Voll spannend. Nein, lustig. Nee, doch spannend. Aber eigentlich...
(MAN ON A LEDGE von Asger Leth)
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Jaja, sowas passiert, wenn man zuwenig in die Stoffentwicklung und das Drehbuch investiert, aber auch nicht so richtig weiss, was man will. In "Ein riskanter Plan" (der originelle deutsche Titel passt zu dem eher murksigen Film) gibt es zwei Geschichten, die Rahmenhandlung ist weitgehend von THE NEGOTIATOR ("Verhandlungssache") geklaut: Ex-Cop (Sam Worthington beweist erneut eindrucksvoll, dass er eine weitgehend talentfreie Zone ist) bricht aus dem Gefängnis aus, in das er wegen angeblichem Juwelenraub gesteckt wurde. In New York geht er in ein Hotel, stellt sich auf einen Mauervorsprung in schwindelerregender Höhe und droht zu springen, wovon ihn eine Polizistin (Elizabeth Banks) abhalten soll. Is' aber natürlich nur ein Ablenkungsmanöver, damit des Cops Bruder (Jamie Bell, ich mag den) und dessen Freundin (Genesis Rodriguez, s.o.) dem ekligen Millionär gegenüber (ein verstörend magerer Ed Harris) genau den Diamanten stehlen, den der Cop einst entwendet haben soll.
Der Drama-Thriller-Teil um unseren ach so unschuldigen Helden macht schon nach wenigen Minuten "puff!" und löst sich in vielen etwas dümmlichen Momenten und Behauptungen auf. Was aber tatsächlich Spass macht, ist der komödiantische Einbruch-Teil des Pärchens: Er ist lieb, aber etwas dusselig, sie ist attraktiv und einfallsreich, ihre Problemlösungen sind recht clever improvisiert, Kaugummi vs. High Tech. Ich hätte gerne einen Film gesehen, in dem es nur um die Beiden geht, wäre ein Spass geworden. Aber so verlässt man das Kino eher schwer zerknirscht: Ed Harris, Frau Banks, Edward Burns, Titus Welliver (komischerweise "uncredited") und -in einer Wegwerf-Rolle als TV-Journalistin- Kyra Sedgwick - hier allesamt verschwendet. Schade um das Geld und das Talent.
4/10