Ich halte Leute wie JNH, Desplat oder Ottman für etablierte Grössen im Geschäft, aufstrebende Sterne sollten noch viel zu beweisen haben.
Für mich steht JOHN POWELL dabei etwas auf der Kippe: Einerseits bin ich ein großer Fan seiner Arbeiten (Lieblingsmusiken: Paycheck, Bourne, Italian Job, Cody Banks, Drumline, HTTYD), andererseits schaltet er noch zu oft auf Autopilot. Aus "Green Zone" macht er ein schwer hörbares Percussion-Gewitter, einige seiner Animationsfilmmusiken sind im gleichen Maße fad wie seine HTTYD brilliant ist.
Fortgesetzt grossartig finde ich MICHAEL GIACCHINO, das ist aber (auch hier auf dem Board) Geschmackssache. Ich finde es beeindruckend, wie er mit Orchester und Klanggestaltung arbeitet, nicht schlecht für einen Spiele- und TV-Komponisten...
Weiterhin vielversprechend finde ich MARCO BELTRAMI und seinen Hang zu auch dissonanten, kantigen Kompositionen. Dass er sich in den letzten Jahren zunehmend vom Horror-/SciFi-Genre gelöst hat, bekommt ihm sehr gut, besonders seine Western/Americana-Scores (Three Burials, In The Electric Mist, 3:10 To Yuma) mag ich sehr gern, auch das düstere Gewaber von "Mesrine" höre ich sehr oft.
Als wirklich junges Talent sehe ich ILAN ESHKERI. Der hatte bisher viel Pech - die Filmprojekte, an denen er gearbeitet hat, gingen oft unter, bei "Kick-Ass" wurde er offenbar in letzter Minute von Henry Jackman (behalte ich im Auge, bin aber noch nicht überzeugt) ersetzt. Aber zwischen "Stardust" und "Centurion" ist für mich kompositorisches Feingefühl und auch Originalität erkennbar, bleibt zu hoffen, dass er mal bessere/grössere/populäre Projekte bekommt.
Von wem ich noch mehr hören will / muss, ansonsten: NATHAN BARR. Bisher kenne ich von ihm nur "True Blood", aber das ist grosses Tennis für mich.