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Soundtrack Board

Max Liebermann

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  1. Wie ist eigentlich der EXTREME CLOSE-UP? Qualvoll oder hat der seine Qualitäten?
  2. @ sami: Wundert mich auch, die alte PG-CD bestand doch hauptsächlich aus ellenlangem Schlagwerkgeklapper. Heißt "erweitert" nu, es gibt noch mehr Geklapper, oder hat der Film Kostbarkeiten auf der Tonspur, die bei Milan übersehen wurden?
  3. Auch wenn das Raubkopier-Thema sterbenslangweilig ist und schnell wieder abgehakt wurde, kann ich mich mit Beiträgen à la "peinlich, wenn sich Konsumenten um das wirtschaftliche Wohlergehen von Konzernen sorgen" nur schwer arrangieren. Sorry, da sitzt mir der Stachel zu tief im Fleisch. Zumal hier auch noch der eigene Geschmack zum Kriterium von Daseinsberechtigung erhoben wird. Diese Wischiwaschiargumentation hat sich bemerkenswert schnell eingeschliffen, nicht nur in Internetforen, und besonders stört mich daran der offene Zynismus oder die unumwundene Infantilität, die regelmäßig mitschwingt. "Die Konzerne" sind in Europa mittelständische Unternehmen, die längst aus dem letzten Loch pfeifen, selbst wenn sie den letzten Auslandsoscar im Regal stehen haben. Zu glauben, Streaming & illegaler Download träfe nur Hobbit und Amazing Spiderman, ist reichlich naiv, tatsächlich leiden die großen Spektakel am wenigsten darunter. Die Dinge sind natürlich wie sie sind, aber ein kritisches Bewusstsein und Einsicht für die Umbrüche, in denen wir stecken, wären nicht schlecht.
  4. Tropfen auf heiße Steine, aber dennoch: Schon mal daran gedacht, dass genau deshalb Filme wie "The Impossible" immer seltener produziert werden und wir statt dessen in 3D-Superhelden-Spektakeln für 250 Mio $ ersaufen? Der Mittelstand erodiert schon lange auch im Kino, und selbst wenn es schick ist, Links wie diesen zu verstreuen bzw. es vollkommen sinnlos ist, dagegen noch zu wettern - es kotzt mich über alle Maßen an!
  5. Also ist PLANET OF THE APES die erste stringente, frei atonale Filmmusik Hollywoods. I see. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es sich bei THE COBWEB wirklich durchgehend um Zwölftonmusik handelt. Hat das mal jemand überprüft? Rosenmans FANTASTIC VOYAGE wie auch andere Scores kommen mir manchmal etwas manieriert vor, üppiger als es ihnen oder den Filmen gut tun würde, trotz Atonalität.
  6. Hast Recht. Was ist eigentlich mit Rosenmans FANTASTIC VOYAGE (1966)? Frei atonale, selbstverliebte Avantgarde vor PLANET OF THE APES oder doch nicht?
  7. Die Entwicklungen und Techniken der Neuen Musik wurden eigentlich recht flott auch in Hollywood-Scores verwurstet, Zwölfton-Einwürfe gabs schon ab 1941 im Kino, dank Scott Bradleys Cartoon-Vertonungen (u. a. TOM & JERRY - PUTTIN' ON THE DOG). 1955 komponierte Leonard Rosenman (Schüler von Arnold Schönberg und Ernst Bloch) dann die (vermeintlich) erste durchgehend dodekaphone Filmmusik für THE COBWEB, ein Psychiatriedrama von Vincente Minelli. Wobei der Score nicht unumstritten ist, der Musikwissenschaftler Frank Hentschel bezweifelt zum Beispiel in seinem (ganz ordentlichen, vielleicht etwas zu trockenen) Buch "Töne der Angst", dass THE COBWEB die Hörgewohnheiten der damaligen Zeit überhaupt in Frage stellte. Mal ein Zitat: "Die Musik für 'The Cobweb' lehnt sich, wenngleich reihentechnisch komponiert, stark an das spätromantische Idiom an. Hervorstechende Motive oder Phrasen, die häufig wiederholt oder sequenziert werden, ausgreifende Melodielinien und die rhythmische Prägnanz verleihen der Musik einen vertrauten Charakter." Dodekaphonie ändere daran nichts. Aber das trifft ja auch auf PLANET OF THE APES zu. Würde sagen, das ist ebenfalls atonale Spätromantik, wobei sich die Reihentechnik wunderbar mit der archaischen Instrumentierung verbindet und die hochintelligenten aber groben Affen treffend charakterisiert werden. Spannender, weil abstrakter, finde ich dennoch Goldsmiths FREUD, der zwar nicht durchgehend atonal ist und ausserdem arg geklaut, aber dafür eine musikalische Eigenständigkeit gegenüber der Narration aufweist, zumindest mehr als die Musik zum Affenfilm. Insofern ist FREUD für mich fast die gewagtere Filmmusik als PLANET OF THE APES. Ja und Toru Takemitsu (DIE FRAU IN DEN DÜNEN, 1964) ist nochmal eine ganz andere Liga, denke ich. Wobei ich mich mit diesem Score und anderen Takemitsu-Sachen (GESICHT EINES ANDEREN, 1966) noch zu wenig auseinandergesetzt habe. Kenne die Musik nur aus den Filmen. Bei Hans Werner Henze würde ich auf DER JUNGE TÖRLESS (1966) verweisen, ich bilde mir ein, die Musik ist auch atonal. Auf jeden Fall ein interessanter Grenzgänger. Und die elektronischen Klangwelten und Geräuschmusiken zu Filmen wie FORBIDDEN PLANET (1956) oder THE BIRDS (1963) sollten auch zur damaligen Musikavantgarde zählen, denke ich. Alles vor 1968. Das sind die Sachen, die mir ad hoc einfallen, ich bin sicher, da gibt es noch viel mehr. Ein weites unentdecktes Land, wie so oft.
  8. That's Golden Age! Und War Horse ist ja randvoll mit unterschiedlichsten Themen und thematischen Entwicklungen.
  9. Der Vorgänger ist doch nicht schlecht? I like. Der zwölfte Teil ist leider ein fader Aufguß, stimme zu.
  10. @Aldrige: *unterschreib* "War Horse" ist einer dieser Filme, die im Grunde völlig aus der Zeit gefallen sind, viel John Ford, kaum Bruckheimer. Vielleicht hat die Musik schon deshalb das Zeug zum Klassiker. Weil sie eine der letzten ihrer Art sein wird.
  11. Schöner Text, aber PLANET OF THE APES besitzt doch nicht wirklich die erste atonale Filmmusik der (Hollywood)geschichte? Was ist mit Rosenman, dem atonalen Spätromantiker (THE COBWEB, FANTASTIC VOYAGE)? Was mit den Klangwelten von Louis und Bebe Barron oder Oskar Sala? Von Toru Takemitsu oder Hans Werner Henze ganz zu schweigen.
  12. "War Horse": Super! Bin ich großer Fan. "Lincoln" dümpelt mir zu überraschungsarm vor sich hin, aber vielleicht ist das auch eine Frage des sich Einhörens. Bisher: durchschnittlich.
  13. Toller Schauspieler. Mochte ihn vor allem in kleineren Filmen wie "Welcome to the Rileys" oder "The man who wasn't there". Und "Sopranos" natürlich.
  14. Schade, "Alchemist" ist schon wieder offline. Richard Band ist ja ein Phänomen, inspirierte Musik für shitty Filme, und das über Jahre! Der Tiefpunkt war, glaub ich, "Ghostwarrior", oder gibts da noch Übleres?
  15. Ich glaube, auf die Ilias ist man 2002 gekommen, um "Herr der Ringe" in puncto Schlachtgetümmel nachzueifern. Diese computergenerierten Massenszenen waren ja vor zehn Jahren der letzte Schrei. Noch was zu Horner und "Zitat": Neben den bekannteren Diebestouren gibt's einen Klau, der mir gefällt, weil er bisher kaum aufgefallen ist: Für "Aliens" wurde neben dem allseits bekannten Gajaneh-Ballett auch Krzysztof Pendereckis "Als Jakob erwachte" verwurstet. Ich denke mal, weil Kubrick das Stück einige Jahre zuvor für "The Shining" auswählte und es sich dort bewährt hatte. Im Gegensatz zu "The Shining" gibt's bei den "Aliens" aber keinen Credit für den polnischen Sonorismus, trotz flächendeckendem Einsatz. So sehr ich Horner schätze (und ich schätze ihn noch immer, knirsch) - im Laufe der Jahre hat er für mich wirklich an Glanz verloren. Wenn ich in Brittens "Peter Grimes" plötzlich "Natty Gann" höre, wenn sich herausstellt, dass Feivel eigentlich Petruschka heißen sollte und "Electronic Battlefield" Schostakowitschs 5. Sinfonie mit neuem Etikett ist, wenn schon das Thema zu "Humanoids from the Deep" von Charles Ives stammt, dann blättert der Lack immer mehr ab. Gut möglich, dass der Horner eines Tages völlig nackt dasteht. Zum musikalischen Konzept von "The Shining" meinte Penderecki mal trocken, Horror sei seine Musik nur für die Musiker, die sie zu spielen hätten, denn oft seien die Stücke sehr kompliziert. Ob er von der Verwendung in "Aliens" überhaupt weiß, wer weiß.
  16. @Babis: Ich bin mir ja nicht sicher, ob man bei den meisten Filmen überhaupt von Kunst sprechen kann. Da öffnet sich natürlich ein weites Feld, verbunden mit der Definition des Kunstbegriffs; für meinen Teil sollte Kunst aber immer auch neu sein, neue Wege gehen, neue Ausdrucksformen finden. Die bedeutenden Künstler haben das alle getan. Nicht nur James Horner hat damit wenig am Hut, sondern Filme generell, übrigens auch die europäischen. Ohne Genre läuft momentan jedenfalls kaum was, auch das europäische Arthauskino hat sich im Grunde zum Genre entwickelt, das nach vorhersehbaren Gesetzmässigkeiten abläuft. Das Einhalten der Schubladen garantiert eher den Erfolg, ob beim Festival oder an der Kasse, denn immerhin haben wir Krise, da ist Risikominimierung Trumpf. Also ich würde bei den meisten Filmen eher von Kunstgewerbe sprechen.
  17. Glaub ich auch. Filme dieser Größenordnung müssen ihr Geld halt wieder reinholen, insofern wird dann doch einiges an der Wahlurne entschieden. Übrigens, Land before time: Am offenkundigsten wird doch da von "Peter und der Wolf" gefladert. Auf Bartok folgt Prokofiev, fertig ist das Intro. @sami: Was ist an "Honey, I shrunk the kids" denn auszusetzen? Den fand ich eigentlich immer ganz schick, liebevoll gemacht, Nino Rota, Dave Grusin, Powerhouse, ja schon, aber ist er deshalb schon kackfrech?
  18. Komisch, dass Lee Holdridge nie von den B-Filmen losgekommen ist. Die Welt ist ungerecht. Wg. Star Trek: Hab gerade Giacchinos ersten Star-Trek-Score für mich entdeckt und bin hin und weg! War ja nie so Giacchino-Fan, aber vielleicht wird das noch.
  19. Yared schreibt dramatisierende Musikbegleitungen, wie die meisten anderen auch. Würde sagen, er ist wandlungsfähiger als der Durchschnitt und geht mit wesentlich mehr Geschmack zu Werke als Horner oder irgendwelche RCP-Tröten. Das macht ihn aber weder zu einem untypischen Filmkomponisten (es sei denn, du empfindest Qualitätsbewusstsein als untypisch) noch zu einem Komponisten absoluter Musik (seine Konzertwerke kenne ich nicht). Oder meinst du seine Bachimitate im englischen Patienten? Letztlich sind die ja ganz herkömmlich in die übliche Programmmusik eingebunden. Den Kubismus-Sager würde ich unter "inhaltsloses Marketing-Bla" verbuchen.
  20. DER ENGLISCHE PATIENT hat bekommen, was einem Film dieser Art gemeinhin zusteht, warum Yared deshalb ein untypischer Filmkomponist sein soll, verstehe ich nicht. Muss aber sagen, dass ich seine TROJA-Musik auch nicht mag. Das Problem ist halt, dass Horners zusammengequirltes "War Requiem" noch schlimmer ist. Und leider verkauft der Mann seine Hörer echt für blöd, vielleicht zu viel gekokst, keine Ahnung, glücklicherweise gelingt es mir, das alles zu verdrängen, wenn ich seine Musik höre. (Um Troja mach ich aber einen weiten Bogen!) TREE OF LIFE = Kubismus??? Wohl eher Erweckungstheologie.
  21. Wahrscheinlich wäre die Horner-Mukke ein patterngetriebener Krampf geworden. Find den Wechsel gut.
  22. Gerechtigkeit, naja, mein jott, hier geht's doch um Soundtrack-CDs und nicht um Dirk Niebel. Kann mit der mehr-oder-weniger-Deadline gut leben.
  23. Star Wars ist teilweise schon sehr trashig (Stichwort Cantina Band), das hat mich immer verstört.
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