sami

Gut, da mein persönlicher Langweilerfavorit ALIENS es irgendwie doch wieder auf den Spitzenplatz geschafft hat sage ich: Ponytail-Time!

Ich erhebe meine einsame Rufer-in-der-Wüste-Stimme und sage, 45 Minuten reichen völlig aus. Ohne eine einzige Note zu kennen sage ich das, jawoll...

BRAINSTORM/LAND BEFORE TIME/LEGENDS OF THE FALL Da ist irgendwie alles Gute/weniger Gute vom Meister drinnen - außer seinen Ethno-Spielereien, die aber in LEGENDS zumindest angesäuselt werden.

Meine Anwälte werden umgehend mit dir Kontakt aufnehmen...

Die Schmalzbrücke nebst Überleitung in das Hauptthema in FOR THE LOVE OF A PRINCESS (die ja in der noch breiter ausschwingenden Filmversion leider nicht erhältlich ist) war damals sehr auffällig, da in Stil und Ausführung zu dieser Zeit eher ungewöhnlich. Die getragene erste Hälfte im Stil Vaughan-Williams (PASTORAL SYMPHONY etc.) war auch sehr elegant und stilvoll musiziert - lediglich das ewige zu-Tode-reiten einiger Themen in derselben Instrumentierung (ein typische Schwäche Horners) und der eher wenig inspirierte Einsatz der irischen Pipes lassen BRAVEHEART zu einem in der Summe eher mittelprächtigem Werk gelieren. WOLFEN ist mir zu sperrig, dafür war der Score im Fim - wie der Film - super. SNEAKERS hingegen fasst ja den gesamten minimalistischen Horner kompakt zusammen und ist mit seinen exzentrischen Spielereien (der weihnachtliche Elfman-Chor im MAIN TITLE, die miauenden Streicher in COSM OLD FRIEND) einer von JH's innovativeren.

Er meint ROBIN HOOD von Marc Streitenfeld.

BRAINSTORM: Unter den "akademischeren" Ausflügen Horners klar der Stärkste, Mozart, Penderecki und Co. finden hier eine würdige Umformung zu effektivster Filmmusik, die auch Trumbulls Film über den Durchschnitt hievt. NAME OF THE ROSE: Ein gregorianischer Choralscore mit Synthesizer und einem für Horner-Verhältnisse delirierend zurückhaltendem Liebesthema - ein Schmaus. WILLOW: Die schiere Wucht hebt den über vieles andere (nicht nur von Horner) - die Ur-Schöpfer (Schumann, Mozart, Wagner, Prokoviev etc.) sollte das zitatenreiche Werk eigentlich mit einem gewissen Stolz erfülllen LAND BEFORE TIME: ebenfalls sehr zitatenlastig (Bartok, Prokoviev), aber hier erreicht Horners konzertanter Stil einen geschlossenen Höhepunkt, trotz einer gewissen klebrigen Süße GLORY: trotz insgesamt sehr weicher und traditioneller Sprache ein konzeptuell brillantes Werk ROCKETEER: mach einfach Spaß, wie er ist LEGENDS OF THE FALL: wir betreten das tiefe Tal der Hornerschen Schmalzbomben, mit denen er ab Mitte der 90er gerne seine "Epen" zuschleimte; im Film oft eine Zumutung aus schierem Kitsch, verlogenem Pathos und nicht mit Subtilität oder Feingefühl gesegnet; dennoch unzweifelhaft ein melodischer Gaumenkitzler. CASPER: in seiner Melodiösität und aufgrund der vielen kleinen Orchesterkniffe einfach ein Spaßmacher, außerdem fasst er den etwas luftigeren Kinderstil Horners perfekt zuusammen. PERFECT STORM: ich repetiere wie der Meister selber es ja auch gerne tut: im Film oft eine Zumutung aus schierem Kitsch, verlogenem Pathos und nicht mit Subtilität oder Feingefühl gesegnet; dennoch unzweifelhaft ein melodischer Gaumenkitzler. A BEAUTIFUL MIND: ein minimalistisch-melodiöser Horner aus der Spätphase; im Film eher ungenießbar, zum Hören sehr klangschön (was für Ron Howards furchtbarem, oscargeilen Konsenssülz aber auch die perfekte musikalische Begleitung darstellt)

Kreuzchen gemacht. Es blieb am Ende recht klar bei CLOSE ENCOUNTERS, EMPIRE und TEMPLE OF DOOM.

RIP Rolf Schult - die Stimme von Picard, Robert Redford und gefühlten 1000 anderen Stars meiner Kindheit starb am 13.03.2013. "Einem breiten Publikum ist Schult besonders durch seine markante Stimme bekannt. Seit 1965 ist er umfangreich in der Synchronisation tätig und die deutsche Standard-Stimme für zahlreiche fremdsprachige Kollegen wie Robert Redford (fast immer), Patrick Stewart (Professor X und Captain Picard, zuletzt im Wechsel mitErnst Meincke), für David Hemmings im Spionage-Thriller Charlie Muffin oder Anthony Hopkins (zum Beispiel in Das Schweigen der Lämmer; seit Hannibal wird Hopkins durch seinen Kollegen Joachim Kerzel synchronisiert). Darüber hinaus synchronisierte er unzählige bekannte Stars wie Marlon Brando (Superman), Yul Brynner(Catlow), Clint Eastwood (Dirty Harry, Sadistico), Gene Hackman (No Way Out oder Poseidon Inferno), Peter Sellers (Lass mich küssen deinen Schmetterling) oderDonald Sutherland (unter anderem in JFK – Tatort Dallas oder Outbreak). Inzwischen hat sich Rolf Schult bis auf wenige Ausnahmen (v. a. Robert Redford) vom Synchronisieren zurückgezogen....

Wohl war. Bei uns hoffnungslosen Fällen haben Sie nach '90 nicht mal versucht, heimlich die Kirchensteuer auf die Sozialabgaben draufzuschummeln. Und das haben sie ja nun sonst wirklich bei jedem versucht, der eine Kirche nur aus Versehen mal im Rückspiegel aus 1000 Meter Entfernung gesehen hat.

Nur wegen Bruce...

Mon dieu, und ich brauche das Soundtrack-Forum, um überhaupt mitzukriegen, dass ein Pontifex im Vatikan Platz genommen hat...

Zumindest mit dem Konsens.

Diese Abstimmungen spiegeln ja auch bei FSM oft genug nur die mangelnde Bereitschaft älterer Teilnehmer zu neuem wider. Bei Horner sind es STAR TREK 2, KRULL, WILLOW und BRAVEHEART (und vielleicht noch der ein oder andere Trickfilm). Viele dieser Titel sind auch gut bis sehr gut, ich kann verschiedenes aus der Zeit aber inzwischen auch nicht mehr hören, weil es mir einfach zu altmodisch klingt zwischenzeitlich.

Zumindest würde Zimmer den Altersdurchschnitt der teilnehmenden Nutzer deutlich nach unten drücken. Bei Horner orakele ich ein eher langweiliges Kopf-an-Kopf-Rennen diverser 80er Titel nebst BRAVEHEART voraus.

Früher war das:

Zumal einige der leiseren Scores abseits ihrer Hauptthemen wirklich eher langweilig sind. Wofür brauche ich auf der einsamen Insel 12 ähnlich gelagerte Variationen auf das ACCIDENTAL-TOURIST- oder PRESUMED INNOCENT-Thema?

Meine Lieblinge DRACULA, THE FURY und CINDERELLA LIBERTY sind auf halber Strecke krepiert, dafür noch die üblichen Verdächtigen in überpräsenter Trilogiestärke vertreten. Ts...

Oder zumindest viel mehr Leute die Filme gesehen haben...

@Babis: die Qualität des TORA-Scores erschließt sich tatsächlich wieder einmal besonders nach dem Durch (-Aus )sitzen des Films - wo hier welche Musik positioniert ist und wo nicht macht die Arbeit zu einem gediegenen Stück Filmmusik. Die oft minimalistische Musik für sich ist in der Tat eher spröde (und repetitiv) und hat bis auf Highlights wie PRE-FLIGHT COUNTDOWN keine große Sogkraft auf CD, obwohl natürlich die handwerkliche Güte wie immer bestechend ist.

Die Edition ist zwar ein Witz (Filmedits!), aber der Klang ist unschlagbar!

*der kräftige Russenchoral in RADEK'S DEATH in AIR FORCE ONE ist von Goldsmith, nicht McNeely

Willst du mir jetzt ernsthaft erzählen, Sid Sheinberg saß in seinem stickigen Chefbüro und hat mit weinenden Augen gen Scott stoßgebetet "Wir haben alles versucht, unsere letzte Chance ist es, den Film radikal zu entstellen und einen Popscore mit asiatischem Einschlag und Panflöten drüberzuhauen"? Da war wohl eher das Ego des Produzenten, dass ihm flüsterte dass er selber eh der bessere Filmemacher ist, ausschlaggebend. Das Testpubliukum gab dem Score schlechte Noten (das schrottige Synthie-Widderhorn mag eine KLEINE Rolle gespielt haben ). Daraufhin wollte Paramount den kranken has-been durch einen sportlichen Newcomer ersetzen. So würde ich es mal ganz unprätentiös beschreiben wollen.

Oder aus BATTLE OF BRAZIL, in dem Terry Gilliams ungefähr zeitgleich stattgefundener Kampf mit Universal-CEO Sid Sheinberg dokumentiert wird (Bezüge zu LEGEND finden sich da zuhauf). Die relative Wahrheit ist, dass Tom Cruise mit RISKY BUSINESS seinen großen Einstiegserfolg hatte - gescored von Tangerine Dream. Nach Produzentenschnellschußlogik war es also nur folgerichtig, dass das, was bei einer Teeniekomödie funktionierte auch mit LEGENDE funktionieren müsse. Zusätzlich engagierte man ja auch Bryan Ferry, der einen furchtbaren Song für den prominenten Einsatz über die finalen Szenen(End Credits) schrieb - et voilá: der potenzielle Hit war fein popkulturell abgeschmeckt und sollte die Teenies in Scharen in die Kinos locken. Wie so oft ging die Rechnung aber nicht auf und heraus kam eine Blamage für alle Beteiligten.

JOHN BARRY: The Golden Child Eine völlig überproduzierter Lala-Land-Trippel Whopper mit einem überraschend unterhaltsamen Barry und viel überflüssigem 80er-Pop. Die Entscheidung, Barry nach OUT OF AFRICA einen großen überladenen Special-Effects-Reißer zu überantworten mag man damals mit hochgezogener Augenbraue wahrgenommen haben, aus heutiger Sicht klingt das Ergebnis recht überzeugend: Barry weicht hier zwar kaum eine Haaresbreite von seinem etablierten Stil ab (hauptsächlich Elemente der Bond-Scores um A VIEW TO A KILL), aber es macht schon Laune wenn ein tiefer Männerchor über einem der klassischen getragen-dramatischen Barry-Misterioso-Themen von ein paar pseudo-fernöstlichen Instrumenten begleitet von dramatischen Vorkommnissen kündet, die man in einem Mitt-80er-Eddie-Murphy-Reißer nun wohl als letztes vermutet hätte. Ein wenig angejazzter Pop, süffige Barry-Melodik jener Tage und ein angenehm unaufgeregter Ton, der im Zeitalter der donnernden Taiko-Drums und hyperaktiver Elektronikpercussion schon fast wie ein filmmusikalisches Shangri-La anmutet - was hat man früher über den langweiligen Barry geschimpft (nicht ganz zu Unrecht), aus heutiger Sicht macht so ein Stück, zumindest auf seine 30, 40 Kernminuten reduziert, richtig Spaß.