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Soundtrack Board

Souchak

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  1. Gut gesagt. Wobei ich bei Williams - jenseits jeglicher handwerklicher Finessen - immer wieder eher enttäuscht bin, dass er (und der könnte und dürfte das!) nicht versucht, die prallen, vielschichtigen Klänge lange vergangener Tage aufzugreifen.
  2. Ein artverwandtes Beispiel: Ein hoch talentierter Kritiker-Kollege schreibt für recht kurze, mies bezahlte Besprechungen für die Online-Seite einer ARD-Anstalt. Und bei jedem Film, egal was für ein Murks das ist oder wie banal und offensichtlich, macht er drei Tage Recherche und Sichtung und arbeitet sich durch 5-6 frühere Filme des jeweiligen Regisseurs. Das ist sehr ehrenwert, steht aber in keinerlei Sinnverhältnis zum Ergebnis oder zum kargen Honorar. Vielleicht wollen Leute wie Doyle oder Horner ja doch im Hollywood-Spiel bleiben, sind sich aber längst darüber im Klaren, dass es für einen gängigen Multiplex-Film keinen grossen filmmusikalischen Wurf braucht. Da ist das anonyme System und Geschäft schuld (zu dem ja auch wir als Teil der Zuschauerschaft gehören), nicht Einzelpersonen.
  3. Nochmal: Dürfen die Komponisten nicht mehr machen oder sind das für die reine money gigs, bei denen die automatisch nur mit halber Kraft arbeiten? Ich kann mir beim besten Willen (einzelne abschreckende Beispiele ausgenommen) kaum vorstellen, dass in Hollywood derart flächendeckende Kreativitätsverbote ausgesprochen werden, sondern eher, dass auch renommierte Komponisten einfach nur das liefern, was reicht. Effizient, aber für uns natürlich eher doof.
  4. Okay, jeder unerfahrene Jung-Komponist war nicht nett und nicht fair. Aber die grossen Würfe, die hörbare Inspiration sind im Horner'schen Werk der letzten Jahre eben recht dünn gestreut, da gab es für mich in den letzten 10 Jahren nur noch schöne Fragmente und Momente, aber eben keinen dieser tollen Scores, die man zwanghaft auf Endlos-Schleife laufen lässt. (Wobei mir das mit dem jüngeren Williams-Werk nicht wesentlich anders geht)
  5. Gängiger, etwas banaler Blockbuster-Sound. Ich hatte bei diesem Projekt nicht mehr erwartet, irgendwie bedauerlich, dass sich ein Komponist wie Doyle für sowas hergibt oder hergeben muss. Wobei ich aber auch seine letzten Multiplex-Scores THOR und RISE OF PLANET OF THE APES eher glanzlos fand (und selbst THE BRAVE merkwürdig abgezirkelt). Das wirft wie bei Horner die Frage auf, ob man ihn Studios und Produzenten nur noch mit halber Kraft arbeiten lassen oder er einfach keine Lust hat, derartige Hollywood-Produkte mit Ambition zu versehen, die möglicherweise niemand - ob Film-Entscheider oder Kino-Publikum - wirklich zu schätzen weiss.
  6. Ja, da fehlt bei der Academy einiges - ADORE z.B. hätte ich gerne hier gesehen und gewählt.
  7. Diese Einschätzung teile ich. Es ist ja auch absolut legitim, sich aus dem doch eher weiten Feld "Filmmusik" seine Lieblinge und Vorlieben zurechtzulegen, nicht alles zu hören oder hören zu wollen. Aber dann bitte ich, auf grosse Worte und Tatsachenbehauptungen wie sowas wie Williams, Goldsmith, Rozsa wächst einfach nicht mehr nach zu verzichten; man kann nicht zu seinen Scheuklappen stehen und sich dann zu Werturteilen dieser oder ähnlicher Art versteigen. Was Horner betrifft, habe ich das Gefühl, dass er seit einigen Jahren zwei recht widersprüchliche Positionen vertritt - einerseits ist alles irgendwie voll doof in Hollywood, andererseits übernimmt er dann Kommerz-Projekte wie THE KARATE KID oder THE AMAZING SPIDER-MAN. Und selbst, wenn man ihn ja offenbar machen lässt, was er angeblich will, kommt da leider wenig Frische oder Substanz raus und rüber - IMHO hätte jeder unerfahrene Jung-Komponist sowas wie BLACK GOLD schreiben können. Also bleibt die Schlüsselfrage (für mich) - will Horner sich keine Mühe mehr geben oder ist die kreative Batterie einfach leer?
  8. Ich bewundere Deine Opferbereitschaft und Leidensfähigkeit :-)
  9. Mannomann, Oli, woran Du Dich so abarbeitest... (hehe) Tarantino will, eventuell schon in diesem Sommer, seinen nächsten Film drehen, Titel angeblich THE HATEFUL EIGHT (möglicherweise ein Spiel mit der Grundidee von DIE SIEBEN SAMURA bzw. THE MAGNIFICENT SEVEN): http://www.hollywoodreporter.com/heat-vision/quentin-tarantinos-new-movie-sets-668946
  10. ABYSS wäre längst komplett und mutmaßlich zurecht in Vergessenheit geraten, wenn das kein Film des ALIENS/T2/TITANIC-Regisseurs James C. gewesen wäre. IMHO: Viele schöne, aber bestenfalls grob skizzierte Ideen, eine seltsam fade Grundidee, bei der die schönsten Einfälle bald entweder fallen gelassen oder öde werden. Und was Silvestris Score angeht: Ich mag den mittel-gern, aber eher als etwas kopfige "Aha, sowas traut der sich auch zu..."-Art und keineswegs von Herz oder Bauch her.
  11. Wenn Bruckheimer oder sonstwer so einen Sound haben wollten, würden sie so einen Sound auch bekommen. Und ob das einen Mainstream-Blockbuster "veredeln" würde oder ein fieser Stolperstein für's Publikum wäre, halte ich für eher unklar.
  12. Was diese kulturpessimistische Grundeinstellung leider nicht richtiger macht. Es gab im Bereich orchestraler Filmmusiken immer ein auf und ab - dicke, zartschmelzende Hollywood-Musik-Tunke war immer wieder - Ende der Sechziger bis Mitte der Siebziger, Ende der Achtziger, etc - völlig aus der Mode, hat aber dann doch mit grossem Knall zurückgefunden. Dass wir nicht in der Zeit von 1975 bis 1985 leben, ist klar, aber irgendwie auch ganz gut so. Deutlich macht Eure Wehmut doch nur eines: Es gibt Enthusiasten, die sich mit Filmmusik als eher historisch-musealem Thema beschäftigen, aber auch welche, die das als lebendige, dynamisch und eben auch vielseitige Kunst- bzw. Stil-Form sehen. Das ist ein Unterschied, der hier zwar oft hochkocht, aber selten besprochen wird. P.S.: Es gibt nur einen Williams, wer weis welches stereotype Spätwerk Goldsmith heutztage abliefern würde - und für was für eine Art Film sollte Rosza aktuell Musiken schreiben? Pilcher-Verfilmungen beim ZDF? Amen, Bruder!
  13. Die Kassengift-These ist nicht belegbar, nicht nach AVATAR und AMAZING SPIDER-MAN. Vorstellbar ist eher - das passt auch zu meinem persönlichen Eindruck - dass Horner als Quengel-Trine und Diva bei vielen Studios und Produzenten auf die böse Liste gerutscht ist...
  14. Das ist Deine Entscheidung und Dein gutes Recht. Wo Du aber bei Desplats RISE OF THE GUARDIANS, THE GOLDEN COMPASS, LOVE CAUTION, THE IDES OF MARCH oder THE GHOSTWRITER einen "Minimalisten" siehst, versteh ich nicht. Und zumindest Beltrami würde ich Dir ans Herz legen. Hör mal bei I ROBOT rein, der ist echt toll.
  15. Ach, komm, Carsten, zur new school kann man in jedem Fall Giacchino, Desplat, Beltrami, Eshkeri, Tyler, Korzniowski zählen. Und Leute wie Cliff Martinez und Clint Mansell sind auch immer wieder gut dabei. Selbst Henry Jackman oder Steve Jablonsky sind für Überraschungen gut. Insofern sind die neuen Zeiten auch nicht schlechter als die alten.
  16. Horners gesundheitliche Verfassung und Befindlichkeit war ja schon ausladend Thema, etwa ab hier: http://www.soundtrack-board.de/topic/13198-hollywood-in-vienna-2013/?p=318673
  17. Schön & gut, aber wenn explizit nach FILMmusiken gefragt wird (und TV-Soundtracks eine eigene Bonus-Rubrik bekommen)...
  18. Das würde ich ausschliessen. Wenn irgendwer wirklich jedes Shakespeare-Projekt - auch als Computer-animierten Trickfilm oder als NYMPH()MANIAC-mässigen Porno - finanziert bekommt, dann Branagh. Hat vielleicht einfach Gefallen am Blockbuster-Kino gefunden (s.a. THOR)...
  19. Sowas ist Jackman ja schon von KICK-ASS gewöhnt...
  20. Ich zitiere JNH über MICHAEL CLAYTON: "Naja, der Score war ja nicht schlecht, aber eine Oscar-Nominierung....? Klar, der Film war sehr angesagt. Aber so toll fand ich die Musik nicht."
  21. Auch der Doyle-Patrick will nicht darben... Mein zweitliebster Doyle-Score (nach CARLITO'S WAY)...
  22. Tja, hier geht's halt nur um Filmmusik...
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