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sami

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  1. FIRST LOVE - John Barry Zuerst wollte ich "FIST LOVE" schreiben, aber dann fiel mir auf, dass der Film ja ab 12 ist. Solider Melos-Barry mit ein paar jazzig/poppigen Source-Stücken (da schimmert sein zur selben Zeit erschienenes Konzeptalbum AMERICANS durch), wie gehabt ein hübsches Hauptthema (zumeist die klassische Barry-Flöte/Streicher-Kombi), dass hier aber durch ein paar hübsche Zither- und E-Bass-Spielereien aufgebrochen wird. Sehr hübsch, wenn auch in Komplettform überflüssig. Trotzdem danke, La-Laland!
  2. Jaja, das ist ja das schlimme. Von den "großen" Blockbusterscores der letzten 5 Jahre hab ich mangels musikalischem Interesse kaum noch was mitbekommen.
  3. ? Wenn die höchste Erwartung ein RCP/_Jablonskyscore ist - sicherlich. Wenn ich allein zu BATMAN FOREVER (1995) zurückgehe (genretechnisch), dann stimmt diese Aussage sowas von garnicht mehr.
  4. (und die sind auch oft besser als der hohltönende Bombast für BATMAN & Co., Jokerthema hin oder her)
  5. Als der letztes Jahr in Ghent lief, war das Urteil der versammelten Kritikerschar verheerend; De Palma auf Pro 7-Dienstagabend-Niveau...
  6. QUEIMADA hat ein paar geile ( ) Stücke, aber welcher Morricone zwischen 68 - 74 hätte die nicht? Bei PEUR SUR LA VILLE muss ich allerdings sagen, dass eine 20-minütige Auswahl hier absolut ausreichend scheint: ein hübscher Thrillerscore mit ein paar netten Pop-Source-Stücken, aber keinesfalls die erhabenste Nobelmarke in Morricone'schen Oeuvre.
  7. Sagen wir, den Film zu dienen ist die Pflicht, dabei auch noch gute MUSIK zu schreiben, ist die Kür.
  8. Tut er das? (Freunde dem Egoismus opfern) Er handelt im weitesten Sinne altruistisch bis zum eigenen Ende (kurz zuvor spielt er immerhin den "Brautvater", als er das Paar auf Candys Anwesen zum ersten Mal wieder vereint).
  9. Sprich mal schön für dich selbst. Sonst könnte noch jemand auf die Idee kommen, das Niveau hier hätte noch nie den Kleinbürgerhorizont von "so Filme wollen einfach nur unterhalten" überstiegen.
  10. Großartige Filme, die Rollen von Nero sind hier allerdings zwielichtige ausländische Kriegsgewinnler, die im Laufe des Films "zur richtigen Seite" bekehrt werden (also zu Kindern der Revolution, um im Duktus des "rotlackierten" italienischen Revoluzzerwestern zu bleiben). Wiederum gibt es einen spezifischen Sinn für diese Rollen im Kontext der mexikanischen Revolution...bei DJANGO gibt es derlei Subtext gar nicht (ich mutmaße, Tarantino war einfach zu angetan von der Idee, einen deutschen Zahnarzt im wilden Westen die Nibelungen erklären zu lassen) Ich mag bei diesem Thema zu extremer Analität tendieren, aber mir geht dieses halbgare "reim dir oder ich fress dich" bei diesem Genre zumindest, gewaltig auf den Zeiger...
  11. Das klingt in der hochtrabenden Theorie aber weitaus schlüssiger, als es im Film ist / dargestellt wird. Weder ist Waltz ein typischer Deutscher, noch ein Nazi. Das läßt sich höchstens im interreferenziellen Rückblick auf INGLORIOUS BASTERDS rechtfertigen (was ich Tarantino zutraue, obwohl trotzdem ein schwacher Aufhänger, dann hätte er einen Landa senior draus machen müssen, keinen undefinierbaren Hippie-Freigeist, der halt zufällig Deutscher sein soll). Was mich grundsätzlich an dieser egalité-Argumentation stört ist die mangelnde Trennschärfe: das ist kein NACKTE KANONE-Film, wo plötzlich ein Eisbär durch Frank Drebins Büro tappert - was in dieser Art der Parodie auch absolut legitim ist. Dekonstruktion á la Tarantino sollte aber im Idealfall auch was zu sagen haben (was ja in DJANGO hier und da auch spürbar so ist) und sich nicht darauf verlassen, dass es schon funktioniert weil 90% der Zuschauer sich sowieso damit zufrieden geben, dass es schon "irgendeinen" Sinn haben wird.
  12. Misserfolg ist im Umkehrschluß aber leider auch kein Qualitätsgarant...und im Fall von GANGSTER SQUAD absolut gerechtfertigt.
  13. Und GANGSTER SQUAD außerdem lausig schlecht.
  14. Sie alter Kulturpessimist. Ich glaube eher, in Tarantinos Fall wird der Bärenanteil der Zuschauer durch das deutsche Feuilleton ins Kino geschleust: endlich mal wieder einer dieser Tarantinofilme, wo vom Proll bis zum Professor jeder bedient wird - und klug schreiben kann man auch noch drüber, im Zweifelsfall sucht sich halt der Intellektuelle seine Lesart in ZEIT und PERLENTAUCHER zusammen, der Prolet erfreut sich an den direkt hormonwirksamen Affekten und richtig enttäuscht muss keiner sein. Und die Leute haben mal wieder das Gefühl, einen Film "für sich" entdeckt zu haben (anstatt zombiehaft hinter einer schnöden Marketingmöhre herzulaufen und sich PANEM und circensis anzuschauen).
  15. Alle Disneyland-Besucher kennen doch
  16. Es ist ja eigentlich ganz einfach: wenn QT auf irgendwas eine Metaebene draufsetzt (sagen wir, er setzt in INGLORIOUS BASTERDS entgegen seiner 77er Vorlage ein jüdisches Killerkommando ein, oder kontrastiert die Handlung mit einer Liebeserklärung an das Kino an sich oder erschießt Hitler), dann ist das halt auch klar als Kontrapunkt gesetzt. Man muss das nicht alles gut finden, aber wenigstens weiß man, oder mag erlesen, warum und weshalb er das gemacht hat. Bisher habe ich keine überzeugende Erklärung gefunden, oder auch von anderen (QT?) gehört, was Waltz als handlungsleitender Protagonist in DJANGO zu suchen hat. Mit anderen Worten, es ist eher ein Armutszeugnis für Tarantino, da es ja nicht mal ein Regelbruch ist, sondern einfach nur in ein eben sehr spezifisches Setting reingesetzt wird, weil QT nun mal gerne gestelzte Waltz-Dialoge schreibt - gegen die ich ich ausdrücklich nichts habe, nur dann bitte nicht als MENTOR (!) von Django (!) in einer Italowestern-Homage. Und genau darauf habe ich davor hinweisen mögen/wollen: so unreflektiert geht QT normalerweise nicht zu Werke. Das mag den Reflektionsscheueren unter den Kinogängern herzlich Latte sein (um mal im rs-2-Slang zu sprechen), aber für mich ist es eben eines von mehreren flachen Pop-Oberflächlichkeiten, die mir an dem Film negativ aufgestoßen sind (an anderer Stelle in diesem Thread bereits erwähnt).
  17. Nach der Argumentation kann ich auch Panzer in die Schlacht von Waterloo schicken. Ist halt mal was neues und erfrischendes und die dröge Infanterie knallt ja auch nicht so schön. Ganz im Ernst: wenn du von dem Genre, das sich Tarantino hier vornimmt, eine grundlegende Ahnung hast, dann weißt du auch, dass es Regeln gibt - der Deutsche ist in diesem Setting, wenn überhaupt, sowas wie ein zwielichtiger Waffenhändler, der wie Kaiser Wilhelm II aussieht und das auch nur in mexikanischen Revolutionswestern - mit Sicherheit ist er kein parlierender Paradiesvogel und Parvenü. Solche Regeln zu brechen, kann zwar ganz gut funktionieren, hier ist der Anlass aber offensichtlich kein lustvoller Tabubruch, sondern ein von völlig externen Faktoren motivierter Kunstgriff. Das nervt dann den Kenner wie mich schon, da Waltz da nicht wirklich hingehört. Und das ist umso ärgerlicher, da Tarantino ja sonst bei sowas eigentlich eher Gralshüter als Leichenschänder war.
  18. Wenn überhaupt, dann ist Waltz hier goldrichtig und in DJANGO eher deplatziert - deutschsprachige Dandys haben im Italowestern nichts verloren, höchstens dubiose teutonische Waffenbarone mit Monokel. Den hat Tarantino wohl wirklich nur aus Affenliebe besetzt und gehofft, es fällt niemandem auf, dass die Figur genrebezogen null Sinn macht.
  19. MAO'S LAST DANCER - Christopher Gordon Immer noch einer der besten Scores der letzten Jahre - Gordons Mixtur aus im wahrsten Sinne des Wortes zartbesaiteten asiatischen Klängen und opernhafter Dramatik (die Sourcestücken einmal ausgenommen) macht einem schmerzlich bewusst, mit welch ungustiösem musikalischen Kanonenfutter wir sonst allzu oft abgespeist werden.
  20. Du verteilst Kaffee und Fliegerschokolade im Viertelstundentakt, um dem sanften dahindösen entgegenzuwirken?
  21. sami

    John Barry

    Ansonsten ist der jazzige Barry immer super: BODY HEAT PLAYING BY HEART (superedler urban jazz mit süffigen Streichern und Chris Botti an der Trompete, den liebe ich ) http://www.youtube.com/watch?v=xfOk-qx7Xyc geht auch super: THE KNACK FOLLOW ME DAY OF THE LOCUST PETULIA OHMSS THE LAST VALLEY MONTE WALSH FRANCES RUBY CAIRO Ich muss sagen, die oft zitierten OUT OF AFRICAS, DANCES WITH WOLVES etc. stellen für mich eher den uninteressantesten Teil der Barry-Karriere dar: auf Hochglanz polierter Schmalz mit zumeist memorablem Hauptthema, aber außer seichtem Oberflächenglanz ist da oft nichts (von denen empfehle ich am ehesten noch den IMAX-Across The Sea Of Time-Score). Um es weniger freundlich zu sagen: weichgespülte Muttimusik. Wer's mag.
  22. Gab es jemals einen Sperrfrist-Film, bei dem der Maulkorb nicht einen auch einen triftigen Grund hatte, den der Verleih messerscharf als verkaufsbehindernd erkannt hat - den fertigen Film eben?
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