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Also bitte. Das wäre für ihn ein sehr konzilianter Ton. Lars, wer fällt denn "richtige" Entscheidungen, und vor allem, wofür? Sitzt da jetzt Moses auf dem Berg Sinai und die 11. Tafel schreibt "Und so sollte Hans Zimmers SUPERMAN-Musik sein und nicht anders!"? Wir sitzen hier in einem deutschen Soundtrackforum, das macht unsere Meinung für das Endprodukt nicht entscheidungsrelevant, aber auch die Produzenten etc. entscheiden nur nach höchst subjektiven "persönliche Vorlieben", mal abgesehen davon dass diese oft von einer galoppierenden Angst, nicht massentauglich zu sein, beeinflußt wird.
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Diesem Argument bin ich nicht zugänglich. Wie oft musste ich hier schon lesen, dass man "mehr ja auch gar nicht erwarten konnte". Ich will ja keinem 15-Jährigen seine frisch entflammte Begeisterung für derlei Elaborate nehmen, aber wenn man wieder und wieder dieselbe Portion Pommes rot/weiß zum Mittag vorgesetzt bekommt, darf man irgendwann ruhig sagen "mir ist schlecht".
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Blinde Nibelungentreue gab es auch schon immer - ich tendiere dazu, es auch zu sagen, wenn ich etwas für doof halte. Und das trifft Herrn Zimmer genauso wie Dr. Horner oder Mister Goldsmith.
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Das klingt nach alter Media-Ventures-Musik irgendwo zwischen THE ROCK und ARMAGEDDON, mit einem Schuß Faltermeyer zu Beginn. Dass das musikalisch eine eher traurige Sache ist - geschenkt. Dass zumindest in diesem Ausschnitt nicht einmal die Spur einer irgendwie originellen oder griffigen Idee zu erkennen ist, wiegt dagegen schon deutlich schwerer. Auf der anderen Seite: interessiert mich das ganze Projekt wirklich? Entschieden: NEIN. Deshalb lasse ich das Hänschen mal in Ruhe seine XXL-Doppelalben veröffentlichen und wenn mir dann jemand auch nur einen Track aufzeigt, der es zumindest auf DA VINCI CODE/AT WORLD'S END-Niveau schafft, dann gebe ich mich zufrieden.
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Das ist Zimmers Musik, für den Trailer eingedampft. Das is so dünne, das müsste selbst Hans peinlich sein. http://www.youtube.com/watch?v=RwUlsQ5ds4M&feature=player_embedded
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TEIL 4 THE SECRET OF NIMH Als Don Bluth, ein Disney-Abtrünniger, sich 1982 mit SECRET OF NIMH selbständig machte, fragte er sich, ob die kindlich gehaltenen Scores der letzten Disneyproduktionen der einzige Weg seien, Animationsfilme zu vertonen. NIMHs ambitionierte Story war mit einem gehörigen Schuß Dunkelheit, Gewalt (es geht immerhin um Ratten) und Opulenz versehen und Bluth & Co. entschieden, sich im Gegensatz zu den cartoonhaft-liederseligen Scores von BERNARD UND BIANCA und CAP UND CAPPER einen großangelegten dramatischen Score zu leisten. Von den verschiedenen Komponisten, die sie in der Folge ansprachen, kam die schnellste und enthusiastischste Antwort von Jerry Goldsmith, damals auf seinem Schaffenszenith angekommen und immer noch mit einer fast überiridischen Arbeitswut und Drang zu Neuem ausgestattet. Goldsmith stimmte mit Bluth überein, dass ein großer, operativer Score vonnöten war, der sich weniger in fragmentarischer Illustration verlieren sollte, dafür die Geschichte in einem großgespannten erzählerischen Bogen einfangen sollte - ganz wie ein echter Spielfilm eben (zumindest damals war der Ansatz ja noch weitgehend unerprobt). JG machte sich dann Anfang 1982 auch ans Werk und präsentierte Bluth eine Sammlung von Themen, die z. T. entrückt-ätherisch geraten waren (ganz nach seinem gerade in der Blüte befindlichen Hang zum Impressionistischen), z. T. mit Prokofieff liebäugelnd klassisches Mickey Mousing offerierten. Der resultierende Score ist neben LEGEND Höhe- und Endpunkt von Goldsmiths "Opern"-Phase, die mit den kargen und oft ökonomisch gestalteten Scores der 60er und 70er zugunsten opulent gestalteter und phantasievoll orchestrierter Klangtableaus aufräumte. Indirekt getriggert vom Erfolg von STAR WARS et al. reifte Goldsmith zwischen den späten 70ern und den Mitt-80ern zum "großen" Romantiker, der zwar immer noch mit Dissonanzen und freitonalen Klangstrukturen arbeitete, jedoch nun sein Werk auf großen Melodiebögen und breitschwingenden langen Stücken aufbaute - eine Phase, die nach LEGENDE nur noch in entschlackter Form fortgeführt wurde, dafür wieder mit der thematisch ökonomischen Präzision der 60/70er verknüpft wurde. Goldsmith selber stellte den Film übrigens Steven Spielberg vor, der daraufhin gemeinsam mit Bluth eine erfolgreiche Reihe von Trickfilmen initiierte. Es ist Fluch und Segen der Geschichte, dass Goldsmith für AN AMERICAN TAIL fest eingeplant war, jedoch aufgrund seiner Verpflichtungen für HOOSIERS absagen musste: entrée James Horner, der daraufhin für einige Zeit seine besten Partituren für Spielberg-Produktionen schrieb. Verglichen mit dürren und oft auch musikalisch wenig ansprechenden Vertonungen für WARLOCK, CRIMINAL LAW etc. dürfen wir uns fragen, ob zB THE LAND BEFORE TIME - die Goldsmith-Version nicht doch der glanzvollere Abschluss eines zumindest in der ersten Hälfte brillanten Jahrzehnts gewesen wäre.
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Teil 3 NIGHT CROSSING (1982) Für Deutsche dies- wie jenseits der Grenze dürfte dieses kuriose Schmuckstück aus den Walt-Disney-Studios wohl die filmisch seltsamste Stilblüte aus des Meisters goldener Phase sein. Die berühmte Ballonflucht der thüringischen Strelzyk-Familie über die innerdeutsche Grenze wurde hier, vorsichtig ausgedrückt, dramaturgisch "verdichtet", und zwar mit allem, was laut kalifornischen Filmschaffenden so dazugehört. Offenbar auf Betreiben des Springer-Verlags wurde der Film sogar fassungslosen Berlinalebesuchern zugemutet, denen die Tragödie der deutschen Teilung als biederer Hollywood-60er-Jahre-Kriegsfilm-meets-Trapp-Familie-Rührstück nonchalant serviert wurde. Man darf fast noch von historischer Bemühtheit sprechen, dass man zumindest so gnadenvoll war, keine alten SS- und Wehrmachtsuniformen für Grenzer und Stasileute vorgesetzt zu bekommen - ansonsten ist der gesamte Gestus des Films artverwandt mit wohlbekannten 60er-Reißern wie GESPRENGTE KETTEN, AGENTEN STERBEN EINSAM etc. (Klaus Löwitsch darf seinen Auftritt als dämonischer Stasioberst immerhin im schwarzen Ledermantel bestreiten). Auch sonst finden sich niedliche Details, wenn z. B. hungernde Ostdeutsche ausgedarbt über den Wochenmarkt streifen und sich um einen letzten (!) Apfel streiten. Goldsmith sah den Film wohl mehr oder weniger bewußt als das, was er war: ein altmodischer Abenteuerfilm und so vertonte er das Ganze dann auch: schwelgerische Flugmusik, mit ordentlich Strauß abgeschmeckt (da wir ja in den Wolken unterwegs sind blitzt folgerichtig auch immer mal THE CLOUD aus STAR TREK auf), wunderbar melodramatische Passagen für die bange Hoffnung der ostdeutschen Familien, brutale CAPRICORN ONE-Rhythmen mit viel donnerndem Blech und Schlagzeug für die Deutschen Demokratischen Sicherheitsorgane. Besonders amüsant anzuschauen etwa, wenn zu Goldsmiths aufgedonnertem 100-Mann-Orchester-Furiosi ein Wartburg durchs Bild schleicht. Aber Schwamm über den Film: die Musik ist wohl Goldsmiths letzte schwelgerische Abenteuermusik (ohne Synthesizer und simplifizierten Orchestersatz), die dermaßen formvollendet verschiedenste Stilansätze bindet und dabei perfekt aufgeht. Da schwelgen die Geigen, tost die Windmaschine, flirren die Holzbläser und marschiert das Blech dass von einer Sichtung des Films nur abgeraten werden kann: NIGHT CROSSING ist das Paradebeispiel eines Films, den es gar nicht gibt, da er in seiner Idealform wohl nur in Goldsmith Kopf stattfand (ich rechne mal raus, dass die ganze Thematik sich mit diesem Sound überhaupt nicht vereinbaren läßt, was ich einem Hollywood-Komponisten allerdings nicht wirklich verübeln kann - die süffige Pariser Straßencafémusik für die ostdeutsche Heimat ist im Übrigen das Sahnehäubchen).
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Teil 2: RAGGEDY MAN (1981) Goldsmiths adieu zu den verträumt-ländlichen Americana-Idyllen, die sich im Frühwerk häufig finden (FLIM FLAM MAN, LILIES OF THE FIELD, FLIM FLAM MAN, THE OTHER, WALTONS etc.). Die luftige Mischung aus Gitarre, Mundharmonika und kleinem Orchester findet hier ihren vielleicht charmantesten Höhepunkt - auch wenn die rustikale Stimmung nicht jedermanns Sache sein mag. Das Hauptthema basiert wohl auf einem Wiegenlied, das Goldsmith für eine seiner Töchter schrieb und das ihm offenbar so gut gefiel, dass er es in POLTERGEIST gleich nochmal einsetzte (oder Spielberg, der aufgrund dieses Films ja auch Henry Thomas für E. T. entdeckte). Was RAGGEDY MAN allerdings zusätzlichen Mehrwert verschafft, sind einige für die Zeit typische, ausladend komponierte Momente (THE KITE, die 2. Hälfte!), die in ihrem impressionistischen Gestus (zuviel Debussy im Klassikradio LA damals?) fast schon wie die damals obligatorischen, fett ornamentierten Williams-Scherzi daherkommen (JAWS 2 & Co.). Dazu gibt es immer mal Zirkusmusikeinsprengsel, die allerdings geschickt orchestral umgesetzt werden, so dass der Nervfaktor, den sowas in meinen Ohren sonst umgehend auslöst, hier ausbleibt. Allein dafür Chapeau, Herr Goldschmidt! Eine (für meine Ohren) perfekte mexikanische Sombrerofeierabendmusik lässt auch den Spass nicht zu kurz kommen. Der etwas unschlüssig zwischen Drama und Horror pendelnde Film kippt leider im letzten Drittel in vorhersehbaren Thrillerklamauk um, wofür Goldsmith dann auch genauso overdone Musik produziert: fette POLTERGEIST-artige Bartok-meets-Strawinsky-Orchesterattacken, die leider die verspielt-träumerische Atmosphere übel aufbohrt. Kann man bei iTunes natürlich rausprogrammieren. Das Album gab es nie wirklich, sondern wurde von Varése nur als kurzlebige Club-CD herausgebracht, die dann auch alsbald ausverkauft war. Im Augenblick muss also ein gewisser kreativer Freigeist bewiesen werden, um dem perfekten 30-Minuten-Schnitt habhaft zu werden. Mein Gott, Souchak, vielleicht auch erfolgreich RETURN OF THE JEDI oder INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE erfolgreich aus dem Weg gegangen? Oder gar JAWS 3-D?
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Das kommt davon, wenn einen der Suff nicht einschlafen lässt -Teil 1! The Final Conflict (1981) Um 1980 überkam Goldsmith die unbändige Lust, sein eigenes erhabenes Werk auf der Stufe eines Rózsas Bibelepos zu schreiben. Da MASADA noch in einiger Ferne lag, war das Beste, was ihm für diese Fingerübung blieb, der magere dritte Teil der Omen-Trilogie: Damien Thorn, innerhalb von 4 Jahren vom zarten Alter von 8 Jahren auf staatliche 35 Jahre gealtert (satanisches Treiben sein fordert seinen Tribut!), schart seine Jünger um sich, um zur nahenden Wiedergeburt des Heilands mit Herod'scher Infamie Säuglinge ermorden zu lassen - in einem Finale, dass in seinem sehr amerikanischen Christenhokuspokus an theologischem Unsinn nicht zu überbieten ist, wird Satan von einer 30 Meter hohen Jesusleuchtsäule in die Abgründe der Unterwelt gestrahlt. Goldsmith focht dies natürlich nicht an - den Film lediglich als Sprungbrett für Größeres nutzend, legt er den Konflikt Gott/Satan in wagnerianischer XXL-Größe an und kündet mit seinem gigantisch-diabolischen Sechsnoten-Hornthema für Damien schon im Vorspann vom Bruch mit der fiesen kleinen schwarzen Messe aus OMEN-Zeiten. Kein einziges Element der Vorgängermusiken wurde übernommen, dafür kommt ein quasi-religiöses episches Viernotenmotiv hinzu, dass in seinem ausladenden Gestus weniger klerikal denn erhaben klingt. In dem vielleicht schönsten ruhigen Track "The Monastery" werden beide Themen subtil verknüpft und es hört sich fast wie re-animierter Bruckner an - für den erklärten Bruckner-Fan Goldsmith muss das Projekt wohl ein Traum gewesen sein (in einem SOUNDTRACK-Interview erklärte Goldsmith frank und frei, dass FINAL CONFLICT der beste Score der Reihe sei, Oscar hin oder her). DUSTY war wohl eine australische Produktion, die Musik aus älteren Goldsmith-Scores verwendet hat.
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Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
sami antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Handwerk hin oder her, das große Ding bestand ja eher darin, einen völlig neuen Sound für das Genre kreiert zu haben, der so vorher eben nicht da war. -
Bronson-Bonus.
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Beide Scores sind jetzt auch nicht gerade BLUE Max- oder OMEN-Gourmetklasse. DETECTIVE ein kurzer, harter angejazzter Noirscore, VON RYAN ein routinierter 60er-Jahre-Kriegsfilmscore, typisch in seiner Mischung aus gutgelauntem Marsch vs. vergleichsweise düsteren Spannungs- und Actionpassagen (kleiner Bruder von THE GREAT ESCAPE, sozusagen). Bis auf das Titelthema von THE DETECTIVE haben es beide nicht mal in meine iTunes-Sammlung geschafft, insofern finde ich die CD eher vernachlässigenswert.
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- FIVE DAYS FROM HOME
- VON RYANS EXPRESS
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Veröffentlichung Tadlow Music: JERRY GOLDSMITH - THE SALAMANDER
sami antwortete auf samis Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ach Gott, sowas wie NEMESIS habe ich nie gehört, ich ging jetzt noch von den 90er-Aufnahmen aus, wo sie beispielsweise GREMLINS 2 furchtbar klanglich vergewaltigt haben. Ich denke, der Erfolg der beiden Platten wird zur Folge haben, dass sich noch der ein oder andere Goldsmith in der Neueinspielungsschleife finden wird - wir müssen nur hoffen, dass die Auswahl weiterhin auf eine gesunde Mischung aus Esoterik und Populismus setzt - und wir nicht irgendwann bei dem 3-CD Set STAR TREK - THE NEW RECORDING landen. -
Veröffentlichung Tadlow Music: JERRY GOLDSMITH - THE SALAMANDER
sami antwortete auf samis Thema in Scores & Veröffentlichungen
Das Problem mit dem Klang ist vor allen den klassischen Goldsmith-Spielereien mit z. B. fiesen Trompetenstößen, die in den knallharten Actionpassagen als Kontrapunkt zu diversen anderen Rhythmuselementen konzipiert sind, bei den Pragern aber öfters wie ein separates Element wirken, dass eben so nebenher spielt bzw. im allgemeinen Klangmatsch unterzugehen droht (THE CLIMBER!) Interessanterweise ist SALAMANDER im Vergleich zu CASSANDRA CROSSING geradezu diszipliniert gespielt, was wie Jonas sagt an der vergleichsweise entschlackten Stimmführung liegen mag, oder an der Neuinstrumentation, die nicht ganz so eng geführt ist, wie JGs Original. Sei dem wie ihm sei, gerne lasse ich mir von den Pragern LIONHEART oder RAMBO III in einer Neueinspielung gefallen (letzteren höre ich wegen der Performance fast nicht an), einen Score wie DAMNATION ALLEY (klarer Kandidat) oder auch 100 RIFLES würde mir demgegenüber einiges Sodbrennen verursachen.