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sami

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  1. Gut, da hört man die Absicht raus. Ohne Frage aber auch ein Schmuckstück!;
  2. Mir waren die damals wie heute schon in der Idee viel zu bieder und in der Umsetzung dann total uninspiriert (Romantik = Flöte und Streicher, Dramatik: metallische Synthierhythmen und großes Hornaufgebot etc.) - gemessen an den inspirierten Vertonungen, die zu der Zeit z. B. ein Thomas Newman geboten hat (sogar Horner war da oft einfallsreicher). Einzig SIX DEGREES OF SEPARATION sticht da wirklich raus. Die James-Last-artige Titelmusik von ANGIE und der Synklavier bei BAD GIRLS gehen ja in ihrer Geschmacksbefreitheit fast schon wieder als absurde Kunst durch. PS: Goldsmith wurde zumeist während der Prä-Produktion verpflichtet (außer bei Cleanerjobs wie RIVER WILD), hat also zwangsweise schon die Skripts gelesen, aber jeder Routinier seines Schlages hätte sich eigentlich ausmalen können, dass bei MOM AND DAD SAVE THE WORLD, BAD GIRLS, MALICE & Co. keine filmischen Höhenflüge erwartbar sind.
  3. Wobei es mir bei der Auswahl um keinen wirklich Leid tut. 1980 - 1985 waren eben die ruler years.
  4. Morgen kommt wohl DAYS OF WINE AND ROSES (Mancini) und FIRE BIRDS (David Newman) von Intrada.
  5. Offengestanden fand ich WARLOCK, für das was er ist, nicht mal schlecht - ein B-Movie, das gar keine höheren Aspirationen hat. Die Musik ist dabei noch die größte Enttäuschung - gerade weil LEGEND kaum drei Jahre zurücklag. Die Restauration kam tatsächlich mit FIRST KNIGHT, der zwar arg konventionell geraten ist, aber dafür Goldsmith innerhalb der Grenzen, die ihm Alter und Zeitgeist auferlegten, den Weg zu einem erhabenen Altersstil ebnete. Die Camelot-Fanfare findet sich ja in ähnlicher Form in diversen Folgescores (z. B. in den eingedampften Kernmotiven von CHAIN REACTION und EXECUTIVE DECISION), ebenso wie die aufpolierten, ätherischen Romantikpassagen aus CAMELOT LIVES ähnlich in POWDER und 13TH WARRIOR Hallo sagen. Die fixen, kompakten Rhythmen hingegen sind vor allem in den neuen STAR TREK und AIR FORCE ONE wieder, die breite Melodik in THE EDGE und so weiter.
  6. Der Anteil an "Minderwertigem" und reinem going-through-the-motions war schon extrem hoch - und die Filme hat er sich ja am Ende selber ausgesucht. Aber Grenzgänger im musikalischen Niemandsland wie CRIMINAL LAW finde ich dabei sogar weniger ausschlaggebend, als blasse Sachen wie LOVE FIELD und ANGIE usw., die er ja nach eigenem Bekunden sogar machen wollte. Wenn das Endergebnis dann immer noch so inspiriert klingt wie eine 10.-Klasse-Gedichtinterpretation von mir, dann sind harte Worte mehr als berechtigt.
  7. Wenn überhaupt sehe ich die Phasen 1990 - 1994 1995 - 2003 FIRST KNIGHT bildet einfach eine zu klare Demarkationslinie zum Spätstil - davor schimmern mir zu deutlich die Synthie-80er durch (BAD GIRLS, MALICE, RIVER WILD, NOT WITHOUT MY DAUGHTER, LOVE FIELD etc.), danach ist fast alles melodisch und konzeptuell an FIRST KNIGHT orientiert.
  8. Ich würde ja die unseligen STAR TREKs extra nehmen, die kriegen ja oft schon Gnadenpunkte, weil sie zu TNG gehören. Alle drei haben ihre Qualitäten, aber wenn dann ein Spitzenscore wie MULAN dem eher funktionalen FIRST CONTACT weichen muss, schlag ich Alarm!
  9. Und die waren auch nur routiniertes Alterwerk, mal total Banane (LAST CASTLE, ALONG CAME A SPIDER), mal pfiffig (LOONEY TUNES), mal gut bis ansehnlich (HOLLOW MAN, TIMELINE, SUM OF ALL FEARS). Unter denen muss ich keinen expliziten Gewinner krönen.
  10. Und Teil 5, da diese Runde wahrscheinlich das letzte mal dabei: LIONHEART Letztes Projekt mit Spezi Franklin J. Schaffner, leider der erzählerischen und cinematografischen Qualität eines PAPILLON oder PATTON diametral entgegengesetzt: ein dünnes Mittelalterfilmchen, eher auf dem Niveau einer Fernsehproduktion, die unter der Knute eines phantasiearmen öffentlich-rechtlichen Redakteurleins zu erbarmungslosen Mittelmaß geronnen ist. Der historisch mehr der weniger verbürgte Kinderkreuzzug, der auf den Spuren Richard Lionhearts wandelte, zeichnet sich weder durch sonderliche Höhepunkte aus, noch kann das metaphysische Hinzumatschen eines Darth-Vader-artigen Dunklen Prinzen der Geschichte irgendeinen Vitalitätsschub verpassen: im Gegenteil, man fragt sich eher, ob die tatsächlich vorhanden Gefahren, die von Pest bis blutrünstigen Soldaten reichten, nicht eigentlich genug Potenzial hergegeben hätten, aber sei's drum: man sieht sich wieder, spätestens am Sonntagnachmittag auf Kabel Eins. Goldsmith beflügelte das Geschehen immerhin zu einem zünftig-luftigen Abenteuerscore, dessen drangvolle Umarmung einer romantischen Leitmotivik mit dezent-mittelalterlichen Dressing Goldsmiths Hinwendung zu weiterhin hochprofessionell gearbeiteten, aber sichtbar geglätteten Musiken aufzeigt. Die Beliebtheit des Scores ist wohl auch mit diesem Faktum zu erklären (trotz eines plaqueauslösenden Orchesterspiels durch ein Budapester Orchester - Moskaus Rache für RAMBO II?): kaum eine der alten Ecken und Kanten "verunstalten" das Hörerlebnis, machen die Gesamtpartitur (ca. 90 Minuten) aber auch etwas gleichförmig und zäh. Immerhin offeriert LIONHEART eine staatliche Anzahl wirklich starker thematischer Einfälle, die weitaus eigenständiger im Abenteuroeuvre bestehen können, als z. B. die späteren, deutlich schematischer geratenen Themen aus FIRST KNIGHT und 13TH WARRIOR. Am Ende lässt sich der Score im Grunde in fünf häufig interagierende Bereiche unterteilen: dynamische, stark rhythmisch orientierte Actionmusik, weihevoll-noble Hymnik, bittersüße Herzschmerzromantik, beschwingte, folkloristisch angehauchte Abenteuermusik und ein düsteres Dies-Irae-Zitat für den Bösewicht. All das ist mit Liebe gefertigt, gelangt jedoch lediglich in der Kollision von englischem Liedgut, Prokofieff und der typischen Goldsmith-Rhythmik in dem Stück MATHILDA zu einem einzigartigen Höhepunkt (dicht gefolgt von dem ähnlich ausladend konzipierten THE BANNER). Das finale Stück KING RICHARD fasst den Score in knapp 9 Minuten denn auch perfekt zusammen und lässt einige der eher vor sich hin mäandernden Stücke vergessen, die im Mittelteil immer mal für durchhängende Spannung sorgen. Ausgerechnet hier entschied sich Varése 1987, ein Doppelalbum herauszubringen - eine gut geschnittene 55-Minuten-Platte hätte es wohl auch getan (Goldsmith hätten wohl auch seine geliebten 36 Minuten gereicht). Aber das ist Jammern auf hohem Niveau: LIONHEART mag nicht der unvergängliche Ruhm eines STAR TREK oder BLUE MAX gebühren; als Visitenkarte für Goldsmith'sches Abenteuerscoring fasst es dennoch perfekt alle handwerklichen Stärken des späten Goldsmith in einer bunten Zuckertüte musikalisch zusammen - auch wenn hin und wieder ein zähes Stück Fondant in Form schlechter Synthie-Overlays das Vergnügen stört, die Goldsmith wohl aus Frustration über die mangelnden Spielkünste des ungarischen Orchesters mit hineingegeben hat.
  11. TEIL 4 UNDER FIRE Die wahrscheinlich letzte Großtat Goldsmiths innerhalb des "Erwachsenen"-Films - oder anders ausgedrückt, jenes in der Folge im Oeuvre des Meisters quasi durch Absenz glänzende Genre des politischen (Abenteuer-) Films für denkende Menschen (außer RUSSIA HOUSE kam da kaum mehr was). In UNDER FIRE geht es um einen anfangs lediglich beobachtenden amerikanischen Reporter, der im revolutionsgeschüttelten Nicaragua langsam vom neutralen Beobachter zum Sympathisanten der rebellischen Sandinisten reift und mit ihnen gemeinsam aktiv gegen Diktator Somoza (natürlich CIA-approved) und dessen Gräueltaten vorgeht. *based on the true story of ABC reporter Jack Clark Der Film soff 1983 relativ ab - zu stramm hatte Reagan die Nation auf einen streng-antikommunistischen Kurs eingeschwenkt, der mit Angst- und Bedrohungsvokabeln operierte und dafür sorgte, dass Rebellen gegen die bestehende Ordnung im amerikanischen Kino nur Akzeptanz fanden, wenn sie alberne Fantasienamen trugen und mit futuristischen Raumgleitern gegen diverse Todessterne flogen (die konnte man zur Not immer noch zum roten "evil empire" umideologisieren). Goldsmith inspirierte der Stoff zu einem seiner farbenfrohesten, und dennoch unglaublich präzisen Musiken - sowohl emotional, als auch intellektuell. Die erste Filmhälfte schweigt er sich aus und vollzieht sozusagen die beobachtende Position von Nick Noltes Russel Price nach. Erst als Price menschlich in den Wirbel der Revolution und des sandinistischen Kampfes hineingerissen wird, fängt auch die Musik an, stärker das Geschehen zu kommentieren, um schließlich den Sturz des Diktators in einer festlichen Latino-Jubelfanfare zu feiern (erste 40 Sekunden von "NICARAGUA"). Goldsmith kompositorische Brillanz zeigt sich jedoch besonders in der subtilen Charakterisierung der Protagonisten: der inzwischen durch DJANGO UNCHAINED hinreichend wieder ins Gedächtnis gerufene Sandinistenmarsch ist in seiner stotternden Rhythmisierung und der darüber liegenden, eigenwilligen Melodie eher ein wenig unbeholfen (der Filmmusikdienst charakterisierte ihn passenderweise als "quichotisch") und überhaupt nicht eindimensional kämpferisch oder siegreich: ein Hinweis auf die brüchige Natur des Sieges (und des Rechts?) in einer durch ständig präsenten politischen Aufruhr gezeichneten Region. Die farbigen Ethnoeinsprengsel beschreiben die wenigen fröhlichen Momente und ein ein romantisch-entrücktes lateinamerikanisches Liebesthema für Price und seine amerikanische Kollegin bedeutet uns, dass auch diese Beziehung hoffnungslos den Wirrungen der nikaraguanischen Gegenwart unterworfen ist. Allein, dass Goldsmith aus den diversen musikalischen Kleinteilen der Partitur eine kompliziert-brillante Overtüre wie BAJO FUEGO zauberte, zeigt, dass er hier noch einmal zu absoluter Hochform auflaufen konnte. Die Folge waren eine Oscarnominierung und diverse andere Preise. Leider führte dieser Erfolg nicht zu weiteren Aufträgen in diese Richtung: Goldsmiths Werk nach UNDER FIRE weist eine deprimierende (und wachsende) Anzahl von anspruchsarmen Routinefilmchen und eindimensionalen Blockbustern auf, die dem Komponisten seltener und seltender irgendwelche Leistung abverlangten. Die gelegentliche Begegnung mit UNDER FIRE beweist jedoch klar, was Goldsmith sicher auch nach 1983 noch mit solch aufgeladenen Stoffen hätte anfangen können - und ist somit so brillant, wie bittersüß.
  12. Dann die gute Nachricht für Magnum: zumindest EIN Track vom neuen STAR TREK wird NICHT von MG bestritten!
  13. FINAL CONFLICT NIMH UNDER FIRE LEGEND LIONHEART Sorry, Joe Dante! Der BURBS End Title gehört zu den musikalischen Großtaten der 80er, auch wenn das nie jemand so offen aussprechen mag.
  14. Mich interessieren Booklettexte auch nicht sonderlich, jedenfalls nicht irgendwelche Trackanalysen (historische Info's zur Filmentstehung schon eher). Was ich hilfreich finde, sind Angaben zu Inspirationen aus der Klassik (OMEN = PSALMENSYMPHONIE oder so), mir jedoch haarklein durchzulesen, ob in Track 15 das Hauptthema auf Sackpfeifen im Hintergrund mitspielt - das kümmert mich in der Tat erst, wenn die Musik für sich bei mir ankam. Ich habe schon diverse Rosenmans beiseite gelegt, die wunderbar intelligent konzipiert worden sind, aber einfach nicht meinen musikalischen Vorlieben entsprechen wollen. Aber für Einsteiger mag das sicher empfehlenswert sein, wenn man den eigenen filmmusikalischen Horizont etwas erweitern möchte - besonders im Hinblick auf Spieltechniken usw..
  15. As a special coup, we are proud to announce that Oscar-winning top composer Hans Zimmer will write the scores for the new STAR WARS movies.
  16. Gut, dass das jetzt geklärt ist, wo die wichtigsten Komponisten durch sind...
  17. Ich meinte, dass wir dieser Information nicht wirklich teilhaftig sind - wer im stillen Kämmerlein schon mit wem gesprochen hat. Es muss ja nicht immer alles auf Starwarsunion veröffentlich werden, was im Rahmen von Vertragsverhandlungen besprochen wird. Ich gehe davon aus, dass Williams wohl durch seinen Agenten genauso anrufen lassen könnte, wenn ihn das Thema so brennend interessiert.
  18. Romantik liegt ihm halt nicht so, aber Skurrilität á la LINK war eben noch nie mehrheitsfähig. Außer vielleicht bei DINNER FOR ONE, aber das hatte ja auch was mit saufen zu tun...
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