sami

Kann ich mit leben. Der Illusion, es würde sich dabei um irgendeine Art von ernstzunehmender Filmmusik handeln, gebe ich mich allerdings nicht hin.

Und du musst sie alle ansehen... Ich habe nach dem HOBBIT entschieden, die Nachfolger irgendwann mal im TV zu schauen, so ernüchternd fand ich den Kinobesuch letzten Dezember.

DEAD ZONE, mein liebster Kamen sowieso. Auf Spotify kann man das ganze Album hören, sehr stimmungsvoll, sehr nordisch, sehr gut!

Oder einfach Schnauze voll?

Der arme Hund!

Ich konnte Kamen leider nie viel abgewinnen, aber der spanische Charme von DON JUAN hat mich klar besiegt.

Unter den 10 Trailern, die ich vor STAR TREK 2 sehen durfte (musste), kam der noch überraschend gut weg. Wenn ich an SEELEN denke (oder wie ich getauft habe, SELEN - ELEMENT DES GRAUENS) und dieses Stephanie-Meyer-Ding oder MOS, da wurde aus WWZ fast ein must-see.

Dann hagelts ja bald wieder Verrisse!

Wie gesagt, es gibt geschickte und weniger geschickte Wege, Dinge anzusprechen, zumeist wählt man unvorbereitet den weniger geschickten, deshalb meinte ich, bereite diesen Part eben ein wenig hintersinniger vor und wahrscheinlich würden dir die meisten dieser Leute nicht erzählen, dass ihre Musik besser ist, als die der großen Filmmusikdinosaurier - das würde sich höchstens Horner trauen. Ich würde Zimmer sicher auch nicht fragen, warum er gegen einen Goldenthal so ein kompositorischer Wicht ist, aber was ich ihn fragen würde, wäre ob er gerne ein Talent wie Goldsmith (ich nehme ihn mal, da Williams einfach zu irreal klingen würde) bei RCP aufnehmen würde, obwohl JG einen ganz eigenen Stil hatte und sich unter Umständen geweigert hätte, als Hans Assistent an gesichtslosen Soundcollagen für MOS zu arbeiten. Irgendwas in dieser Richtung, das insinuiert zumindest, dass RCP einen sehr gleichförmigen Sound kultiviert, bringt es aber mehr von hinten durch die kalte Küche.

Anne, ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass deine geschriebenen Aussagen zum Thema RCP und dem, was du dem RCP-Jünger erzählt hast, nicht so ganz deckungsgleich sind. Grundsätzlich sind kritische Fragen das Rüstzeug jedes guten Journalisten, man sollte sich dann natürlich geschickt vorbereiten, damit der Interviewpartner sich nicht allzu sehr auf den Schlips getreten fühlt, aber sich auch nicht mit totalen Allgemeinplätzen rausmogeln kann. Zimmer ist Autoverkäufer genug, dass er sowas schnell aushebeln wird - Look, it's the changing times, it's just great teamwork, all is ever-changing and totally weird etc. - aber wenn du ihn schon sowas in der Richtung fragen willst, dann versuche es vielleicht eher aus der historischen Perspektive, z. B. "Wouldn't you like it to listen to a great Jerry Goldsmith-score once in while for a new big franchise movie?", dann wird er sicher sagen "Yeah, of course" und dann kann man behutsam auf den Pfad des allgemeinen und deprimierenden Gleichklangs des US-Mainstreamkinos einschwenken.

Ich bin da tiefenentspannt. Ich finde es zwar immer noch grenzwertig, dass bei all der Zeit und Knete konzeptorisch wieder nur eine Melange aus TOP GUN/BROKEN ARROW/PACIFIC HEIGHTS usw. rausgekommen ist - also im Gegensatz zu den BATMAN-Scores, die immerhin einen unverwechselbaren Ansatz hatten, was für einen Musiker in Zimmers Fallhöhe eigentlich das mindeste sein sollte, bevor er solch ein Projekt anfasst (wenn nicht, why bother?). Jedoch Debatten über Zimmers wilde Horde von Helfern und seine musikalisch simpel gestrickten Tableaus - das ist ungefähr so zielführend, wie auf Horner mit dem Dangermotiv einzuprügeln.

Das funktioniert andersum aber viel einfacher. Ein imagebewußter Forenteilnehmer kann auch viel bestätigend Nicken und sich in Elogen zu allem und jeden ergehen und sich dadurch leicht noch viel mehr Freunde machen. Kritik per se (die Qualität mal außen vor gelassen) und kritisches Denken war noch nie ein Beliebtheitsförderer.

THE EDGE.

Na gut, sowas hat Horner aber schon in ALIENS gemacht. Ist halt immer schwierig zu sagen, wer da von wen inspiriert hat - in der Phase hat Horner aber auch wirklich monatlich neue Scores rausgehauen, also ist es nicht unplausibel.

Meinste? Ich habe Davis beim PAGEMASTER und BALTO recht deutlich rausgehört, auch WE'RE BACK und vor allem FAR OFF PLACE sind diesbezüglich auffällig, aber CAPD klingt doch durchgehen hornerig.

Wir haben verstanden: Neuer Blockbuster will geknuddelt, geherzt und liebgehabt werden. Da sind berechtigte Fragen über Sinn und Unsinn dieses unnötigen und überproduzierten Schlachtschiffs schlicht unerwünscht.

Im Falle Zimmer & Co. darf man natürlich berechtigterweise fragen, ob nicht der personell überbesetzte Berg kreißte und dann doch nur eine eher mäßig musikalische Maus gebar. Das 30-minütige Synthiestück fasst jedenfalls alle nennenswerten musikalischen Ideen zusammen und das konnte Hans sicher auch ganz alleine an seinem millionenschweren Cubase-etc-Equipment zusammenbasteln.

Früh-80er-Goldsmith ist nie weniger als traumhaft sicheres Handwerk, aber INCHON baut hauptsächlich auf Ideen auf, die anderswo schonmal besser zu hören waren und klingt zusätzlich noch..sagen wir's positiv...archivarisch. Warum der so einen Run ausgelöst hat, erschließt sich mir nur bedingt, zumal ich den praktisch auch nie auf irgendwelchen Lieblingslisten gesehen habe.

(und so dolle ist der nun auch wieder nicht)

Die Sketchbooknummer ist eigentlich besser als der richtige Score. Da wünscht man sich Gene Hackman und Ned Beatty beim herumalbern im Hawaiihemd wieder, gell?

CHIN REACTION hör ich mir jedenfalls zehnmal lieber an als dein tollen DARK KNIGHT RISES, alter Freund!

Reaktionär!

Was der Bauer nicht kennt, frisst er halt nicht.

Bitte, der war 2006. Ansonsten muss ich sagen, das bei Songsoundtracks der Zusammenhang mit dem Film meist völlig egal ist, die segeln bei mir unter "Pop/Crossover" und da finde ich es eher doof, wenn wie im Fall DRIVE oder TRON der musikalische Hund mit so einem mauen (für mich) filmischen Schwanz wedelt.

Ich sprach ja auch von anderen. Aktuell kann man z. B. HIER ein hübsches Stück vom alten Meister erlauschen (zumindest, wenn man die alte Sony noch nicht hatte). Ich finde zwar AFTER EARTH nicht unbedingt schlecht, räume aber ein, dass es wohl weit lohnenderen Zeitvertreib gibt.