Thomas Nofz

AN UNFINISHED LIFE - PIANO SKETCHES Doppelt hält zwar besser, aber ein Thread reicht.

: Mychael Danna - SURF´S UP Es ist schön und erfrischend zu hören, mit welch tollem Ergebnis ein bislang für seine eher ernsten Filmmusiken bekannter Komponist bei einem Animationsfilm über surfende Pinguine aufwarten kann. Erfrischend auch deshalb, weil die Pinguinbändiger Chris Buck und Ash Brannon mit dieser gegen-den-Strich-Entscheidung den Mut gezeigt haben, für ihr "Baby" den für dieses Genre im Augenblick gängigen Zimmer/Gregson/Powell/Dooley-etc.-Sound im Sinne einer Brise frischen Windes in der Ecke stehen zu lassen. Und was macht Danna nun aus dem Stoff? Er stürzt sich mit Chuzpe in die Brecher und komponierte mit einer Art seriöser Lausbubenhaftigkeit einen teils gefühlvoll-noblen, teils spritzig-fetzigen Score, der zwar kurz ist, dafür aber vor grazilem Esprit geradezu überschäumt. Und an manchen Stellen kann man am weißen Strand sogar den Geist von Basil "Big P" Pouledouris sitzen und schmunzelnd vom Booklet seines BIG WEDNESDAY-Albums aufschauen sehen, während er draußen in den Wellen das wilde Treiben der lustigen Gesellen im Frack verfolgt.

Ich mag MR. BASEBALL. ... Wenn ich mal schmunzeln und mir vorstellen möchte, wie ein Jerry Goldsmith mit breitem Grinsen (wahrscheinlich über sich selbst) an diesem Score saß, dann lege ich stets diese CD ein. Eine richtig trashige Gute-Laune-Musik.

Möööp! Moment mal! ... Ich habe ja auch nicht Yared und Armstrong verglichen, sondern die immer wiederkehrende "Na, ob der das schafft?!"-Haltung der Leute, die einer unkonventionellen Entscheidung oft mit Mißtrauen begegnen. Was bei Yared und TROY der Fall war, wiederholt sich nun mit Armstrong und Hulky Baby. Ändern können wir doch an den Ereignissen und Ergebnissen, die da kommen mögen, doch eh nix... also laßt den Dingen doch erst mal ihren Lauf. Meckern kann man hinterher immer noch.

David, eine kleine Bitte. Versuche doch mal, deine Postings in diesem Thread für alle etwas anschaulicher zu gestalten und trau´ dich, auch mal ein nettes Cover der Alben zu posten, die du hörst. Es ist ganz einfach und lockert die Sache wesentlich auf. : Jerry Fielding - ADVISE AND CONSENT (1962) Ich mußte tatsächlich ein paarmal auf das Cover schauen, um mich zu vergewissern, dass diese Filmmusik tatsächlich der Feder Fieldings entsprungen ist. Dann erblickte ich das Entstehungsjahr (ein Frühwerk also) und den Namen des Mannes, unter dessen Fuchtel der Score entstand: Otto Preminger. Für alle, die sich mit Fieldings Filmkompostionen anfreunden möchten, ist ADVISE AND CONSENT so gut wie DER perfekte Einstieg: Fast schon "zahm", Golden Age-ig und in seinen gefälligen Jazz-Pop-Intermezzi easy listening-lastig gestaltet sich die ca. 30-minütige Musik... lediglich kurz zwischendurch und gegen Ende des Albums schimmert die stilistisch-spröde "Querköpfigkeit" durch, die so viele spätere Werke Fieldings (vor allem die der 70er Jahre) prägen und einmalig werden lassen sollten. Cheers, Thomas

David Newmans SUNRISE, eine Neuvertonung von F.W. Murnaus gleichnamigem Stummfilm. Einfach der helle Wahnsinn, welches Spektrum David Newman da zeigt und was für ein Feuerwerk an Kreativität und Kompositionsvergnügen er da abfackelt. Douglas Fake, bitte übernehmen Sie.

Nein, es ist leider keine Komplettfassung, obwohl es eine Doppel-CD ist. Aber der Musik/Score-Anteil ist schon relativ groß. Alle Highlights sind drauf und es wurde zahlreiches, bis dato unveröffentlichtes Material draufgepackt. Was wirklich schmerzlich fehlt, sind die alternativen Aufnahmen der Highlight-Tracks, die bislang nur auf dem Dingsdabummsda von ST: TMP enthalten sind. CD Nummero Zwei ist fast auschließlich für die wahren Trekkies gedacht und ist so eine Art Making-Of-Hörspiel mit zahlreichen Interviews etc. zur Original-Serie und dem Kinofilm. Ich habe mir diese CD noch nie komplett angehört, dafür aber die mit Jerrys Musik umso öfter.

Felix Wankel

Warum "komische Sachen"? Du solltest deine Suche etwas genauer spezifizieren, Fidi. ... Einfach Star Trek Motion Picture Goldsmith eingeben und dann erhälst du folgendes Ergebnis präsentiert: Jerry Goldsmith - STAR TREK: THE MOTION PICTURE Viel Spaß mit dieser tollen Doppel-CD!

Ja, ich denke auch an die Zeit, als sehr viele Leute skeptisch waren, ob Gabriel Yared ein solches Mammutprojekt wie TROY "gebacken kriegt".

Sicher, aber dieses Album (mitsamt den lahmen Songs von CD 1) ist reinste Fahrstuhlmusik.

: ES Posthumus - Cartographer CD 2 Anfangs nette, unaufgeregte Nebenbeidahinplätschermusik, die mit der Zeit dann doch relativ eintönig gerät. Gegen Ende wird es sogar richtig schwer, die Identität der einzelnen Tracks auseinander zu halten. Es wirkt alles irgendwie wie eine einzige Suppe, lustlos zusammengepanscht. Mangels Drive und Abwechslung verstehe ich daher die diversen "Aaah!"´s und "Ooooh!"´s über dieses Album, die ich hier im Forum mitbekommen habe, ganz und gar nicht.

*lach* Silas... ich weiß ja nicht, ob Thomas Riediger genauso "gut" kochen kann, wie ich. :) Ich danke nochmals ALLEN für ihre Glückwünsche! Ich glaube, ich bin heute so ca. 5 bis 6 Zentimeter gewachsen, als ich diese Überraschung hörte... *hüstel*, und damit meine ich: gewachsen an KÖRPERgröße (vor Stolz und Glück)!!

. Rota

Herbst PS: Bernd, wieso assoziierst du denn mit dem Film ROAD TO PERDITION ausgerechnet einen Schirm?? :)

Vielen Dank für eure Glückwünsche! Ach ja... und das mit der "Blume" ist alles schon geregelt, Toni.

: Anne Dudley - PUSHING TIN (1999) Teilweise flotter, stets aber abwechslungsreicher Score zu einer Dramödie über zwei Air-Controller (Cusack, Thornton), mit flotten Orchestrationsideen (knackige Mundharmonika-Einlagen) und einer wohltuenden Prise Unbeschwertheit. Schade nur, dass das Hörvergnügen lediglich eine knappe halbe Stunde dauert... und dabei trägt die CD gar nicht den Stempel "Varése Sarabande" .

Herzlichen Glückwunsch zum Purzeltag an Thomas "Mr. Cash" () Riediger und Büli, the Silverscreen Eye! ... Laßt euch ordentlich feiern und reichlich beschenken! Nebenbei... meine Herzdame hat mir heute das schönste Valentinstag-Präsent beschert, das man sich vorstellen kann: Ein kleines Flüstern ins rechte Ohr, mit dem Wortlaut "Im September wirst du zum zweiten Mal Papa."

Road To Perdition

Greenwoods Score beeindruckt "nur" durch eine atmosphärisch dichte Kälte, läßt den Zuschauer emotional aber völlig außen vor. Das ist bei Gunnings intimer Komposition genau andersherum und dadurch ein stärkerer Magnet für Jurorenstimmen. Außerdem, über den Begriff "verdient" wollen wir bei einem Vergleich zwischen Altmeister Gunning und Frischling Greenwood gar nicht erst reden.

Sehr gute und vernünftige Wahl. Gunning ist für mich einer der großen (und leider eher unbekannten) britischen Filmmusik- und Konzertsaal-Komponisten.

Aha! Da isser wieder... dieser sehr ominöse James Newman Howard. :D Oder hast du etwa gedacht, Thomas Newman sei dieses Jahr wieder für den Goldbuben nominiert? Nein, diesmal leider nicht.

: Jerry Fielding - BRING ME THE HEAD OF ALFREDO GARCIA (1974)/ THE KILLER ELITE (1975) Während mich ALFREDO GARCIA anhand stimmungsvoller lateinamerikanischer Zutaten, knackigen Jazz-Pop-Einflüssen und darunter schlummerndem Lyrizismus mit einer - für Fielding´sche Verhältnisse! - gewissen Gefälligkeit überraschte, ließ mich die KILLER ELITE relativ kalt... bis auf den tollen Jazz-Bolero in den "End Titles". Natürlich fehlen in keinem der beiden Scores die für Fielding typischen sperrig-spannenden Suspense-Einlagen, doch gibt es derer in KILLER ELITE eine Spur zu viel, während der Komponist in ALFREDO GARCIA hervorragend die Balance aller zu Ohr kommenden Stilelemente wahrt.

Naja naja... "Sprache verschlagen", "grandios", "Hammer", "Spitzenscore" etc., das sind ganz schön viele Lorbeeren für etwas, das tatsächlich nicht mehr ist als eine Art dissonante Kammermusik, die hinsichtlich des Gefallens zwingend ein Faible für diese Art von Filmvertonung erfordert. Vergleiche mit der folkig-melancholischen Grundstimmung von THE ASSASSINATION OF JESSE JAMES oder der sich ständig steigernden und schließlich packend entladenden Atmosphäre von THE FOUNTAIN finde ich unangebracht, denn sie können falsche Erwartungen wecken. Greendwoods Score ist weder melancholisch, noch findet eine musikalisch-dramaturgische Entwicklung statt. Es gibt zwar ein instrumentales Grundkonzept, aber im Ganzen ist der Score meines Empfindens nach sehr spröde, kühl und richtungslos. Im Film wirkt die Musik Greenwoods nach Bülis Äußerungen zu urteilen anscheinend hervorragend... aber wer mit dem Gedanken spielt, sich die CD zuzulegen, dem kann ich nur dringendst empfehlen, vorher ein paar Audio Clips aufzutreiben und anzuhören.

: Frederic Talgorn - ASTERIX Ein köstliches Filmmusikvergnügen. Beim Lauschen dieser ohrenscheinlich mit viel Sorgfalt, Liebe und erfrischendem Augenzwinkern entstandenen Galliergaudi kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, als hätte sich Talgorn beim Komponieren wie ein kleiner Bub gefühlt, der in der gemütlichen Rumpelkammer seiner Großvaters allerlei wundersame und wunderbare Entdeckungen macht. Geradezu liebevoll wird dabei von "Knirps" Frederic der Geist der großen, mit Patina bedeckten epischen Sandalenepen-Musiken entstaubt und von Spinnweben befreit (u.a. "Overture des Jeux et Parade"). Daß es ihm dabei gelingt, seine Hommage an die "Urväter" mit Respekt und viel spielerischem Geschick zu gestalten, OHNE dabei seine persönliche Handschrift zu verlieren, erhöht nur den Genuß, der sich beim Hören dieses Albums einstellt... und läßt das Grinsen, das sich einem ins Gesicht schleicht, nur noch breiter werden. Cheers, Thomas