Souchak

LOL Ähhh, ja, klar...

Ich weiss, das ist ein Gequengel, auf das viele gut verzichten könnten, aber ich fänd es echt schön, wenn besonders in diesem Thread etwas mehr als ein Cover oder ein YT-Link rüberkommt. Klar, ich kann alles selber recherchieren und nachschlagen, aber was mich letztlich interessiert, ist ja die Bewertung und Einordnung, die persönlichen Anmerkungen zu einer Musik. Zwei, drei Sätze - egal ob eine Anekdote zur Beschaffung oder zur Musikwahrnehmung - wären echt gut.

Dein Umfeld kenn ich nicht, aber Überschwang gab es in der Öffentlichkeit höchstens in den USA. Hierzulande lief der Film auch bei weitem nicht so gut wie von der Warner erhofft.

Wo gibt's denn "überschwängliche Begeisterung"?

Das hast Du nicht verkehrt in Erinnerung. Meine Position war (und ist): Hätte deutlich mehr sein können und müssen als eine reine Überlebensgeschichte, die aufdringlich auf Mainstream-Zuschauer schielt (mit - da bleib ich bei - überflüssiger, kitschiger Musik). Ich habe aber auch ab Start gesagt: Ein filmtechnischer Triumph, den man sich in entsprchend optimierter Form ansehen sollte, wenn man sich den ansehen wollte. Da die Geschichte und Dramaturgie allein nicht tragen, halte ich das im Heimkino für völlig sinn- und witzlos.

Der Film braucht eine Kinoleinwand, eine gute 3D-Projektion und Dolby Atmos. Ansonsten:

Wenn es um einen Vergleich geht, liegt doch "der beste Film" eindeutig vor zweien die nur je "einer von/der" sind, oder?

Naja. Das ist schon recht schlüssig als Karriere-Aufstieg bei gleichzeitigem moralischen Totalverfall eines CIAlers erzählt, fügt aber den deutlich besseren Geschichten zum Thema (s.a. John Le Carre) nichts Nennenswertes hinzu. Handwerklich auch eher solide, da gibts keine echten Glanzlichter. Sehr ähnlich, aber - trotz vieler unnötiger Hollywood-Schlenker und Fiktionalisierungen - in seiner detailreichen Länge ergiebiger (und besser besetzt) ist da die Mini-Serie THE COMPANY:

Ist ja keiner ohne Williams-Score, gelle? Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss.

JAWS hat bei und für mich hier klar gewonnen. Wobei ich mich weiterhin standhaft weigere, diesen Abenteuerfilm/Thriller als schlichten "Horrofilm" zu bezeichnen (oder SCHINDLER'S LIST im eigentlichen Sinne als "realistisch").

So, ihr schönen Menschen: Ich hab mal die hoch interessante, ach, fast schon lehrreiche Diskussion darüber, was Klassik ist und was nur "Klassik" in einen eigenen thread verschoben, bitte hier entlang: http://www.soundtrack-board.de/topic/13640-wann-ist-klassik-wirklich-klassik-epochen-definitionen-und-anmerkungen/

Für alle, die zu spät zugeschaltet haben: Hier soll es darum gehen, die oft pauschal als "Klassik" betitelte orchstrale Musik genauer zu definieren und zu erklären. P.S.: Auslöser waren Unsicherheiten im Philip Glass-Thread...

Ja, klar. Aber recht viele Komponisten haben ja z.B. vor und nach 1945 komponiert. Und (Nachkriegs-)Avantgarde (Serialismus, Klangkomposition) seh ich da eher nicht.

Wer GRAVITY auf DVD oder BluRay guckt, kann nichts erwarten.

Diese Aufstellung beschreibt Hochphasen der jeweiligen Musik- und Stil-Formen. Aber wie bezeichne ich dann die Arbeiten von Komponisten wie Ives oder Prokofjew?

Ich glaub, das ist hier BVBFans Umfrage, oder? Und wenn die Songs auch Themen sind, kann man gut auch ein Instrumental wählen. Das Gesinge lenkt ja eh meist nur ab. (höhö)

Ja, die breit Masse hat halt keine Ahnung... Wie bezeichnet man dann eigentlich orchestrale Kompositionen nach 1820? Da gab es dann ja auch nicht wenig... In jedem Fall. Auch die Konzertwerke sind sehr reizvoll, find ich.

Der Titel "Best Movietheme" sagt nein.

Da bin ich bei beiden sehr an Deiner kritisch-unbestechlichen Bewertung interessiert...

Ronin, auf Dich ist und bleibt wirklich Verlass.

Quasi in heavy rotation momentan: Alexandre Desplat, THE GRAND BUDAPEST HOTEL - Ich hab meinen ersten Score des Jahres gefunden (oder zumindest einer, der nur sehr, sehr schwer aus einer TopTen 2014 zu verdrängen sein wird). Im ersten Stück wird etwas alpin gejodelt, im letzten Stück zieht Desplat einen russischen (?) Männerchor aus dem Hut, dazwischen spielt der Komponist sehr gekonnt mit seinem gut gelaunten, orchestralen Klangbild, die Musik ist vage osteuropäisch, Zither/Ukulele bekommen tragende Aufgaben, im Verlauf lässt Desplat auch die Orgel zum Zug kommen und zitiert dabei ein bisschen Philip Glass. Anders als z.B. bei MOONRISE KINGDOM gibt es hier keine Songs oder Stücke anderer Komponisten, aber gelegentlich Variationen (angeblicher) Klassiker der (möglicherweise von Desplat erfundenen) folkloristischen Musike. Ein ganz, ganz wunderbarer, melodien- und einfallsreicher Soundtrack, wie der dazugehörige Film ein echter Stimmungsheber. Das Hauptthema ("Mr. Moustafa") entwickelt dabei tolle, also furchtbare Ohrwurm-Qualitäten. Ich sage Ja zu dieser CD. Nein, ich sage: Jajaja! P.S.: Nach dem auch schon echt schönen THE MONUMENTS MEN der zweite wirklich feine Desplat in Folge. Hat offenbar gerade einen sehr guten Lauf, der Alexandre.

Sehr interessante Wahl, Alex. Haben Dir bei beiden die Musik-im-Film oder Hörproben so gut gefallen? ### Im Briefkasten: Hier bin ich sehr gespannt. Ich habe keinerlei Interesse, den dazugehörigen Film (ich benutze den Begriff mal etwas liberal) zu sehen, aber vielleicht wirken Stoff und Setting für den Soundtrack ja irgendwie inspirativ. Und Tyler Bates hat für mich mit seiner Musik für den Vorgänger-Streifen die (musikalischen) Erwartungen ja ordentlich nach unten geschraubt, insofern...

Hab ich auch schon gesehen, ich überleg noch. DAS ist mir leidlich klar. Aber ich versteh nicht, nach welchem Klassik-Begriff das (als "neue Musik") nicht auch Klassik ist. Ansonsten ist mir nicht bekannt, dass sich Glass an dem Begriff "Minimal Music" (kam der nicht via Steve Reich?) stösst. Falls doch erinnert mich das sehr an Portishead, die sich ja immer geweigert haben, als "Trip Hop"-Band bezeichnet zu werden.

Erklär das bitte mal.

Absolut & in jedem Fall.