Ich finde, das Problem liegt nicht beim Publikum (oder den Plattenkäufern), die meisten Projekte mit Monokultur-Klang sind so gross, die würden auch ohne Musik oder mit reingeschnipselten Boney M-Instrumentals Kasse machen...
Studiobosse und (die meisten) Filmemacher haben einfach leider keine echte Ahnung von (Film-) Musik: Ich mag ja Fincher und Soderbergh sehr gerne, aber selbst deren Filmmusiken sind bestenfalls hit&miss bzw. orchesterferne Klanggestaltungen. Was wir brauchen (behaupte ich mal), sind erfolgreiche Regisseure und Produzenten, die explizit wert auf gute Filmmusik und/oder grose Orchester legen: Beltrami, Desplat, Giacchino oder Eshkeri beweisen für mich, dass es auch heute noch möglich ist, schöne und populäre Scores zu schreiben, die nicht auf den kleinsten gemeinsamen Nenner heruntergepegelt sind. Aber ob, wie und wann diese Idee wieder mehrheitsfähig wird, muss offen bleiben.
Und dass bei den Studios RCP und deren Sound beliebt ist, überrascht ja nicht: Garantierte schnelle und günstige Lieferung von Musik und Musik-ähnlichen Sounds ohne Sperenzchen oder that Goldsmith shit ist für die so attraktiv wie Zeitarbeitsfirmen für den Unternehmer...