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Dunge_Onmaster

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Alle Inhalte von Dunge_Onmaster

  1. Wird mir so mit Public Eye gehen. Laut USPS-Sendungsverfolgung bereits "zugeliefert" in Köln, obwohl ich da nicht wohne. Ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beim zuständigen Zollamt gelandet. Da ich es nicht einsehe, zur "Verzollung" (d.h. höchstwahrscheinlich nur Abgabe der 2–3 Euro Einfuhrumsatzsteuer => Sachwert < 150 € = zollfrei) nach Köln-Wahn zu fahren, werd ich auch nochmal 28,50 € "Service"-Gebühr an DHL abdrücken müssen. Ne wirklich Leute, das war DEFINITIV das letzte Mal, dass ich eine CD im Nicht-EU-Ausland bestellt habe. Vermutlich auch das letzte Mal, dass ich irgendetwas anderes außerhalb der EU ohne entsprechende shopeigene Lieferverträge bestellt habe. Hatte dieselbe Situation vor einigen Wochen mit einem sehr speziellen Dell-Netzteil über Ebay. Letztlich stärkt man damit nur Marktriesen wie Amazon (selbst die Ebay-Verkäufer aus UK und US werden extreme Einbrüche verzeichnen) und natürlich auch den (illegalen) Download-Sektor. Gute Nacht.
  2. Also ich zieh da nicht mehr mit und viele andere auch nicht. Digital zu einem moderaten Preis wären solche Kurz-Alben absolut in Ordnung und ich würde auf jeden Fall zulangen. Aber als nicht mal zur Hälfte bespielter physischer Datenträger (plus lange Lieferzeit und jedesmal das Zoll-Risiko) kann mir sowas gestohlen bleiben. Denke nicht, dass sich diese undankbare Veröffentlichungspolitik auf lange Sicht für Intrada rentieren wird. So hält man seine Leute nicht bei der Stange.
  3. Definitiv, gerade diese Bemühungen wollte ich auch keinesfalls klein reden. Allerdings irritiert Intradas sehr spartanische Albumlänge in letzter Zeit dann doch ein wenig: Shamus und The Public Eye hätten wunderbar auf einer CD kombiniert werden können (schon aufgrund der direkt hintereinander liegenden Veröffentlichungszeitpunkte und auch stilistisch sind beide nicht allzu weit voneinander entfernt). ? Philip ist selbst passionierter Filmmusik-Fan und hat unglaublich viel Herzblut in sein Label gesteckt. Eine Schande, dass sich die Kleinen heutzutage kaum mehr halten können. Das senkt letztlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass großartige Scores obskurer B- bis C-Produktionen (wie hier im Falle dieser vier australischen TV-Cartoons) überhaupt jemals ausgekramt und der Öffentlichkeit in angemessener Qualität zugänglich gemacht werden.
  4. Die Leute hier scheinen wohl mehr an der x-ten Auflage eines Goldsmith-Scores interessiert zu sein, den jeder seit Jahrzehnten in der Sammlung hat, nur um ein paar wenige Minuten (teils Sekunden) neues Material zu bekommen als an musikalisch ebenso hochwertiger, bisher unveröffentlichter Filmmusik weniger bekannter Komponisten... ?‍♂️ Und das sage ich als glühender Goldsmith-Akolyt. Es mangelt hier und in anderen einschlägig bekannten Boards scheinbar am Willen, sich auf Neues einzulassen.
  5. Jetzt wo ich das Cover sehe, wundert es mich doch sehr, dass mir Mark Hamill in der Titelrolle gar nicht aufgefallen ist... Habe den Film 2018 zum ersten Mal gesehen und fand ihn gar nicht so übel. Man merkt allerdings deutlich, dass Schaffner mit mehr Budget geplant hatte und darunter vor allem das Production-Design sehr litt. Und auch beim Ensemble wurde leider an der absolut falschen Stelle gespart... Hm, so sehr ich den Score liebe und mich über neues Material freue, muss ich doch eingestehen, dass die Epic-Symphonic-Version definitiv die musikalisch besten Stücke des Scores enthält und insgesamt eine sehr runde Sache ist. Mir würde auf Anhieb jetzt nur "Bring Him Back" einfallen, das auf dieser Quasi-Compilation fehlt und ein wie ich finde ein schönes, ruhig-pastorales Arrangement des Richard-Themes zusammen mit der Fanfare liefert. Ansonsten fehlt dort nichts wirklich Substantielles.
  6. Vielen Dank für die Rückmeldung, Sebastian. Wenn ich mich nicht irre, hab ich damals sehr viele Rozsasche Sandalen- und Rüstungs-Scores gehört (King of Kings, El Cid, Ivanhoe etc.) und exponierte Quintparallelen hatten für mich schon immer einen ganz besonderen Charme, nicht nur für mittelalterliche Settings oder im Metal. Danke, ja das mit dem Klavier ist immer ein zweischneidiges Schwert. Für reine Klavierstücke komponier ich natürlich hauptsächlich am Instrument, aber für orchestrale Sachen kann das auch hinderlich sein, da man, wie du selbst sagst, eher zu gut "greifbarem" Material neigt, was den 1./2. Violinen im Divisi oder einer vierstimmigen Hörnergruppe natürlich herzlich egal ist. Trotzdem nutze ich das Klavier fast immer für die Basics, also Melodik und grundlegende Harmonik. Alles Weiteres entsteht dann aber im Notenprogramm. Während des Studiums war ich öfter gezwungen, mit Stift und Papier zu arbeiten, aber ich hab das immer irgendwie als Einschränkung empfunden, nicht nur weil strg+c nicht so gut funktioniert. Das Problem ist einfach, dass man sein Material nicht ohne größeren Aufwand bearbeiten und weiterverwenden kann. Skizzen in einem Notenprogramm lassen sich einfach als Midi oder Xml in einen Sequencer laden. Davon abgesehen hab ich eine recht ausgeprägte Sauklaue... ?
  7. Der Vollständigkeit halber und falls es nach all den Jahren (12 müssten es glaub ich sein... ??) überhaupt noch jemanden interessiert: Ich habe es endlich geschafft, das etwas sperrige Original in ein etwas sanfteres, kleines Klavierstückchen zu transkribieren und einzuspielen. Vielleicht gefällt's ja dem ein oder anderen. Noten sowohl zur Partitur als auch zum Klavierarrangement sind verlinkt. LG Dustin
  8. Find ich schon sehr beeindruckend, mit was für einer Geschwindigkeit bei gleichzeitig (meist) hohen kompositorischen Standards in der Sparte gearbeitet wird. Wobei ich behaupten würde, dass vollbesetzte Action-Passagen in der reinen Kompositionsarbeit nicht notwendigerweise zeitaufwendiger sind als subtil abgestimmte, emotionale Cues in intimerer Besetzung. Vor allem nicht, wenn man digital copy-/pasten kann. Was mich sehr interessieren würde, ist,wie lang denn so die spätromantischen Vorreiter des symphonischen Hollywood-Sounds für vergleichbare Kompositionen gebraucht haben. Also Wagner beispielsweise für die Schlusstakte der Götterdämmerung.
  9. Tja, dann bin ich wohl einfach nur verdammt langsam... ? Ich brauche für Tutti-Passagen mindestens das Zehn- bis Zwanzigfache an Zeit. Aber es ist eben auch auch nicht mein täglich Brot.
  10. "So eine außergewöhnliche Arbeit ist es aber auch nicht 20-25 Minuten Musik für eine weitere Episode beizusteuern. " Du würdest dich wundern... Ich habe das früher auch total unterschätzt. Gerade die Orchestrierung frisst sehr viel Zeit, selbst MIT Notenprogramm. Klar, Broughton hat jahrzehntelange Erfahrung, aber mal eben nebenbei komponiert sich orchestrale Musik mit diesem Qualitätsstandard definitiv nicht.
  11. Ich bin ja bekanntermaßen nicht der größte Fanboy seines musikalischen Schaffens der letzten 20 Jahre, aber da kann ich ihm nur absolut beipflichten: Was zählt, ist in erster Linie die musikalische Vorstellungskraft und nicht so sehr die klangliche Umsetzung der daraus hervorgegangenen Ideen. Und für letztere sind Investitionen nun mal unumgänglich. Musik sollte nicht zu einem preis- und damit letztlich auch wertlosen Wegwerfprodukt verkommen. Dazu gehört eben auch, die Hersteller von Sample-Libraries und (deren) Studio-Musiker für ihre Arbeit zu bezahlen.
  12. Broughton ist fast 76 und eine Partitur für großes Orchester mit allen klangfarblichen und rhythmisch-harmonischen Nuancen (also nicht im "Stile" etwa Brian Tylers, wo das Holz durchgängig die Streicher doppelt) stellt tatsächlich eine Heidenarbeit dar. Vor allem wenn man selbst auch noch orchestriert; was wie ich finde schon Aufgabe des Komponisten selbst sein sollte. Deshalb auch allen Respekt an den Johnny, dass er für diese mit "Star Wars" betitelten Disney-Filmchen noch die Musik geschrieben hat.Williams ist nochmal 13 Jahre älter als Broughton und das verdient wirklich größte Anerkennung. Soweit ich weiß, notiert er nach wie vor ohne digitale Hilfsmittel (Notationsprogramme, DAW etc.). Das wird bei Broughton ähnlich sein.
  13. Ich nutze solche Limiter nicht gerne (gibt's ja auch als Plugins für alle gängigen Media-Player) und regel das lieber selbst etwa in Audacity mit dem Hüllkurven-Tool. So eine Art des Nach-Masterns ist schon ein bisschen Arbeit, aber letztlich ist mir die Musik das wert. Ich muss es pro Track ja auch nur einmal machen und hab die dann fest in verschiedenen Sammlungen (etwa sortiert nach "Sport", "Arbeit" etc.). Der zweite Punkt ist natürlich das angesprochene Zusammenschneiden. Für beides sind lokale Files unumgänglich. Aber klar, besagtes einschlägiges Online-Versandhaus ist aus Bequemlichkeitsgründen leider oft erste Wahl und eine schlechte Angewohnheit. Ich gelobe Besserung! Nicht nur aus Audio-Qualitätsgründen... ?
  14. Für's Reinhören auf jeden Fall besser geeignet als diese ziemlich nichtssagenden 30-Sekundenausschnitte auf anderen Seiten. Da lob ich mir Bandcamp. Allerdings ist das Prinzip Streaming nichts für mich. Ich höre sehr gerne Zusammenstellungen aus vielen verschiedenen Alben, was oft auch alle möglichen Stilrichtungen mit einschließt. Die Lautstärke der Tracks ist da ein großes Problem. Das möchte ich auch nicht in die Hand irgendeines Algorithmus geben, sondern passe jedes einzelne Stück, das mir wirklich gefällt, im db-Level selbst an. Teilweise schneide ich auch für mich Überflüssiges weg und kleistere kleine Cues zusammen. Dafür brauch ich nun mal "handfeste" Dateien; am liebsten natürlich keine vorkomprimierten. Mit Streaming und den damit verbundenen Problem beim Querbeet-Hören könnte ich mich nie zufrieden geben. Auch hätte ich ständig die Sorge, dass irgendwann mal was aufgrund von Lizenzproblem aus dem Programm entfernt wird. Ne danke. ?‍♂️
  15. Hab's mir digital zugelegt. Bin froh, dass die meisten Labels mittlerweile die auch marktwirtschaftlichen Vorteile von parallelen Digital- und Disc-Releases kapiert haben. Die nur grenzwertig akzeptable Bitrate mit im Schnitt 240 kbps von Amazon mutet heutzutage allerdings steinzeitlich an. Wäre schön, wenn La-La Land ähnlich wie Buysoundtrax ihren eigenen Digital-Store mit wav/flac-Downloads anbieten würde. Die ruhigeren Passagen ("System Searching", "Possible Life", "Laura's Theme" etc.) wissen durchaus zu überzeugen und besitzen für eine (TV-)Serie bemerkenswerte symphonische Qualität. Da können die einfallslos crescendierenden Streicher-Cluster eines Dennis McCarthys und anderer TNG-Komponisten nicht mal annähernd mithalten (Ron Jones ist hier natürlich nicht mit eingeschlossen). Das Action-Scoring (z. B. in "Battle for Earth" ist handwerklich zwar geschickt und überaus bemüht, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck. Nett sind dennoch die geschickt eingebauten Zitate aus den großen SciFi-Score; etwa das sehr markant an "Snowspeeder Rescue" erinnernde Streicher-Ostinato im Finale von "Activating the Device". Alles in allem ein toller großorchestraler Score für eine Serie. Nur nachhaltig reißt mich hier wirklich nichts vom Hocker. Ich werde das Gefühl nicht los, dass in Ermangelung neuer wirklich exzellenter Genre-Scores so ziemlich alles gehypt wird (s. FSM-Board), wo ein großes Orchester drin. Selbst wenn mitunter der Name Zimmer drauf steht. Harte Zeiten für Filmmusik-Fans... aber andererseits auch gut für die Finanzen.
  16. Ganz klar "Corellia Chase". Tolle HTTYD-artige Action-Verarbeitung von Williams' eher biederem Main Theme. Bringt das Grundmotiv aus "The Adventures of Han" großorchestral zum Glühen! ?
  17. Geht mir ähnlich. Echt schade, da der Score ein tolles, eingängiges Main Theme hat (in voller Ausprägung z. B. in den End Credits), das durch die Präsentationsform leider nicht wirklich strahlen kann. Heutzutage hätte man das mit entsprechenden Sample-Bibliotheken überzeugender hinbekommen, aber Anfang der 2000er Jahre war der hier deutlich raushörbare GigaSampler noch das Maß aller Dinge im Bereich MIDI-Orchestrierung.
  18. Nach zweimonatiger Lieferzeit endlich angekommen und leider auch mit jeweils leicht angebrochenem Case (kommt in letzter Zeit irgendwie häufiger vor). Dafür aber samt signierter Booklets: der Score zur Doku-Reihe "Medal of Honor" (1990-91) sowie eine Mini-Compilation zu Peter Bernsteins Musik für die TV-Produktionen "Meggido: The Omega Code II" (2001) und "Island City" (1994). Beides von Dragon's Domain Records; vertrieben über Buysoundtrax. "Medal of Honor" liefert zwar zuverlässig den zu erwarteten patriotischen Pathos, aber angenehm unaufdringlich in für heutige Verhältnisse ungewöhnlich holzlastiger Orchestrierung und stets entlang einiger leicht wieder zuerkennender Grundmotive. "Meggido" weiß mit dominantem sphärischen Synthi-Einsatz und schön düsteren Religioso-Passagen mit viel getragener Percussion im Bass zu überzeugen. Hier wurde offensichtlich aus minimalem Budget versucht, das Maximum an Score rauszuholen. Der Film selbst ist nicht der Rede wert. "Island City" (ein Pilot zu einer nie realisierten SciFi-Serie) dagegen hat den typischen 90er-Action-Sound mit einem heroischen Main Theme über kraftvollem Streicher-Ostinato, das allerdings für meinen Geschmack in den hier präsentierten 35 Minuten ein bisschen zu überrepräsentiert ist. Insgesamt tolle neue, mir bisher völlig unbekannte Filmmusik!
  19. Bei mir war die Lieferzeit letztlich auch viel kürzer als erst befürchtet: knapp drei Wochen. Das ist in Anbetracht der pandemiebedingten Flugbeschränkungen aus Australien schon fast Rekordzeit. ??
  20. Heute bekommen: „Celluoid Heroes“ von Nigel Westlake für die gleichnamige Doku-Reihe über die Geschichte des Kinos in Australien (aus dem Jahre 1995), veröffentlicht 2002 von 1M1 Records. Die Musik hat insgesamt einen wunderbar ans Golden Age des Kinos erinnernden Gestus, der alle Klangfarben des Orchesters insbesondere das Holz voll ausschöpft. Glücklicherweise wurde das ganze auch angemessen umgesetzt, nämlich eingespielt durch das 90-köpfige Melbourner Symphonie-Orchester, was nicht gerade selbstverständlich ist für eine eher kleinere Doku aus der Mitte der 90er. Klarer Anspiel-Tipp (neben dem subtil-heroischen „The Invention of the Newsreel) ist der Main Title: https://www.youtube.com/watch?v=Qear4Ck_qiY&fbclid=IwAR2LhB_ikEFJHGB5RpaRcnt9-efjmz4HVOmZwndKTU3jcpbrvbPH7PMkVeY
  21. Ich denke zwar auch, dass Youtube-Downloader für viele Gelegenheitshörer im Filmmusik-Bereich eine willkommene Gelegenheit sind, die Handy-Playlist ein wenig anzureichern. Aber diese Leute würden vermutlich eh nie offizielle Downloads von Musikportalen geschweige denn physische Datenträger kaufen. Insofern stellt das für die Labels keinen ernst zunehmenden Verlust an potentiellen Käufern dar. Man muss sich auch klarmachen, dass Youtube ebenso wie Soundcloud ebenso wie Bandcamp etc. IMMER nur mit höchstens (!) 128 kbps streamt. Selbst mit 20-Euro-InEars kann auch ein Laie mit ein bisschen Übung die sehr hohe Kompression etwa in der Dumpfheit von Beckenschlägen wahrnehmen. Zwischen 2012 und 2013 nutzte YouTube Bitrates bis zu 192 kbps (sehr akzeptabel), aber das wurde aufgegeben. Eher audiophil veranlagte Zeitgenossen würden es niemals in Erwägung ziehen, von den üblichen Verdächtigen im freien Streaming-Markt zu downloaden: https://appuals.com/why-converting-youtube-to-320kbps-mp3-is-a-waste-of-time/
  22. Neuzuwachs: Jean-Philippe Vanbeselaeres "Masters of Light: The Last Crusade", eingespielt durch die mittlerweile sehr renommierten und routinierten Prager Philharmoniker und 2013 von Tadlow Music veröffentlicht. Ein kurzer Hinweis zum Titel: Auf dem Cover der CD (siehe unten) und im Booklet heißt es "Lights", obwohl die offizielle Website von Tadlow sich mit dem Singular zufrieden gibt; was zugegeben wenigstens ein bisschen weniger sperrig klingt. Der Name des Komponisten ist wohl schon unhandlich genug. Es handelt sich hierbei um großsymphonische, stark motivisch geprägte Filmmusik über ein Mittelalter-Epos... nur ungewöhnlicherweise eben ohne zugehörigen Film. Ob das Werk schon vorher als "trockene" Partitur im Schrank des Komponisten existierte oder ob es sich um eine Auftragsarbeit handelt, lässt sich leider nicht sagen. Auf jeden Fall ein tolles Projekt, von denen es leider viel zu wenig gibt. Mir würde im Dunstkreis der Filmmusik-Szene auf Anhieb nur Joel McNeelys vom gleichnamigen Star-Wars-Roman inspirierte Programmmusik "Shadows of the Empire" einfallen. Denn wenn wir mal ehrlich sind, geht es uns als passionierte Filmmusik-Fans weniger um den jeweiligen Film selbst und auch gar nicht so sehr um die Wirkung der Musik im jeweiligen Film, sondern eben um das Musikerlebnis außerhalb des Films. Es gibt unzählige Beispiele für grandiose Filmmusik zu unsäglich miesen Filmchen (Stichwort: Jerry Goldsmith). Warum also nicht einfach mal so grandiose Musik schreiben, die zwar wie Filmmusik klingt, aber eben nicht an irgendeinen Film gebunden und damit den Einflüssen von Regie und Produktion ausgeliefert ist? Ich halte das für einen künstlerisch sehr lohnenden Ansatz! Nun zur Musik: Die gefällt mir sehr gut, auch wenn ich stilistisch eigentlich etwas anderes erwartet hätte. Vanbeselaeres Tonsatz ist insgesamt sehr kantional und choral gestaltet. Mir persönlich ist das für's außermusikalische Kreuzritter-Setting fast etwas zu brav, sauber, aufpoliert. Stellenweise klingt es durch die Dominanz von Blech (sogar das Stereospektrum ist bei lauten Passagen deutlich rechtslastig) fast ein wenig nach Posaunenchor oder Marching Band. Klar, das wäre sehr klischeehaft, aber für mich sollte "richtige" – das heißt stilisierte, pseudo-authentische – Mittelalter-(Film-)Musik immer auch ein paar wohl platzierte Quint-Parallelen haben. Die sucht man hier allerdings vergeblich und ohne Titel und Cover würde ich nichts davon wirklich mit Kreuzrittern, Burgen und Co. assoziieren. Es geht natürlich auch ohne Parallelen, wie Rozsa ("Ivanhoe", "Knights of the Round Table") und Goldsmith ("Lionheart", "First Knight") eindrucksvoll bewiesen haben, aber hier wurde ich in meiner Erwartungshaltung, ich will nicht sagen enttäuscht, aber doch ziemlich überrascht durch den klassisch-braven, stellenweise fast barocken Kompositionsstil. Auf Instumentierungsseite setzt Vanbeselaere allerdings neben den üblichen Extras wie Harfen und chromatischer Percussion auch auf E-Gitarren. Die nutzt er nicht etwa für knallige, Metal-hafte Powerchords wie im Genre durchaus üblich (vgl. etwa "Kull", Joel Goldmith), sondern vor allem für ein paar wohl platzierte Blues-Rock-Soli. ;) Wie gesagt, sehr ungewöhnlich und komplett damit warm geworden bin ich zugegeben noch nicht, aber es ist definitiv mal was anderes und bei dem üblichen Zimmer-Holkenborgschen "Epic"-Gedudele im Fantasy-Bereich, Ostinato-durchseucht bis zum musikalischen Erbrechen, eine wirklich angenehme Abwechslung. Klare Empfehlung! Hier gibt's ein paar kurze Ausschnitte von der Recording-Session in Prag mit dem Komponisten selbst:
  23. Das kann ich nicht sagen; hab mit dem Label nichts zu tun. Ich schätz mal, das ist zum Teil in den jeweiligen CD-Preis eingerechnet. Tadlow (ok, ist auch nur aus UK) nimmt etwa 3 € für Verpackung und Versand; Varese hingegen 10–13 € bei Preisen für Einzel-CDs von 17 €. Da find ich den Preis samt Porto hier echt noch sehr moderat, wenn man bedenkt, dass die Scheiben aus Down Under kommen.
  24. Danke für den Link! Das oben erwähnte Robin-Thema beginnt in diesem Zusammenschnitt übrigens ab 04:05
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