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Souchak

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  1. Ich ahne, was Du meinst, aber bei aller Ablehnung dieses Films muss ich doch Cameron zugutehalten, dass er in Sachen "Avatar" ein Getriebener und ein Überzeugungstäter ist. Und einer, der nix nur für den Reibach macht, sondern, der nüchtern kalkuliert, dass bei Produktionskosten von ca. 350-400 Millionen Dollar eben 2 Milliarden Einspiel nötig sind, damit das ein echter Erfolg wird. Natürlich ist das kommerziell ein All In, natürlich tritt bei solchen Aussagen alles andere noch weiter in den Hintergrund.
  2. Genau. Und wieviele Filme gab es, gerade in den letzten zehn Jahren, wo uns in first reactions und frühen Zuschauerbewertungen ein Meisterwerk versprochen wurde - und drei Wochen später schauen alle nur peinlich berührt zu Boden? Na, wenn es darum geht, wären LLL und Intrada ja arbeitslos
  3. Das fand ich zwar alles andere als spannend, aber das ist schon auch interessant, dass es da in den letzten 13 Jahren keine mit Alternates und Halbminuten-Cues aufgefüllte LLL- oder Intrada-VÖ gab.
  4. Sollte man sich in dicken Blockbuchstaben ins Tagebuch schreiben, dann ist es noch lustiger, wenn MVG wieder von ach-so-desolaten Verkaufszahlen berichtet 😉
  5. "Amerika" ist toll (und die rotzbekloppt klingende Mini-Serie dazu erstaunlich nicht doof, die würde heute gut zwischen "The Man in the High Castle" und "For All Mankind" passen) Herrje, das ist schon betont grauenhaft.
  6. Alles eine Frage des Anspruchs und der Erfahrung 😉
  7. Da kommt es aber schon sehr darauf an, wo man so nachschlägt... Die Publikumswertung ist besser, bevor das Publikum den Film gesehen hat? Das glaub ich sofort 😉
  8. Das war das erste Warnzeichen. Mehr als zwei Autor:innen (die ab Start zusammenarbeiten) signalisiert immer Probleme, da wird dann permanent ergänzt und umgeschrieben, nach Tagesstimmung oder auf Studio-Druck. Und genauso wirkt "Way of Water" leider auch.
  9. Ja, die Artwork ist schon sehr speziell leider. Das alte Southern Cross-Cover ist etwas besser, klar, aber irgendwie fehlte dem Film immer ein cooles Key Visual.
  10. Ich bin absolut davon überzeugt, dass es Regisseur:innen gibt, die einfach mal ihr Ego und ihren filmkünstlerischen Anspruch etwas erden sollten. Da gibt es ja nicht nur viele Bastler (wie Cameron), die Geschichte/Drehbuch/Inszenerung an andere abgeben sollten, sondern auch viele Leute, die dringend einen starken, kreativen Produzenten bräuchten, damit ihre Filme nicht quasi permanent als unförmige, lauwarme Ideen-Montage enden (imho haben Gilliam und Tim Burton z.B. dieses Problem). 48 Bilder/Sekunde tun dem Film wirklich keinen Gefallen. Nein, es gibt nicht diese Daily Soap/Theatermitschnitt-aus-den-späten-80ern-Optik, aber es bleibt visuell so eben artifiziell und programmiert, wie ein Game-Trailer. Filmisch finde ich das nicht, eher arg störend.
  11. Der neue Film sagt: Wohl letzteres. Die Frage ist eben: Wer sind da die Zielgruppe, für welche "Leute" ist der Film gemacht? Dass der in den USA einen guten Start hinlegt (auch und gerade durch den ... Premium-Preis der 3D-IMAX-Überlänge-Tickets), ist irgendwie klar. Aber dann? Ich sehe da absolut die Möglichkeit, dass das komplett an den Streaming-Kids der Gen-Z vorbei geht und auch nicht die werbewirksame Aufmerksamkeit des Vorgängers bekommt. Aber da wissen wir in zwei Wochen mehr. Geschäftlich ist das natürlich Quark. Ich finde es auch tatsächlich etwas schade, dass Cameron in der Zwischenzeit auch nix anderes gedreht hat, das wirkt schon etwas obsessiv.
  12. Avatar - The Way of Water von James Cameron Zusammenfassung: Eine technisch interessante, inhaltlich aus der Zeit gefallene, mutlose Kopie des Originals Inhalt: Wenige Jahre, nachdem die brutalen Kapitalisten von der Erde erfolgreich vertrieben wurden (nur eine Handvoll sympathischer Erd-Wissenschaftler ist geblieben), haben sich der Na'vi gewordene Jake (Sam Worthington) und Neytiri (Zoe Saldana) ein neues Leben mit vier Kindern aufgebaut und sind die inoffiziellen Anführern ihres Stammes. Doch das Glück der Patchwork-Familie (darunter die Tochter von Sigourney Weavers verstorbener Wissenschaftlerin) währt nicht lange: Die Menschen sind zurück, noch brutaler, noch besser ausgerüstet - die Erde stirbt, Pandora soll zu einem Zufluchtsort für die Menschheit umgestaltet werden. Auch im Einsatz: Eine Gruppe von als Na'vi gezüchteter Erd-Söldner-Klone, darunter auch der des ekligen (ebenfalls in Teil 1 verstorbenen) Schlächters Quaritch (Stephen Lang), der Rache nehmen will. Um den Stamm nicht zu gefährden, gehen Jake und Neytiri mit ihrer Familie ins Exil, weit weg, wo sie niemand finden kann. Die Reise führt sie zu einem anderen Naiv-Volk ans Meer, Riff-Bewohner, die am, im und mit dem Meer und seinen Lebewesen in Einklang leben. Zunächst widerwillig werden die Neuankömmlinge aus dem Wald, mit ihren kleinen Baby-Schwänzen und ohne Skills im Wasser aufgenommen. Doch die Menschen spüren Jake & Co auch dort auf... Kritik, Teil 1 - Echt gut: Der knackige, ähhh, 193-Minuten-Film hat keine ernsthaften Flauten, das ist keine kleine Leistung; anders als z.B. beim Hobbit ging das flott über die Bühne. Und es gibt einen wirklich schönen Mittelteil - ich sag mal: die zweite Stunde - in der Familie Neytiri am Riff ankommt, die örtlichen Rituale und das Meer entdeckt (was für die Kinder nur bedingt Spaß macht, die einheimischen Gören sind nur bedingt freundlich). Da gibt es etwas von dem Zauber und Bilderrausch, den ich beim ersten Film schon gut fand. Und technisch ist der Film natürlich Ober-Liga - 3D/MoCap-Bilder ohne Schlieren oder Schwächen, zähl die Poren oder die Wassertropfen, sei begeistert von der natürlichen "Physik" der Bewegungen, auch unter Wasser. Das kann er, der Cameron. Kritik, Teil 2 - Naja-Schiene: Cameron stellt sich gestalterisch hier selbst ein paar Beine. Ich habe "The Way of Water" in der angeblich vom Regisseur bevorzugten Darreichungsform - 3D/IMAX/High Frame Rate - gesehen und besonders letztgenanntes wird im Kino zum Problem. Szenen und ganze Passagen wirken mit surrealem Glanzlack überzogen, wie cut scenes eines modernen Computerspiels oder nach Benutzung des falschen Insta-Filters. Das raubt dem Film dann viel von dem Realismus, den MoCap und CGI hier eigentlich gut abbilden. Und irgendwer sollte James Cameron einmal final beibringen, dass auch im Spektakel-Kino gilt: Less is more. Der Regisseur ballert in jedes Bild maximal viel Elemente, da kippt der Zauber und der Bilderrausch oft in puren Overkill: Du bist am Riff unter der See, hier schwimmen gelbe Fischeis, da sind blaue Anemonen, hier was in grün, da ein paar glitzernde Muscheln. Du bist in der Basis der Menschen, da ruckeln Kampfroboter durchs Bild, im Hintergrund fliegen Shuttles, an der Seite werden bunte Raketen gestapelt, zwischendurch laufen noch ein paar Menschen in kreativer Camo-Montur zu ihren übertrieben aufgerüsteten Fahrzeugen. Das nervt irgendwann leider doch. Kritik, Teil 3 - Gerne nicht: Die Achillesferse von "Avatar - The Way of Water" ist sein Drehbuch, am wenigsten interessant die Geschichte. Es ist eine herbe Enttäuschung, dass Cameron in 10-12 Jahren nichts besseres eingefallen ist, als ein 1-zu-1-Remake des ersten Films. Die Menschen sind gierig und rücksichtslos, die Na'vi ein zartbesaitetes Naturvolk im Einklang mit Flora und Fauna, der große Schicksalskonflikt reduziert auf den Kampf zwischen Söldner-Arschloch und Häuptling-wider-Willen. Das ist ebenso schwach wie die kreativen, aber verzweifelten Methoden, mit denen die Toten des ersten Films (Weaver, Lang) zurückgeholt werden. Aber noch mutloser und unangenehmer ist letztlich Camerons Ideen-Welt: Das hohe Lied auf eine traditionelle CIS-Familie, der verzauberte Blick auf Ureinwohner:innen, die plumpe Schwarzweißmalerei - das war 2009 ja noch irgendwie okay, heute wirkt das alles verstaubt und spießig. Wenn "Moana" oder "Black Panther" ein besseres Bild indigener Kulturen darstellen kann, wertschätzend und faszinierend, wirken bei Cameron viele Sequenzen wie vergilbte Postkarten aus dem Kolonialwaren-Laden: Natürlich sind die Riff-Na'vi tätowiert, selbstverständlich strecken die einem in kriegerischer Aufwallung die Zunge raus - weil mehr als platte Maori-Anmutungen hier nicht drin waren. Klar ist Spider (Jack Champion) - der als Baby von den Menschen zurückgelassen werden musste (weil in dem Alter Kälteschlaf nicht funktioniert) - ein aufrechter Mowgli-mäßiger Krieger-Ziehsohn ... bis das Drehbuch ihn halt anders braucht. Überhaupt - die Kids. Abgesehen davon, dass sich Jakes Teenager-Söhne nicht auseinanderhalten lassen: Mehr als "Großer Bruder, der Vorbild sein will und seinen Vater mit Sir anspricht" und "kleiner Bruder mit mangelnder Impulskontrolle, der sich beweisen will" geht da nicht. Auch das Gerangel zwischen ihnen und der einheimischen Jugend ist ermüdend und erinnert eher an einen Schulhof-Reißer der späten 50er. Schlusswort: Der Film hätte soviel besser sein können oder müssen. Ich hatte ja auf einen anderen Blick gehofft und eine andere Geschichte - das hätte zum Beispiel ein Film über einen anderen Konflikt, der hier nur kurz angerissen wird: Warum nicht Siedler von der Erde, einfache, freundliche, verzweifelte Leute, die auf Pandora ein neues Leben aufbauen müssen, gegen die vielleicht doch zu traditionalistischen Na'vi stellen? Wieso dem Jake keinen existenziellen Zweifel an seinem neuen Leben geben? Oder die Riff-Bewohner:innen ernsthaft unangenehm sein lassen? Vielleicht wäre es gut, wenn Cameron sich für Avatar 3-X auf das Technische konzentriert und Geschichte und Erzählung an andere, frischere, mutigere Leute abgibt. Fänd ich gut. Bewertung: 4 von 10 P.S.: Was ich spannend finde - Avatar 2 ist der erste Film seit Ewigkeiten, der kommerziell in beide Richtungen gehen kann, Super-Hit und Mega-Flop...
  13. Ich hab den Film heute gesehen (ab Dienstag um 18 Uhr sag ich sicher auch noch was zum Film), was Fragens Musik angeht teile ich absolut dem Ronin seine Einschätzung - das ist weniger eine eigene Komposition, sondern lediglich eine Copy&Paste-Arbeit. Wer hofft, hier einen neuen musikalischen Ansatz oder eigene Motive oder Themen zu bekommen, ist hier komplett falsch. Wabernde Ambient-Klangtapete auch mal (wieder), aber was war da New Age (oder neu)? Ich fand das in der letzten Stunde nicht orchestral, nur ... laut
  14. Für mich auch nicht. Lachhaft wegen der damit verbundenen Arbeitsmenge? Lachhaft weil angesichts des aktuellen Produktionsstatus' der weiteren Fortsetzungen unsinnig? Und - wo konnte man das lesen?
  15. Ich war unpräzise, pardon: In Deutschland ist "Avatar" (anders als zum Beispiel "Titanic") offenbar schon länger nicht mehr lieferbar, es gibt nur noch Importe und Angebote von Zweit-Händlern. Das ist für die Beschaffung grundsätzlich voll okay, ich wundere mich nur, warum der hierzulande ausgelaufen ist. Und was die Fortsetzung angeht .- ich könnte mir gut vorstellen, dass da eine Score-VÖ (immerhin eines leidlich unbekannten Komponisten) an die Besucherzahlen des Films gekoppelt wird; das kann ja in beide Richtungen gehen im Kino.
  16. Das finde ich fast so absurd wie das völlige Verschwinden von Horners Score-CD zum ersten Film.
  17. Nee, dem hängt ein Schild um den Hals, auf dem steht: Steven Spielberg mag mich und will mich zu einem Superstar machen. Was ja so selten funktioniert, siehe auch Alden Ehrenreich, Jai Courtney oder Dane DeHaan (die einem ja von Hollywood auch immer wieder mit aller Macht als Up&Comer mit Star-Potenzial reingedrückt wurden).
  18. Das ist Dir auch absolut gegönnt 🙂 ### Ich ahne, dass es auch hier - wie bei all den Star Wars-Serien auf Disney+(mit Ausnahme von "Andor" und vielleicht noch Mando) - letztlich nur darum geht, die IP aufzupolieren für eine folgende Monetarisierung durch das Haus-der-Maus. So wie ich mir das vorstelle, gab es da eine entsprechende Ansage von Chapek, man würde da jetzt Indy-Content produzieren mit oder ohne Spielberg oder Ford, und die kriegt man natürlich an der Eitelkeit zu fassen.
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