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sami

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  1. Ne, die ganze exotisch parfümierte Actionmusik ab der Mitte fehlt auf dem alten Album komplett. Genauso rausoperiert wie das Lancelot-Thema bei FIRST KNIGHT. Das alte Album macht im Großen und Ganzen einen seriöseren Eindruck, als die doch etwas flottere Komplettversion (wobei man hier getrost ca. 25 Minuten entnehmen kann und damit alles Essenzielle abgedeckt hat).
  2. Das ist der Einzige, wo wirklich noch lauter Kabinettstückchen (130 Minuten!) drin lauern. Da hat der Gute sich wirklich Arbeit gemacht.
  3. Bei KING KONG ist mir selbst das offizielle Album zu lang (besonders die standardisierten Actionsynkopen im überlangen Finale). Ein guter 45-Minuten-Schnitt gereicht dem Werk zur Ehre.
  4. Was mich deutlich mehr stört als mehr oder weniger offensichtliche Digitaleffekte sind die vielen computergesteuerten Bildnachbearbeitungen, digitale color timings usw. Digitale Farbfilter werden ja zumeist ohne große Scham eingesetzt und usurpieren weitaus größere Filmteile, als etwa ein Schneemonster, das für 50 Sekunden im Bild ist.
  5. Hach ja. Silvestri macht nochmal auf CAPTAIN AMERICA und die Welt ist wieder häschenflauschig!
  6. Na ja, so viele waren es am Ende auch wieder nicht. In THE NEW KING am Ende entspinnt er aber nach viel krawalliger Actionmusik noch einmal ein bereits eingeführtes Motiv in einem charmanten walzerartigen Ambiente und diese kleine Passage ist schon bestes Old-school Fantasyscoring, dem wohl auch Goldsmith seinen Segen gegeben hätte.
  7. Ich kann mir bei der üblichen Marvelverwurstungsmaschine auch gar nicht vorstellen, dass so einem Projekt nicht schon im Skriptstadium jegliche Ambition ausgetrieben wurde. Was da ein Final cut dann noch groß rausreißen soll, weiß Gott allein.
  8. Und das betrifft seltsamerweise fast alle großen JNH Scores in letzter Zeit. Als hätte der Gute aus Versehen die Garage mit den Session masters offen gelassen.
  9. Also das halte ich nun für ein Gerücht. Das 60-Minuten-Album fasst den Score perfekt zusammen, wohingegen die Komplettversion voll von rein funktionaler Untermalungsmusik ist, die allzu oft ziellos vor sich hin dümpelt und die nun wirklich niemand anhören muss. JNH hat da schon sinnvollerweise etliches zusammengeschnitten (alleine der große Finaltrack, an den er inspirierterweise seine Trailermusik als Coda gehängt hat). Leider hört sich AFTER EARTH wieder mal eher nach Blockbuster-Auftragsarbeit an, obwohl schon mit merkbarem Feinschliff in der Instrumentierung. Zu wenig darf sich die Musik eigenständig entwickeln und muss oft atmosphärisch vor sich hin dümpeln, auch die Themen bleiben eher skeletthaft und werden im Score ja nur sehr punktuell aufgegriffen. Nun ja, wenn Shymalayan überhaupt noch Filme machen darf, dann hoffentlich was kleines, wo die Musik auch noch was beisteuern darf.
  10. Meine Tadlow-Direktbestellungen sind idR eine Woche nach der Bestellung da.
  11. Das halte ich auch noch für ein Gerücht. Man kann komprimierte Formate so oder so erstellen, dass ein sehr guter Codec wie lame bei 320k den oben genannten Effekt erzeugt, halte ich nach wie vor für eine Legende, obwohl es zugegebenerweise auch viele schlechte Umwandlungen gab/gibt.
  12. Dit is der springende Punkt: hätte man den Film mit Yareds Score ins Rennen geschickt, wer würde heute diese Töne spucken? Es würde nämlich keinen großen Unterschied machen, TROY blieb auch so hinter den Erwartungen. Make no mistake: unter solch faden Vorwänden haben major studios auch schon Milliarden Dollar versenkt, als nämlich trotz aller rejections und Kosmetik die Chose dann doch abgesoffen ist.
  13. Wie gesagt, die Screenings und Scorecards funktionieren so einfach nicht. Das Studio hat natürlich eigene Vorstellungen, wie der Film massenkompatibel zu vermarkten ist und dementsprechend werden auch die Screenings nicht ganz so unbeleckt vorbereitet - wenn man das in einem Einkaufscenter in Pasadena mit 14-Jährigen macht, dann weiß man schon um die ungefähre Reaktion - und konfrontiert die Filmemacher auch gern damit (Wir haben's dir ja gesagt). @Max: na ja, offenbar kackfrech genug, dass Disney die Kläger ausbezahlt hat.
  14. Kurze Zwischenfrage: einige, die hier offenbar soviel über die Scorecards des Testpublikums wissen: woher, außer von Horner? Ihr macht euch da glaube ich auch ein wenig ein zu einfaches Bild, wie sowas abläuft. Da wird wie bei jeder empirischen Umfrage durch die Scorecards auch geschickt "gelenkt", wenn also irgendein Regime bei WB gesagt hat, der Score wirkt auf UNS so altmodisch, dann kann man durch eine entsprechend formulierte Frage (Did you like the score? Did you find it overbearing?) genau die Reaktion triggern, die man haben will. Diese 100-Mann Screenings werden ja durchaus auch gegen Filmemacher eingesetzt, denen das Studio Druck machen will. Es gibt dazu schöne Bücher, z. B. HIER .
  15. Bitte mal bei 01:25 nachhören und dann fangen wir an, alle Zitate in LBT durchzuzählen.
  16. Aber BVBFan, es ist doch nun albern, hier TROY als Ausnahmefall heranzuziehen und WB für etwas die Schuld in die Schuhe zu schieben, dass dieser Komponist bereits hundertfach vorher bewiesen hat: dass ihm eben im Gegensatz zu vielen Kollegen einfach die künstlerische Integrität abgeht. Manchmal ist das Ergebnis überzeugender (WILLOW), manchmal irritierend (BICENTENNIAL MAN), manchmal einfach kackfrech (siehe zB HONEY I SHRUNK THE KIDS oder FOR GREATER GLORY). Es fehlt bei Horner einfach an jedweder Demut: Da brauche mer, um mit einem bekannten hessischen Komikerduo zu sprechen, gar net drüber rede...
  17. Ach sooooo... Das bleibt für mich die Debatte um "künstlerische Integrität" versus "mir gefällt's halt". Diese Haltung fällt ja nicht nur hier auf, dass eben viele der Meinung sind, wenn es dem Konsumenten gefällt, dann hat der Komponist schon was richtig gemacht. Ich kann beide Seite verstehen, schlage mich dann aber instinktiv auf die Integritätsseite, da ich mir denke, irgendwann macht das sonst niemand mehr - schon deshalb, weil in der Post-Postmoderne sowas immer mehr relativiert wird und immer weniger Leute überhaupt wissen, dass da was geklaut ist. Wie gesagt: ich störe mich weniger am Konzept des musikalischen Diebstahls (der ja auch sehr inspiriert ausfallen kann, siehe Horners Nutzung von Charles Ives UNANSWERED QUESTION für die in der Tat offene (Handlungs-) Frage in WOLFEN), sondern eher an der zum Teil extremen Wiederholung und der Beliebigkeit, mit der Horner wirklich jeden Scheiß bis zum Umfallen durchexerziert. Stichwort "danger motiv": inzwischen kann man drüber lachen, trotzdem ist es traurig, wie wenig Horner sich über den Einsatz solcher Mittel Gedanken zu machen scheint. Dieses Kapellmeisterhafte, das recht unverhohlen auch eine Verachtung seines Publikums, sei es den Filmemachern, sei es den Zuschauern gegenüber, durchblicken läßt, sollte eben auch in jeder Rezension und Diskussion benannt werden (letzter trauriger Höhepunkt war ja FOR GREATER GLORY).
  18. Na ja Babis - mir entzieht sich, warum ich als Warner Bros., Paramount oder oder oder die Verantwortung dafür übernehmen muss, dass meine bezahlten Dienstleister zur Kleptomanie neigen. Im Zweifelsfall erkennen weder Regisseur oder Produzent, dass ihr Komponist da von Glass bis Schostakowitsch wieder das gesamte Klassikrepertoire durchgemopst hat (respektive sein eigenes). Da muss man schon die Kirche im Dorf lassen, das geht allein auf Horners Kappe - und der Anteil an bösen Temptracks, ja gut, nur fällt es schon auf, dass Horner sich zumeist bei Werken bedient, die auffälligerweise keinem anderen Komponisten als Vorgabe dienen - obendrauf kommen dann noch close encounters mit den üblichen Studiovorgaben, wie bei SPIDERMAN der RCP-Sound. Mich stört Horners Klauerei dabei gar nicht so sehr - es ist halt schlicht langweilig, immer wieder dieselbe Sosse serviert zu bekommen. In einer Diskussion zum Thema muss man aber fairerweise erwähnen, dass man gerade angesichts der heutigen Ignoranz beim Thema "künstlerische Integrität" dieses Thema nicht komplett aussparen sollte. Schon der Respekt vor den russischen Meistern und diversen anderen großen Komponisten gebietet es, hin und wieder darauf hinzuweisen, wo JH sich großzügig und zum eigenen Vorteil bedient hat.
  19. Es geht sich in diesem Falle wohl eher darum, dass Horners sowieso schon äußerst zweifelhafte Arbeitsethik durch diesen rush job nochmal ins negative Extrem gesteigert wurde. Dass das Ergebnis natürlich eine objektive Leistung darstellt - geschenkt (Horne braucht mein Lob nicht, er hat dafür schätzungsweise 3 bis 4 Millionen $ bekommen). Ich stimme zu, dass das Studio sicher einen großen Anteil der Schuld trägt, indem es diese Situation herstellte, nur: es wurden oben diverse Fälle ähnlicher Feuerwehrjobs zitiert! Ein Williams schrieb in 14 Tagen einen hochrespektablen Score, der auch 90 Minuten lang war (ROSEWOOD), Goldsmith verlor sich weder in AIR FORCE ONE noch in CHINATOWN oder FIRST KNIGHT in dreisten Plagiaten, ebenso wenig Newton Howard in WATERWORLD und auch Elfman hatte kaum mehr für seinen HULK. Alle diese Scores weisen gewisse Schwächen auf, die Ergebnis des übereilten Herstellungsprozesses sind (außer vielleicht der Williams) - zumeist starke Tendenz zur Wiederholung, vereinfachte Stimmführung etc. Aber keiner kam wohl auf eine vermessene Idee, wie Brittens Antikriegsandenken über dem triumphalen Einmarsch in Troja zu legen, über den minutenlangen Klau der "Schlacht auf dem Eis" von Prokofieff bei der Belagerung gar nicht erst zu reden...und heiter geht es da weiter. @BVBFan: das Interview ist schon in Teilen ein starkes Stück, Horner wirkt in seiner despektierlich-anmaßenden Art dermaßen arrogant, dass es eine Freude ist; leider, da stimme ich manchem Vorredner zu, gibt seine Musik seit langer, langer Zeit keine Anlässe mehr zu solcher Selbstgefälligkeit. Insgesamt ist Horner wohl ein harter Persönlichkeitsbrocken, dessen Musik ich zwar sehr gerne höre, dabei vorzugsweise ausblende, was ich über ihn als Mensch so erfahren habe über die Jahre.
  20. Die Angaben sind natürlich immer relativ, zumal ich das mit ALIENS nicht glaube, da laut Horner ja schon die ständigen Schnittänderungen, denen er hinterherhecheln musste, zeitlich einen größeren Rahmen eingenommen haben müssen. Generell ist die Zeit seit den 90ern massiv geschrumpft. Horner hat das für ENEMY AT THE GATES und MISSING bestätig, da hatte er zwischen 3 und 4 Wochen, was mir allein für die schiere Menge an Musik als recht sportliches Zeitfenster erscheint. Goldsmith hatte für THE MUMMY etwas über 3 Wochen, für RIVER WILD nur 8 Tage (der Score hört sich auch so an) und für FIRST KNIGHT einen knappen Monat, auch hier war das Musikpensum nicht gerade klein. Man darf also all diesen Gentleman Respekt zollen (auch wenn Horner und JNH sicher mehr Hilfe in Anspruch genommen haben dürften, als Goldsmith).
  21. Einige sind: James Horner - TROY (9 Tage Komposition, 4 Tage Einspielung/Dubbing) - A BEAUTIFUL MIND (9 Tage) - KRULL (3 Wochen) Jerry Goldsmith - CHINATOWN (8 Tage) - AIR FORCE ONE (12 Tage) > die meisten seiner späteren Actionscores entstanden aber auch nur in ca. 3 Wochen James Newton Howard - WATERWORLD (14 Tage) - KING KONG (knapp 3 Wochen schreiben, eine Woche Aufnahme) John Williams - MAN WHO LOVED CAT DANCING (10 Tage) - ROSEWOOD (2 Wochen) Zimmer & Co. - POTC (2 Wochen) Das ist aber eine sehr unvollständige Liste...
  22. Der Zweck heiligt jedoch nicht immer die Mittel, und TROY ist so ein Fall, wo ich die Produktionsbedingungen kenne, aber Horners Beitrag trotzdem nicht über jedweder Kritik sehe.
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