teils dramatisch dichten Orchester- und Melodiefarben malt Boutonnat auf eine musikalische Großbildleinwand und schafft es beinahe, dass wirklich jeder Track ein kleines Highlight für sich ist. Dazwischen streut er immer wieder hübsche Klavier- und Flötensoli, oder bepudert alles mit zarten Chorflöckchen. Gegen Ende hin wird es dann so richtig schön düster und packend, wenn auch in "La Galiote" eine Spur zu pathetisch. Dennoch: Französische Filmmusik auf hohem Niveau, voller Wärme, Kraft und dem gewissen epischen Touch. Boutonnat, der mit diesem Score in die Fußstapfen von Georges Delerue tritt (der die erste Version dieses Filmstoffes vertonte) hat damit eine beachtenswerte Visitenkarte abgeliefert.

Trotzdem auffällig, daß es trotz seiner Popularität und seines Marktwertes (auch in Hinsicht auf CD-Verkäufe) noch kein einziges verlängertes, deluxiertes oder komplettes Release eines JNH-Scores gibt. John Debney: ja. David Arnold: ja. Poledouris: jawohl. Goldsmith: sowieso. Undsoweiterundsofort. Aber nicht ein einziger erweiterter Howard, bzw. kein Release eines seiner früheren Musiken (bspw. würde ich mich sehr über KING RALPH freuen ). Sehr eigenartig.

Tja, also ich empfand für Howard´sche Verhältnisse gerade OUTBREAK als ziemlich uninspiriert (bspw. dümpeln viele Tracks - die "Main Titles" etwa, oder "Final Authorization" - recht belanglos vor sich hin) und puzzleteilartig zusammenklamüsert, ohne irgendeine musikalische Linie. Howard schmiss an den Stellen, wo es ihm gerade paßte, eine stilistische Zutat rein, ohne sie mit dem Ganzen zu verbinden. So etwa in "Casey Rips His Suit", wo auf einmal aus dem Nichts ein Chor auftaucht, um dann wieder im Nichts zu verschwinden. Oder "Motaba River Valley": Aaaah, wir sind in Afrika! Na, da muss doch gleich mal ein zünftiger Lebo M.-Choir&Percussion-Cue á la LION KING her. () Zudem ist und bleibt da der Eindruck, als hätte sich Howard ausgiebig aus seinem eigenen Fundus bedient, vor allem aus THE FUGITIVE, den er reichlich zitiert (unter anderem auch im erwähnten "Casey Rips His Suit"). Oder jener eigentlich schöne, stille Moment in "Robbie´s Bedside", der auch aus DYING YOUNG hätte stammen können. Und so herrscht ein konstruiert wirkender Stil- und Versatzstückmischmasch vor, der einfach von vorn bis hinten einen roten Faden vermissen läßt. Etwas, das auch in der "anderen Fassung" nicht besser wird. Und.. ach ja, da sind ja noch die beiden Action-Tracks am Albumende. Mag A LITTLE RESISTANCE noch passagenweise fesseln (obwohl auch hier ein Lärmblock an den anderen getackert wird), ist gerade das "They´re Coming" irgendwie nur noch wirr, ziellos und endet... im Nichts.

*lach* Tatsächlich hatte ich ein vollkommenes Sonntagsgefühl, als ich das da oben schrieb . Vielleicht ist dieses Phänomen ja anderen nicht ganz unbekannt. Und außerdem: Ja, heute ist Samstag, und ich muß heute arbeiten. Wie GERNE würde ich diesen Tag opfern! Aber nicht ablenken jetzt, es sind und bleiben ganze 22 1/2 Stunden!!! die nun viele deiner CDs in der Plastik-Zwangsjacke überleben müssen. Wie kannst du das nur verantworten?! Hörst du sie nicht verzweifelt und gedämpft rufen? Als Betthupferl erklingt nun der sehr stimmungsvolle, oscarnomminierte Score FIELD OF DREAMS von James Horner... :

Merci, Issy. *verlegen lächel* Aber "heute" ist doch schon Sonntag, und noch 24 laaaange Stunden liegen vor dir. Meinst du, du schaffst das?

Bernd, gegen den von dir bevorzugten Kurz-und-Knapp-"Gefällt mir / Bin angeödet"-Kommentar gibt´s natürlich nix einzuwenden (warum auch?), aber dieser Thread hier bietet (im Gegensatz zum Runtergeratter in "Now Playing", das mich wiederum kaum die Bohne interessiert) eine gute Möglichkeit, ein wenig mehr auf Filmmusikalben einzugehen, die einem z.B. positiv aufgefallen bzw. einen vom Hocker gerissen haben... und diese in ein paar Sätzen beschrieben verpackt den anderen Mitgliedern zu empfehlen, die merken: "Aha, das könnte etwas für mich sein." Und außerdem... mir persönlich macht es einfach Spaß, über einen Score, bei dem mir das Herz aufgeht, das Adjektiv-Fäßchen auszuschütten. :) .. Da kann ich mich manchmal einfach nicht zügeln, obwohl ich mich immer ermahne: Junge, reiß dich zusammen, komm´ endlich zum Schluß! : Dominic Frontiere - THE STUNT MAN (1980) / Bill Conti - AN UNMARRIED WOMAN (1978) Late-Night-Easy-Listening... einfach nur treiben lassen...

Man kann von den Niederlanden halten was man will (bin eh nicht so sehr fußballinteressiert, daher eher neutral)... aber bei DER fantastischen Fan-Gemeinde kann von der Unterstützung her eigentlich nix schief gehen. Wir Deutschen dagegen verfallen gleich nach der ersten Niederlage in unser übliches griesgrämiges Herumgemuffele. Typisch und bedauerlich.

Nun, beide zusammen nicht, da hast du recht . Aber das "rundliche Geschöpf" ziert auch meine Sammlung, nachdem mich THE ABANDONED (und vor allem dessen Bonus-Tracks) beeindruckt hat. : Varése Sarabande 30th Anniversary Celebration Schöne Zusammenstellung, obwohl man einigen Sektionen doch eine gewisse Uniformität im Stil anmerken kann. Dahingehend hoben sich die ersten beiden Ausgaben wohltuend ab. Aber was mich am meisten stört (und zum Glück nicht die Musik betrifft!) ist Robert Townsons Eitler-Pfau-Gehabe und Selbstbeweihräucherung im Booklet-Text. Schade schade, dass es hier keinen "Is mir schlecht"-Smilie" gibt...

Finde ich auch. Viel mehr Musik hatte der Film eigentlich auch nicht. Aber ehrlich gesagt könnte ich leichten Herzens auf die komplette Fassung des "etwas" uninspirierten Action-Bauklötzchen-Scores OUTBREAK verzichten. Alles Wesentliche ist bereits auf der 30-Minuten-Varése drauf. Und EMPEROR´S CLUB?? Ich habe den Film bisher (leider) noch nicht gesehen, aber viele Reviews sprechen davon, dass das Album deshalb zu kurz ausfiel, weil einfach nicht nennenswert mehr Score zu hören war. Eine anständige Veröffentlichung von FLATLINERS und vor allem FALLING DOWN (beide bisher nur als Stiefelbeinchen im Umlauf) würde ich auch sehr begrüßen. Von Letzterem gibt es eine wunderbare Score-Analyse in der ehemaligen deutschen Filmmusik-Zeitschrift "The Limited Edition", die Appetit auf mehr macht.

Alles Jute und Jesundheit zum Jeburtstag, direx!

Ich glaube, wir sollten für BigMacGyver im Off-Topic einen separaten Countdown-Thread eröffnen. Dort kann er Tage rückwärts zählen soviel er will (ich sag nur: Indy4!).

: Armand Amar - LA PISTE (2006) Und die nächste Überraschung: Amars Musik ist einfach traumhaft. Hätte Toni im vorherigen Beitrag nicht schon das Wort "schwelgerisch" verwendet, hätte es auch in der Beschreibung für LA PISTE sofort Einzug gehalten . Was der Komponist in Tracks wie "Running" oder "Kadjiro and Grace" an emotionaler Intensität aus seinem Streicherapparat rausholt, ist schon beeindruckend. Wieder einmal ein Score, der einen tief in einen magischen Strudel musikalisch flirrender Bilder hineinsaugt und nicht wieder loslassen mag. Aber... man läßt sich nur zu gern darin treiben. Amar ist für mich (neben einer gewissen Japanerin) DIE Komponisten-Entdeckung des Jahres 2008.

Marcus, abwarten und Tee trinken. Morgen isses soweit.

Tolle News ! SKINWALKERS war schon nicht von schlechten Eltern, da könnte die Musik zu solch einem Projekt auf alle Fälle noch ein paar Scheite nachlegen. Ich freu mich drauf. Auf dem Mann sollte man in Zukunft ein Auge haben!

Deswegen ja auch: Wer kann und möchte, sollte unbedingt bei Varése direkt bestellten. Die sind wirklich am günstigsten - auch gegenüber Colosseum -, selbst mit drohendem Zoll.

Kannst du dieses Album bitte mal bei Zeit und Gelegenheit etwas ausführlicher vorstellen/beschreiben? Bin auch interessiert, hab´ aber keine Ahnung, was einen da erwartet. Vielen Dank im Voraus!

Ja, BigMäkkiiiiiiiii (sorry, aber dem Anlass entsprechend darf ich dich doch mal so nennen, oder? )... manchmal werden auch die leisesten, aber ausdauerndsten Gebete erhört. Die Bernstein-Box ist ja wohl DER HAMMER!!! :applaus: Ich denke mal, die wird ratzefatzefix ausverkauft sein. Wenn so viele Fanträume auf einmal wahr werden, dann dauert das meistens nie sehr lange. Ich werde gleich mal meinen kleinen, 2 1/2-jährigen Hosensch... ääh, Sohnemann schnappen, ihm alles aufgeregt erzählen, dann gaaanz dolle knuddeln und anschließend die ganze Familie zur Feier des Tages zum Eis einladen! :)

Tja, Michael... sehr schwer. Zugegeben, ich kenne schon die eine oder andere (Film)Musik, aber diese CD hat mich echt aus den Socken gehauen. Ich zermartere mir schon die ganze Zeit darüber den Kopf, wie ich deine Frage am besten beantworten soll, und es fällt mir keine zufriedenstellende Lösung ein. Stell dir vor, du hörst eine Mischung aus Joe Hisaishis Symphonic Suites zu PRINCESS MONONOKE oder HOWL´S MOVING CASTLE gemischt mit der Wucht und Durchschlagskraft von Trevor Jones DARK CITY (vor allem "You Have The Power"). Und auch das ist nur ein hinkender Vergleich, denn er wird der Vielseitigkeit und atemberaubenden Dynamik von DRAMMATICA nicht gerecht. Wahrlich ein "Very Best of..." wie es im Buche steht. Dieses Album ist für mich bislang DAS Filmmusikereignis 2008! Vielen herzlichen Dank für den Tipp, Aquarius! Du meinst sicherlich diese Musik: Preisner - REQUIEM FOR MY FRIEND ... und die habe ich soeben bestellt! : Henry Mancini - WITHOUT A CLUE (1988) Zum Entspannen ein charmant-bezaubernd-farbenfroher Spät-Mancini..., sozusagen der "gütige Großvater" von Basil, dem Mäusedetektiv.