Souchak

Snyders Film ist - jenseits anderer Einwände - zu lang, zu überladen und zu absichtsvoll wie halbherzig düster. Hätte sicher eine schöne TV-Mini-Serie hergegeben oder wenigstens zwei Kinofilme (da war das Lester/Donner-Doppel besser strukturiert). Klar, wäre schön gewesen, auf die Herkunftsgeschichte (die bei Superman auch nicht sonderlich aufregend ist) zu verzichten. Oder eben nur in Anspielungen aufzugreifen. Aber natürlich wollen Warner Bros einen *hust* ordentlichen Anfang für ihr BluRay-Boxset mit drei Filmen etcpp. Und Zack ist Fanboy genug - ähnlich wie Bryan Singer - echt alles aus der Superman-Historie abzuarbeiten. Ach, überhaupt: Wenn da nicht soviel Kommerz- und Marken-Interessen im Spiel wären, sollte mal Cronenberg einen Superman-Film machen. Oder Nicolas Winding Refn. Oder so. P.S.: Bin ich eigentlich der Einzige, dem aufgefallen ist, dass der Superheld Clark in MAN OF STEEL exakt niemanden mehr rettet, sobald er das Cape anlegt, aber dafür ein paar hunderttausende Unschuldige beim grossen Schaukampf umkommen lässt?

Mit fehlt sowohl THE LAST VALLEY wie auch der musikwissenschaftliche Sachverstand, aber das ist sogar mir aufgefallen. ### Zu Abend nochmal ein guilty pleasure... John Barry, MOONRAKER - Da konnte und wollte Barry aber mal den ganz grossen Orchester-Sound, das ist ein grosser Spass und nicht ohne Irone (was bei dem Film ja nur passt). "Flight into Space" ist ein Lieblingstrack und Anspiel-Tipp. Aber sehr schön auch

Die Albernheiten der alten Kinofilme sind ja nicht mein Bezugspznkt, sondern die traditionelle bzw. historische Comic-Figur. Und Superman ist da eben kein brütender Zweifler oder entschlossener Krieger, sondern ein personifiziertes Ideal und dann doch auch ein Mensch, quasi. Von beidem hab ich im Film nix gemerkt. Den Film, der einem noch unsicheren Clark bei seinen Wanderungen folgt, den hätte ich sehr gern gesehen. Oder einen über seine Jugend auf dem Land. Aber Snyder schnipselt das immer nur rein in eine letztlich unübersichtlich erzählte Geschichte um Kryptons Erbe, die dann bei einem Duell zwischen zwei Figuren mündet, die man beide nicht wirklich gut genug kennt, um mit ihnen zu bangen oder sich vor ihnen zu fürchten. Besonders das Ende stiess mir sehr säuerlich auf: Zod sagt, er tue nur, wofür er gemacht und ausgebildet sei, bevor ihm Clark das Genick bricht. Das ist aus zwei Gründen fast katastrophal: Erstens bekommt Zod eine nachvollziehbare, greifbare Motivation und Erklärung ca. 12 Sekunden vor seinem Tod, zweitens verschenkt der Film durch diese Hinrichtung die Chance, Clark als hin- und hergerissene Figur zu zeigen. Ja, das war bitter.

Das mag ja alles sein, aber spielte da das Haupt- und Titel-Thema von Williams eine Hauptrolle? Nö.

Das sehe ich ganz genauso. Für mich persönlich war da tatsächlich sogar die 1976er Fassung... rührender.

Man kann über alles diskutieren, aber einige Punkte der o.g. Verteidigung (woher ist die eigentlich? Eine Amazon-Kundenbewertung?) sind irreführend oder schlicht falsch. Der Film ist humorlos, auf so eine säuerlich selbstgerecht-ernste Art, die mit der Figur Superman nix verbindet. Und dass Snyder "Bilder" benutzt, um emotionale Reaktion zu erreichen ist Regie-Grundkurs - was fehlt, ist eine nachvollziehbare emotionale Ansprache oder Einbeziehung des Zuschauers, man erfährt zuwenig von Clark und den eher behaupteten statt greifbar gemachten Problemen und Konflikten. IMHO, klar. Was Punkt 4 betrifft, habe ich zwar keinerlei Probleme mit der Idee eines Superman-Scores von Zimmer (auch wenn ich mit dem Ergebnis im Film recht unzufrieden bin), möchte aber weiterhin bezweifeln, dass Williams' Filmmusik und Themen zu den alten Filmen heute ausserhalb von Filmmusik- und Comic-Nerd-Zirkeln noch bekannt sind, schon garnicht unter Kindern (und zur Erinnerung: Es gab inzwischen zwei Fernseh- und eine Animationsserie, die auf Williams verzichtet haben und viel anderes peripheres Zeug).

Martin?

Datiert ist das nicht. Von 1982?

Sehr erfreulich, in der Tat!

...was wieder die üblichen Fragen aufwirft: Ist jede erweiterte Neuauflage wirklich nötig? Welchen Wert hat funktionale Filmmusik ausserhalb des Kinos und auf CD? Und - "monoton" passt zu einem U-Boot-Film?

Dankeschön, Lindwurm! ### Noch'n Score zum Tagesthema, genauer gesagt: Ein Lieblingssoundtrack zu einem Lieblingsfilm (den ich inzwischen fast zwanghaft am späten Heiligabend gucke): John Barry, THE LION IN WINTER - mittelalterlich angehauchtes Orchester und Chor. Phänomenal (wenn man's mag)!

Offenbar hat jeder eigene KING KON-Vorlieben, denn ist exakt, was mich an Jacksons Film stört, diese Monster/Abenteuer/JURASSIC PARK-Spektakel-Komponente, dieses Unterhalten-um-jeden-Preis. Wie gesagt wohl eine Frage der Perspektive. Wundere mich ansonsten, dass der irgendwie seltsam konsequent schundige DeLaurentis-Film nicht wenigstens ein, zwei Trost-Stimmen bekommt...

Nicht wieder hauen oder böse gucken (ein flüchtiger Versuch mit der Board-Suche hat da auch nix greifbares rausgebracht): ZULU habe ich nur zweimal auf CD gefunden, als Original (?) zusammen mit FOUR IN THE MORNING auf RPM Records (?) und als Neueinspielung nebst Best-Of-Barry-Dingerns auf Silva. Was macht man da? Welche kauft man, wenn man kann und soll?

Ich glaub, Dino hat da ein bisschen übertrieben.

Über Geschmack kann man (nicht) streiten. Für mich - und offenbar ein paar andere Boarder - ein essentielles Goldsmith-Werk und echter Liebling aus seinem an Glanzlichtern ja reichen 80er-Jahre-Schaffen.

Noch'n Barry, diesmal einer meiner Lieblings-Bond-Scores... John Barry, YOU ONLY LIVE TWICE - 007 in Japan, Entführungen im All, für Barry eine sehr inspirierende Mischung. Enthält auch einen der hübscheren Bond-Titelsongs.

Soviel zum ach so anständigen Süden der Republik: http://www.focus.de/politik/deutschland/nur-wenige-sind-sozialversichert-augsburg-hat-die-hoechste-prostituierten-quote_aid_1147201.html

Hey, ich kann es absolut verstehen und aus eigener Erfahrungen nachvollziehen, dass es einen ärgert, wenn die eigenen Vorlieben und Empfehlungen in der ganz kleinen Board-Nische bleiben und es keine nennenswerte Resonanz gibt. Aber das Board ist weder ein Ponyhof noch ein nordkoreanisches Umerziehungslager, bei dem man mit der Ludovico-Technik störrische Boarder zum (angeblichen) Licht der eigenen Lieblinge führ und weg von populären Komponisten und vom Mainstream.

Barry wäre heute 80 Jahre alt geworden? Da schliesse ich mich mit einem späten Werk (und einer späten Entdeckung) an: John Barry, CRY THE BELOVED COUNTRY - eine echte Perle, imho.

Technische Rafinesse ersetzt für mich nicht Inspiration und Originalität: Wenn KING KONG, dann bitte den 1933er. P.S.: Toller Score von JNH zu Jacksons Film, aber.

Erstens: Nicht gerade die A-Riege, die für STAR TREK 3 offenbar im Spiel sind. Zweitens: Noch ein Spektakel 2015? Neineineineinein!

AMERIKA finde ich echt toll.

Ich finde, dieses Board-Problem hat zwei Seiten. Zum einen: Die (aktiven) Boarder haben einen eindeutigien, fassbaren Geschmack und offensichtliche Lieblinge (aktuell: Williams, Goldsmith, Horner, Tyler, Zimmer), das kann man beim Einkaufsverhalten, dem "Ich höre gerade"-Thread und den Abstimmungen klar erkennen. Zum anderen: An den Verhältnissen etwas zu ändern, Geschmäcker und Sichtweisen zu beeinflussen, ist hier ein Recht, vielleicht auch eine Pflicht jedes Boarders. Ich für meinen Teil bin über teils freundliche Empfehlungen, teils säuerliche Anmerkungen über viele neue Komponisten und Scores informiert worden, das sind wichtige Ergänzungen und helfen mir, auch mal aus der Frosch-Perspektive des eigenen Tümpels herauszukommen. Da kann und muss man einfach mehr machen, auch wenn die erste/öffentliche Reaktion eher schmal ausfällt.

Ist das so? Ich hatte mich wirklich sehr auf den Film gefreut, auch und gerade als Singer-Enthusiast. Aber SUPERMAN RETURNS empfand und emfinde ich als zu langen, zu huldvollen Besuch in der "Church of Superman", bei dem Singer letztlich nur seine Lieblingsbilder und Motive der Comic-Historie durchspielt. Und, pardon, Spaceys Luthor fand ich echt grenzwertig. Was genau war da für euch reizvoll?

...wobei sich das in Harrys_Themes Post auch lesen lässt als "McQueen kokett und etwas ertappt"...