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Gladiator 2 - Harry Gregson-Williams
Dunge_Onmaster antwortete auf TheRealNeos Thema in Scores & Veröffentlichungen
Für mich ist der große Lichtblick nach der zweiten Staffel Rings of Power wie oben schon erwähnt Bear McCreary. Geniale Musik, die vor allem in puncto Kreativität und Variationsfähigkeit Howard Shore sehr harte Konkurrenz macht... Häretiker würden sogar behaupten, übertrifft. 😛 Na ja, nach bald 25 Jahren intensiver Beschäftigung im weiten Feld Filmmusik glaube ich mittlerweile an einem Punkt angekommen zu sein, an dem es tatsächlich gar nicht mehr so arg viel neue „alte Schätze“ zu entdecken gibt. Das meiste wurden in den letzten Jahren in welcher Form auch immer veröffentlicht. Klar, mehr oder weniger mittelmäßige Scores gibt es nach wie vor Tausende, die wohl nie in isolierter Form erhältlich sein werden. Aber der größte Teil des wirklich Großartigen ist draußen. Ich befürchte, allzu viel Terra incognita gibt es nicht mehr auf der großen Weltkarte der Filmmusik... -
Gladiator 2 - Harry Gregson-Williams
Dunge_Onmaster antwortete auf TheRealNeos Thema in Scores & Veröffentlichungen
Treffend ausgedrückt, nur dass ich mit Zimmer tatsächlich seit Gladiator, also seit nunmehr 24 Jahren, absolut nichts mehr anfangen kann. Sein RCP-Material aus den 90ern hör ich hin und wieder immer noch gerne. Da war er in seinem Element. Heutzutage liefert er bestenfalls leidlich kreative, oft aber an KI-Musik erinnernde Soundcollagen. Der Score hier ist, wie auch schon nach den ersten Hörbeispielen, inhaltsleere Funktionsmusik. Schade um die hier wieder mal vergeudete Gelegenheit für potentiell tolle Filmmusik! Kann nicht verstehen, warum man nicht einfach erkennbar an das wirklich solide Material von Zimmer angeknüpft hat oder HGW die Chance gegeben hat, was zumindest annähernd Ebenbürtiges zu schreiben (sowas braucht Zeit!). Aber es gibt auch immer wieder noch positive Überraschungen heutzutage. Balfes Score zur Axel-F-Fortsetzung vor ein paar Monaten hat mir z. B. super gefallen. Hätt ich absolut nicht erwartet bei dem Namen. Vermutlich ist das Hauptproblem tatsächlich die Erwartungshaltung der Produzenten, die Experimente scheuen und stets dieselben Stereotype reproduziert haben wollen... in diesem Fall einfallsloses Ethno-Gedudel inklusive gelegentlich aktivierter Percussion-Automatik. -
Der deutsche Filmmusik-Dienst
Dunge_Onmaster antwortete auf peter-anselms Thema in Filmmusik Diskussion
Vielen Dank, Stefan! -
Ruhe in Frieden, Thomas Müthing
Dunge_Onmaster antwortete auf horner1980s Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Hat mich schon geschockt, als ich die Nachricht letzte Woche bei Facebook gelesen habe. Einige hatten es bereits geahnt nach einer für ihn sehr ungewöhnlichen Absenz von fast drei Monaten. Persönlich kennengelernt habe ich ihn leider auch nicht, aber über FB hin und wieder mit ihm geschrieben. Seine bezüglich der aktuellen Filmmusik-Situation berechtigt kritischen, aber fachlich fundierten Kommentare habe ich dort sehr geschätzt. Charaktere wie ihn braucht jede Diskussionsplattform und auch hier wird er sehr fehlen. R. I. P., Thomas! -
Die irische Folkrock-/New-Age-Band Clannad veröffentlicht ihren Score zu britischen Fernsehserie Robin of Sherwood (1984–86) in deutlich expandierter Fassung: https://clannad.tmstor.es/product/150228 Wirklich schöne sphärische Kompositionen mit sanftem (d. h. stilisierten) Mittelalter-Einschlag und ordentlich 80s-Vibe. Kann ich nur wärmstens empfehlen. Mir gefallen vor allem die instrumentalen bzw. überwiegend instrumentalen Stücke. Wer keinen Wert auf Polycarbonatfrisbees samt Porto- und Zoll-Action legt, findet die Musik auch als Download in HiRes auf den einschlägigen Portalen.
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Gladiator 2 - Harry Gregson-Williams
Dunge_Onmaster antwortete auf TheRealNeos Thema in Scores & Veröffentlichungen
Seelenlos und austauschbar: „episches“ Gedudel von der Stange. McCreary und Debney scheinen aktuell die einzigen in Hollywood zu sein, die noch wirklich solides Material raushauen. Horizon und die zweite Staffel Rings of Power bieten jeweils fantastische, themenorientierte Filmmusik. Im Falle von McCreary (Stichwort Damrod) sogar mit sehr viel innovativer Energie. Dabei wäre vor allem der heutige Komponistennachwuchs gut beraten, endlich wieder mehr Kreativität zu wagen. In einigen Jahren, vielleicht sogar schon deutlich früher, wird jede drittklassige Musik-KI diese Art generische Fließband-Musik fabrizieren können. Zur Eingabe der Prompts ist auch keinerlei musikalische Ausbildung von Nöten. Das kann jeder Regisseur ohne den Umweg über den dann tatsächlich überflüssig gewordenen Komponisten selbst übernehmen. Selbst die Orchester-Aufnahmen werden dank immer besser werdender, ins KI-System integrierter Sample-Libraries überflüssig. Die Studios werden ein Heidengeld sparen. Düstere Aussichten! -
ALIEN: ROMULUS von Benjamin Wallfisch
Dunge_Onmaster antwortete auf neos Thema in Scores & Veröffentlichungen
War echt gespannt auf die Musik... aber leider eine herbe Enttäuschung. Für mich hat der gesamte Score wirklich null Wiedererkennungswert. Klischeehafte Horror-Musik auf KI-Niveau. Für sowas benötigt man bald keinen Komponisten und teure Orchester-Aufnahmen mehr. Eine Schande, wenn man bedenkt, was innerhalb der Reihe sonst so an musikalisch Großartigem geschaffen wurde. Selbst Gregson-Williams, Streitenfeld und Kurzel haben ihrerseits sehr ordentliches Material beigesteuert. Ähnlich wie schon bei Blade Runner 2049 und IT (2017/19) hätte sich hier die Gelegenheit für wirklich großartige Genre-Musik geboten, die aber durch die Wahl des Komponisten und natürlich auch durch die musikalische Erwartungshaltung der Produktion einmal mehr verpasst wurde. Das Ergebnis ist leider nicht mehr als ein belangerloser, generischer Klang-Teppich, der außerhalb des Films kaum Hörwert besitzt. -
Mit Sicherheit und auch völlig zu Recht. Hatte man damals bei Phantom Menace und Fellowship auch so gemacht. Kann ich mich noch gut dran erinnern und ich war von der Musik jeweils richtig begeistert. Und das bin ich auch hier wieder beim Score zur weiten Staffel von RoP... Was heutzutage in puncto aktuelle Filmmusik zugegeben nur noch äußerst selten vorkommt. Über die Ästhetik des in nenn es mal orchestergestützten Growlings in "The Last Ballad of Damrod" kann man durchaus streiten (und das sag ich sowohl als Filmmusik- als auch Metalfan), aber hochgradig kreativ und sicherlich auch im Filmkontext effektiv ist es zweifellos. Musikalischer Höhepunkt ist für mich aber der letzte Track "The Sun Yet Shines": Nolwa-Mahtar-Choral und Galadriel-Theme kommen über einem rasanten, aber trotzdem abwechslungsreichen Ostinato ENDLICH nicht nur bruchstückhaft, sondern voll entwickelt im orchestralen Tutti über eine Länge von fast dreieinhalb Minuten zur musikalischen Blüte. Das Stück erinnert vom grundsätzlich Aufbau sehr an die Suite, die McCreary 2022 auf der Comic Con in San Diego dirigiert hatte. Davon gibt es leider nur dilettantische Live-Mitschnitte. Zwei Jahre lang hab ich auf dieses Stück gewartet und hier ist es nun endlich und dann sogar auch noch ohne penetrant kadenzierende Solo-Geige! 😛 Wirklich ein toller Abschluss eines grandiosen Serien-Scores. Man weiß ja nicht, wie das mit der Serie tatsächlich so weitergeht... Ich befürchte eher, da kommt nicht mehr viel. Filmmusikalisch aber ein absolutes Highlight, sowohl 2022 als auch wieder 2024. Wer sich übrigens ein bisschen näher mit der Musik beschäftigen möchte und auch das ein oder andere Noten-Beispiel nicht scheut (denn anders lässt sich Musik kaum gewinnbringend analysieren), dem empfehle ich McCrearys offiziellen Blog: https://bearmccreary.com/the-lord-of-the-rings-episode-101/
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Kingdom of the Planet of the Apes-John Paesano
Dunge_Onmaster antwortete auf Grubdos Thema in Scores & Veröffentlichungen
"Human Hunt" ist einer der stärksten Action-Cues der letzten Jahre (wenigstens die ersten drei Minuten). Die Goldsmith-Zitate (instrumental und motivisch) wurden perfekt in einen filmmusikalisch zeitgemäßeren Sound gehoben ohne das modernistische Flair des Originals zu verlieren. Wirklich ein tolles Stück! Von "Very Clever Apes" abgesehen leider das einzige Stück im Score, das beim ersten Hördurchgang deutlich aus der wie zu erwarten stark Giacchino-beeinflussten Masse hervorsticht. "A New Age" gefällt mir mit seinem brachialen 11/8-Ostinato aber auch sehr gut. Bin wirklich positiv überrascht von dem Score. Finde es erfrischend, dass sich die Produzenten (?) entschieden haben, Goldsmith endlich eine kleine Hommage zu zollen und Paesano solide abgeliefert hat. Der Film soll wohl auch ganz ordentlich sein. -
Da hat sich wirklich viel getan, wenn auch im Vergleich nicht ganz soviel wie mit Einführung der ersten Libraries im Gigabyte-Bereich so Mitter/Ende der 2000er. Aktuell wird wohl noch viel in Sachen KI-Automatisierung passieren und die Bedeutung vertiefter musikalischer Ausbildung für Orchestermusik immer weiter sinken. Die Qualität der Musik wird das allerdings nicht erhöhen, insbesondere nicht im Bereich Film- und Game-Musik. Spannend wird sicher auch der allmähliche Wechsel hin zu MIDI 2.0. Die Sachen von EastWest sind nach wie vor wirklich ordentlich, auch preislich. 👍 Bis etwa 2018 hab ich mich noch recht intensiv mit dem Thema Midi-Orchestrierung und VSTs beschäftigt und mir auch einige Libraries zugelegt, um u. a. kleinere Studentenfilme zu vertonen. Beruflich ist das aktuell leider nicht mehr drin... 🙈 Wenn ich nächstes Jahr hoffentlich endlich mit der Promotion durch bin und nur noch einen statt aktuell zwei "Brotjobs" habe, würde ich sehr sehr gerne wieder mehr Musik machen!
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Danke, freut mich zu hören. Ja, der etwas repetitive Charakter ist wohl der Tatsache geschuldet, dass es ursprünglich ein reines Synthie-Stück war.
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So, nach fast 16 Jahren hab ich die Tage um Ostern genutzt, um das Stück endlich mal ein bisschen aufzupolieren und neu einzuklimpern. Vielleicht gefällt's ja dem ein oder anderen. Eifgen Dale at Dawn - Piano Fantasy in C minor PS: Sollte ich irgendwann mal die Zeit dafür finden, setz ich mich wohl auch nochmal an die Synthie-Fassung.
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Kann nicht verstehen, warum das in Anbetracht der enormen Nachfrage nicht einfach schon längst digital veröffentlicht wurde und gut ist. Aber bitte als "handfester" Download und kein Streaming-Mist. Hätt ich sofort zugelangt. Bin einfach nicht mehr bereit, inklusive Porto mindestens 50 € für eine oder zwei Polycarbonat-Frisbees hinzulegen und dann landet das Päckchen vielleicht sogar noch beim Zoll und man zahlt noch mal drauf. Nach all den Jahren sind die besten Cues eh in der ein oder anderen Form bereits ans Tageslicht gekommen worden, wenn auch etwas weniger... offiziell. Reicht mir völlig.
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Also ich kann die Kritik an dem Score insbesondere aus heutiger Perspektive absolut nicht nachvollziehen, wenn man bedenkt, was für nun wirklich hohler, sprich melodisch substanzloser Dilettantenbombast in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren in vergleichbaren Genres fabriziert und traurigerweise oft auch noch glorifiziert wurde (Stichwort Junk(ie) XL, Zimmer plus Gesocks, Tyler Bates, Balfe, Two Steps from Hell etc.). Cutthroat Island hingegen hat ein extrem starkes Main Theme mit zumindest für mich enormem Wiedererkennungs- und immer noch Wiederspielwert inklusive Chill-Faktor spätestens beim Chor-Einsatz. Aus Komponistenperspektive sind die thematischen Variationen speziell in B- und C-Teil von "Morgan's Ride"( das eigentliche Main Theme beginnt ab etwa 01:40) und die auch im restlichen Score durchweg kraftvolle, aber immer klare und farbenfrohe Orchestrierung durch und durch gelungen. Definitiv Teil meiner Top-10-Liste der 90er und immer noch einer meiner absoluten Favoriten im Adventure-Genre.
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John Williams - Indiana Jones and the Dial of Destiny
Dunge_Onmaster antwortete auf Stempels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Trigger-Warnung: Das mit Abstand beste Stück des Scores ist "Pulse of the City". -
community Eure Errungenschaften (Filmmusik)
Dunge_Onmaster antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Filmmusik Diskussion
Hier dann endlich auch nochmal zwei zugegeben sehr obskure Neuzugänge in meiner in den letzten Jahren nur noch minimal gewachsenen physischen Sammlung: Die 15 Euro Porto plus genau 7,13 Euro Zoll hätt ich mir ehrlich gesagt lieber gespart, wenn Buysoundtrax ihre Neuveröffentlichungen zur Abwechslung auch separat als reinen Download-Kauf anbieten würden. 🙄 Einfach nicht mehr zeitgemäß und man schreckt Leute, denen es nicht primär um das Sammeln glitzernder Polycarbonat-Frisbees geht, vom Kauf ab, wenn Zoll und Porto zusammen fast doppelt so teuer sind wie das Album selbst. Kurz auch zur Musik: Joe Kraemers "Wonders of the Universe" ist ein gelungen zusammengestelltes Compilation-Album seiner Hörspiel-Scores zu Big Finishs "Space: 1999" (2021–2022). Es handelt sich zwar leider um rein samplebasierte Aufnahmen, aber man merkt den oft ausschweifenden, rein orchestralen Kompositionen das Herzblut und die Inspiration an, die investiert wurden. Die verwendeten Libraries sind von höchster Qualität und da ich mich in der Vergangenheit selbst intensiv mit dem Thema MIDI-Orchestrierung beschäftigt habe, besteht bei mir vermutlich auch ein gewisses Guilty Pleasure für diesen Sound. Musikalisch dreht sich alles um ein leicht erkennbares, kleinintervalliges Moll-Motiv aus sechs Noten, das dem ganzen Score eine sehr einheitliche melodische Struktur verleiht. "G-Savior" ist ein Gemeinschaftsprojekt von Louis Febre und seinem damaligen Mentor John Debney zu einer zu Recht völlig in Vergessenheit geratenen kanadischen TV-Produktion aus dem Jahr 1999. Quasi eine Art Power Rangers meets Starship Trooper meets SciFi-Anime nur eben auf Ultrabillig. Wenn mich meine Ohren nicht völlig trügen, handelt es sich hierbei um einen dieser typischen Synthi-Orchester-Scores aus den späten 90ern, die fast ausschließlich mit dem Gigasampler von Nemesys aufgenommen wurden. Kann mich aber auch irren und wenigstens einige Solo-Instrumente wurden live eingespielt. Aus eben genannten Nostalgie-Gründen kann ich persönlich aber wunderbar über den ausgeprägt synthetischen Klang hinwegsehen, solange die Musik selbst solide ist. Und das ist hier definitiv der Fall. Das einprägsame heroische Main Theme wird direkt im ersten Track vorgestellt und zieht sich als musikalischer roter Faden durch den gesamten Score. -
Wagner: The Godfather of Film Music
Dunge_Onmaster antwortete auf Dunge_Onmasters Thema in Nachwuchskomponisten
Falls ich irgendwann ein Tribute-Album rausbringen sollte, hätt ich auf jeden Fall schon mal das Cover fertig... -
John Williams - Indiana Jones and the Dial of Destiny
Dunge_Onmaster antwortete auf Stempels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Hab mir das Stück eben nochmal angehört. Da ist einiges an alten Motiven drin, ja, aber völlig bruchstückhaft und ohne jeden (wenigstens für mich) erkannbaren musikalischen roten Pfaden. Immer wieder kommt es nach jedem noch so kurzen dramatischen Crescendo, jedem spannend klingenden ostinatohaften Rhythmus zu einem abrupten Stopp und er lenkt die Aufmerksamkeit auf die nächste an sich interessant klingende, aber nun mal enttäuschend kurze, unterentwickelte Idee. Mag dem Film und dem zu hektischen Schnitt geschuldet sein, aber das holt mich überhaupt nicht ab. Hör dir stattdessen nochmal "Desert Chase" an und verfolge, wie Williams weit über fünf Minuten hinweg immer mehr orchestrale Energie forciert, stufenweise den gesamten Orchesterapparat durch Rückung in immer wieder eine neue Tonart weiter und weiter nach oben schraubt und dabei erbarmungslos das Tempo anzieht. Sowas vermisse ich! -
John Williams - Indiana Jones and the Dial of Destiny
Dunge_Onmaster antwortete auf Stempels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Gelungen finde ich die ruhigeren Passagen, z. B. das ominöse "Perils of the Deep" und vor allem die hier bereits erwähnte Main-Theme-Variation in der Coda von "To Athens". Die Sachen hör ich mir gerne an. Mach mir eh von allen Alben immer eigene Compilations und höre kaum bis gar keine "offiziellen" Album-Schnitte. Was mir einfach fehlt, und das gilt genauso für Indy IV als auch seine drei letzten SW-Scores, sind neben wirklich eingängigen neuen Themen diese kreativ-furiosen Action-Brecher aus den 80ern (nur bezogen auf Indy: "Desert Chase", "Belly of the Steel Beast", "Mine Car Chase" etc.). Fing aber schon in den 90ern an, als sein Action-Writing schlichtweg zu überfrachtet, zu verspielt und für meine Begriffe vor allem rhythmisch schlichtweg zu unstrukturiert wurde. Ausnahmen von der Regel gab es zum Beispiel mit "Escape from the City" (aus War of the Worlds) und natürlich den beiden Orff-Anleihen aus den SW-Prequels immer wieder. -
Wagner: The Godfather of Film Music
Dunge_Onmaster antwortete auf Dunge_Onmasters Thema in Nachwuchskomponisten
Zum Teil, ja. Ein ganz schön wild zusammen gewürfelter Mix.... Rheingold und Walküre sind aus der Levine-Einspielung, die ich meine; Siegfried und Götterdämmerung sind allerdings von Pierre Boulez aus den 70ern und vermutlich live in Bayreuth mitgeschnitten; also Obacht! Für unsere Filmmusik-verwöhnten Ohren sind da deutlich zu viel Hintergrundgeräusche und alles natürlich, wie leider für Klassik typisch, mit viel zu niedrigen Pegeln abgemischt. Ich schick dir einfach mal die Backcover der Einspielungen, die ich meine. Muss man das auch nicht notwendigerweise beim ollen Jeff Bezos bestellen. Grüße aus Elberfeld -
John Williams - Indiana Jones and the Dial of Destiny
Dunge_Onmaster antwortete auf Stempels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Also von Tyler kann ich wider Erwarten seinen Score zum Mario-Bros.-Film nur in allergrößten Tönen loben. 👍 So arrogant und selbstverliebt er auch in Interviews und seinen unerträglichen Dirigier-Tänzchen rüberkommen mag, ist er sich doch nicht zu schade, musikalisch geschickt Hommagen und Zitate aller Art von Koji Kondos originalen Mario-Tracks einzubauen und unterhaltsam zu verarbeiten. Bei seinen beiden Rambo-Scores war es ähnlich bezüglich Goldsmith (leider nicht bei den Action-Tracks!!). So leid es mir auch tut und bei allem Respekt vor seinem Lebenswerk: Aber dieser von vielen zu Unrecht belächelte Score macht mir bei weitem mehr Spaß als Williams' vermeintlich hochheiliger Schwanengesang. 🤷♂️ -
Wagner: The Godfather of Film Music
Dunge_Onmaster antwortete auf Dunge_Onmasters Thema in Nachwuchskomponisten
Parsifal hab ich 2015 das erste Mal gesehen und zwar in Wuppertal als Eigenproduktion des Opernhauses. Gab zwar viel Kritik an der Inszenierung (das Übliche: zu modern, Bühnenbild nicht zur Handlung passend etc.), aber mir hat alles sehr gut gefallen; nicht nur die musikalische Umsetzung. Bin natürlich auch großer Fan der Musik selbst. Vielleicht gefällt dir dann ja auch Dieter Ilgs gleichnamiges Arrange-Album für Jazz-Trio. Und zumindest das Vorspiel aus Lohengrin dürfte dir auch sehr munden. Parsifal (1882) ist ja quasi das nachträglich geschriebene Prequel zu Lohengrin (1850), was man eben auch musikalisch deutlich merkt. Also das Maß aller Dinge für mich beim Ring ist definitiv James Levines Kompletteinspielung von 1989 bis 1991 an der Metropolitan Opera in New York. Von Energie, Tempo und Aufnahmequalität unerreicht (riesiges Problem vor allem bei Bayreuth-Aufnahmen; "Klatsch- und Hustvieh", zu eng gestelltes Orchester, Bühnengeräusche etc.). Nur Siegfrieds Schmiedelied hätte wie bei fast jeder mir bekannten Aufnahme deutlich mehr Tempo verdienen können, um die frühen Heavy-Metal-Vibes voll zu entfalten... Aber scheint wohl nur meine Meinung zu sein. Ansonsten gesanglich noch einen Tick stärker ist Georg Soltis legendäre Einspielung mit den Wiener Symphonikern (frühe 60er). Aber auch wenn diese Aufnahmen alle paar Jahre mit immer neuen Techniken remastert werden, merkt man ihnen doch ganz klar das Alter an. Insofern greif lieber gleich zu Levine.