Thomas Müthing

Sogar noch gewinnen .... ?!

Da das Cellokonzert erst Ende April uraufgeführt wurde, wohl eher nicht. Selbst wenn es für eine Veröffentlichung mitgeschnitten wurde, ist die Zeit für eine Nachbearbeitung, falls Veröffentlichung geplant, immer noch i.d.R. 12 Monate - mindestens.

Shore formt die Musik nicht, seine Bewegungen wiederholen sich mit minimaler Variation. In sofern ist es keine "Interpretation" seiner eigenen Musik, sondern lediglich ein Start bei ... Stop bei ..., wie es ja bei vielen Filmmusikaufnahmen üblich ist. Alfred Newman und John Williams sind zwei der wenigen Filmkomponisten, die auf Konzertniveau dirigieren konnten. Shore dirigiert Einsätze, auch das eher vage - aber im Grunde genügt einem Orchesterrmusiker bei einer solchen, doch eher formelhaften Musik ein Kopfhörer mit Click Track, dann käme er technisch gesehen auch ganz ohne Dirigenten aus. Es ist ja leider ein Schicksal vieler Filmmusiken, das die einzige "Interpretation", die sie bekommen, die für den Sountrack ist. Und das ist unter musikalischen Gesichtspunkten selten die bestmögliche.

Wie man sieht brauchen erfahrene Orchestermusiker keinen richtigen Dirigenten.

Allerdings. Und auch das nur, weil sie, sicher zu Recht, von ordentlichem Verkauf ausgehen. Ansonsten wären vielleicht an die 25-30 Euro für ein neues OST-Doppelalbum angesagt. Relativiert sich alles sowieso, wenn man wie ich letzte Woche in Paris €7,50 für ein Bier vom Fass löhnen durfte.

Hört sich der Rowland mal IRGENDWIE anders an als The Man from Snowy River, Pharlap oder André?

Gruselig! Hats da leichte Farbverschiebungen gegeben?

Warum wohl? Weil es keine einzige interessante, oder auch nur mehr als "gerade noch eben brauchbare" Musik von Jerry Fieldings ehemaligem Assistenten gibt. Dünnblütig, einfallslos, nie über mittlerem TV-Niveau.

Das ist ein Zitat aus Orwells Die Farm der Tiere.

Vierbeiner guuuuut, Zweibeiner schläääächt. Denk mal drüber nach!

Interessant. Aber "Scheisse" wie hier gelegentlich verwendet, ist akzeptabel. Ok, dann eben Ausschuss.Oder Sub-Dutzendware.

Aus aktuellem Anlass: Na hoffentlich!

Ich finde Ironclad war eine saubere Arbeit, Bei Balfe habe ich das Gefühl, der könnte mehr, wenn Hansi-Baby ihn ließe. Bei Djawadi habe ich das bspw. nicht.

Weil Horner ob seiner zahllosen (!) Diebstähle immer unter Generalverdacht steht.

Fragt sich immer, wessen Ideen es ursprünglich vielleicht waren.

Dito. Schindler's LIst ist als Konzertsuite ganz schön, als Filmmusik aber viel zu schwülstig, gottlob im Film nicht zu penetrant eingesetzt (im Gegensatz z.B. zu dem musikalisch wesentlich besseren, aber ebenso überzogen opernhaften "Empire of the Sun"). Spielberg hätte bei Schindler besser neben dem polnischen Kameramann gleich auch einen polnischen Komponisten, Woijcech Kilar, engagiert. Der ist zwar auch ein schlimmer Betroffenheitsmusiker, aber wenigstens wäre das Ergebnis zurückhaltender ausgefallen. Zur Originalfrage: Marco Beltrami, Alexandre Desplat, Michael Giacchino, Christopher Gordon, Christopher Young, John Powell, Harry Gregson-Williams, Lorne Balfe(*), etc - können es! Hans Zimmer, Ramin Djawadi, Steve Craplonsky, Cliff Martinez, Gustavo Santoalalalalalala, Brian Tyler(*), Mark Mancina, Randy Edelman, Rachel Portman(*), Trent Reznor, Taylor Bates, etc.pp. - können es nicht! (*) zur Bewährung oder bis zum Beweis des Gegenteils.

??? Weit mehr? Die Musik zu Horrorfilmen war bis vor einem Jahrzehnt meist diejenige, in der sich fortschrittliche Musik am besten gestalten ließ. Youngs Arbeiten wie Nightmare on Elm Street II, The Fly II oder Hellraiser II: Hellbound gehören zu den besten Filmmusiken ihrer Zeit.

Weniger den Score als die beiden wundervollen Joan Baez-Songs, die aber bis zur Bewußtlosigkeit.

Schöne Musik von Robert Folk zu einem ultrareaktionären Sch****film.

Naja. Für mich ahmt Eidelman zu stark den Tenor der Horner-Scores nach, und auch der (vom Regisseur erzwungene) Stravinsky-Diebstahl ist kein Ruhmesblatt. Irgendwie wirkt das ganze leblos.

Nehme an, Horner war sich der Ironie des "Stealing" nicht mal bewußt.

"Romantische" Filmmusik auf handwerklich höchstem Niveau: Music Composed and Conducted by Ray Cook / Varèse

Hmm, hört sich ziemlich trivial an: Klassisches Idiom wirkt gekünstelt und dünn, teilweise minimalistisch.

Stimmt. Nach über 30 Jahren ist auch der Klang noch Referenzklasse - zu schade, dass das Soundstream Digital System scheinbar keine Verwendung mehr findet. Der Star Wars-Main Title ist die beste Einspielung neben der Varujan Kojian-Version mit dem Utah SO (ebenfalls Soundstream), besser als alle Williams-eigenen Einspielungen.