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Die beiden Rózsas waren aber auch die einzigen Pferde im Stall, die noch Potenzial hatten. Bei den esoterischen Plänen, die Fitzpatrick und John Morgan so hatten (LOST HORIZON, noch mehr Steiner etc.), kann ich dir versichern, dass Goldsmith besser läuft. Dafür bindet der Nam e einfach zu viele treue Käufer und der break-even liegt ja so bei ca. 3000 bis 5000 verkauften Exemplaren - das lohnt sich bei Goldsmiths ökonomischen Partituren natürlich eher, als bei einem Schlachtfest wie EL CID. Ob ich HOTG gewählt hätte? Niemals (die klingt ja auch noch super), aber irgendeinen Grund werden sie schon haben, ausgerechnet einen solide repräsentierten Western zu nehmen. Vielleicht haben sie sich 100 RIFLES nicht getraut? Na ja, LIONHEART in einer satten EInspielung wie Broughtons IVANHOE wär definitiv lohnenswert. Goldsmiths prähistorische Synthies und der viel zu bassarme Klang machen das nicht gerade zu einem Klangerlebnis - von den verpatzten Horn- und Trompeteneinsätzen ganz zu schweigen (wobei das den Pragern auch zuzutrauen wär).

Letzteren auf jeden Fall, ist eigentlich Horners letzter wirklich überzeugender großer Score (deutlich besser als AVATAR & Co.), ersteren wenn es dich nach atmosphärischen Percussioncollagen und kehligen Herrenkrächzen dürstet. Und etwas NEW WORLD ist in APOCALPTO auch drin, insofern...

Im Film war es eine Katastrophe (wie der Film auch), als Score eine gereifte und sehr elegante Mischung aus LEGENDS OF THE FALL und THUNDERHEART. Und hier verwurstet er auch seine Metallstuhlpercussion zum ersten Mal.

Wenn man am liebsten nur obskure Tiomkins, Steiners und Rozsas einspielen mag, wird das wohl auch weiterhin gelten. Der Markt eröffnet natürlich ganz andere Spielräume, wenn man Williams und Goldsmith mit einbezieht, die nun einfach eine breitere Käuferschicht mitnehmen.

Na endlich fangen sie mit den Jerrys an. Ich dachte schon, Scores wie THE CHAIRMAN & Konsorten würden ein Leben lang nur in muffiger Soundqualität vor sich hin darben. LIONHEART bitte auch noch!

Holprig ja, aber niemand, der ein Herz für historische Satire hat dürfte hier wirklich unbefriedigt rausgehen - da scheint mir eher ein Missverständnis auf die intention des Films vorzuliegen. Dahingehend fand ich auch etliche Pressebesprechungen völlig am Thema vorbei, als ob Buck hier ein konventionelles Epos vorgeschwebt hätte (dahingehend wurde es ja nur ästhetisch aufgezogen, irgendwas muss man ja vorweisen bei soviel Außenaufnahmen). Der Film wirkt in der Tat etwas stückhaft, was natürlich auch der verschmitzt-episodischen Vorlage geschuldet ist und Buck hat es hier immerhin geschafft, die loriot-esque Groteske des Buches in die Charakterisierung der weltentrückten Wissenschaftler filmisch prägnant zu übersetzen (und dankenswerterweise das "Wurst"-Episödchen mit Kant drin gelassen). Auch bei Hofe wird mit Freude die Kamera auf die adlige Inzucht 3. Grades gehalten und allerlei Naturalistisches gezeigt, dass in 3-D zumindest mal interessanter ist, als riesige Fellmonster oder grüne Übermenschen. Der Film wäre sogar sehr gut, wenn bestimmte Unebenheiten im Szenenaufbau und der Figurencharakterisierung im ersten Drittel besser gelungen wären. So erfolgreich der Film seine Nebenfiguren in fast Coen'scher Tradition liebevoll zeichnet, so schwer fällt es ihm, den Werdegang der Hauptdarsteller nachvollziehbar zu zeichnen. So springt man dann doch allzu motivationslos vom Kinder- ins Erwachsenenalter und wird sogleich mit bestimmten Schrulligkeiten (besonders Humboldt, bei Gaus klappt das eigentlich ganz gut) konfrontiert, für die man dann doch etwas mehr nachvollziehbare Hintergründe benötigt hätte. Ebenso verschenkt der Film an manchen Stellen etwas Potenzial - so gibt es im Buch eine schöne dramaturgische Entwicklung, wie der genialische Gaus eine unlösbare Formel knackt und sogleich zur bodenständigen Landvermessung abkommandiert wird - das brächte wenigstens nutzbare Ergebnisse im Gegensatz zu solch versponnenem Unsinn. Im Film erfolgt dieser ironische Sprung erklärungslos und das satirische Potenzial verpufft. Aber das sind halt kleine Randbeobachtungen, insgesamt war ich doch eher zufrieden, wie wenig Buck sich in sein Konzept hat reinreden lassen - und das trotz der stattlichen Anzahl der gefürchteten deutschen Filmförderer und Rundfunkanstalten, die das Projekt mit unterstützt haben. Musik war eher konventionell, stark an Horner & Co. (Beautiful Mind) angelehnt, stört im Film nicht weiter, aber doch eher im Clinch mit den verschrobenen Protagonisten, denen ein etwas weniger süffiges Klangkostüm vielleicht mehr geholfen hätte.

Jau.

Nun ja, in 10 Tagen ist das schon eine beachtliche Leistung, selbst die 2 Stunden runtergeschrieben zu haben, so beschissen sie auch sind. Was insgesamt eigentlich nur wieder ein bezeichnendes Licht auf Arbeitsbedingungen in Hollywood wirft: es als selbstverständlich hinzunehmen, dass ein Musiker das schon irgendwie hinbekommt (bei Petersen ja keine Ausnahme).

Sei versichert, mit 80% Ignoranz werden wir immer leben - ein Fakt, den man beklagen oder auch einfach hinnehmen kann. Auf jeden Fall hilft da kein Wissender und auch keine Armee davon, dafür ist das Thema einfach zu nebensächlich. Integrität sollte im übrigen nicht gefordert werden müssen, sondern die hat man oder eben nicht. In Horners Fall ist die Antwort offensichtlich, was in seiner jüngeren Jahren noch durch gewissen jugendlichen Wagemut übertüncht wurde, aber im Grunde schwankt sein Stil seit den End-80ern immer zwischen pragmatischem (Hollywood-) Zynismus (den er natürlich wortreich wegleugnet, was die meisten Fans auch gerne brav nachbeten) und einer sehr eigenwilligen Auffassung von einem prägnanten Personalstil.

Obwohl ich inhaltlich voll zustimme, sehe ich das Ganze doch pragmatischer; über die Verbindung WAR REQUIEM/TROY können sich naturgemäß nur Kenner des Britten-Werks erregen, während der "normale" Multiplex-Murkel derlei Feinheiten doch in tausend Jahren nicht wahrnimmt. Also weder die Kopie, noch die Musik als solche. Insofern sehe ich den Schaden nicht, außer Horners Integrität, aber die ist ja nun schon fast seit 30 Jahren im Orkus.

Wobei der Film wahrscheinlich auch kriegt, was er verdient.

Mäkeln Sie jetzt auch noch an simplen Ostinatistrukturen herum, wie? Einfach mal die Goldsmith-Diät beenden, da hat man auch an den einfacheren Freuden des Lebens wieder Spass.

Ist gar nicht übel, aber auch kein Muss.

Also COOGAN'S BLUFF (Lalo Schifrin).

Wenn dir irgendwas in der Suite gefällt, hol die Intrada. Ist noch ein Star-Trek-ähnliches Thema mit drauf (her ab 01:31) das auf der MCA fehlt. Ansonsten versteh ich zwar, dass man dem Yamaha-lastigen 80er-Jerrys nicht so zugetan ist, aber von diesen Kinderfilmscores hat er eigentlich keinen wirklich versemmelt, da kann man nicht wirklich was falsch machen (luftige Themen, flott entwickelt, handwerklich versiert).

Ein bisschen REIVERS bzw. COWBOYS schimmert hier und da auch durch. Dabei ist Williams auf einem Terrain, wo ihn so schnell keiner schlägt, dazu kommt die altmeisterliche Versiertheit in der Orchestration, die indeed superb ist (genau wie die Aufnahme). Wenn nur die Thematik nicht ganz so ausgelutscht wär...

Defintiv mehr. Schon für "Justine's Lair" (reim dir oder oder ich fress dich).

Der ist schon ziemlich sehr gut. Die 2. Intrada-CD nächste Woche?

Würde ich im Lexikon unter "ÜBERFLÜSSIG" suchen...

Männer, ab 00:01 wird nachbestellt!

Alle 3?

Quelle surprise, 1€ war es irgendeinem Goldsmith-Junkie im deutschprachigen Raum eben doch wert!

Die Frage ist schon rhetorisch, ne? Irgendwas macht James Horner schon richtig, wenn er den Leuten seit Jahrzehnten immer wieder dieselbe überzuckerte Mehlspeise auftischt und trotzdem regelmäßig die Bestenlisten zumindest mit anführt. Familiarity obviously not only breeds contempt (und da kann ich mich selber leider auch nicht immer ausnehmen).

Mein persönlicher Favorit war lange Zeit Edels Taktik, bei JEDER Bestellung ein "Dankeschön" in Form von mistigen Restexemplaren von NOT WITHOUT MY DAUGHTER beizulegen, auf denen sie zu Recht sitzengeblieben waren. Ich musste in Summe am Ende 5 von den Dingern bei eBay für 1 € verscheuern.