Das hat aber auch mit den Filmen zu tun, in denen man sie sieht; Frau Stewart ist in THE YELLOW HANDKERCHIEF (Das gelbe Segel), WELCOME TO THE RILEYS (Willkommen bei den Rileys) oder THE RUNAWAYS echt gut.
Ich wundere mich ansonsten sehr über diese seltsame Auffassung von Film und Schauspiel, besonders über Sebastians fetischistisches Verhältnis zur Körperlichkeit. Darstellerische Leistung steht für mich fast diametral den genannten Auftritten irgendwo zwischen Method und Masochismus gegenüber, weil ein Schauspieler seiner Figur gerade dann Reiz, Tiefe und Glaubwürdigkeit gibt, wenn er nicht schon in den Äußerlichkeiten (der Geschichte, der Figur) als extrem charakterisiert ist. Darstellerisch finde ich Bale in (dem murksigen) THE PRESTIGE besser als in THE MACHINIST und Nicholson in THE LAST DETAIL oder TERMS OF ENDEARMENT besser als in THE SHINING.
Außerdem wäre ich sehr vorsichtig bei der Milchbubi-Diskussion: Dass jüngere Darsteller nicht aussehen wie der späte Harry Dean Stanton oder Hannelore Elsner, versteht sich, wer sich seine Filme nach dem Kriterium "verlebtes und/oder Charaktergesicht" auswählt, darf sich später nicht wundern, wenn sich die Milchbubis als ganz, ganz wunderbare Schauspieler entpuppen (siehe auch Viggo Mortensen, Jeff Bridges, Johnny Depp, Matt Damon).
Ach, und nochwas, Sebastian: Dein eher vernichtendes Urteil von IDES OF MARCH war mir ja bekannt, aber was genau zeichnet ausgerechnet Philip Seymour Hoffman und seine Darstellung aus? Wie genau war der besser als Paul Giamatti (oder Evan Rachel Wood oder Marisa Tomei oder, ja, Gosling)???